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General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt. 2 Kölner Fremdenblatt.
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Nr. 139. 24. Jahrgang. Geschäftsstelle: Fernspr. 420. Köln, Mittwoch, 25. Mai 1910. Redart.: 5231, 5232, 5238, 5234. Heute 12 Seiten.
Das Neueste vom Tage.
Die Veterauenbeihülfe.
— Der Staatssekretär des Reichsschatzamtes hat an die Leiter * sämtlicher Fraktionen des Reichstages ein Schreiben gerichtet, in welchem er sich bereit erklärt, die Frage der Veteranenbeihülfe und der Deckung der dadurch erwachsenden Mehrausgaben einer Besprechung mit den Mitgliedern des Reichstages zu unterziehen. Am 10. Juni soll eine Konferenz im Reichsschatzamt stattfinden.
Eine Dynamitpatrone in der Feuerung einer Lokomotive.
Münster, 25.Mai1910.(Drahtber.) Beim Heizen der Lokomotive eines fahrenden Personenzuges gewahrte der Heizer Mehl unter den in die Feuerung geworfenen Kohlen eine Dynamitpatrone. Schnell enischlossen, griff er in das helle Feuer und holte sie heraus. Er verhütete dadurch eine schwere Katastrophe. Die Eisenbahndirektion übermittelte ihm für sein heldenhaftes Handeln eine namhafte Geldsumme.
Zu dem Mordprozeß Hofrichter
##wird gemeldet, daß die Rede des Auditors Kunz mit dem Antrage auf Verurteilung Hofrichters zum Tode durch den Strang schloß. Das Urteil wird morgen oder übermorgen gefällt werden. Das Befinden Hofrichters wird als schlecht geschildert.
Ein führerloser Ballon.
Reisburg(Kreis Daun), 25.Mai1810. Heute früh überflog ein Ballon mit Gondel, aber ohne Insassen, Meisburg und zwar so tief, daß er einen Schornstein umwarf und dadurch das Dorf alarmierte. Er kam aus nördlicher Richtung und verschwand auf Bitburg zu.
Bootsunglück.
Oranienbaum bei Kronstadt, 24.Mail910.(Drahtber.) Ein Segelboot des russischen Kreuzers Cromoboi wurde während einer Uebungsfahrt von einem Windstoß umgekippt. Sechs Mann der Besatzung sind ertrunken, einer wurde halberstarrt auf dem Kiel des Bootes von den Rettungsmannschaften aufgefunden.
Eigentümliche Streikmittel.
Paris, 25.Mai1910. An 300 kürzlich in den Ausstand getretene Arbeiter der Steinbrüche in Mery fur Oise drangen gestern mit ihren Weibern und Kindern in den Bahnhof ein, um den Abgang eines mit Steinen beladenen Zuges zu verhindern. Als der Zug sich in Bewegung setzte, warfen sich viele Arbeiter auf die Schienen und einzelne legten ihre Kinder auf die Geleise. Um ein großes Unglück zu verhindern, mußte der Zug gebremst werden. Die Ausständigen richteten auch an den Maschinen der Steinbrüche und an den Frachtwagen beträchtlichen Schaden an. Sie verbrachten die Nacht mit ihren Weibern und Kindern auf dem Bahnhof ##unter den Waggons und machten mittels herausgerissener Schwellen Feuer, um sich zu wärmen. Der Präfekt des Departements beorderte über hundert Gendarmen nach Mery. Nötigenfalls sollen Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung aufgeboten werden.
Zwei Schiffe gesunken.
19 Personen ertrunken. Port Huron(Michigan), 24.Mai1910.(Drahtber.) Der Dampfer Frank Goodyear ist gestern abend nach einem Zusammenstoß in der Thunde=Bai gesunken. 19 Personen ertranken.
22 Personen vermißt.
„ vondon, 24.Mai1910. Eine Lloyd=Meldung besagt: Die deutsche Bark J. C. Vinnen aus Bremen, die von Hamburg nach Mexiko unterwegs war, ist im Tau des Schleppers Gauntlett in Cowes eingetroffen. Sie berichtete, daß sie mit dem englischen Dampfer sterhvore zusammengestoßen ist. Der Dampfer ist gesunken. 22 Mannseiner Besatzung werden vermißt. Ein Mann ist lebend zeborgen worden, außerdem befindet sich die Leiche eines weiteren an Bord des Schleppers. Die Bark ist am Bug beschädigt. Nach einem weiterem Telegramm befindet sich die Bark Vinnen in langamer Fahrt nach Southampton. Der Dampfer hatte 3371 Tonnen aumgehalt und gehört der Firma Farrar, Grooß and Company in Lonoon. Er war von Villaricos nach Rotterdam bestimmt.
