Geschäftsstellen und Anzeigen-Annahmen

marzellenstr. 37 und Breitestr. 35.

die rheinische Hauptstadt. 2 Kölner Fremdenblatt.

General-Anzeiger für

Nr. 206. 24. Jahrgang.

Fernsyr,!: Keschästsste, e Marzellenstr. 37. A 420.

Geschäftsstelle Breitestr. 85: A 6636.

Köln, Samstag, 29. Juli 1911.

Redakt.: A5231. A-9L

A5233, A5234.

Heute 15 Seiten.

*

Das Neueste vom Tage.

Die Rückkehr des Kaisers von der Nordlandreise.

&am Swinemünde, 28.Juli1911.(Drahtber.) Die Jacht Hohenzollern mit dem Kaiser an Bord ist nebst den Begleit­schiffen um.20 Uhr im hiesigen Hafen eingetroffen. Eine nach vielen Tausenden zählende Menscheumenge begrüßte den Kaiser mit jubelnder Begeisterung. Der Kaiser dankte wiederholt.

Für den britisch=deutschen Frieden.

kondon, 28 Juli1911. Auf einer Versammlung der englisch­deutschen Freundschaftsgesellschaft, die gestern unter dem Vorsitz von Sir Frank Lascelles abgehalten wurde, gelangte folgende Resolu­tion zur Annahme: Die englisch=deutsche Freundschaftsgesellschaft betrachtet mit Besorgnis die Meinungsverschiedenheiten, die bezug­lich Marokkos entstanden sind. Sie wünscht der aufrichtigen Hoff­nung Ausdruck zu geben, daß die öffentliche Meinung in England wie in Deutschland während des Verlaufs der Unterhandlungen die Haltung ruhiger Abwägung der auf beiden Seiten vertretenen Ansichten bewahren und alles in ihrer Macht stehende tun werde, um die herzlichen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Großbritannien und Deutschland zu erhalten.

Mißernte in Südrußland.

St. Oetersburg, 28.Juli1911. Der Ministerrat besprach heute die Mißernte, von welcher Südostrußland und das Steppengebiet Sibiriens betroffen sind, und beschloß, Korn zum Einkaufspreis zu verkaufen und öffentliche Arbeiten in den betroffenen Gebieten zu organisieren. Saatvorschüsse sollen nur in Ausnahmefällen gewährt werden. Anderweitige Maßregeln wurden vorerst für unnötig befunden.

Die Hitze.

E Bad Vertrich, 28.Juli1911. Heute nachmittag ist hier ein schweres Hagelwerter niedergegangen. Die Hagelkörner waren teilweise von der Stärke eines großen Hühnereies. Das Unwetter dauerte etwa acht bis zehn Minuten. Dies genügte, um alles an Blumen, Früchten und Feldfrüchten zu zerschlagen. Glasdächer von Veranden und Terrassen wurden zertrummert, an einer Stelle Glasscheiben von ein Zentimeter Stärke. Vorher herrschte eine tropische Hitze.

* Kirchrath bei Aachen, 28 Juli1911.(Drahtb.) Um 12½ Uhr mittags gelang es, das Feuer(vgl. Nr. 205] zu lokalisieren. Im ganzen sind acht Häuser dem Brande zum Opfer gefallen. Der Schaden an Mobiliar und insbesondere an der eingebrachten Ernte ist sehr bedeutend.

e Neuwied, 28.Juli1911. Ein furchtbares Unwetter entlud sich heute nachmittag gegen 5 Uhr über dem Neuwieder Becken. Ein vom Sturme gepeitschter wolkenbruchartiger Regen ergoß sich, Hagelkörner von der Größe eines Taubeneies richteten vielen Schaden an. Die Größe desselben läßt sich vorerst nicht übersehen, doch wird das Gewitter in den Obstgärten und den Weinbergen üble Spuren hinterlassen haben. Die Temperatur, die vor dem Gewitter 35 Grad Celsius im Schatten betrug, ist nach ihm merklich ge­sunken. Infolge des Wolkenbruchs standen die Unterführungen zwischen Neuwied 1 und II längere Zeit unter Wasser. Dadurch war der gesamte Verlehr zwischen beiden Stadtteilen unterbunden.

