49. Jahirgang
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Bonne Dolks-Jeitung
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Vienslag, 20. April
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Druc: 9. Hauptmann'sche Buchoruckarst, Soun.
Nr. 108— 1920
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Bonner Stadt=Anzeiger
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in Vergangenkeit und Zukunft.
Die Tagung des Reichsausschusses.
Berlin 19. April. Der Reichsanoschuß der Deutschen Zentrumspartei war am 17,, 18. und 19. April 1920 zu einer aus allen Teilen des Reicheo zahlreich besuchten Tagung in Berlin beisammen. Nach eingehenden Beratungen hat en folgende Entschließzung
einmürig gefaßt:
1. Beim Abschluß der Tagung der Deutschen Nationalversammlung spricht der Reichspartetausschut der Fraktion der Nationalversammlung seine volle Anerkennung aus für die werwelle wie verantwortungsreiche Arbeit am Wiederausbau des Reiches und bekundet ihr sein uneingeschränktes Vertrauen.
Der Reichsausschuß der Zentrumspartei erlennt einmütig an, daß die Grundsätze aus den Tagen Windtborsts und von Mallinckrodts auch der Zentrumsfraktton der Deutschen Nationalversanm= lung immer vorangeleuchtet haben. Den Unterschied zwischen dem Einst und Oetzt im volitischen Leden enblickt der Reichsausschutz nicht in einer Aenderung der Grundsäte, sondern in dem gewalliaen Wandel der Zeit. Nicht die Grundsätze baden sich geändert, sondern die Zeiten.
3. Im Geiste ihrer alten Uoberkioferungen dat sich die Zentrumsfraktion der Nationalversommluug mit aller Kraft bemüht, das Recht der Kirche, die Freibeit der chrinlichen Genossenschaften, die dristliche Enziebung in der kon###ssionellon Schule und die Elternrechte auf die Ewiebung zu wahren. Was die Fraktion als Minderbeit bei der Verabschiedung der Versassung erreichen konnte, dat sie unter unsäglichen Anstreugungen und Sorgen erreicht.
Aus dem gleichen Geiste deraus war die Frakvon davon durchdrungen, daß in dem wirtschaftlichen und moralischen Niederbruch des deutschen Voldes eine Rettung nur möglich ist, wenn es gelingt, den christlichen Gemeinschaftssein, das Pflicht= und Ver. autwortlichkeitsgefühl wieder in allen Schichten des Volkes aufzurichten und on fostigen. Darum dat sie sich mit aller Entschiedenbett dafür eingesetzt, diesen Gedanken in der neuen Reichsversassung zur Geltung zu bringen.
1. Die christliche Staatsweisheit, an der sich die Zentrumsparte# jederzeit orientiert, schreidt keine bestimente Staatsform vor. Nicht die Staatsferm in das Entscheidende, sondern der Geist, der die Vorm beled: Achtung vor der Autorität. Pflichtbewahtlein und Ordnungssinn. Die Zentrumsspaktion der Nationalversammlung hat sich für Wadrung der Autorität und der Ordnung. kür die Weckung und Vertleiung des Pflichtbowußtlein in allen Ständen unablätsig bemüht und nie einen Zweisel darüber gelassen, daß diese Grundlagen des Staatbwesens nur in engster Verbindung mit der Ehrsurcht vor der christlichen Lebensweisbett unerschütterlich gesichert erscheinen.
5. Volk und Vaterland zu retten ist und bleibe in den Wirren der Gegenwart erste und oberste Pflicht einer Gristlichen Volkspartei. Dieses eminent veterländische Pflichtgebei forderte von der Draktion des Zentrums als eine Minderbeit, mit anbern Parteien, sowett sich ein Boden für die gemeinsame praktische Arbeit finden lieb, aufemmen zu arbeiten. Wer ein solches Zusammenwirken beaustandet, verdächtigt und bekämplt, verfeblt sich am Golk und Vaterland, die des Anfbaues und der Ruhe deAarten.
