K. 39

Samstag den 15 April 1916

" Dienstags, Donnerstags und Samstags.

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2 holt vierteljährlich N..50, durch den Boten##

" oder Briefträger ins Haus gebracht M.80. Telephon Nr. 4. 6

Redaktion: I. V. C. Grommes, 6 Laack: C. W. Haale. 9

" Verlag: H. Widdig, alle in Bensberg. 5 96006ffff. 9. 756n

Ks

Vom Artegsschauplatz.

(Amtliche Berichte.)

WTB Großes Hauptquartier, 14. April.

Westlicher Kriegsschauplatz.

Abgesehen von stellenweise lebhaften, im Maas­gebiet heftigen Feuerkämpfen ist nichts wesentliches zu berichten. Angriffsversuche auf dem linken Maas­ufer erstarben unter unserem Artilleriefeuer schon in den Ausgangsgräben.

Oestlicher Kriegsschauplatz

Bei der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg wurden in der Gegend von Garbu­nowka(nordwestlich von Dünaburg) und südlich des Naroczsees feindliche Vorstöße blutig abgewiesen eben­so blieben bei der Heeresgruppe des Generalfeld= marschalls Prinzen Leopold von Bayern Unterneh­mungen russischer Abteilungen gegen die Stellungen am Serwetsch=See nördlich Cirin erfolglos. Balkan=Kriegsschauplatz.

Die gegnerische Artillerie war gestern östlich des Wardar lebhaft tätig. In der Nacht vom 12. zum 18. April warfen feindliche Flieger erfolglos Bomben auf Gjevgeli und Bogorodica, östlich da­von ab.

Oberste Heeresleitung.

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gesetzt. Am Mrzli Vrh bemächtigten sich unsere

Truppen einer Vorstellung und schlugen wiederholte Gegenangriffe unter schweren Verlusten der Italiener ab. Bei Flitsch und Pontebba nahm unsere Artillerie die feindlichen Stellungen unter kräftiges Feuer. An der Tiroler Front schritt der Feind an mehrern Stellen zum Angriff. Seine Versuche, sich im Sugana=Abschnitt unserer Stellungen auf den Höhen beiderseits Novaledo zu bemächtigen, wurden abge­wiesen. An der Tonalestraße räumten unsere Truppen nachts die Verteidigungsmauer südlich Sperone und setzten sich in der nächsten Stellung fest. Im Ada­mello=Gebiet besetzten Alpini den Grenzrücken Dosso di Genovo; südlich des Stilfserjochs scheiterte ein feindlicher Angriff auf den Monte Scorluzo.

Südöstlicher Kriegsschauplatz.

Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschalleutnant.

WTB Wien, 9. April.

Russischer Kriegsschauplatz Gestern standen unsere Linien an der untern Strypa, am Dnjestr und nordöstlich Tschernowitz unter heftigem Geschützfeuer. Nachts kam es in dem Mündungswinkel der untern Strypa und südöstlich Buczacz zu starken Vorfeldkämpfen, die teilweise noch fortdauern. Im südlichsten Teil des Gefechtsfeldes wurde die Besatzung einer vorgeschobenen Schanze in die Hauptstellung zurückgenommen Oestlich Islo­wiec drang der Feind gleichfalls in eine unserer Vorstellungen ein, er wurde durch raschen Gegen­angriff wieder hinausgeworfen, wobei wir einen Offizier, drei Fähnriche und 100 Mann gefangen nahmen. An der von Buczacz nach Tschortkow führenden Straße bemächtigte sich ein österreichisch= ungarisches Streifkommande durch Ueberfall einer russischen Vorposition. Auch gegen die Front der Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand entfaltete die feindliche Artillerie erhöhte Tätigkeit.

Italienischer Kriegsschauplatz.

Das beiderseitige Geschützfeuer wurde, soweit die Sschtperbiltoste as erlonbien, auch gestern forte

Des Isaias Frohboischaft

Die Kraft des Kreuzes.