sg Solingen, 28 Juli1911. Heute hatten wir den heißesten Tag, der in diesem Sommer zu verzeichnen war. Mehrere Hitz­schläge sind volgekommen. Die Sanitätskolonne mußte in zwei Fällen Personen, die auf der Straße zusammenbrachen, in Kranten­haus schaffen. Infolge der großen Hitze sind hier und in der Nachbarschaft heute und in den letzten Tagen zwölf Pferde ver­endet. Abends brachte ein Gewitter etwas Abkühlung. Tabei traf der Blitz zu Meigen ein Wohnhaus, zertrummerte das Dach und spaltete den Giebel.

*<space> D u i s b u r g,<space> 2 9. J u l i 1 9 1 1.<space>( D r a h t b e r.)<space> B e i m<space> B a d e n<space> i m<space> R h e i n<space> ertranten gestern vier Personen, darunter ein vierzehn­jähriger Schüler.

h Aus dem Sauerlande, 23.Juli1911. Infolge der Hitze sind die Viehweiden rotbraun gebrannt, so daß fast allenthalben das Heu verruttert werden muß. Die Grummeternte ist verloren. Die Kartoffeln liegen welk an der Erde, die Fruchte sind klein und unansehnlich. Die Roggenernte, mit der man allenthalben be­gonnen hat, ist zwar ganz gut ausgefallen, jedoch steht das übrige Getreide mittelmäßig. Auch die Obstbäume haben wenig und dazu noch kleine Früchte. Die Himbeeren und Waldbeeren sind ver­schrumpft. Die Bache und Flüsse führen wenig Wasser, viele Fische sind schon eingegangen. Die Quellen sind ausgetrocknet und die von ihrem Ertrage abhängigen Wasserleitungen der Gebirgsdörfer können den Bedarf nicht mehr decken. Die Bewohner sind ange­wiesen, sich von weither mittels Kübel Wasser zu beschaffen; viele auf Wasserkraft angewiesene Werke liegen still bzw. müssen ihren Betrieb einschränken.

Rassel, 29.Juli1911. In der verflossenen Nacht herrschten hier und im unteren Fuldatale mehrere Gewitter. Der Höhepunkt des Unwetters war zwischen 10 und 12 Uhr nachts; es regnete zeitweise in Sirömen. Mehrfach hat der Blitz eingeschlagen, Ab­kühlung haben die Gewitter nur wenig gebracht. Zu den Hitzschlägen auf dem Truppenubungsplatz Ohr­druf teilt das hiesige Generalkommando des 11. Armeekorps folgendes zur Richtigstellung mit:Die Angaben über die auf dem Truppenübungsplatz Tyrdruf vorgekommenen Fälle von Hitz­schlag entsprechen nicht den Tatsachen. Todesfälle sind gar nicht, sondern lediglich einige leichte Ohnmachts= und Erschlaffungsfälle vorgekommen, und zwar noch nich: 15 auf etwa 6000 Mann. In Anb#tracht der ungewöhnlichen Hine, die ja auch unter den ruhig

auf der Straße gehenden Zivilpersonen ihre Opfer gefordert hat, ist dieses nicht zu verwundern. Bei der erwähnten Uebung sind ernstere Fälle überhaupt nicht vorgekommen. Die wenigen Maroden waren fast alle am folgenden Tage wieder dienstfähig; nur zwei sind überhaupt in Lazarettbehandlung gekommen, wovon der eine bereits wieder gesund, der andere außer Gefahr ist. Auch die Nachricht über einen vorzeitigen Abbruch der Uebungen ist falsch

* Magdeburg, 29.Juli1911.(Drahtber.) Nach einer Marsch= leistung von 40 Kilometer wurde gestern nachmittag der Musketier Becker vom Infanterie=Regiment 48 von einem Hitzschlag ge­troffen, so daß er tot zusammenbrach.