Entsorechend den Grundsäven des Zentrums vertraut der Reichsausschutz darauf, daß die Zentrumsfraktion der Nationalversammlung getreu ihrer bisherigen Haltung unter keinen Umständen eine Robenregierung von unberufener Seite bekundet, dulbet oder zweierlei Mad in der Anwendung der Gerechtigkeit anerkennen wird. Von dieler Staatsnotwen digkeit darf gegenüber dem Hochverrat nicht ergegangen werden, ob er von links oder von reidts IKourmen ist.
6. Noch in das grode vaterländtsche Rettungswerk nicht sichergestellt. Joder Tag bivzt neue Gejahren in sich von auben und iunen. Bei dieler Bage tut eines not: Ein starkes, in sich geschlossenes Zentrum. Der sich in unfruchtderer Oovosition und Kritie erdeht, wer die Einheit und Stodkraft der Bartei durch Souderorganisationen und Sonderbestredungen irdendwelcher Art gefährdet versündigt sic an den unvergänglichen Obealon und an den Iuteressen, die das Zentvum wahreunehmen derusen
Bei den Verhandlungen des Reichsausschusses, die im Reichstagsgebäude unter dem Dorsitz des abg. Geheimrat Crimborn stattfanden, wurden alle Fragen, die für die Stellung der Dartei in dem devorstehenden Wahlkampf von Bedeutung sind. eingehend und freimütig erörtert. Im Mittelpunkt der Besprechung stand die innerpolitische Lage und die
parteipolitische Orientierung der Partei in Vergangenheit und Jukunft.
Die Auffassung derjenigen Kreise in unserer Partei, die der Koalitionspolitik hritisch oder sogar ablehnend gegenüberstehen, wurden in der Debatte berücksichtigt. Es ergab sich vollstündige Einmütigkeit darüber, daß das Zusammenarbeiten der Fraktion mit der demokratischen und sozialdemokratischen Partei die Fraktion war vor die schwierige Aufgabe gestellt hat, ihre brundsätze in einer Koalition zur Geltung zu bringen, in der auch Parteten mit ganz anders gerichteten Cendenzen vertreten sind, daß dieses Jusammenarbeiten aber geleistet worden ist, ohne daß die Fraktion ihren Grundsätzen untren burde, daß dieses Jusammenarbeiten eine va
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terländische kotwendigkeit war und daß sie sich als dem Reiche nützlich erwiesen hat. In diesem Zusammenhang wurde mitgeteilt, daß die Görreskorrespondenz, die sich in einen bewußten Gegensatz zur Fraktion und ihrer vom Reichsparteitag gebilligten Polttik stellt, nicht den Charkter einer Jentrumskorrespondenz hat. Con und Inhalt dieser Korrespondenz wurden einhellig mißbilligt.
Was die Jukunft anlangt, so herrschte Einmütigkeit darüber, daß die Fraktion vollständige Entschlußfähigkeit besitzt, und daß die Ceilnahme des Zentrums an einer künftigen Koslition abhängig sein wird vom Ausfall der Wahlen und von der Möglichkeit, ein Koalttionsprogramm zustandezubringen, welches eine gedeihliche Führung der deutschen Politik gewährleistet.
Sehr ausgiebig wurde über die Frage gesprochen, wie bei der Aufstellung der Kandidatenlisten verfahren werden solle. Die Vertretung der einzelnen Stände, der Frauenwelt und der evangelischen Bevölkerung wurde erörtert. Was die Vertretung der einzelnen Stände angeht, so wurde einmütig eine Verbindung von allgemetner politischer Befähigung und der Eignung zur Vertretung eines bestimmten Standes für notwendig gehalten. Die Ausstellung der Kandidaten für die Reichsliste wurde in die Hand des Parteivorstandes gelegt. Um eine zweckmäßige Berücksichtigung der Stände zu gewährleisten. wurde die Bildung einer Jentralausgleichstelle vorgesehen, zu welcher die einzelnen Berufsgruppen und diejenigen Wahlkreisorganisationen, die noch nicht im Parteivorstande vertreten sind, Deleglerten entsenden sollen. Dem Partetvorstand soll es frei stehen, Unterausschüsse zu bilden.
