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Nr. 8

Samstag, den 26. Januar(Hartung) 1918.

Fünfundzwanzig Jahre Bund der Landwirte.

Im Februar werden fünfundzwanzig Jahre verflossen sein seit den Tagen, da der Pächter des Gutes Ransern der Stadt Breslau, Ruprecht, in einem Aufruf ins Land hinausrief:Ich schlage nicht mehr und nicht weniger vor, als daß wir unter die Sozialdemokraten gehen und ernstlich gegen die Regierung Front machen, ihr zeigen, daß wir nicht gewillt sind, uns weiter so schlecht behandeln zu lassen wie bisher, und sie unsere Macht fühlen zu lassen... Wir müssen schreien, daß es das ganze Land hört, wir müssen schreien, daß es bis in die Parlamentssäle und Mi­nisterien dringt wir müssen schreien, daß es bis an den Stufen des Thrones vernommen wird.

Klingt dieser Aufruf nicht, als wäre er erst in den letzten Wochen geschrieben? Es sind die ewig Unzufriedenen, die damals wie heute den

Jahre 1896:Was der Minister von Hammer= stein sagt oder nicht sagt, kann uns schnuppe sein. Im übrigen der Herr ist aus Hannover, der andere Herr, der schon vor ihm diesen Aus­druck gebraucht hat, Herr von Bennigsen, war

auch daher. Die können uns sonstwas, diese.....

Nach meiner Meinung kann, solange dieser Herr das Wort nicht zurückgenommen hat, kein Land­wirt in sein Haus gehen. Er muß uns kommen, nicht wir ihm.

Der Geist von Ruprecht=Randern und von Diest=Daber, das darf man wohl sagen, hat den Bund der Landwirte nicht wieder verlassen. Seine Einwirkung auf die konservative Partei, hat dem politischen jene unerfteuliche Wendung gegeben, die zur Verschärfung der Gegensätze andauernd beigetragen hat. Ein eigenartiger Zufall will es, daß heute, wenn der Bund der Landwirte seine Jubiläumsversammlung abhält, wieder über einen deutsch=russischen Handelsvertrag verhandelt wird, genau wie vor 25 Jahren, als die Gründung des Bundes der Landwirte durch den Abschluß

Ktunden.

33., gewinnen, luchen. Damals sagte Ruprecht= ständen.

Randern in seinem Aufruf:Wir müssen, damit unser Geschrei nicht auch wieder unbeachtet ver­hallt, gleichzeitig handeln. Wir müssen handeln, indem wir aufhören, was wir bis jetzt immer für selbstverständlich hielten, für die Regierung in unseren Bezirken die Wahlen zu machen. Wir müssen alle Ehrenämter usw. ablehnen, zu denen wir nicht gesetzlich gezwungen werden können.

Wir missen es dahin bringen, daß unsere Herren

DieUnabhängigen und der Friede.

Der deutsche Gewerkschaftsführer Wilhelm Jansson charakterisiert in derGlocke die Friedenssabotage der Unabhängigen deutschen Sozialdemokraten wie folgt:Die Unabhängigen wollen den Frieden im Osten nicht, nachdem die

ssen es dahin bringen, daß unsere Herrendeutsche Regierugg ihn will. Und Herr Ströbel

Landwirte nach oben berichten: In den Kreisen propagiert die Verlegung der Verhandlungen

der Landwirte herrscht die größte Unzufriedenheit, so daß ihre früher so regierungsfreundliche Ge­sinnung in das Gegenteil umgeschlagen ist. Die Wirkung dieses Aufrufes war, daß am 18. Fe­

nach Stockholm, nachdem die deutsche Regierung sie abgelehnt hat. Nicht der Friedenswille, sondern grundsätzlich Opposition ist der Grundzug dieser Politik. Willst Du den Frieden, will ich ihn nicht, will Du in Brest verhandeln, gehe ich nach

bruar 1893 in Berlin der Bund der Landwirte Stockholm. a begründet worden ist, der sich in 25 Jahren als gehst, ger; wern Du aber nach Stockholm Schutztruppe für die Konservativen und als Kriegs=zugeben.... Prest, usw. Man muß schon

partei gegen die Regierung immer und bei allen dugezenz, daß diese Sabotierung des Friedens Gelegenheiten hervorgetan hat. Die Methode, sebenio nonsequent,durchgeführt wird, wie man mit der damals für den Bund der Landwirte zuvor den Sieg üver den Zarismus sabotierte.

