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georcäintern 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. Einzelne Nummern 1 Sgr.e

0 Samstag, den 1. December. Zweiundfünfzigster Jahrgang.

Amtliche Nachrichten.

Berlin, 29. November.

. Se. königliche Hoheit der Prinz=Regent haben, im Namen Sr. Majestat des Königs, Allergnädigst geruht:

6i# Den, koniglich bapexischen General=Direktions=Räthen No­viring und Exter zu Munchen den Rothen Adler=Orden dritter Sreise Lödinghausen Drenseinfurt, im

##s Allgemeine Ehrenzeichen, und dem Dr. von Muhlenfels in Greifs­walo den Charakter als Geheimer Justizrath zu verleihen.

Kaiertzons=Gebühren: für die Pettelle oder deren8) 4O4·4

und Sehe er prän. Erscheint täglich außer nach Sonn= Dt

uu ptagen, Sonntags früh wird eine Velageausgegeben. g. 1000.

Deutschland.

###e Bonn, 30. Nov. Noch ist unsere Stadt ven der

um Bunsen's Tod erfüllt, welcher am vorgestrigen Morgen nach längeren, schmerzlichen Leiden durch ein sanftes Hinscheiden abgerufen wurde, als auf's Neue eine trübe Kunde uns erreicht. Unser Professor Dahlmann ist in Folge eines gestern Abend eingetretenen Schlagflusses bedenklich er­krankt. Hoffen wir, daß es noch gelingt, die schlimmsten Folgen abzuwenden!

Das Begräbniß Bunsen's wird morgen Samstag Nach­mittag um Uhr stattfinden. Es steht für dasselbe eine um so zahlreichere Betheiligung in Aussicht, als Bunsen nicht nur der persönlichen Freunde und Verehrer gar viele in unserer Stadt und deren Umgebung zählt, sondern auch die hohen Verdienste um Staat, Wissenschaft und Leben, welche seinem Namen einen so gerechten Glanz verleihen, auch die ihm persönlich ferner stehenden unter unsern Mit­bürgern veranlassen werden, ihm die letzten Ehren würdiglich u emsien. 48 48

DieKöln. Ztg. meldet, daß an die Stelle des ver­storbenen Dr. Lachmann für die Fächer der beschreibenden Naturwissenschaft Herr Dr. Groenland bei der höhern landwirthschaftlichen Lehranstalt zu Poppelsdorf angestellt wor­den sei und bereits sein Lehramt angetreten habe.

Een st uub erttue semt etgeumt ungettetent gurt.(Hognuua u. 2gant. Der Gruno besteht, darin, daß der

un Bonn, 30. Nov. Heute Mittag reiste der königl. V aufgen de senr 1848(sturte Erfebung der Vradrente wieder Kammewirtuose August Kömpel nach Hannover ab, wo­ augenommenhat undden Rückstandverzütetwissen will(8..) selbst er schon morgen Abend wieder in einem der Hof Con Herr Cardinal=Erzbischof Bochwürigster

erte austreten wird. Der Künstler, dessen Urlaub gestern 31 erlassen, welches die Grey: dut em Hirtenschreiben

Ende war, hat also seine diesmalige Kunstreise mit dem er­ Drangsale, dieen unserer Erzdiszese auf die

folgreichen Besuche in Bonn beschlossn. Wir erwähnten in Rom lasten, hinweistu uuserer Veligen Kirche

Aufsehen August Köm= an ven zur Doutzelentung egebenen Mitteln eindringlichst

und die innere Dekoration. Die Uebertragung der Kunst­werke aus dem alten in das neue Gebäude hat bereits be­gonnen, in so fern die archäologischen und plastischen Gegen­stände, die in dem herrlich restaurirten Kreuzgange, der das Museum mit der Minoritenkirche nach Süden verbindet, ihre Steue haben sollen, theilweise auch gestellt sind. Dem Ver­nehmen nach soll das kgl. Cultusministerium die Zuziehung eines mit den epigraphischen Studien vertrauten Mannes für

Anordnung der römischen Inschriften, die in die den Kreuzgang umgebenden Wände eingemauert werden, dringend empfehlen, und namentlich auf die Professoren Dr. Jahn und Dr. Springer in Bonn aufmerksam gemacht haben. Mit der Ausmalung des Treppenhauses al kresco; die Prof. Steinle in Frankfurt a. M. übernommen hat, und wofür die Car­tons zum größten Theile vollendet sind, soll im Frühjahr begannen, werden. Für die große Kunstausstellung, diedie deutsche Kunstgenossenschaft, welche im nächsten Sommer in hiesiger Stadt ihre Jahresversammlung hält, mit der Eröff­nung des neuen Museums zu verbinden beschlossen hat, wer­den bereitts die Vorarbeiten mit Eifer betrieben.(E..)