Der Reichsausschuß beschäftigte sich dann mit rheinischen Angelegenheiten.
Dabet kam auch die Beschwerde gegen den Beschluß des Provinzialausschusses der rheinischen Zentrumspartei betreffend die Rheinische Volksvereinigung und die Bopparder Beschlüsse zur Sprache. Der Ausschuß stellte sich einmütig auf den Boden des Beschlusses der rheinischen Jentrumspartet. Die llotwendigkeit einer klaren und scharfen Stellungnahme in dieser Frage wurde aus nationalen und aus Grüngen des Partetinteresses allgemein anerkannt.
Folgende Entschließung, die sich gegen die Rheinische Volksvereinigung wendet, wurde einmütig angenommen:
1. Der Reichoausschuß stimmt der Wertung der Bestrebungen der Rheinischen Volksvereinigung durch den Rheinischen Provinzialausschuß vom 3. Fedruar 1920 bei. Er weist darauf hin, dut unter anderem in dem Programm der Rheinischen Volkvvereingung vom 22. Januar 1920 „für das besetzto Gebiet sofortige Schaffung einer vom Volk gewählten Vertretung mit allen parlamentarischen Rechten.i der Kommission in Koblenz“ verlangt wird. Hierin liegt offenbar die Anerknnung der Hohen Kommission als Souverän des rheinischen besetzten Gebicts, sowie das Verlangen nach einer besonderen parlamenlarischen Vertretung— beides Verletzungen der bestehenden Verfassung.
2. Die Interessen der Rheinlande werdn
von der Zentrumspartei selbst auf allen Gebieten der Politik wahrgenommen. Alle berutionen, der Roichsparteitag, die Landesfrakton tionen, der Reichsparteitag, die Landosfraktion ung die Reichsfraktion den Intrumspartei haben in ständiger Sorge um die Rhe.nlandsich deren Interessen aufs wärmste angenommen. Auch der gegenwärtig tagende Reicheparteiausschuß tut in voller Pfichark untnie das gleiche. Die Mitglieder der Zentrumspartei müssen soshalb alle ihre polirischen Bestrebungen, also auch diejenigen welche sich mit der sogenannden Rheinlandfrage befassen, innerhald der völlig demokratisch organisierten Partei zur Gelrung bringen.
3. Der Reichsausschutz gibt sich der zuverlässigen Erwartung hin, daß die der Rheinischen Volksvereinigung angehörenden bisherigen Mitglieder der Zencrumspartei unter Anerkennung dieser Sachlags sich entschließen. fürderhin ihre Interessen politisch wieder innerhalb der Zentrumsorganisationen wahr: zunehmen, und nicht neue Organisationen zu schaffen oder solchen anzugehören, die den oben ausgesprochenen Grundfätrn widersprechen.
4. Der Ausschuß richtet an die Orgarisationen der Zentrumsparei in den übrigen Landesteilen des besetzten dputschen Gevieter die Bitte der hier ausgespeochenen Auffassung auch ihrerseits beizutreten
Ferner wurden vom Aurschuß folgende Entschließungen betr.
dag besetzte Gebiet
ungenommen.
1. Die Reichstegierung wird ersucht, den beim Reichskommissar in Koblenz bei#ehenden Beirat zu einer wirtschaftlichen Vertretung der in Betracht kommenden Berufsstände: Arbeiterschaft Handel, Handwerk. In ustrie Landwirtschaft usw. des.setzten cheinischen Gebietes auszubanen.
