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Marzellenstrasse 37.
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erscheint Freitags. Bezugspreis: die Bezieher des Kölner Tocal=Anzeigers 10 Ofg. im Monat, im Alleinbezug 50 Ofg. vierteljährlich.
General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt.* Kölner Fremdenblatt.
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Nr. 235, 24. Jahrgang. Geschäftsstelle: Fernspr. 420. Köln, Dienstag, 13. Oktober 1910. Redakt.: 5231, 5232, 5233, 5234. Heute 12 Seiten.
Das Gebäude für sozialpolitische Zwecke.
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Die Stadt Köln hat auf dem Ecke Badstraße und Mauritiuswall gelegenen Grundstück ein Gebäude errichten lassen, das auf dem Gebiete der sozialen Fürsorge der Stadt Köln einen großen Fortschritt bedeutet und das in seiner Art im ganzen Deutschen Reiche fast einzig dasteht: es ist ein Gebäude, in dem Arbeitsnachweise, Wohnungsnachweis und die Versicherungskasse gegen die Arbeitslosigkeit im Winter untergebracht werden und in dem für die nötigen Nebenräume in ausreichendem Maße gesorgt ist. Die einzelnen Nachweise und die Versicherungskasse sind zurzeit auf Gebäude verteilt, die einen weiteren Ausbau der einzelnen Geschäftszweige unmöglich machen. Sie werden in dem neuen,
jetzt in der Hauptsache fertiggestellten Gebäude untergebracht und
es wird damit eine einheitlichere Geschäftsführung ermöglicht. Das neue Haus kann, wenn die Geschäfte wachsen, denen es dient, erweitert werden; für den Bau war eine Summe vou 405000 Mark bereitgestellt worden.
Der Arbeitsnachweis für die Männer wird in dem großen Flügelbau an der Badstraße untergebracht, während in einem kleinen Flügelbau am Mauritiuswall der Arbeitsnachweis für Frauen angeordnet ist. Zwischen beiden sollen die Verwaltungsräume ihren Platz in einem niedrigen Bauteil an der Straßenecke finden, der den hohen Flügelbauten vorgelagert ist. In dem Eckbau sind auch noch zwei große Räume für den Wohnungsnachweis mit besonderem Eingang vorgesehen, sowie ein Sitzungssaal von etwa 60 Quadratmeter Größe. Die großen Wartehallen für den Arbeitsnachweis liegen ebenerdig und haben je einen besonderen Eingang und Ausgang; sie bieten Sitzgelegenheit auf der Männerseite für mehr als 300 Personen; auf der Frauenseite für etwa 150 Personen. Außerdem ist beabsichtigt, Schreibtische aufzustellen, die in der Frauenabteilung auch als Lesetische oder für sonstige Beschäftigung dienen sollen. Ein großer Verkaufsstand, in dem alkoholfreie Getränke und Eßwaren feilgeboten werden, Trinkbrunnen und reichliche Waschgelegenheit sollen die Räume auch für einen längeren Aufenthalt geeignet machen. Die Aufsicht wird von dem Pförtner ausgeübt, der seine Stube direkt am Eingang der großen Halle
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erhält. Die Verwaltungsräume sind durch Glaswände abgetrennt, die einen stetigen Einblick in die Hallen gewähren.
Ueber dem Arbeitsnachweis für Männer befindet sich im ersten Obergeschoß eine ebenso große Halle, in der die Versicherungskasse gegen Arbeitslosigkeit im Winter Unterkunft erhält, die von einer breiten Treppe neben dem Eingang für den Arbeitsnachweis erreicht wird. Auf der gegenüberliegenden Seite der Halle wird die Kontrolle passiert und an den Zahlschaltern vorbei führt eine zweite Treppe wieder zu dem Ausgang der unteren Halle hin.
In dem Frauenflügel liegt über der ebenerdigen Halle im ersten Obergeschoß eine zweite Halle, die nur für den Arbeitsnachweis weiblicher Dienstboten bestimmt, mit besonderem Raum für die Arbeitgeber und mit mehreren Einzelsprechzellen. Darüber ist noch ein Zwischengeschoß angeordnet mit einem Nachweis für kaufmännische Angestellte und zwei größeren Schreibstuben für stellenlose männliche und weibliche Personen nebst den erforderlichen Verwaltungs= und Nebenräumen. Im zweiten
Obergeschoß sollen endlich eine große Anzahl von Fachnachweisen untergebracht werden, und außerdem sind noch einige Räume für besondere Zwecke vorhanden, unter anderem zwei Werkstuben, in welchen den Arbeitsuchenden Schuhwerk und Kleider gegen geringes Entgelt ausgebessert werden. Im dritten Obergeschoß ist eine größere Wohnung für den Vorsteher des Arbeitsnachweises und eine kleinere für den Heizer eingebaut.
Das Gebäude erhält eine alheizung und namentlich für die großen Hallen eine reichliche Lüftungsanlage. Das Aeußere wird in einfacher Form ausgebildet als Putzbau mit Sockel aus Landstuhler Sandstein; das Dach wird mit Bieberschwänzen eingedeckt. Eine Gliederung der Baumassen und damit eine Belebung des Straßenbildes ist dadurch angestrebt worden, daß der Bauteil an der Straßenecke Mauritiuswall—Badstraße niedriger gehalten ist und die ihn umschließenden großen Flügelbauten zu besserer Wirkung kommen läßt.