geworben wurde, erinnert in mancher Beziehung..

an Werbemethoden von heute. So erklärte Eine fuhrende Persönlichkeit in der Presse,

damals ein Amtsvorsteher Schirmer=Neuhaus: Jeder soll Mitglied des Bundes werden, Bauer, Kuechl und Nachtwächter, und um das zu ermög­lichen, müsse man in den einzelnen Dörfer Ver­sammlungen einberufen, einfach die Saaltüren zuschließen, und dann solle jeden der Teufel holen, der nicht mit unterschreibt. Auch die Formen des Verkehrs mit der Regierung sind 25 Jahren nicht wesentliche andere geworden. Als Bennigsen und der damalige Landwirtschafts­minister Freiherr von Hammerstein den Antrag Kanitz als gemeingefährlich bezeichnet hatten, wie sagt doch Herr von Diest=Daber in der Zirkus­versammlung des Bundes der Landwirte im

der bekannte Zentrumsschriftsteller Julius Bachem, Geheimer Justizrat und längere Zeit Abgeord­neter, der über vierzig Jahre an derKölnischen Volkszeitung" tätig gewesen ist, ist im 73. Lebens­jahre gestorben.

Der Zensurantrag Heine,

der von den Zentrumsabgeordneten Trimborn und Erzberger gestützt worden war, kam im Unter­ausschusse durch die Stimme des Abg. Pfleger (Ztr.) zu Fall. Ein neuer Antrag Heine über Befristung der Verbote von Zeitungen ist noch nicht erledigt.

Die letzte Dreiklassenwahl.

Die preußischen Landtagswahlen im Juni 1913 sind die letzten unter der Herrschaft des Drei­klassenwahlrechts gewesen, wenn es nach dem Willen des Königs geht, der in seinem Wahl­rechtserlaß vom 11. Juli 1917 gesagt hat:Die Wahlrechtsvorlage ist so frühzeitig einzubringen, daß die nächsten Wahlen nach dem neuen Wahl­recht stattfinden können. Über die Landtags­wahlen von 1913 ist soeben die lang erwartete amtliche Statistik im Verlag des Königlich sta­tistischen Landesamts erschienen. Die Schönheiten des Dreiklassenwahlrechts sind auch bei dieser Wahl wieder so recht deutlich hervorgetreten. Es gab 1913 im ganzen 8400114 Urwähler. Von diesen gehörten 371887 in die erste Wähler­abteilung, 1323708 in die zweite und nicht weniger als 6704519 in die dritte Abteilung. Von je hundert Urwählern mußten 80 in der dritten Wählerklasse wählen, die nur so viel Pecht hat, wie die vier Wähler, die unter je hundert in der ersten Wählerklasse wählten. In nicht weniger als 2093 Urwahlbezirken der ersten und 84 Urwahlbezirken auch der zweiten Abteilung gab es nur je einen einzigen Wähler. Wie kann da von einer Wahl überhaupt die Rede sein. Seit 1893 wird für jeden Urwähler, der keine Staatseinkommensteuer zahlt, bei der Berechnung der Steuersumme für die Drittelung in Wähler­(abteilungen ein fingierter Betrag von 3 Mark eingestellt. Nach der amtlichen Statistik gab es 4742 Urwähler, darunter 3957 auf dem Lande,

die keine Staatseinkommensteuer zahlten und doch in der ersten Abteilung wählen durften.