2. Die Reichsregierung wird ersucht, ausreichende Vorsorge dafür zu treffen, daß die im Westen eingerichtete Briefüberwachungsstelle nicht den reellen deuschen Handel schädice, auch die Aufhebung anzuordnen. sobald die Verhältnisse er nus immer zulassen.
***
Dem Reichsassschuß sino durch Zuwahl folge###e Mitglieder neu beigetreten:
Redakteur Egbring(Berlin), Redakteur Dr. Fortmann, Leiter des CPl=Bureaus, Berlin, Hauptredakteur Dr. Hommerich(Beolin), Hauptredakteur Dr Hoeber(Köln). St llvertreter Dr. Hemmeele(Berlin), Geh. Justizrat Dr. Carl Bachem(Köln), Kau mann Hartrath(Trier),
neraldirektor ten Hompel(Recklinghausen), Minister Hermes(Berln), Conerals### är Dr. Crone (Münster) Minister Bolz(Stuttgart), Dr. Meximillan Pfeifser(Berltn), Landg= richtsdirekt.: Schulte(Breolau), Frau Santtätorat Driessen (Bochol!), Großindustrieller Florton K öchkner (Löttringhausen i..)
Gegen Erzberger.
TU Berlin, 20. April. Der Noichsausschuß des Zentrums hat sich gestern, wie das Berl. Tagebl. schreibt, in überwiegender Mehrheit gegen eine Reichstagskandidatur Erzberger ausgesprochen.
Was sagen die Andern?
Die Grundschule angenommen.
Berlin 20. April. In der Uationalversammlung kt am Montag in einer einstündigen Sitzung in dritter Lesung die Vorlage über die Grundschule und die Aufhebung der Dorschulen angenommen worden. Don den Deutschnationalen begründete hierbei der Abg. Uumm den Antrag. wonach in den Grundschulen, sowett sie nicht bereits freie Schulen sind, Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach zu erteilen sei. In der Erteilung des Privatunterrichts sieht der Redner ein Uaturrecht der Eltern, das dem Staatsrecht vorangehen müsse. Die Demokraten sprachen sich gegen die Antröge aus, worauf der Reichsminister Koch ausführte, daß angesichts der Verfassung die Anträge des Abg. Uumm überflüssig seien. Für eine Renderung des§ 4 traten die Deutschnationalen und das Jentrum ein.: Sie wurden durch die anderen Parteien überstimmt, wodurch der§ 4 in der alten Form erhalten dleibt. Das Gesetz im ganzen wird darauf gegen die Stimmen der meisten Deutschnationalen endgültig angenommen.
Der Gesetzentwürf über die Versorgung der Militärpersonen und ihrer Hinterbliebenen bei Dienstbeschädigungen und der Gesetzentwurf über die Versorgung der Kriegsbeschädigten wurden einem besonderen Ausschuß überwiesen. Am Dienstag sollen die Interpellationen über Eupen und Malmedy und über den Durchgangsverkehr nach Ostpreußen durch polnisches Gebiet, ferner die Renderung der Dostgebühren und die Befriedung der Parlamentsgebäude erörtert werden.
Besserung im Befinden Spahns.
Berlin 19. Aprll. Die Besserung im.finden des erkrankten Abg. Dr. Spahn hat erfreulicheweise so gute Fortschrite gemacht, daß die Hofnung berechtigt ist, daß er in eb,ehbarer Zeit gänzlich wiederhergestellt sein wird.
Die Preise für das abzullefernde Dien.
Berlin 19. April. Wie wir bereits mitteilten, ist es den beständigen Bemühungen der beiden Zen
trumofraktionn im Reschs= und Landtag endlich gelungen, eine Erhöhunp der Preise für die an den Verband abgulie#ernden Tiere durch usetzen, und zwar bezieht sich di se Erhöhung nicht nur auf Pferde sendern auch auf die Viehpreise. Die Preise sind wie folgt festgesetzt worden!
a. Pferde: 1½ jähr. Stuten biecher. Preis 10 800, zukünft. Preis 14000., 2½jägr. Stuten besh.