Zum Kampf im Baugewerbe.
#. Vermittelungeversuche. Am Donnerstagnachmittag eer gie Sitzung des geschäftsführenden Ausschusses des Deut#I Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe in Berlin statt. Freitagvormittag 9 Uhr beginnen Einigungsverhandungen im Reichstagsgebände.
sammiun#r 2½Mai1 910. Zu unserer Mitteilung über eine Vergggt####von Kölner Bauunternehmern am 17. Mai, in der
tic, Esperrung Stellung genommen wurde, sendet uns der
#n„- beitgeberverband für das Baugewerbe zu
10 Umgebung eine Erwiderung, aus der wir nach Aus
merzung von persönlich gehaltenen Ausführungen folgendes wiedergeben:„Der hiesige Kölner Baugewerken=Verein, Freie Innung, und der Deutsche Arbeitgeberverband für das Baugewerbe zu Köln a. Rhein und Umgegend haben in ihren Mitgliedern alle Baugeschäfte und Vauunternehmungen mit wenigen Ausnahmen vereinigt. Zu den Versammlungen hat der Arbeitgeberverband aber auch die noch fernstehenden Unternehmer wiederholt eingeladen und ein Teil ist auch dieser Einladung gefolgt. In den Versammlungen sind dann die Gründe der Aussperrung in ausgiebiger Weise erörtert und alle Beschlüsse einstimmig gefaßt worden. Es wäre nun interessant zu wissen, welche Bauunternehmer die Resolution in der Glückaufhalle einstimmig gefaßt haben? Es gibt hier in Köln ein Unternehmertum wie in allen großen Städten, welches wir als Kollegen durchaus nicht anerkennen können, das uns und unseren Interessen fernsteht oder aber direkt entgegenhandelt. Daß derartige sogenannte Unternehmer anders empfinden, ist selbstverständlich. Dieses Unternehmertum kennt kein Solidaritätsgefühl und hat demzufolge nur ein einseitiges Interesse. Der gelernte Baugewerbetreibende hat schon vor Beginn des Kampfes gewußt, daß dieses sogenannte Unternehmertum der Bewegung feindlich gegenüberstehen würde. Man soll sich aber hüten, von Unstimmigkeiten in den organisierten Arbeitgeberkreisen zu reden. Wir müssen dem Einberuser ferner unbedingt absprechen, in den Geist und Umfang der bestehenden Differenzen eingedrungen zu sein. Es ist dies auch sehr schwer, weil man dazu die Verhandlungen mitgemacht haben muß. Das, was wir als eine Garantie für einen dauernden Frieden, nämlich den zentralen Vertragsabschluß, verlangen, wird in der Resolution als die eventuelle Absicht, die Gefahr großer Aussperrungen heraufzubeschwören, bezeichnet. Man darf doch sicher voraussetzen, daß jeder weiß, daß eine Aussperrung auch den Unternehmern in jedem Falle großen Schaden zufügt und daß kein Unternehmer sich leicht zu einem so folgenschweren Schritte entscheiden kann. Sollen wir nun einen Kampf heraufbeschworen haben, dessen Zweck darin bestehen soll, später nochmals einen großer. Kampf in Szene zu setzen, der neue große Opfer von uns verlangt? Da fehlen selbst die einfachsten Begriffe der Logik. Akkordarbeit kann doch so bleiben wie bisher, heißt es in der Resolution. Weiß man denn, daß in früheren Verträgen allerdings die Akkordarbeit zugelassen war, daß aber von den Vertretern der Gewerkschaft gleichzeitig bei Tätigung der Verträge die Erklärung abgegeben wurde, sie würden ihre Mitglieder verpflichten, keine Akkordarbeiten auszuführen, und mit allen Mitteln dagegen arbeiten? Verträge sollen doch geschlossen werden, nicht nur um auf dem Papier zu stehen, sondern um auch tatsächlich gehalten und durchgeführt zu werden. Nun sollen wir darauf ausgehen, wie die Versammlung in der Glückaufhalle sagt, kleine und mittlere Unternehmer aus dem Wege zu räumen. Das sind Schlagwörter der Gewerkschaftsführer, für die man jeden Beweis schuldig bleibt. Mit allen Mitteln sind wir stets bereit, die kleinen Unternehmer zu unterstützen, das sind nicht wegzuleugnende Tatsachen, die gegen eine bloße Behauptung sprechen. Auf weiteres wollen wir nicht eingehen. Aber auffordern möchten wir alle, die wirkliche Arbeitgeber im Baugewerbe sind, unseren Beratungen und Entschließungen beizuwohnen. Dort wird ihnen Aufklärung zuteil werden, gestützt auf die bisherigen Verhandlungen und Versuche, den Frieden zu erhalten.“ In der Erwiderung wird ferner die Behauptung aufgestellt, die Resolution habe ihren Ursprung direkt oder indirekt im Gewerkschaftshaus und der Einberufer der Versammlung bekenne sich zur Sozialdemokratie.