Andererseits belief sich in einem Urwahlbezirk der Rheinprovinz der Gesamtsteuerbetrag des Höchstbesteuerten Urwählers der dritten Abteilung auf über 30000 Mark. In einem ländlichen Bezirk Ostpreußens zahlte der höchstbesteuerte Urwähler der zweiten Abteilung an sämtlichen Steuern zusammen nicht mehr als 10 Mark. Das sind Ungeheuerlichkeiten. Und trotzdem hat der Führer der Konservativen Abg. von Heyde­brand vor garnicht langer Zeit das preußische Landtags=Wahlrecht ein fast ideales genannt und nur gelten lassen wollen, daß es Schönheitsfehler habe. Es gab 1913 sogar 833 Urwahlbezirke, in welchen ein einziger Urwähler der ersten Ab­teilung das Recht hatte, nicht bloß einen, sondern zwei Wahlmänner zu ernennen, denn von wählen kann in solchen Fällen doch keine Rede sein.

Das Silber auf dem Weltmarkt.

Über das Silber, das während des Krieges stark im Preise gestiegen ist, und dem die Ameri­kaner im Geldsystem wieder eine breite Grund­lage schaffen wollen, haben wir seit der Ent­deckung Amerikas, also seit über 400 Jahren, eine ziemlich genaue Statistik. Nach den Auf­zeichnungen, die darüber im Laufe der Jahre

13. Jahrgang.

gemacht worden sind, betrug die Gesamtgewinnung an Silber im Jahre 1493 bis zum Jahre 1910 rund 364 Millionen Kilogramm. Der Handels­wert dieses Silbers ist mit rund 53 Milliarden Mark einzuschätzen. Von einzelnen Rückschlägen abgesehen, hat die Silberproduktion in dieser ganzen Zeit fortwährend stark zugenommen. Im Zeitraum von 1493 bis 1520 stellte sich die Silbergewinnung der ganzen Erde jährlich auf 47000 Kilogramm, im Zeitraum von 1601 bis 1620 war die Ausbeute im Jahresdurchschnitt bereits auf 422000 Kilogramm gestiegen. Zwischen 1701 und 1730 war der Gesamtertrag des Silber­bergbaues im jährlichen Durchschnitt wieder auf 355000 Kilogramm gesunken. Er erhöhte sich dann aber rasch wieder und hatte während des Zeitraumes von 1861 bis 1865 die durchschnitt­liche Jahresbeute von einer Million Kilogramm zum ersten Mal überschritten. In den Jahren 1871 bis 1875 war der Jahresertrag ziemlich auf zwei Millionen Kilogramm gestiegen. Zwischen 1886 und 1890 stellte er sich auf über drei ein drittel Millionen Kilogramm und zwischen 1896 und 1900 wurden bei der Jahresausbeute fünf Millionen Kilogramm überschritten. Die höchsten Erträge brachte das Jahrfünft von 1906 bis 1910 mit einer durchschnittlichen Jahresausbeute von weit über 6 Millionen Kilogramm. An der Spitze der Silberproduktionsländer steht heute Mexiko, dann folgen die Vereinigten Staaten und Kanada. In diesen drei Ländern werden ungefähr 70 Prozent des gesamten Silberertrages gefördert. Im größeren Umfange kommen die Silberproduktionsländer weiter in Betracht Australien, Peru, Bolivien, Spanien, Japan und Deutschland. Nimmt man das Wertverhältnis zwischen Gold und Silber zur Grundlage so ist der Wert des Silbers fast ständig gesunken. Zunächst nur wenig und langsam, dann aber sehr rasch und bedeutend. So hatten nach Ausgang des 15. Jahrhunderts 10,5 Pfund Silber den Wert von einem Pfund Gold. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurden für ein Pfund Gold bereits 11,5 Pfund Silber gegeben. Weiterhin war das Verhältnis im Zeitraume von 1661 bis 1680 wie 1,15. Dieses Verhältnis blieb dann im großen und ganzen bestehen bis in die 60er Jahre des ver­gangenen Jahrhunderts. Dann aber begann ein schnelles Sinken des Silberpreises. Zwischen 1886 und 1890 stellte sich das Wertverhältnis noch auf 1,21, 10, im nächsten Jahrfünft betrug es 1,26,32 und zwischen 1901 und 1905 hatte es sich auf 1,36,20 verändert. Im Jahre 1909 war ein Pfund Gold= 39,74 Pfund Silber. Erst der jetzige Krieg brachte wieder eine starke Erhöhung des Silberpreises.