Da steht er als der größte und gewaltigste unter allen Propheten des Alten Testamentes. Mit Donnergewalt hämmert er es dem sündhaften Volke tief ins Herz hinein, daß es schwere Schuld auf sich geladen vor Gott, seinem Herrn. Dann aber wendet er seinen Blick zu den glücklichen Tagen, da der Friedensfürst kommen und die Menschheit durch seinen Opfertod erlösen will. So wird Isaias der Evangelist des Alten Testamentes, der Verkünder froher Gottesbotschaft. Auch uns kündet er in dieser Fastenzeit die frohe Botschaft:Wenn ihr mit Abraham geopfert, mit Jakob um Gottes Segen gerungen, mit David in wahrer Herzenstrauer ge­klagt habt, wird der Messias auch für euch der Friedensfürst eurer Seele werden. Aber ihr müßt vertrauen auf die Hilfe des Herrn.Die auf den Herrn vertrauen, so sagt der Prophet,gewinnen neue Kraft, daß sie die Schwingen erheben wie die Adler. Sie eilen und werden nicht matt, sie ziehen dahin und werden nicht müde.

Monate für Monate vergehen, und das grausige, blutige Ringen will noch kein Ende nehmen. Weiter sollen wir Großes leisten, weiter sollen wir die Lasten tragen, weiter sollen unsere Tapferen draußen und wir Daheimgebliebenen den Kampf um Deutsch­lands Existenz und Ehre kämpfen. Können wir das noch? Wird es nicht zuviel? Die Zukunft, die unser wartet, ist dunkel, und kein noch so tüchtiger Feldherr kann ihre Schleier lüsten. Aber das ist uns allen klar: wir bedürfen der Kraft, neuer Kraft, Kraft zum Vorwärtsschreiten und Kraft beim Stille­stehen.

Das Menschenleben ist ein Kriegsdienst: ewiger Kampf und ewige Uaruhe; kein Waffenstilstand,

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Flechten, Ausschlag, Jucken, Krätze, off­und geschwollene Beine, Hämmorhoiden, Magenbeschwerden teile ich schriftl. oder mündlich mit, wie sich jeder davon defrlit

Frau A. Stricker, Brackwede 28, Niederstraße 90.

kein Friedensschluß vor unserem Tode. Auch da bedürfen wir wahrlich einer fast übermenschlichen Kraft, einer Kraft, die nur Gott uns geben kann. Und er gibt sie uns.

Die auf den Herrn vertrauen, gewinnen neue Kraft, daß sie die Schwingen erheben wie die Adler. Also nicht wie die Lerche, die sich auch weit zur Höhe hebt. Aver sie hat nur kleine Flügel und muß bald zur Erde herunter. Nein, wie ein Adler, der mit ausgebreiteten Schwingen weit in die Lüfte schwebt der Sonne entgegen und seine Ruhestatt sich wählt hoch oben über der Menschen ruhelosem Trei­ben. Solche Adlerschwungkraft gibt uns unser Glaube an den Heiland Er tragt uns über die Niederungen der tausend Ratsel, die das Leven uns stellt, über die Ströme vo. Wunden, die der Krieg uns ge­schlagen, über das Dickicht der Zweifel, die der Erde entsprießen, über die Berge von Leid, die besonders aus der Gegenwart aufsteigen, über die Kämpfe und Stürme in unserer Seele. Der Glaube trägt uns wie auf Adlerschwingen empor in Gottes Arme.

Die auf den Herrn vertrauen, eilen und wer­den nicht matt. Der Prophet redet nicht von einen müden Dahinschleppen, sondern von einem Eilen, Laufen. Und diesen unseren Lauf beflügelt die Liebe und die Opferfreudigkeit. Die hat uns der Heiland in der deutlichen, lauten Sprache des Kreuzes gepredigt.Eine größere Liebe hat niemand, als wer sein Leben hingibt für seine Freunde Mit dem, was am Kreuze geschehen, vergleiche, was du getan! Vertraust du auf den Herrn, so wird er auch dir diese heilige Opferliebe geben, und du wirst deinen Lauf vollenden, ohne matt zu werden.

Die auf den Herrn vertrauen, ziehen dahin und werden nicht mäde. Mag die Wanderung noch so lange dauern, noch so mühselig und ent­behrungsreich sein, du wirst nicht müde, wenn du auf den Herrn vertraust. Wir kennen eine Müdig­keit, die uns so oft im Leben beschleicht und uns um Erfolg und Segen, um Glück und Frieden brin­gen will. Wir kennen auch eine Verdrossenheit, die mit Griesgram und zitternder Sorge in die Zukunft blickt und uns an einem endlichen Siege auf dem Schauplaße unserer Seele irre werden läßt. Wir kennen aber auch eine Ungeduld, die immer wieder fragt:Noch kein Ende? Was solls noch werden? Ihr ruft der Dichter zu:Gedulde dich fein! Ueber ein Stündelein ist deine Kammer voll Sonnenschein.

