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Local-Anzeiger

General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt. 2 Kölner Fremdenblatt.

Nr. 114. 23. Jahrgang. Geschäftsstelle: Fernspr. 420. Köln, Dienstag, 27. April 1909. Redakt.: 523., 523-,5235,525-. Heute 12 Seiten.

XX. Internationaler Eucharistischer Rongreß.

An die Katholiken Deutschlands.

Auf dem 18. Internationalen Eucharistischen Kongreß zu Metz im Jahre 1907 wurde der Wunsch ausgedrückt, den 20. Kongreß in Köln, der rheinischen Metropole, zu veranstalten. Das internationale Komitee der Eucharistischen Kongresse, dessen Präsident der Hochwürdigste Herr Bischof Heylen von Namur ist, hat diesem Wunsche gern entsprochen. Die Zeit des Kongresses ist endgültig auf die Tage vom 4. bis 8. August dieses Jahres festgesetzt.

....iimn Sonntage Septuagesima hat ein feierliches Hochamt im hohen Dome die Vorbereitungsarbeiten eröffnet. Wir hoffen, daß die Kölner Eucharistische Tagung mit Gottes Segen bei den deutschen Katholiken dieselbe tiefreligiöse Wirkung und die gleiche Stärkung der Gemeinschaft im Glauben herbeiführen wird, welche die früheren erhebenden Kongresse bei den Katholiken der beteiligten Länder hervorgerufen hat.

Der Eucharistische Kongreß bezweckt die Ausbreitung der Erkenntnis, der Liebe und der Verehrung Jesu Christi, unseres Heilandes, im hochheiligen Sakramente des Altars; er soll ein feierliches und öffentliches Bekenntnis unseres Glaubens an den menschgewordenen Sohn Gottes, unsern Erlöser, und an seine guadenreiche sakramentale Gegenwart in unserer Mitte sein. Es handelt sich also um eine ausschließlich religiöse Festfeier.

Die geistigen Bewegungen unserer Zeit führen alljährlich die Edelsten der Nationen zur Pflege hoher Kulturideale zusammen, zur Förderung von Wissenschaft, Kunst und Technik, von Erziehungsproblemen und Friedensgedanken. Um wie viel mehr muß sich da nicht die katholische Welt scharen um Jesus Christus, hochgelobt in Ewigkeit, um ihn, welcher der erste, unverrückbare Grund= und Eckstein aller Kultur ist und stets sein wird!

Eine solche rein religiöse Tagung, in der Erhabenheit ihres Zweckes den Gegensätzen und Kämpfen des öffentlichen Lebens entrückt, bietet für die Katholiken aller Nationen jene Einheit dar, die der Heiland in seinem hohenpriesterlichen Gebete ersehnt: ut omnes sint unum, auf daß alle eins seien.

Mit Vertrauen auf den göttlichen Beistand desHirten unserer Seelen, welcher istder Weg, die Wahrheit und das Leben, haben wir, begleitet von der ganz besonderen Teilnahme des Heiligen Vaters, der einen eigenen Kardinallegaten zu dem Kongresse entsenden wird, die vorbereitenden Arbeiten unternommen und beehren uns, Deutschlands Katholiken zu der hehren eucharistischen Veranstaltung vom 4. bis 8. August nach Köln, der alten und ehrwürdigen rheinischen Metropole, einzuladen.

Den Mittelpunkt der Festfeier wird Kölns unvergleichlicher Dreikönigendom bilden. Wie einst jene weisen Männer aus der Ferne kamen, um den menschgewordenen Gottessohn in der Krippe anzubeten, so wollen auch wir mit den Glauvensgenossen von nah und fern uns vereinigen, um in gleichem Geiste denselben Heiland auf dem Gnadenthrone anzubeten und die Fülle seines Segens für Familie, Kirche und Vaterland zu erflehen.

Köln, den 25. April 1909.