Eine

Geschichte von zwei Städten. Von Charles Dickens.

Aus dem Englischen von Dr. Carl Kold.

Sie entfernten sich, und Lucie, ihr Gatte, ihr Vater und das Kind blieben bei dem hellen Feuer zurück. Mr. Lorry wurde mit jedem Augen­blicke von dem Bankhaus her erwartet. Miß Proß hatte die angezündete Kerze in eine Ecke beiseite gestellt, damit sie sich ungestört des be­haglichen Feuerlichtes erfreuen konnten. Die kleine Lucie saß neben ihrem Großvater und hatte die Händchen um seinen Arm geschlungen, während er ihr in einem Tone der kaum viel mehr als ein Füstern genannt werden konnte, ein Märchen von einer großen mächtigen Fee zu erzählen be­gann, die eine Gefängnismaner sich austun ließ und einen Gefangenen befreite, welcher ihr einmal einen Dienst geleistet hatte. Der Geist der Ruhe herrschte in dem Gemache und schien auch allmäh­nih Eingang in dem Herzen Luciens zu finden.

Was ist dies? rief sie plötzlich.

Meine Liebe nimm dich zusammen, sagte ihr Vater, indem er seine Erzählung unterbrach und seine Hand auf die ihrige legte.Du be­findest dich in einem ganz verstörten Zustande. Du erschrickst von jeder Kleinigkeit vor jedem Richts. Du, deines Vaters Tochter?

Ich meinte, Vater, sagte Lucie sich ent­schuldigend, mit bleichem Gesicht und stotternder Stimme,ich habe einen fremden Tritt auf der Treppe gehört.

gum,Rind, auf der Treppe herischt eine Toten­

Er hatte kaum diese Worte ausgesprochen, als ein Schlag gegen die Tür geführt wurde.

O Vater, Vater, was kann dies sein? Versteckt Charles rettet ihn!

Mein Kind, sagte der Doktor, indem er aufstand und seine Hand auf ihre Schulter legte, ich habe ihn ja schon gerettet. Welche Schwäche meine Liebe. Ich will nach der Tür gehen. Er nahm das Licht auf, ging durch die bei­den Vorderzimmer und öffnete. Es folgte darauf ein Füßegetrampel, und vier rauhe Männer in roten Mützen, die mit Säbeln und Pistolen be­waffnet waren, traten in das Gemach.

Der Bürger Evrémonde, genannt Darnay, sagte der Erste.

Wer sucht ihn? versetzte Darnay.

Ich suche ihn. Wir suchen ihn. Ich kenne Euch, Evrémonde; ich sah Euch heute vor dem Tribunal. Ihr seid wieder der Gefangene der Re­publik.

Die Vier umgaben die Stelle, wo er mit seinem Weib und seinem Kinde stand, die sich an ihn anklammerten.

Sagt mir, wie dies kommt. Warum bin ich wieder ein Gefangener?

Ihr habt einfach in die Conciergerie zurück­zukehren und werdet es morgen erfahren. Ihr seid auf morgen vorgeladen.

Auf Doktor Manette hatte dieser Besuch so versteinernd gewirkt, daß er mit dem Lichte in der Hand wie eine ausdrücklich zum Leuchten bestimmte Statue dastand. Nachdem diese Worte gesprochen waren, stellte er das Licht nieder, trat dem Manne gegenüber, nahm ihn nicht unsanft bei dem Bruststreif seines rotwollenen Hemdes und sprach:

Ihr kennt ihn, habt Ihr gesagt. Kennt Ihr auch mich?