14 400 zuk. 18000., 3jähr. und ältere Stuten bish. 16 800, zuk. 20 25000., Heigite dieh
36 000, zuk. 36 000 M.
b. Rinder: Kühe vioh. 3 960, zuk. 5 500., Tra
gende Färsen bieh. 3 960, zuk. 5 500 M. Jungrinder bish. 1 900, zuk. 2 500., Bulhn'sy. 42 0. zuk. 5500 M. 18 12M
c. Schafe: Holsteinische Miichchafe bish. zuk. 800., ostfriesische Milch chafe bish. 660., zuk, 800., alle and ren Schafe.8y. 510, zuk. 540., Scha böcke Merino bish. 3 000, zuk. 3000., alle anderen Schafböcke bish. 1 800, zuk. 1 800 M.
0 Zlegen: Ziegen biech. 540, zuk. 650., Böcke bieh. 540. zuk. 650 M.
e. wveslugel: bioh. 48, zuk. 48., Hähne bish 60, zuk. 60 M.
Welterzahlung der Getreideprämse,
DZB Berlin 18. April. Da die politischen Unruhen und Verkehrsstörungen in der letzten Zeit die Ablieferung des Getreides sehr erschwerte, wurde die Frist für die Zahlung der Höchstprämien von 309 Mark pro Tonne Brotgetreide, die ursprünglich bis zum 16. April beschränkt war, bis 13. Mai verlängert. Dementsprechenz ändern sich auch die übrigen dazu erlassenen Bestimmungen.
Die ungart'che Könlgspartei arbeitet
Budapest 19. Apotl. Die ungarische Royalisten. partei hat beschbossen, den Unterrichtemimister zu ersuchen daß in sämtlichn Schulen Vorträge über das Rönigtum, dezw. die Heilige Krone geh lten werden. Feoner wurde beschlossen, an die Bev lkerung der defreien Landeotelle ein Manifest zu richten, in dem ausgporückt wird, daß die Noyalistenbewegung die in dem Zeichen der Heiligen Krone eingeleitete Wiederaufrichtung bezwoch. Der Landesverteidigungem mister wird ersucht, bei der Organisierung der Armes den Gedanden des ungarischen Königtums in militärichen Abzeichen ausporücken.
Eine Note wegen der Elnwokerwehren.
WIB. Berlin, 19. Aprtl. In Sachen der Einwohnerwehrfrage har die deutsche Regierung an den Vorsitenden der Interalltierten Ueberwachungsausschusser für das Landheer, General Nollet, eine Note gerichtet, in der sie zu der Verbandsnote vom 12. März Stellung nimmt und betont, daß diese Note von unzutressenden Voraussetzungen über Aufdan und Zweck der Einwohner= wehr ausgehe. Bei der Gründung wie auch beim Ausbau der Einrichtung sei jeder Gedanke an eine Verwendung zu militärtschen Zwecke, inebesondere zur Vorbereitung eines Kampfer gegen einen auswärtigen Gagner, ausgeschlossen gewesen.
Die deutsche Regierung habe daher keinen Anlatz gehabt, dis Bildung der Einwohnenwehren oder ihren Chärakter vor den interalltierten Kommissionen zu verheimklichen. Lediglich dem unter Verkennung der tatlächlichen Verhältnisse aufgebotenen Druck der alliierten Regierungen weichend, habe sie sich mmnmehr entschlossen, die Auflösung der Wehren in ihrer jetzigen Form zu veranlassen. Die deutsche Regierung vermöge aber nicht anzuerbennen, daß die Bostimmungne des Friedens
Die Wahlbewegung kommt allmählich in Fluß. Die Parreien treten mit ihren Wohlaufrufen vor die Oetentlichkeit und treffen in ihren leitonden Instanzen die Vorbereitungen für die Wahlarbeit im Lande. Auch diese lepztere hat zum Teil schon eingesetzt.