Köln, 29. Nov. Mit der Bildung der Actien=Gesell­schaft behufs der Wasserleitung, wozu die Concession bereits ertheilt ist, schreitet man im Stillen rüstig voran, und wie es scheint, hat sich das Unternehmen einer besondern Gunst unserer finanziellen Kräfte zu erfreuen, so daß die Placirung des Grundkapitals außer Zweifel steht. Der Verwaltungs­rath, der bereits ernannt ist, umfaßt die besten hiesigen Fir­men und gibt also jede Gewähr. Auf unserm Altenmarkt herrscht momentan ein reges Leben und wird sich dasselbe noch vermehren, wenn erst die Buden zu dem Weihnachts­markt, mit deren Aufstellung man eben beschäftigt ist, da stehen. Aus Monheim geht uns die Mittheilung zu, daß in dem sonst harmlosen Dorfe ein Hader zwischen der Be­völkerung und dem Küster entstanden ist, der immer größere Dimensionen aunimmt. Der Grund besteht darin, daß der

pel's Leistungen im vorigen Jahre zu Paris machten. Heute können wir hinzufügen, daß der berühmte Violinist, nachdem ihm fortwährend aus der französischen Hauptstadt die ehrend­sten Aufforderungen, auch in dieser Saison dort Concerte ver­

anstalten zu wollen, zukommen, den Entschluß gefaßt hat, Zier bevollmächtigt die Herren Pfarrer Kel

seine Stellung als königl. Kammervirtuose in Hähnover auf= Vtär a. D. Dobbelstein B: Assistent zugeben und einstweilen nach Paris überusiedeln.u und Surcan=uiggent Petry.

Koblenz, 29. Nov. Bei der vor..

zugeben und einsneenen nach Pari übetzasirrem.

Köln, 28. Novbr. Vor einigen Tagen hat der Ab­bruch eines der das neue Museum gegen Norden ein­schließenden Häuser begonnen, und öffnet sich bereits eine Aussicht von dem Wallrafsplatz nach dem hertlichen Bau­werk. Die übrigen, dasselbe nach dieser Seite hin von der Straße abschließenden, Gebäulichkeiten sollen noch im Laufe dieses Jahres beseitigt werden; leider kann jedoch die voll­kommene Freistellung noch nicht erfolgen, da das Miethver­hältniß für ein an der Westseite des Museums liegendes Haus erst mit dem Mai des nächsten Jahres sein Ende erreicht. Dieser Umstand wirkt auch hindernd auf den Fortgang der Gartenanlagen, die das Museum umgeben werden und die bereits an der Ost= und der Nordseite sehr erheblich gefördert sind. Das Gebäude selbst schreitet seiner Vollendung nun­mehr rasch entgegen; die Fußböden werden im Laufe des Winters gelegt, und erübrigt dann nur noch der Anstrich

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# g gmeist und zur allgemeinen Betheiligung

an den zul Hmsinnung angegebenen Geittein einbtinglichst

ermahnt.(F. Bl)

Linz am Rhein, 27. Novbr. Für die Erbauung einer evangelischen Kirche hierselbst ist eine Hauscollecte in bewilligt worden. Zu derselben sind von

Von der Mosel, 26. Nov. In der letzten Zeit hat

eine neue Vermessung der projectirten Moselstraße, wenig­

stens in den Kreisen Bernkastel und Zell stattgefunden und man gibt sich der Hoffnung hin, daß der Bau derselben im nächsten Jahre begonnen werden kann. Dieselbe ist aber auch, sogar wenn eine Eisenbahn gebaut werden sollte, eine dringende Nothwendigkeit, da beispielsweise im Winter, wenn die Mosel nicht passirt werden kann, es fast unmöglich ist, von Neumagen nach Bernkastel zu fahren, obgleich beide Orte auf derselben Seite der Mosel gelegen sind. Was nun die Pasage üher die Mosel betrift, so hat uns der hohe Wasser­.###n October wieder neuerdings gezeigt, wie mangelhaft die Einrichtungen an der mittleren Mosel noch immer sind.