Das Lokalkomitee des XX. Internationalen Eucharistischen Rongresses:

a. Das Ehrenpräsidium.

Antonius Kardinal Fischer, Erzbischof von Köln.

Dr. Josephus Müller, Weihbischof von Köln.

d. Das Dräsidium.

Dr. Kreutzwald, Generalvikar, Apostolischer Protonotar, Vor­sitzender. Prof. Dr. Schnütgen, Domkapitular, stellvertretender Vorsitzender. Dr. Stoffels, Domvikar und Kanzlei=Dirigent am Erzbischöflichen Generalvikariat, Schriftführer. Dr. Blank, Dom­kapitular. Justizrat Custodis, Rechtsanwalt und Domsyndikus. Ditges, Pfarrer an St. Kunibert. Dr. Duster wal d, Domkapitular. Elkan, Bankdirektor. Kgl. Baurat Heimann, Stadtbaurat. Prälat Prof. Hespers, Domkapitular. Dr. Hoeber, Seminar­direktor a.., Redakteur. Msgr. Dr. Lausberg, Präses des Erzbischöflichen Priesterseminars. Dr. Ludwigs, Domkapitular. Romunde, Domkapitular. Dr. Steffens, Domkapitular. Prälat Dr. Weinand, Domkapitular. Dr. Witteler, Subregens am Erzbischöflichen Priesterseminar.

c. Die Mitglieder.

Arrenbrecht, Rendaut des erzbischöflichen Stuhles. Balth. Auer, Fabrikant. Jakob Auer, Mühlenbesitzer und Stadtver­ordneter. F. X. Bachem, Verlagsbuchhändler. Geh. Medizinalrat Professor Dr. Bardenheuer, Oberarzt am Bürgerhospital. Becer, Pfarrer in Köln=Sülz. Dr. Becker, Landgerichtsrat und Landtagsabgeordneter. P. Bentivolius, Guardian des Franziskanerklosters. Dr. Berlage, Dompropst. Dr. Berren­rath, Professor am erzbischöflichen Priesterseminar. Dr. Bill­stein, Referendar. Anton Böhm, Rentner. Bollia, Guts­besitzer und Stadtverordneter. Breuer, Pfarrer an St. Andreas. Bruckmann, Stadtdechant und Ehrendomherr. Bruders, Dechant und Pfarrer in Köln=Bickendorf. Bruns, Postrat. Bür­gel, Schulrektor. Dr. Franzisco de Asis Caballero, Königl. spanischer Konsul. Cader, Direktor der Bürgergesellschaft. Camphausen, Domkapitular und Dompfarrer. Msar. Cohen, Domkapellmeister und Professor am erzbischöflichen Priesterseminar. Paul v. Cöllen. Rechtsanwalt. Ambrosius Conzen, Rentner. Dr. Creutz, Direktor des Kunstgewerbemuseums. Karl Th. Custodis, Rechtsanwalt. Justizrat Friedr. Aug. Custo­dis Notar. Dech, Kaufmann und Stadtverordneter. Klem. Aug. Decker, Vorsitzender des Gewerbegerichtes und Stadtver­ordneter. Geh. Regierungsrat v. Detten, Kanzler des Erzbis­tums. Theod. Didam. Kaufmann. Ditges, Pfarrer an St. Kunibert. Prof. Dr. Dreesmann, Oberarzt am St. Vinzenz­hospital. Dritte, Sakristanpriester. Jakob Eck, Domvikar. Dr. Esser, Registrator am erzbischöflichen Generalvikariat. Farwick, Erster Beigeordner der Stadt Köln. Figge, Ober­meister und Vorsitzender der Handwerkskammer. Dr. Frank, Direktor der Provinzial=Hebammenanstalt. Mich. Frank, Stadt­verordneter und Landtagsabgeordneter. Justizrat Fröhlich, Notar. Froitzheim, Direktor und Stadtverordneter.