So hat die Deutsche Vo'kspartei seit Osteroienetag im Wahlkreise Köln=Rachen in einer gangen Reihe von Städten die Versammlungstatigkeit aufgenommen. Der Hauptredner der an erster Stelle der Liste stehende Kandidat Professor Do. Mo.den. hauer bstonte immer wieder, daß angesichte der furchtbaren Gefahnen, die der Kommuntstenau stand und das Eingreison Frankreichs heraufbeschworen haben Geschlossenheit im deutschen Volke unbedingtes Erfordernis sei und man sich auf große Richtlinien der innern und äußern Politic einigen müsse.
In der Sitzung des Zentvolvorstanden der deutschen Volkspartei, die am Samstag und Sonntaz in Berlin stattfand hielt der Füyrer der Parrei, der Abg. Dr. Streiemann eine Programmrede, in welcher er betonte:„Wir müssen uns darüber klat sein, ob es heute noch möglich ist, den Kampf gegen den Sozialismus noch in der alten Form zu füdren etwa so, daß man mit dem Grasen Westarp sagt, die Koalitionsmöglichkeiten end gten du mo die bürgerliche Linke aufhöre. Würde diese#### fassung zur Geltung kommen, so könne das nur 31 den schwersten Erschütterungen in Deutschlano fü ren, denn die bürgerliche Mehrheit, die es ablehnt, der Sozialdemokratie die Hano zur Mita beit zu reichen, würde die Arbeiter chaft in den rie sten Radikalismus stürzen. Wir müssen heute versuchen, in Deutschlano eine Koalition zu schassen, bei der die Sozialdemokratie nicht mehr der allgemein leitenoe Teil ist, sondern in der sie nur die Gleichberechtigung genießt, auf Ste ste gegenüber den anderen Berufs. und Standeointeressen Anspruch hat.“ Stresemann bezeichnete es als Aufgabp.s deutschen Volkspartei, den Kern für die.ldung einer Zusammensassung zu bilden, gewissermut eine große bürgerliche Partei einer Partei, die frei ist von Rassen= und Klassenhaß, die einen Scheldestrich gegen den Sozialiemus schat, zieht; die zwar den Szzialismus nicht ausschilten.ll von der praktischen Arbeit, de aber der Gewalt des Bolschowismus die Staatag walt entgegensetzt.
Nach dem Berichte der K. 3. ergab sih in der an das Reseiat Stuemanns anschließenden Aussprache Einigkeit darüber, daß die bieherige Politik der reg erenden Parteien das Bürgertum dem Rutn entgezenführe daß also diese Pol tik in eister Linie zu bekämpfen sei. Man war sich eineg in der Anschauung, daß der Wahlkampf nicht im Zeichen der Verteidigung, sondern im Zeichn des Angriffs zu führen sei. In seinem Schl zworte drückte Dr. Stresemann don Wunsch aus, daß dem Reich en neuer Bismarck erstehen möge.
Die demokratische Part=t erklärt sich in ihrem Wahlaufruf für dte Mehrheitobildung auf demotratischer Grundlage, die auch fernerhin alletn Deutschland vor dem Bürgerirteg werde schiipen und das Werk dos Aufbauer fortführen können. Sie scheint einstweiten mit einer Annäherung der
vertrags sie zwängen, der Bevölkerung jede Möglichteit des unter den gegebenen außevordentlichn Verhältnissen bis auf weiteres unbedingt notwendigen Selbitschutzer zu versagen. Sie erachte er vielmehr als ihre Pflicht, alle mit dem Friedenevertrag zu vereinbarenden Maßnahmen zugunsten eines solchen Selbstschutzes zu vertreten. Es werde geprüst sreiden, welche zulässigen Einrichtungen weiterhin dem gekennzeichneten Zweck dienen könnten Dabei werde das Hauptaugenmerk darauf zu lenken sein daß ihr lokaler Schutzcharakter gewahrt Geide
Die erste Sitzung in San Remo.