Metternich's Fall.

Schmidt=Weißenfels schildert das Ende von Metternich's langjähriger und einflußreicher Stellung in nachstehender Weise. Schon oft war in den leitenden Kreisen Wiens die Nothwen­digkeit erkannt worden, durchgreifende Reformen im österreichi­schen Staatsleben zu beginnen, selbst der Staatskanzler war von dieser Ueberzeugung durchdrungen, wobei er von Kübeck und Kolowrat eifrig unterstützt wurde. Wenn demungeachtet diese Bereitwilligkeit nicht zur That wurde, so lag dies an den Ver­hältnissen, die Furn Metternich weder umzugestalten wagte, noch vermochte. Im Jahre 1847 war sogar ein vollständiger Re­formplan nicht bloß fur Ungarn, sondern auch für die übrigen osterreichischen Staaten ausgearbeitet worden, die Ausführung desselben scheiterte aber an denselben bereits erwähnten Verhält­nissen. Inzwischen arbeitete eine Partei am Hofe an der defi­nitiven Beseitigung des Staatskanzlers und benutzte die durch die Februar=Revolution in Paris wie durch die Vorgänge in Ungarn hervorgerufene Aufregung der Bevölkerung Wiens, um ihr Ziel zu erreichen. Der 13. März 1848 krönte ihr Bestre­ben; der Staatskanzler erklärte am Abend dieses Tages, von allen Seiten gedrängt, daß er seine Stellung in die Hände des Kaisers niederlege, wenn dadurch dem Wöhle des Staates ein Vortheil erwachsen könne.

Unmittelbar darauf verließ der Fürst die Hofburg, um sich in sein unweit gelegenes Palais auf dem Ballplatz zu begeben. Er sah weder den Kaiser noch die übrigen Mitglieder des Kai­serhauses; die Lakaien und Kammerdiener, sonst so dienstbereit und ihm ergeben, verschwanden schnell, als sie ihn sahen. Das bittere Lächeln des Fürsten bewies, daß er den Sinn und den In seiner Wohnung erwartete ihn angst­erfüllt seine Gemahlin und seine Familie. Sie wußte noch nicht, was geschehen war und erfuhr es jetzt aus dem Munde des Für­sten. Eine tiefe Stille war die Antwort. Der Fürst selbst kam nicht mehr auf diesen Fall zurück, aber er war auch ohne Bit­terkeit, ruhig und unbefangen, und erzählte die Ereignisse des Tages mit einer Objektivität und Klarheit, die von seiner Selbst­beherrschung wieder ein glänzendes Zeugniß ablegt. Auch meh­rere seiner Freunde, selbst ein Mitglied des Kaiserhauses, kamen

noch an diesem Abend zu ihm; die Unterhaltung rollte natürlich

über die Vorgänge des Tages, doch ruhig und leidenschaftslos. Jemand bemerkte, daß ja sein Rücktritt noch gar nicht entschie­der Kaiser ihn noch nicht genehmigt, formell verselbe eigentlich noch nicht stattgefunden habe. Der Fürst meinte dar­auf, daß er, selbst wenn diese Förmlichkeit nicht erfolge, sich

doch nicht mehr als auf seinem bisherigen Posten siehend be­trachten könne. Wurde er wieder dahin zurückkehren, so geschähe

s5a rerg auf dem. Peizenss. Wunsch des Kaisers und selbstverständ­

uch erst in dem augenduche, wo der Hof sich über die gegen die

wor die Bede ob es nicht geratbeneeu dd: Auch davon war die Geve, bo es nicht gelatbener sei, wenn der Fürst sich iniger Zeit aus Wien und Oesterreich entferne. Aber Metternich wies dies entschieden zurück, nur zeigte er sich bereit, seine Gemahlin und seine Familie vorläufig nach den Gütern in Böhmen abreisen zu lassen. Da kam die Nachricht von dem An­

griffe auf die Villa des Fürsten auf der Landstraße, von den blungen Kampfen in den Vorstadten. Die kleine Versammlung sah mit besorgten Mienen auf den greisen Staatskanzler.Fürch­ten Sie nichts, sagte dieser,es sind Excesse, die unter solchen sind und die allgemeine Abkühlung be­hoffe, morgen wird Alles wieder besser sein, und die Wiener werden sich über den heutigen Tag am meisten wun­dern. Darauf ging der Fürst zur Ruhe.