* Berlin, 29.Juli1911.(Drahtber.) Die große Hitze, die gestern den ganzen Tag in Berlin mit unverminderter Kraft an­hielt, hatte in fast allen Teilen der Stadt Unfälle zur Folge, von denen zwei tödlich verliefen.

* Arnstadt, 30.Juli1 911.(Drahtber.) Während eines gestern über Arnstadt sich entladenden Gewitters schlug der Blitz in das Mineralwerk der Firma Otto Minner&amp; Co. ein und zündete. Ein großer Schuppen und die Maschinenhalle brannten nieder. Bei den Löscharbeiten wurden zehn Feuerwehrleute verschüttet. Vier von ihnen wurden schwer und die anderen leicht verletzt. Der Bücherrevisor Hugo Rucktäschel, der aus dem Geldschrank Bücher entnahm, wurde von einer einstürzenden Mauer verschüttet und konnte nur als Leiche hervorgezogen werden. Er hinterläßt fünf kleine Kinder.

* Diedenhofen, 28.Juli1911.(Drahtber.) Hier schlug heute nachmittag bei einem schwerer Gewitter der Blitz in einen Neubau. Ein italienischer Arbeiter war sofort tot, ein zweiter, der vom Blitz getroffen war, starb nach einer Viertelstunde; der dritte wurde betäubt, erholte sich aber bald.

* Wien, 28.Juli1911.(Drahtber.) Heute sind 24 Personen vom Hitzschlag getroffen worden. Einer ist gestorben.

Pfarre St. Johann.

Sonntag, den 30. Juli d..:

Presse-Agitation.

Die Bezieher unserer Presse werden höflichst gebeten, die im Ehrenamt in der Werbearbeit tätigen Damen und Herren freundlichst unterstützen zu wollen.

Diejenigen Damen und Herren aus Köln, sowie aus den Vororten, in welchen schon eineresse-Agitation stattfand, die sich an der Presse-Agitation noch beteiligen wollen, werden gebeten, sich am Sonntagvormittag 9½2 Uhr in der Restauration Raffauf(früher Wolff), Bayenstrasse 87, einzufinden. p

C

Die

katholischen Vereine von St. Johann.

* Religion und Politik. In einer Betrachtung über die hier kürzlich stattgehabte Auseinandersetzung des Monismus mit dem kirchlichen Liberalismus schreibt der Evang. Gemeindebote (Nr. 31): Das liberale Kirchenideal ist bekanntlich das unbeschränkte Recht der Einzelgemeinde auf Leitung und Behandlung ihrer Angelegenheiten. Aber wie ist es in Wirklichkeit? Regiert sich unsere Gemeinde selbst, oder wird sie regiert? Der erstere Fall wäre ja möglich, aber der zweite Fall ist Wirklichkeit. Die Kölner Gemeinde regieri nicht sich selbst, sondern sie wird von außen her regiert von Parteifanatikern, die das Interesse ihrer Partei verwechseln mit dem Interesse einer evangelischen Gemeinde. Ich glaube, wir würden weiterkommen und wären weitergekommen, wenn dieses Hineinregieren in unsere Gemeindeangelegenheiten nicht gewesen wäre und in Zukunft fortfiele. Fort mit der Parteipolitik aus der Gemeinde. Sie verdirbt nicht nur den Charakter, sondern auch die Gemeinden. Sie ist mit ihrem Zwang unter die Partei­parole die Feindin der Freiheit und des gesunden, normalen Fort­schritts in Religion und Kirche.

Es sind waschechte liberale Kreise, welche der Köln. Zig. recht nahe stehen, denen hier mit aller Deutlichkeit die Verquickung von Weligion mit Parteipolitik vorgeworfen wird.

Wahlordnung für Elsaß=Lothringen.