Der Eindruck des Kaiserbesuches in London.
London, 24.Mai1910. Das Daily Chronicle schreibt in einem Leitartikel Die Friedenskonferenz: Allen nuchterner denkenden Leuten hierzulande wird es zur Genugtuung gereichen, daß der Besuch des Deutschen Kaisers in London und die dadurch gegebene Möglichkeit eines Verkehrs mit dem französischen Minister des Aeußern Pichon der Erhaltung friedlicher Beziehungen zwischen den drei Ländern voraussichtlich förderlich sein werden.
Nach Würdigung der Abschiedsworte des Deutschen Kaisers(an das Reutersche Bureau) und der Haltung der deutschen Presse fährt das Blatt fort: Die Familienanhänglichkeit, die der Kaiser bei dieser traurigen Gelegenheit ebenso wie bei dem Tode der Königin Viktoria gezeigt hat, hat das englische Volk in seinem inneren Empfinden gerührt. Sein ritterliches Verhalten imponierte ihm sogar zu der Zeit politischer Spannung; sein erhabener Charakter, seine glänzende Begabung, sein unermüdlicher Eifer hat niemals aufgehört, Bewunderung bei uns hervorzurufen.
Der Kaiser als größter Kriegsherr Europas hat die entsprechende Macht, den Frieden zu fördern, und wir schließen uns der Hoffnung der Nordd. Allg. Zkg. an, daß die Ueberzeugung sich kräftigen möge, daß zwischen den beiden Reichen keine Schwierigkeiten bestehen, die nicht durch guten Willen und gegenseitige Verträglichkeit beseitigt werden können. Hierzu beitragen wird, wenn bei der öffentlichen Diskussion in beiden Ländern jedes andere Land denjenigen Maßstab anlegt, den es auf sich selbst angewendet zu sehen wünscht.
Wenn die Rüstungen auch noch eine Zeitlang in beiden Ländern fortgesetzt werden mussen, so möge man sie fortsetzen auf der gemeinsamen Grundlage, daß jedes Land berechtigt ist, seine eigenen nationalen Interessen zu mehren, ohne dem Verdacht einer Drohung gegen andere dabei ausgesetzt zu sein. Dadurch, daß wir demgemaß sprechen und handeln, können wir alle dazu beitragen, die Wirkung der an der Bahre König Eduards versammelt gewesenen Friedenskonferenz nachhaltiger zu machen.
Daily Telegraph schreibt: Der ganze Verlauf der Anwesenheit des Deutschen Kaisers in unserer Mitte stärkt die Hoffnung, daß seine Teilnahme an unserer Trauer eine bleibende, greifbare Frucht zeitigen werde. Es wird für beide Nationen unmöglich sein, zu iyrer regelmäßigen politischen Arbeit zurückzukehren, ohne Erinnerung an die rührenden Szenen, die den Kaiser und den König so nahe zusammengebracht haben.
Wenn früher auf beiden Seiten der Nordsee ein gewisses Maß von Verdrießlichkeit und Reizbarkeit zutage trat, so ist sicherlich jetzt die Zeit, wo jede Nation die Ereignisse freimütig nach ihrer Bedeutung für sie selbst beurteilen und den Gedanken verwirklichen kann, daß Deutschland und England in gleichem Maße für den Frieden der Welt verantwortlich sind.
Der Deutsche Kaiser vor allem hat diese Entscheidung in der Hand. Wir sind uns klar darüber, daß ihn in erster Linie die Dinge beschäftigen, die das deutsche Volk angehen, während wir uns das Recht vorbehalten, die Dinge unter den englischen Gesichtspunkten zu betrachten.
Aber jenseits dieser nationalen Verschiedenheiten bleibt so viel des Gemeinsamen, eine so breite Basis des guten Willens und ein so unendliches Interesse an der Ausbreitung der Zivilisation durch friedlichen Handel, an dem beide Nationen ihren Anteil nehmen können, daß der Gedanke eines andauernden Mißverständnisses hinfällig und fast bedeutungslos erscheint. Wir sehen mit Vertrauen auf unsere große Schwesternation. Die Deutschen arbeiten Hand in Hand mit uns, mit gleich ausdauernder Energie, dem hohen Ideal des allgemeinen Friedens und guten Willens entgegen.