Seine Hoffnung wurde aber bitter getäuscht. Die Wiener Seheims Haugz Besätigung, daß der und Staatskanzler, Fürst von Metternich,

seine Stelle in die Hände Sr. Maj. des Kaisers niedergelegt Die Förmlichkeit war also vollzogen, der Rücktritt sanc­tionirt, unwiderruflich. Dann kam die Anzeige von einem na­vor der Staatskanzlei, von der nicht gedämpften, gesteigerten Gährung des Volkes. Die persönliche Sicherheit des Fürsten war also gefährdet, und die Fürstin selbst blang auf ungesäumte Flucht. Metternich schickte unter solchen Umständen eine Anweisung nach der Staatskasse, um Mittel zur Reise zu erhalten, die ihm augendlicklich nicht zur Hand waren.

. jeber hatte, man solche Anweisungen des Fürsten angenom­

men und honolllt, heute aber verweigerte man deren Anerken­nung, und der Diener fand trotzige und höhnende Kassenbeamte. Wie einer jeden gestürzten Größe die bisherigen Freunde fehlen,

Es eristirt im Kreise Bernkastel z. B. keine einzige Seil­Fayranstalt, kein Wagen konnte also während acht Tagen von einer Seite auf die andere kommen, die Postwagen mußten im Hospital Cues halten bleiben. Wenn am Rheine Brücken gebaut werden sollen, ist die Staatsregierung stets bereit, Geld beizuschießen, für die Mosel sind keine paar Tausend Thaler entbehrlich, um Thürme zu bauen, obgleich z. B. die Gemeinde Mülheim beinahe die dreifache Jahres­pacht für die Fähre bei Herstellung von Thürmen zahlen wollte. Dort wäre dann eine Verbindung beider Ufer her­gestellt, welche zu jeder Zeit benutzt werden könnte. Die Mosel kann überhaupt über zu große Berücksichtigung, außer bei Veranlagung der Steuern, sich nicht beklagen.(Tr. Ztg.)

Düsseldorf, 28. Nov. Der königl. sächsische Hof­schauspieler und Ehrenmitglied des kgl. Hoftheaters zu Dres­den, Herr Emil Devrient, hat gestern den Cyklus seiner hie­sigen Gastdarstellungen mit der Rolle des Rubens in dem SchauspieleRubens in Madrid von Charlotte Birch=Pfeif­fer, eröffnet.

". Barmen, 28. Nov. Von des Prinz=Regenten königl.

Hoheit ist die Wahl des Herrn Commerzienraths und Stadt­verordneten August Engels zum sechsten Beigeordneten un­jerer Gemeinde für eine Amtsdauer von sechs Jahren Aller­höchst bestätigt worden. Die Ober=Bürgermeisterei Bar­men zählt nach nunmehr vollendeter Aufnahme 46,215 Ein­wohner.

Hagen, 27. Nov. Die Turnvereine von Dortmund, Witten und Wetter feierten kürzlich hier vereint mit dem hiesigen Vereine ein brüderliches Fest, das nach einem rüsti­gen Schauturnen in geschmücktem Saale mit einem frugalen Abendessen endete.

Bochum, 27. Nov. Durch Allerhöchste Ordre vom 5. d. Mts. ist unsere Stadt aus der dritten in die zweite Gewerbesteuer=Abtheilung versetzt worden.

Münster, 28. Novbr. Gestern Nachmittag gegen 3 Uhr wurden die Bewohner des Prinzipalmarkts und der Um­gegend durch einen heftigen Knall in Schrecken gesetzt; als­bald sah man die Flamme aus der Thür des unter dem Rathhause befindlichen, von Herrn Weinhändler Fl. Lage­man benutzten Kellers emporschlagen. Beim Fortrollen eines Fasses Weingeist hatte sich dieser, muthmaßlich durch Unvor­sichtigkeit, entzündet, das Faß explodirte und der Brand ver­breitete sich durch das ganze Gelaß. Wenn auch das Feuer durch Hineinpumpen einer Menge Wassers leicht unschädlich gemacht wurde, so geriethen leider vier Menschenleben in die äußerste Gefahr. Zwei von den vier im Keller beschäftigten Personen, einem Commis und einem Kiefer, gelang es mit brennenden Kleidern den Ausgang zu erreichen, zwei andere wurden später hinausgetragen. Von zwei nach dem Clemens­Hospital Gebrachten hat einer so schwere Brandwunden, daß man an seinem Aufkommen zweifelt.(W..)