IU Frankfurt a.., 20. April. Aus San Nomo wird gemeldet: Die erste Sitzung der Konferenz begann gestern morgen 11 Uhr. Die Konferenz wird täglich zusammentreten. Bei den gestvigen Besprechungen der Ministerpräsidenten wurd. Die Reihenfolge der Arbeiten festgesetzt, ohne daß an irgend eine Frage herangetreten wurde.
TU. Mailand, 19. Aprll. Aus San Remo wird gemeldet: Der Friedenoverlrag mit der Türkei wurde ohne Heranziehung des Redaktionsausschusser vorhandelt und die verschiedenen noch unerledigten Fragen geprüft. Eo wurde beschossen, die tür kische Abordnung zum 10. Moi nach Parig zu de. rufen um ihr den Wortlaut des Friedensvertrage zu überreichen. In der ersten Sitzung waven die Verrinigten Staaten nicht vertreten. In zweiter Linie wird die Entwaffnung Deutschlando und außerdem die Adriafrage zur Beratung kommen Weiter wotrd sich die Konferene mit der finanziellen Lage und der Valuafrage befassen. Weder Marschall Foch noch irgend ein anderer milktänscher oder Marincsachverständiger waren in dieser Etsung dumend.
Rückzug der färbigen Truppen aus Frankfurt.
TU. Franksurt 8. M. 19. Apcil. Die ferbigen Besatzungstruppen sind, wie bereits angekündigt, heute aus Frankfurt gezogen worden. Nach einr Meldung aus Mainz haben Truppendewegungen verschiedenster Art Ende voriger Woche dmn Staotbild ein militärtsches Gepräge gegeben. Lin### Züge von Kraftwagen, teilweise mit Mannscha.ten besetzt Kavaller in kleinen Trupp= und Insanterie kehrten aus rechtsth inischem Gebiet zurück. Die Truppenbewegungen lassen darauf schließen, daß im Brückencopfgebiet zahlreiche Truppenkörper allmählich entdehrlich werden.
Kein restloser Rückzug aus dem Malngau.
TU Berlin, 20. April. Die in Umlauf befindlichen Gerüchte über eine restlose Zurückziehung des französischen Militärs aus dem Maingan sind unzutressend. Es handel: sich lediglich in Darmstadt und Frankfurt a. M. um Truppenverschlebungen und Ablösungsbewegungen sokalen Charak.
Rechtsparteien nicht zu rechnen. Auf der Berlinc Tagung des Parteivorstandes am Sonntag#n trat der Führer der Navionalversammlungsfrattion Dr. Petersen den Koalitionsgedanken, wahren### nach dem Berichte der K. 3. der Mitberichterstatten, der Abgeordnete Ruschte, von dieser Koalition abrückte und für Privatwirtschaft und Erhaltung der Einzeltüchtigkett eintrat und das Erfurter Programm bekämpfte. Bomerkenswert ist, daß den demokratische Parteivorsitzende Staatominister D. Dr. Friedberg die Lottung der Par ei niedergen legt hat und gleicheltig aus dem Parteivolstanse ausscheidet— aus Gesundheitgrücksichten— Friedberg war bekanntlich vor der Nerolution der Führer der nationolliberalen Landt gefraktion. Die Nationaklibevalen sind aber bei der Umzr### plerung größtenteills szur deutschen Volkspart#t übergetreten.