Gilles, Oberlandesgerichtsrat. Granderath, Amtsgerichtsrat.

Justizrat Dr. vom Grafen, Rechtsanwalt. Gussone, Landgerichtsrat. Kommerzienrat Heimann, Bankdirektor.

Dr. Herkenrath, Domvikar. Regierungsrat Hertel, Dom­baumeister. Höpeler, Rektor an der Friedhofskapelle. Hoff­acker, Oberinspektor der Feuerversicherung Colonia. Jakob Hoffmann, Vertreter der katholischen Arbeitervereine. Nik.

Jos. Hoffmann, Kaufmann. Geh. Sanitätsrat Professor Dr. Hopmann. Leonhard Hovmann, Fabrikbesitzer. Fritz

Husmann, kaufmann. Dr. Jörg, Generalsekretär. Dr.

FKaufmann, Redakteur. Justizrat Kausen, Rechtsanwalt und S t a d t v e r o r d n e t e r.<space> P.<space> A u g u s t i n u s<space> K e l l e r,<space> P r i o r<space> d e s<space> D o m i n i ­<space> #kanerklosters. Dr. Kirsch, Redakteur an der Kölnischen Volks­

zeitung. Theodor Kirschbaum, Kaufmann und Stadtver­ordneter. Johann Klefisch, Kaufmann. Heinrich Klein, Fabrikant. Professor Dr. Klinkenbera, Oberlehrer. Köhne, Kaplan an St. Severin. Kremer, Pfarrer an Herz Jesu. Justizrat Krinas, Notar und Stadtverordneter. Krings, Regierungsbaumeister. Kurtscheid, Gewerkschaftssekretär und Stadtverordneter. Langenbach, Domvikar. Msgr. Dr. Laus­berg, Präses des Erzbischöflichen Priestez#eminars. Dr. Lauscher, Religions= und Oberlehrer. Dr. Lrnnartz, Rechtsanwalt. Lentzen. Oberpfarrer an St. Maria im Kapitol. Linfert, Uhrmacher, Marchand, Architekt. Heinrich Maus, Fabrik­besitzer. Professor Theodor Meyer, Oberlehrer. Moritz, Regierungsbaumeister und Stadtverordneter. Ernst Michels, Kaufmann. Geh. Kommerzienrat Gustav Michels, Vorsitzender der Handelskammer und Mitglied des Herrenhauses. Dr. Mor­kramer, Oberlandesgerichtspräsident. Muhe, Kanzleisekretär am Erzbischöflichen Generalvikariat. Müller, Pfarrer an St. Michael. C. A. Niessen, Königl. Großbrit. Konsul. Professor Oberdörfer, Religions= und Oberlehrer. Dr. Oberdörffer, Pfarrer an St. Martin. Oestreich, Obermeister der Sattler= Innung. Joseph Papst, Kaufmann. Joseph Pauli, Guts­besitzer. v. Aelser=Berensberg, Regierungs= und Baurat. Heinrich Pilartz, Rentner. Reinartz, Kaplan an St. Kunibert. Richen, Pfarrer a.., Generalsekretär. Rix, Redak­teur am Rheinischen Merkur. Geh. Justizrat Roeren, Ober­landesgerichtsrat a.., Reichs= und Landtagsabgeordneter. Prof. Dr. W. Roudolf, Oberlehrer a. D. Schaefer, Reg.= und Schulrat. Dr. Scharmitzel, Generalsekretär. Schlagwein, Kaufmann. Anton Schmidt, Schulrektor. Schmitz, Landes­bauinspektor und Baurat. Schmitz=Valckenberg, Kaufmann. Dr. Scholl, Domvikar. Dr. Heinrich Schrömbgens, Rechtsanwalt. Franz Schuller, Bezirkspräses der katholischen Arbeitervereine. Joh. Schüller, Assessor. Joh. Schulte, Tomvikar. Dr. med. M. Schulte, Arzt und Stadtverordneter. Schumacher, Schulrektor. Joh. Bapt. Schumacher, Kaufmann. Werner Schumacher, Kaufmann und stellver­tretender Handelsrichter. Msgr. Schweitzer, Generalpräses der Gesellenvereine. Dr. Schwerina, Direktor des Apostelngym­nasiums. Urban Stein, Rechtsanwalt. Kommerzienrat Lud­wig Stollwerck. Phil. Strauß, Vertreter der katholischen Arbeitervereine. Dr. Susen, Domvikar. Heinr. Theissing, Verlagsbuchhändler. Geh. Sanitätsrat Dr. Thomé, Oberarzt am St. Marienhospital. Geh. Justizrat Thurn, Notar. Tils, Definitor und Pfarrer an St. Ursula. Treder, Rendant des Erzbischöfl. Priesterseminars. Justizrat Karl Trimborn, Rechtsanwalt, Reichstags= und Landtagsabgeordneter und Stadt­verordneter. Urban, Hotelier. Ullrich, Hauptmann a. D. Sanitätsrat Dr. Vogel, Oberarzt am St. Marienhospital. Dr. Vogt, Professor am Erzbischöfl. Priesterseminar. Wallraf, Oberbürgermeister der Stadt Köln. Josef Wach, Präsident des katholischen Volksvereins. Jakob Weismantel, Kaufmann. Vianden, Obermeister. Justizrat Dr. Wirtz, Rechtsanwalt. Dr. Max Wirtz III, Rechtsanwalt. de Witt, Amtsgerichtsrat und Reichstagsabgeordneter. Dr. Witteler, Subregens am Erzbischöfl. Priesterseminar. Franz Zilkens, Gutsbesitzer.