Berlin, 28. Nov. Se. kgl. Hoh. der Prinz Karl wohnte mit mehreren fürstlichen Personen und höheren Mi­litärs dem Vortrage bei, der gestern Abend in der militäri­schen Gesellschaft im Englischen Hause gehalten wurde. Der Prinz Bernhard zu Solms=Braunfels ist von Hanno­ver und der General=Major v. Dellwig von Moskau hier eingetroffen. Die einjährigen Freiwilligen, welche ihre Dienstpflicht bei den hier stehenden Regimentern erfüllen, kommen des Abends in den Mußestunden an einem bestimm­ten Ort zur geselligen Unterhaltung zusammen und halten daselbst auf eigene Kosten zur Belehrung auch militärische Zeitschriften. Vorgestern Nachmittags trafen 17 Matro­sen von gestrandeten Schiffen hier ein, welche von hier aus weiter befördert wurden. Am 26. d. Mts. verstarb hier der Hauptlehrer der 8. Communalschule, Herr Hilbert, im

so auch Metternich. Er, der so oft sich gerühmt, keinen einzigen Feind zu haben, suchte nun vergebens nach einem Freunde; kaum daß das Mitleid Einzelne bewog, ihn aus seiner Noth zu retten. Zwei ihm treu Gebliebene führten ihn und die Fürstin über die Bastei in den Palast des Fürsten Liechtenstein, wo man bis zum Eintritt der Dunkelheit blieb. Ein Fiakerkutscher wurde gewon­nen, die Flüchtigen sicher aus Wien zu bringen. Er brachte sie bis in die Jägerzeil, wo sie bei einem andern zuverlässigen Freunde abstiegen; ein anderer Wagen führte den Fürsten glück­lich aus den Linien Wiens heraus.

Drei Tage verweilten die Flüchtigen auf einer unweit Wiens gelegenen Besitzung, dann wurde die Reise nach Olmütz fortgesetzt, wo man nur auf Umwegen zur Eisenbahn gelangte, da der Wagen nicht in die Festung gelassen wurde. Als Fracht­gut wurde hier der Reisewagen mit dem Fürsten und dessen Ge­mahlin auf die Eisenbahn gesetzt, um Prag zu erreichen. Aber die Güterzüge fahren langsam, halten oft Stunden lang an, es fehlte den im Wagen Eingeschlossenen an Speise und Trank. Vom Durst überwältigt, sagte endlich der Fürst:Erdürsten oder anders sterben, ist Alles eins, ich muß trinken! Er öffnete darauf auf einer Station die Fenster seines Wagens und ver­langte von einem Schaffner ein Glas Wasser. Dadurch erfuhr man, daß der Wagen nicht leer sei. Der Schaffner, dem das verdächtig vorkam und der Lärm schlagen wollte, wurde ins Ge­gezogen und ließ sich gewinnen. In Prag geriethen die Flüchtlinge wieder in Gefahr, erkannt zu werden. In dem Gast­hofe, wo sie abgestiegen waren, fiel es auf, daß die angeblichen Engländer nur Französisch sprachen, auch wollte man an ihrer Wäsche verdächtige Zeichen bemerkt haben, und das Gerücht ver­breitete sich, Fürst Metternich sei in Prag. Nur durch eine be­schleunigte Abreise entging man der neuen Gefahr. Erschöpft von Strapazen und Angst erreichten sie endlich Dresden, wo sie sich einige Tage Ruhe gönnen konnten, und setzten dann über Frankfurt a. M. und durch Holland ihre Reise nach England fort.

Die englischen Panzerschiffe und der Einzelkampf.

(London, 19. Nov.) Aus Chatham wird berichtet, daß mehrere hundert Grobschmiede engagirt werden, um die ständi­