Nachdem der Bundesrat in seiner letzten Sitzung vor den Ferien die Wahlkreiseinteilung für Elsaß=Lothringen verabschiedet hat, und diese vom Kaiser vollzogen und im Reichsgesetzblatt veröffentlicht ist, wird demnächst durch kaiserliche Order unter Gegenzeichnung des Statthalters eine Wahlordnung erlassen werden. Damit sind dann die wesentlichsten Vorbereitungen für die Wahlen getroffen, die im Herbst stattfinden dürften. Auch für die Wahlen zur Ersten Kammer werden einige Wahl­ordnungen erlassen werdeh, nach denen die Körperschaften, die einen Vertreter in die Erste Kammer entsenden, dessen Wahl vollziehen. Sobald die Wahlen zur Ersten Kammer stait­gefunden haben, wird der Bundesrat dem Kaiser die Vorschläge zur Ernennung von 23 Mitgliedern zur Ersten Kammer machen. Mit Bildung der beiden Kammern hört dann der Landes­ausschuß endgültig zu bestehen auf. Das Gesetz ist, soweit es sich auf die Wahlen bezieht, bereits mit dem Tage seiner Ver­kündung in Kraft getreten. Der übrige, auf die Verfassungs­

änderung bezügliche Teil wird durch kaiserliche Order in Kraf gesetzt, er tritt jedoch spätestens mit dem 1. Januar nächsten Jahres in Geltung. Man nimmt an, daß die Inkraftsetzung so früh wie möglich erfolgen soll, sobald alle Vorbereitungen zur Ueberführung in den neuen Zustand getroffen sind. Der Statt­halter wird dann die drei Bevollmächtigten zum Bundesrat er­neunen, und hiermit ist dann die neue Verfassung für die Reichs­lande endgültig durchgeführt.

Leerstehende Wohnungen und Geschäftslokale.

Seit dem Jahre 1905 findet in Köln alljährlich eine Zählung der leerstehenden Wohnungen, und seit dem Jahre 1908 auch eine Zählung der vermietbaren Geschäftslokale statt. Die letzte Zählung wurde mit der am 1. Dezember v. J. staatlich angeordneten Volks­und Viehzählung vorgenommen; ihr Ergebnis ist vom wissenschaft­lichen Assistenten des Statistischen Amtes der Stadt Köln, Dr.

Zurhorst, bearbeitet worden. Am 1. Dezember 1910 wurden 5298 leerstehende vermietbare Wohnungen, das sind 4,19 Proz. aller vor­handenen Wohnungen, gezählt, gegen 4866 oder 3,93 Proz. im Jahre 1909, in welchem Jahre der niedrigste Stand sämtlicher Zählungen seit 1890 festgestellt wurde. Die Ergebnisse seit 1890 sind die folgenden: 1890: 4880 leerstehende Wohnungen oder 7,45 Proz, 1892: 4858 oder7 Proz., 1897: 3196 oder 4,12 Proz., 1902: 3561 oder 3,91 Proz., 1905: 4814 oder 4,64 Proz., 1906: 5390

oder 4,99 Proz., 1907: 5306 oder 4,72 und 1908: 4722 oder 4,11 Proz. In dem Ergebnis von 1909 und 1910(siehe oben) sind Kalk und Vingst einbegriffen. Da in der Regel ein Vorrat von 3 Proz. in der Großstadt normal zu bezeichnen sei, so sei Köln in den letzten 21 Jahren vor einem Wohnungsmangel bewahrt geblieben. Allerdings habe der Stand nicht immer der Normalgrenze von 3 Proz. in den verschiedenen Stadtteilen entsprochen.

Die Lage der Mietobjekte ist für die wohnungsuchende Be­völkerung von größter Bedeutung. Wie 1909 so nahmen auch 1910 die Vororte mit 1929 hier die erste Stelle ein; dann kam die Alt­stadt mit 1247, während die Neustadt 704 leerstehende Wohnungen oder Geschäftslokale aufwies. Den verhältnismäßig größten Bestand an Wohnungsgrundstücken mit leerstehenden Wohnungen wies unter den Vororten Kalk mit 16,67 Prozent auf, dann folgten Ehrenfeld mit 15,99, Lindenthal mit 13,40, Deutz mit 12,60, Bayenthal mit 12,29 Prozent und in diesem Bezirk Zollstock mit 29,92 Prozent.