*

Das ausführliche Programm der Versammlungen und Aus­schüsse wird später veröffentlicht werden.

Anmeldungen und Aufragen wolle man richten an das Zen­tralbureau des 20. Internationalen Eucharistischen Kongresses zu Köln(Rhein), Eintrachtstraße 168/70.

Das Neueste vom Tage.

Der deutsche Kaiser trifft Mitte Mai zu einem kurzen Besuch des Kaisers Franz Josef in Wien ein.

Erbprinz Danilo von Montenegro ist in Berlin ein­getroffen.

Bei dem Galakonzert im Kurhaus zu Wiesbaden am 18. Mai, dem der Kaiser beiwohnen wird, wird zum ersten Male in Deutschland ein französischer Männergesangverein mitwirken.

In Mazamet(Frankreich), wo die Wollkrempler seit Wochen aus­ständig sind, ist gestern eine Wollspinnerei niedergeorannt. Zu gleicher Zeit explodierten zwei Dynamitbomben in der Nähe von zwei Wollkremplereien.

Durch eine Explosion auf dem italienischen Unterseeboot Foca sind sieben Personen gerotet und dreizehn verwundet worden.

Der Kaiser von Rußland hat dem 54. Infanterieregiment den Namen S. M. des Zaren von Bulgarien verliehen.

Reichstag trat gestern in die zweite Beratung der Zivilprozeß=Reform, die sowohl eine Aenderung der Gerichts­verfassung als auch der Zivilprozeßordnung umfaßt. Die Be­ratung betraf zunächst die Frage der Erhöhung der Zuständig­keit der Amtsgerichte, wofür die Regierungsvorlage 800 M. vorgeschlagen hatte, während die Reichstagskommission auf 600 Mark zurückging. Bisher war die Zuständigkeit der Amts­gerichte auf Streitobjekte bis zu 300 M. beschränkt. Der kon­servative Redner Abg. Dr. Wagner stellte sich im allgemeinen auf den Boden der Kommissionsbeschlüsse, wie dies auch vom Abg. de Witt geschah, der im Namen der Mehrheit des Zen­trums sich für die Erweiterung der Kompetenz der Amtsgerichte aussprach, vorausgesetzt, daß dabei auch eine entsprechende Ver­mehrung der Stellen bei den Amtsgerichten erfolge, und auch Kompensationen zu Gunsten des Anwaltstandes namentlich bei Revision der Gebührenordnung für Rechtsanwälte getroffen wür­den. An der Erhaltung eines gesunden Anwaltstandes sei nicht nur die Rechtspflege, sondern auch das rechtsuchende Publikum interessiert.