0 Aus dem Abgeordnetenhause.
Die Pfingstferien sind vorüber. Am Dienstag haben sich die Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses wieder in Berlin eingefunden. Groß war die Zahl der Landboten nicht, die sich zu dieser Sitzung einfanden, und diejenigen, die erschienen waren, standen vor Beginn der Sitzung parteiweise in Gruppen zusammen. Was sie alle beschäftigte, weiß jeder:
Die Wahlrechtsvorlage
über die am nächsten Freitag entschieden werden soll. Zwischen den Bänken trafen sich der konservative Führer von Heydebrand und der freikonservative Führer Freiherr von Zedlitz und bald waren sie in ein eifriges Gespräch vertieft, das hauptsächlich von Herrn Heydebrand geführt wurde, der recht lebhaft auf Frhrn. von Zedlitz einsprach. Es muß sich um recht wichtige Dinge gehandelt haben, denn Herr v. Heydebrand begleitete seine eindringlichen Worte mit einer Reihe entsprechender Handbewegungen und Gesten. Dann griff Jordan von Kröcher zur Klingel und gab dem Hause Kenntnis von dem Ableben des Abg. Griehl (Allenstein)(Zentr.). Still erhob sich das Haus zur Ehrung des Toten von seinen Sitzen. Dann trat das Haus in die Beratung eines Gesetzentwurfes ein, worin für den
Bau von Wohnungen
für in staatlichen Betrieben beschäftigte Arbeiter und niedere Beamte zwölf weitere Millionen gefordert werden. Die Vorlage begegnete allgemeinem Wohlwollen. Vom Zentrum sprachen hierzu die Herren Dr. Grünenberg und Dr. König. Ersterer benutzte die Gelegenheit, um die Schwierigkeiten zu kritisieren, die der gewerbsmäßigen Bauproduktion durch die Baupolizeiordnungen bereitet werden und verlangte auf diesem Gebiete mehr Einheitlichkeit. Ferner kritisierte er die vom Reichsversicherungsamte angeordnete Erhöhung des Baugeldes von 3 auf 3½ Proz. und verlangte den Erlaß eines Wohnungsgesetzes. Dr. König bedauerte, daß man bisher den Eigenbau nicht tatkräftiger mit staatlichen Mitteln unterstützt habe. Noch nicht einmal eine Million ist für diesen Zweck an baulustige Arbeiter ausgeliehen worden. Und doch sei dies das beste Mittel zur
Seßhaftmachung der Arbeiter.
Dann wird die Vorlage in erster und zweiter Lesung angenommen. Recht langweilig wurde es, als Dr. Liebknecht aus dem roten Lager die Tribüne hinanstieg, um einen sozialdemokratischen Antrag zu begründen, worin die Aufhebung der polizeilichen Erlaubnis zur Verteilung, Auheftung oder zum Verkauf von Druckschriften, Bildwerken usw. verlangt wird. Der Antrag wanderte trotz der vielen und schönen Worte des Sozialdemokraten in die Rumpelkammer der schönen Ideen. Dagegen fand ein Antrag Dr. König Annahme, der die§§ 9 und 10 des Preßgesetzes betr. das Anschlagwesen und den Vertrieb, das Verkaufen, Ausrufen und Verteilen von Druckschriften in zweckentsprechender Weise abgeändert wissen will. Sofort baute sich Hr. Dr. Liebknecht wieder am Rednerpult auf zur Begründung eines anderen sozialdemokratischen Antrages betr.
Aufhebung des Dagabundenparagraphen.
Hr. Dr. Liebknecht redete wieder so gründlich und so lange, daß der Präsident sich gegen 5 Uhr veranlaßt sah, dem Hause Vertagung vorzuschlagen, ohne daß über den Antrag, zu dem noch Wortmeldungen vorlagen, abgestimmt war. Mittwoch 12 Uhr: Dritte Beratung des Gesetzentwurfes betr. Bereitstellung von weiteren zwölf Millionen Mark für den Bau von in staatlichen Betrieben beschäftigten Arbeitern und niederen Beamten, sowie Gerichtskostengesetz.
g. Wann sind die nächsten Reichstagswahlen? Aus
Dresden geht dem Berl. Tagebl. eine Mitteilung zu, die es selbst nur mit aller Reserve wiedergibt, obwohl sie aus einer im allgemeinen sehr zuverlässigen Quelle stamme. Danach hätten die verbündeten Regierungen sich bereits jetzt dahin geeinigt, die nächsten Reichstagswahlen im Januar 1912 stattfinden zu lassen. Der gegenwärtige Reichstag wurde bekanntlich am