Zum Schluß noch eine deutschnationale St mme aus Bonn. In Nr. 105 cor Bonner Zeitung enläßzt Feliz Iolef Klein„Ein Mehawort zur Enie gung“, worin folgende Sätze stehen, von denen win in Konsequenz unser: Leitart tels in der Montagsausgabe mit Befriedigung Notiz nehmen:
„Wir sehen, wenn unsere Aumerkfankit### nicht durch das Geschrei an eirer Zer'rltte ung der Parteien interessierter Kreise eblenten läßt so viel Gemeinsames jahrzehntelanger früherer uffassung, daß wir an der Möglchleit einer gewissen Einheitsfront desg funden Bürgertums Agen#der staatszerstörenden Elementen nicht zu veizweifeln brauchen. Waren wir in so vielem einig, so können wirtes auch heute werden, zumal, wenn niemand sich voreilig dem and ren Überlegen nähne weil er bereits im Salto moitale sich auf den Ba## den der„neuen“ Zeit geschwungen habe.
Eine Verständigung der, um dar Abit eines bedauerlichen Gegerstandes unter deutschen Volisenossen zu gebrauchon noch„bürgerlat," Denk nd# würde wesentsich erleichtert werden, wenm Cemeine sanzes, dessen es bei gutem Willen auch jetzt noch eine reiche Fülle gibt, mit Fleiß betont würde. Was heißt es. wenn man hrute zwei Patesen durch eine„Welt" getrennt, morgen Schulter an Schulter steht! Damit steuere ich nicht auf ein wettere Verwässerung der Parteippozramme hinaus, die am meisten entagend#.n Parteien en sckeinen in ihren programmat'schen Er'län gen a schon oft als die reinsten siamesischen willno# Im Gegenteil: Je deutlicher, je ehr'icher das en zelne Parteiprogramm, umso eher könnte ein bl### fachlicher Kampf der Parteien erwartet.#en.
Abmarsch von den Deutschnationaleu.
Berlin, 18. Apri! Die einseitige Opposttion## polltik der Deutschnationalen führt zum Ausscheiden angesehener Mitglieder der Partei Dellbrück.nd Posadowsky lehnen Reichslagskand daturen ab Von den führenden Mitgliedern der früleren Frete konservativen sind die Abgeordneten v. Kardorft, v. Dewitz und Dr. Otto Arendt aus der Pirte ausgetreten und haben sich der Deutschen Volkopartei angeschlossen.
Ein auter Witz.
ITU. Mookan, 19. Avvll. Einen guten Witz baden
sich die Bolschewiken mit don Herren
erlaubt, indem sie, ans der dier stattgefundenen Konserenz beiden ihren döchsten Orden, den bet „roten Jahne“ verlieben, wotl sie ihr ten, die internationale Berclutton en Kräftigen.
KUn, die internationale Handelostodt.
GDA. London, 19. Kortl. Die Zettung Commoy
Seute schreibt über Köln, die
Oeten von internnat. Wichtiokeit gemacht: er werde##b
aber auch nach der Besedung bleiden. Notwendig dier. für eder seien Vendesserungen mannigfacher Art. brittichen und holländischen Reder degünstigen den neuen Wasserweg über Rotterdem, während die##laie Straßdurg und Antwerven voraögen.
Auch eln Zeichen der Zeit:
03B. Köln 15. Aprtl. EinSkandalsondergleichen wurde hier in einer Dersammlung des neugegründeten Bundes der Kinderreichen an hand einwandfreien Uaterials zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Wie es in Köln schon sett langen Jahren üblich ist werden bei der ersten Kommunion und Konfirmation bedürftigen Familien von Seiten gemeinnütziger Vereine wie von der Stadtverwaltung Kleider und Schuhe gestiftet. In KölnUippes waren bei der jüngsten Konfirmations= feter 54 solcher Kinder bedacht worden. Und Stehe! Bei der Konfirmation selbst erschten nur etneinziges Kind, die Cochter eines kinderreichen Eisenbahnhandwerkers in der Stadtkleidung. Dieser unerhörter Skandal wurde sofort zur Kenntnis der zuständigen Stelle gebracht, die sofort entsprechende Ermittlung eingelettet hat. Inzwischen hat bereits eine Anzahl der betr. Jamilien die geschenkten Sachen der Stadt zurücherstattet.
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