Jetzt schau auf zum Heiland! Er hat uns nicht nur die Erfüllung der frohen Botschaft des Isaias gebracht durch seine Predigt von der Gottes­kraft, die in die Seele eines jeden gottliebenden Menschen hineingesenkt wird. Er steht auch vor uns als ein Vorbild ernster, entschlossener Kraft. In seiner größten Schwäche am Kreuze strahlt seine Kraft am herrlichsten.

Am Völkerschlachtdenkmal in Leipzig steht die Figur Sankt Michaels. Wer je den Ernst seines Antlitzes gesehen, den ehernen aus Kraft gezeugten Ernst, der von dem Angesicht herniederlodert bis in das von beiden Händen umfaßte Schwert, der weiß, was es Großes und Gewaltiges um die Kraft

Vom Kreuze kommt auch dir dieser Geist der Kraft und vom Gekrenzigten die Hülfe der Gnade.

Lokales.

Den Tod fürs Vaterland starb am Donners­tag den 13. April der Landsturmmann Daniel Ludemant im Alter von 44 Jahren. Im Dienste des Vater ndes hatte er sich ein tückisches Leiden geholt, das in kurzem seinen Tod nach sich zog. Er verschie bei seinen Angehörigen in Refrath. Ehre seinen Andenken!

Dank der Feldgrauen!

Ihr lieben Leut' nun ist sie da!

Die nagelneue Monika!

Nun sind wir übervoll von Glück,

Bei unsrer einzigen Musik!

Von Reich und Arm, von Groß und Klein Liefen Geld und Gaben ein;

Am ersten Tage bracht' man schon Ein allerliebstes Grammophon.

ne Damepoetisch Julche genannt Hat einen Brief und Geld gesandt,

Dann brachte sie den Wunsch ins Haus: Bringt auch Musik nach vorn heraus!

Es tut mir in der Seele weh,

Wenn ich Euch nicht spielen seh!

Und noch zwei Mädels, mit Weh und Ach, Wünschten die Musik aufs Dach.

Doch hatten sie auch lieben Sinn

Im Brief' warn 50 Pfennig drinn.

Sonst Instrumente allerhand Hat man uns freundlich zugesand.

Seit alle tausendmal bedankt,

Wir tuen gern, was Ihr verlangt! Ein jeder Wunsch wird gern gewährt,

Damit der Gram kein Herz verzehrt.

Nun klappt die Sache, herrlich, schön!

Die Zeit will fast zu schnell vergeh'n!

Dies eine aber sei noch klar,

Daß, der dies schrieb', ein Sachse war.

Das ehrenwerte Publikum von Bensberg wird neben­bei darauf hingewiesen, daß wir zum Dank am Sonntag, den 16. April 1916 nachm. 4 Uhr ein

Künstlerkonzert auf der Emilienhöhe

veranstalten werden, wenn es die Witterung erlaubt.

Mit nochmaligem, herzlichen Dank auf ein frohes Wiedersehen am Sonntagnachmittag:

Die sidelen Bewohner derVilla Feldgrau" Bensberg, Steinstraße.

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Die Singer Co. in Amerika.

Die Neuw=Yorker Zeitung Daily News schreibt frei u. offen, daß die Nähmaschinenfabrik Singer Co. in Amerika 4000 Arbeiter mehr eingestellt hat, die Maschinen zur Waffenerzeugung herstellen.

Also die Singer Co. unterstützt kräftig unsere Feinde, damit die Deutschen niedergekämpft und vernichtet werden Hier aber in Deutschland sucht sie mit Nähmaschinen ihr Geschäft zu machen. Die deutschen Hausfrauen, die Singer=Nänmaschinen kaufen und dadurch die Singer Co. unterstützen, versündigen sich schwer an ihren Männern u. Brüdern und ihrem Vaterlande

Niemand lasse sich täuschen, die Singer Co., ganz gleich, ob in Amerika oder in England oder in Deutschland, ist eine amerika­nische Gesellschaft.

G. H. Meyer, B=Gladbach,

Vertreter der Phönix=Nähmaschinen.

Der Raucher

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# TADLE TH

für unsere Soldaten im Feld,

Knicker, gehen beim Ge­brauch nicht zu, in jeder Preielage

Wilhelm Daubenbüchel,

Vendberg