Die Ausführung des Baues ist unter Oberleitung des Regierungsbaumeisters Klewitz vom städtischen Hochbauamt erfolgt.
Mitte November soll der Bau mit einer entsprechenden Feier seiner Bestimmung übergeben werden. Voraussichtlich erscheint zu dieser Feier der Minister für Handel und Gewerbe.— Unser Bild zeigt das Gebäude mit der Ecke, die dem Schnittpunkt von Badstraße und Mauritiuswall zugewandt ist.
Das Neueste vom Tage.
Ein Unglück auf der Zeche Shamrock.
Drei Bergleute getötet.
* Herne. 17.Okt.1910.(Drahtber.) Heute mittag.20 Uhr riß auf der Zeche Shamrock Schacht 1 das am Freitag bei der Kohlenförderung bereits gerissene Seil, welches nach seiner Wiederherstellung zur Leuteförderung benutzt wurde, abermals. Die Körbe waren vollständig besetzt. Der eine in die Tiese gehende Korb mit etwa 30 bis 35 Bergleuten dürfte zweifellos tief in dem Sumpf stecken. Ueber das Schicksal dieser Bergleute läßt sich zurzeit noch nichts Genaues feststellen. Der andere Korb schnellte unter die Seilscheibe. Es sind sämtliche Bergleute mit mehr oder minder schweren Verletzungen davon gekommen. Soeben bringt man die ersten Opfer der Katastrophe in die Zechensanitätswache.
* Herne, 17.Okt.1910.(Drahtber.) Die Verwaltung der Zeche Shamrock teilt folgendes mit: Auf Schacht l der Zeche Shamrock in Herne wurde heute mittag gegen 1½ Uhr aus noch nicht aufgeklärter Ursache bei der Seilfahrt der aufgehende Korb gegen die Seilscheibe gefahren, während der nach unten gehende Korb durch die unten verjüngten Spurlatten unterhalb der dritten Sohle eingeklemmt wurde. Bei dem Unglück büßten drei Bergleute das Leben ein. Außerdem wurden neun Bergleute schwer und eine Anzahl leicht verletzt. Der Betrieb wird vorübergehend mit auf den Schacht II geleitet.— Wie die Verwaltung der Zeche Shamrock bestätigend mitteilt, sind sämtliche Verunglückte geborgen worden, die des niedergehenden Korbes sind durch den Schacht II zutage gebracht worden. Wie schon mitgeteilt, beträgt die Zahl der Toten drei. Schwer verletzt wurden neun Bergleute. Die Zahl der Leichtverletzten beträgt vierundvierzia. Ueber die Ursache des Unglücks konnte bisher genaueres noch nicht festgestellt werden.
Dreizehn Vergleute eingeschlossen.
Sarstedt(Landkreis Hildesheim), 18.Okt.1910.(Drahtber.) Der Schacht der Gewerkschaft Siegfried=Giesen brennt infolge einer Explosion giftiger Gase. Zwei Beraleute wurden tot, einer verletzt zutage gefordert. Dreizehn Mann sind noch eingeschlossen. Es handelt sich um ein Kalibergwerk.
Sechs Personen bei Wahlunruhen getötet.
Pointe à Pitre, 17.Okt.1910.(Drahtber.) Aus Anlaß de Wahlen in Petit Bourg fand eine stürmische Kundgebung statt. Das Rathaus wurde erstürmt. Gendarmen gaben, als sie tätlich angegriffen wurden, Feuer. Sechs Personen wurden getötet, mehrere verwundet.
Orkan.
Havanna, 17.Okt.1910.(Drahtber.) Der Orkan wütet weiter Der Hasenort Batabano steht unter Wasser. Viele Menschen sind umgekommen. Die größten Verheerungen richtete der Zyklon in Pinar del Rio an. Wie verlautet, litt auch die Zuckerernte schwer.
New Dork, 18.Okt.1910.(Drahtber.) Wie New York Herald aus Havanna meldet, stieg gestern die Wasserhöhe infolge eines Orkans derart, daß der nördliche Stadtgürtel überschwemmt wurde. Nach einer weiteren Meldung sind dem Generalpostmeister Nachrichten aus Pinar del Rio zugegangen, daß die Städte Martinas, Guanale Grifa, Punta Carpes, Cortes und der größte Teil von Artemisa zerstort worden sind. Das Blatt schätzt die Zahl der auf Cuba Umgekommenen und Verletzten auf tausend.
Bavanna, 18.Okt.1910.(Drahtber.) Der durch den Sturm verursachte Schaden beträgt Millionen Dollars. In den Provinzen sind Tausende ovoachlos. Die Tabakernte in den Provinzen Matanzas, Pinar del Rio und Havanna ist ruiniert und die Zuckerernte schwer geschädigt. Man glaubt aber, daß nur die westlichen Provinzen von der vollen Gewalt des Sturmes betroffen worden sind. Seit gestern abend läßt der Sturm nach.
Im lenkbaren Luftschiff über den Czean.
London, 17.Okt.1910. 11.25 Uhr.(Drahtb.) Wie dem Reuterschen Bureau aus New York gemeldet wird, hegt man dort große Besorgnis, daß Wellman vom richtigen Wege abgekommen ist, weil sein Ballon fast vom Augenblick des Aufstieges an vom Nebel eingeschlossen war. Seit dreißig Stunden hat man nichts von Wellman gehört.
Siasconset, 18.Okt 1910.(Drahtb.) Die hiesige Funkenstation