Auf der Seite der freisinnigen Parteien fand die vorgeschla­gene Reform der Zivilprozeßordnung weniger Zustimmung; wie der Abg. Dove erklärte, ist ein Teil der Freisinnigen Vereini­gung gegen die Erweiterung der Zuständigkeit der Amtsgerichte und der Aba. Ablatz von der Freisinnigen Volkspartei lehnte für seine Person eine Kompetenzerweiterung überhaupt ab. Staatssekretär Dr. Nieberding hielt die Bedenken aus dem Anwaltstande gegen die Vorlage nicht für begründet. Abg. Dr. Frank=Mannheim(Soz.) erkannte zwar an, daß die Kommission die Vorlage verbessert habe, äußerte aber Bedenken gegen die Verschiebung des Schwerpunktes der Rechtspflege an die Amts­gerichte und die Schädigung des Anwaltstandes. Abg. v. Dziembowski=Pomian(Pole) konnte in der Zuständigkeitserwei­terung keine Verbesserung der Rechtspflege erblicken. Der Abg.

auly-Cochem(Zentr.) hielt jedoch die Erhöhung der Kom­petenz der Amtsgerichte im Interesse des Mittelstandes und der Kreisstädte für dringend geboten. Sein Wunsch, daß dadurch mancher Rechtsstreit früher zu Ende gehen möge, ist gewiß wohl­berechtigt. Der Artikel, der die Zuständigkeitserweiterung aus­spricht, wurde angenommen.

Das Abgeordnetenhaus trat gestern in die Beratung des Kultusetats ein. Der Zentrumsabgeordnete Marx gab dem Bedauern über die Erkrankung des Kultusministers Dr. Holle Ausdruck, um daran die Erklärung zu knüpfen, daß das Zentrum einer Trennung der Unterrichtsverwaltung vom Kultusministerium nicht zustimmen werde. Sodann begründete er in eingehender Weise die Beschwerden darüber, daß die Katholiken auf allen Gebieten zurückgesetzt würden und überall eine ungleiche Behandlung in bezug auf evangelisch und katholisch in die Be­völkerung hineingetragen werde. So werde jede klösterliche Niederlassung von der Genehmigung zweier Minister abhängig gemacht, was bei den Diakonissen nicht der Fall sei. Das Zentrum verlange aber gleiches Recht. Auch das Volksschul­unterhaltungsgesetz werde zuungunsten der Katholiken an­gewendet und insbesondere zur Förderung der Simultanschulen mißbraucht. In der Rheinprovinz sei durch eine Verfügung der Regierung nicht mehr der Lokalschulinspektor, sondern der Bürgermeister zum Vorsitzenden im Schulvorstande gemacht.

Ministerialdirektor v. Chappuis meinte, daß die Klage über Beschränkung der Ordensniederlassung nicht nur gegen die preußische Gesetzgebung, sondern gegen fast alle europäischen Staaten zu richten sei. Die Resolution vom 27. März 1903 über die gleiche Behandlung der katholischen und evangelischen Krankenschwestern sei von der Regierung avgelehnt worden, an den Vereinbarungen zwischen der preußischen Regierung und der Kurte von 1886/87 werde sie nicht rutteln. Ministerialdirektor Schwartzkopff erwiderte, daß die Bildung der Schul­verbände nach den der Regierung vorgelegten Mitteilungen überall in rechtmäßiger Weise erfolgt sei; in den meisten Be­