Grundstücke mit leerstehenden Geschäftslokalen wurden 461 gezählt 1,58 Prozent gegen 549= 2,06 Prozent in den beiden Vorjahren. Hier ist also ein Rückgang zu verzeichnen. In der Altstadt, der Hauptgeschäftsstadt, ist die Zahl von 179 auf 159 zurückgegangen, während sie in der Neustadt von 143 auf 163 und in den Vororten von 116 auf 139 stieg.

Der gesamte Wohnungsbestand betrug anfangs 1910 124 115 und am Zählungstage(1. Dezember) 126 648. Hier ist also offenbar die lebhaftere Bautätigkeit von Einfluß gewesen, von der ja überhaupt Abnahme oder Zunahme des Wohnungsvorrates bedingt ist. Dieser Vorrat war am größten mit 6,44 Prozent in Kalt, dann folgte Deutz mit 5,72 Prozent; in der zum Bezirk Deutz gehörigen Humboldtkolonie war er am höchsten mit 12,12 Prozent. Es folgen: Bayenthal mit 5,45, Ehrenfeld mit 5,26, Lindenthal mit 4,81 Prozent. Unter der Normalgrenze mit 8 Pro­zent blieben Marienburg mit 2,34, Niehl mit 2,15, Poll mit 2 Prozent und Deutz außerhalb der Umwallung mit 1,03 Prozent. Hier kommen allerdings die größere Seßhaftigkeit der Bevölkerung bzw. der ländliche Charakter in Betracht.

Was die Verteilung der leerstehenden Wohnungen auf die einzelnen Größenklassen angeht, so stellt der Bericht fest, daß der überzahlige Wohnungsvorrat in Kleinwohnungen(3 Räume) undin Mittelwohnungen(7 Räume) gegenüber den Vorjahren zugenommen habe, während bei den Großwohnungen(mehr als 7 Wohnräume) seit 1907 ein geringer Rückgang zu verzeichnen war. Leer standen: Kleinwohnungen 3389(1909: 3242), Mittelwohnungen 1746(1450), Großwohnungen 163(174). Erwähnt wird, daß die leerstehenden Klein= und Mittelwoynungen wie im Vor­jahre in den Vororten am stärksten vertreten waren mit 1795 und 911. Auch in der Altstadt standen 1262, in der Neustadt aber nur 332 leer, während bei den Mittelwohnungen 478 auf die Neustadt und 332 auf die Altstadt kamen.

Die Ermittelung der Mietpreise wird als die wichtigste unter den Feststellungen mit Recht bezeichnet. Am kleinsten war der Vorrat von leerstehenden Wohnungen in den untersten Miets­preisen. Wohnungen bis 60 M. Jahresmiete und aus einem Wohn­raum bestehend, wurden 43(1909: 26) angetroffen; mit 6075 M. 74(33), mit 7590 M. 53(28), mit 90120 M. 306; die Hälfte dieser Wohnungen bestand aus einem Wohnraum, die andere Hälfte aus zwei Wohnräumen. Mit 200240 M. wurden 765(616) er­mittelt, davon 340 in Alt=Köln. 714 dieser Wohnungen hatten zwei oder drei Räume. Wohnungen in der Preislage von 240 bis 300 M. wurden 618, über 400480 M. 469 gezählt; hier handelt es sich hauptsächllch um Wohnungen von3 Räumen, also um Kleinwohnungen. In der Altstadt waren die Mieten für Mittel­wohnungen etwas teurer als der Gesamtdurchschnitt. Außer bei den leerstehenden Wohnungen von 2, 3, 4 und 5 Wohnräumen, bei denen eine durchweg geringe Preissteigerung gegen das Vor­jahr eingetreten ist, sind die Durchschaittspreise entsprechend dem größeren Angebot etwas gefallen, besonders bei denen mit 7 oder mehr Wohnräumen.

In seinem Schlußwort gibt der Berichterstatter der Hoffnung Ausdruck, daß die zunehmende Bautätigkeit in erster Linie auf die Herstellung solcher Wohnungen Bedacht nehme, die wirklich ver­langt werden, nämlich Klein= und Mittelwohnungen. Besonders sehlten Kleinwohnungen in billigen Preislagen. Hier Abhülfe zu schaffen, sei nächste Aufgabe der Bautätigkeit.