Endlich einmal ein wahres Wort!

In der Nähe von Bordeaux sind große Kohlen­vorräte für den amerikanischen Bedarf aufgestapelt

Ja wohl, Bürger Doktor, sagten die ande­ren Drei.

Er sah verwirrt bald den einen, bald den anderen an, und fuhr nach einer Pause mit ge­dämpfter Stimme fort:

Wollt Ihr dann mir auf seine Frage ant­worten? Wie kömmt mir dies?

Bürger Doktor, versetzte der Erste mit Widerstreben,er ist bei der Sektion von Saint Anloine denunciert worden. Dieser Bürger, er deutete auf den zweiten der Eingetretenen,ist von Saint Antoine.

Der bezeichnete Bürger nickte mit dem Kopfe und fügte bei:

Er ist in Saint Antoine angeklagt.

Weshalb? fragte der Doktor.

Bürger Doktor, entgenete der Erste mit dem früheren Widerstreben,fragt nicht weiter. Wenn die Republik Opfer von Euch fordet, so werdet Ihr ohne Zweifel als ein guter Patriot Euch glücklich schätzen, sie zu bringen. Die Republik geht vor Allem. Das Volk ist das Höchste. Evrémonde, wir können nicht warten.

Noch ein einziges Wort, bat der Doktor. Wollt Ihr mir sagen, wer ihn denunciert hat?

Es ist gegen die Regel, antwortete der Erste,aber Ihr könnt den von Saint Antoine da fragen.

Der Doktor richtete den Blick auf den Mann. Dieser schartte unruhig mit den Füßen, rieb sich den Bart ein wenig und sagte endlich:

Na es ist sreilich gegen die Regel; aber die Anklage und zwar eine schwere geht von dem Bürger und der Bürgerin Defarge und noch von einem Dritten aus.

Wer ist dieser Dritte?

Das fragt Ihr, Bürger Doktor?

5

Dann, versetzte der von Saint Antoine mit einem eigentümlichen Blicke,werdet Ihr morgen die Antwort hören für jetzt bin ich stumm.

8. Kapitel.

Eine Hand voll Karten.

Ohne eine Ahnung von dem neuen Unglück zu haben, verfolgte Miß Proß ihren Weg durch die engen Gassen, ging auf dem Pont neuf über den Fluß und berechnete im Geiste, welche Einkäufe sie notwendig zu machen habe. Mr. Cruncher ging mit dem Korbe neben ihr her. Beiden schauten rechts und links in die meisten Läden hinein, an denen sie vorbeikamen, hatten ein wachsames Auge auf alle Voklszusammen­läufe und machten sich seitab, so oft sie eine auf­geregte Gruppe von Sprechenden bemerkten. Es war ein rauher Abend, und der neblige Fluß zeigte durch die fackelnden Lichter und sein un­heimliches Getöse an, wo die Barken lagen, in welchem die Schmiede Waffen anfertigten für die Armee der Republik. Wehe dem Manne, der dieser Armee einen Possen spielte oder unverdient in ihr befördert wurde! Besser für ihn, sein Bart wäre nie gewachsen, denn das Nationalrasiermesser schor gar scharf.

Nachdem Miß Proß einige Spezereien und ein Kännchen Oel für die Lampe eingekauft hatte dachte sie an den Wein, dessenman benötig war. Sie sah durch die Schreiben mehrerer Weinstuben hinein und machte endlich bei dem Zeichen des wackeren republikanischen Brutus des Altertums nicht weit von dem Nationalpalast, vormals die Tuilerien, Halt, weil hier das Aussehen der Dinge ihrem Geschmacke besser zusagte. Das Haus nahm sich ruhiger aus, als die anderen, an denen sie vorbeigekommen war; es gab darin wohl auch rote Mützen, aber doch nicht gar so viele. Nach­