Kr. 287.

Dinstag, den 25. September.

1883.

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Rheinische Landeszeitung.

Speoiten Reniaustrate Nr. 16.

Für die Redaton verantportlich. 31 v. Cariha u s. Deusk und brlag von 3. B. Gar t ba.4

Sepatent Keniaiustraste Kr 10.

Agenturem: für Venel, J. J. Hed, Justrumentenmacher; Obereassel, Peter Aüh; Godesberg, Th. Dies, Rarkt 84; Mussendorf, J. Mouschaw;

Tegentüren. Vornheim, Gebr. Groß; Sechtem, Gottfr. pieck; Rösberg, Aloys Esser; Hersel, I. Voosen, Nr. 107.

Das Kaisermanöver bei Homburg.

22. Sept. Regen, nichts als Regen, das war die Devise des heutigen Manövertages, und wenn wenig Staub auch sehr angenehm sein mag, so hat doch viel Regen auch seine unangenehme Seite. Daß sich unter solchen Umständen das Publikum noch so zahlreich eingefunden hatte, wie es heute der Fall war, und daß selbst zahlreiche Damen hoch zu Roß den abkühlenden Einfluß des stetig herabströmenden Regens nicht gescheut hatten, um ihren Sympathien für die deutschen Truppen thatkräftigen Ausdruck zu geben, das bleibt immerhin sehr anerkennenswerth. Der Kasser traf, von Homburg zu Wagen kommend, kurz vor zehn Uhr auf dem Manöverfelde ein und stieg bei Bommersheim zu Pferde. In seiner Suite befanden sich sämmtliche fremde Fürsten, die Kron­prinzessin und die fremdherrlichen, zu den Manövern kommandirten Offiziere, unter denen namentlich ein chinesischer Offizier die Ausmerksamkeit erregte. Das zuschauende Publikum war zum größeren Theil nach Obererlenbach dirigirt worden, während sich zahlreiche andere Neugierige die sanft ansteigenden Höhen süd­lich von Kahlbach zum Aussichtspunkt erwählt hatten. Gleich nach 10 Uhr verkündete ein Kanonenschuß den Beginn des Manövers und die verschiedenen Truppentheile begannen von ihren Redezvous aus in die Aktion einzugreifen. Das XI. Armeekorps, welches die Aufgabe hatte, die Stadt Frankfurt gegen den von Obererlenbach her andringenden(markirten) Feind zu decken, setzte sich aus drei Infanterie=Di­visionen, einer kombinirten Kavalleriedivision und der dazugehörigen Korps=Artillerie zusammen. Die 21. Infanterie=Division(Gen.=Lieut. v. Böhn) in der Stärke von 12½ Bataillonen Infanterie, 4 Escadrons, 4 Batterien(1 Kompagnie), hatte östlich Oberursel nördlich der Eisenbahn an der Straße Oberursel­Homburg, wo dieselbe von der Eisenbahn durchschnitten wird, Posio gesaßt; die 22. Division(Gen.=Lieut. v. Unger), 11 Bataillone, 2 Escadrons, 4 Batterien, 1 Kompagnie stark, hielt zwischen Kahlbach und Bom­mersheim am Wege von Weiskirchen nach Oberesch= bach, während die 25. Division(Gen.=Lieut. Prinz Heinrich von Hessen) zwischen Kahlbach und Bonames, südlich der Schliessen=Mühle, Posto gefaßt hatte. Die Korpsartillerie in der Stärke von 8 Batterien hielt am Südeingang von Kahlbach und die kombinirte Kavallerie=.vision(Generalmajor Freiherr v. Gemmingen) stand auf den Höhen nordwestlich desselben Ortes. Als Kommandirender des ganzen Korps fungirte General der Kavallerie Freiherr v. Schlotheim, dem Oberst v. Scherff als Chef des Ge­neralstabes zur Seite stand. Die Artillerie stand un­ter dem Konmando des Oberst v. Schell. Der mar­kirte Feind repräsentirte ein feindliches Korps in der Stärke von 24 Bataillonen Infanterie, 24 Schwa­dronen Kavallerie und 16 Batterien Artillerie. Kom­mundeur des(markirten) feindlichen Korps war Ge­neralmajor v. Radecke, Generalstabsoffizier Haupt­mann v. Heeringen, Kommandeur der Artillerie Oberstlieutenant v. Prittwitz. Dieses Korps reprä­sentirte zwei Infanteriedivisionen zu je drei Infanterie­brigaden, einem Regiment Divisions=Kavallerie und vier Batterien Artillerie; ferner eine selbststän­dige Kavalleriedivision und die zugehörige selbstständige Korppartillerie. Der Kampf entspann sich zunächst auf dem linken Flügel, wo das XI. Armeekorps bei Bommersheim zunächst vergeblich vorzudringen ver­suchte. Mehr und mehr zog sich das Gefecht als­dann nach Kahlbach und Bonames hinüber, die kom­binirte Kavallerie=Division machte mehrere glänzende Attaquen und die Korps=Artillerie griff von den Höhen weftlich von Bonames aus sehr wirksam in das Gefecht ein. Ein lebhafter Kampf entspann sich um das Dorf Niedereschbach, bis endlich der(markirte) Feind seine Stellungen räumen mußte und nun das ganze Korps unaufhaltsam zu avanciren begann. Ein letzter, sehr lebhafter Geschützkampf entspann sich noch auf den Höhen, nördlich von Niedereschbach, auf dem Terrain der gestrigen Kaiserparade, wo die Korpsartillerie die Straße von Niedereschbach nach Niedererlenbach besetzt hielt, bis um 1 Uhr das Signal Das Ganze halt" ertönte und die Herren Kom­mandeure und Offiziere sich zur Entgegennahme der Kritik um den Kaiser und die Schiedsrichter versam­melten. Nach ½2 Uhr trat der Kaiser zu Wazen den Rückweg üver Gonzenheim nach Homburg an, wo um vier Uhr ein großes Gala=Diner abgehalten wurde. Unter strömendem Regen, aber doch heiteren Muthes und fröhlich singend kehrten die Truppen in ihre Standquartiere zurück.

Homburg, 23. Sept. Der Kaiser begab sich Nachmittags halv 2 Uhr bei hellem warmem Wetter zum Rennplatz, nachdem zuvor Gesangvereine von Homburg und Umgebung eine Ov ition im Schloßhof dargebracht hatten. Der König von Spanien, wel­cher die Uniform seines preußischen Ulanenregiments angelegt hatte, wurde von dem Prinzen Wilhelm, der König von Serbien von dem Kronprinzen abgeholt und nach dem Rennplatze geleitet. Mit Ausnahme der Kaiserin wohnten sämmtliche hier anwesende Fürstlichkeiten dem Rennen bei. Auf dem Wege nach dem Rennplatz, dementlang über 50 Kriegervereine Aufstellung genommen, und auf diesem selbst wurden die Majestäten und Fürstlichkeiten von den zahlreichen Zuschauern mit begeisterten Hochrufen empfangen: Nach der Rückkehr vom Weitrennen empfing der Kaiser den hier eingetroffenen außerordentlichen Bot

schafter des Sultans, Ghazi Mukhtar Pascha, in feierlicher Audienz. Derselbe wurde eingeholt von dem Kammerherrn Grafen Matuschka, im ersten Wagen fuhr Kähler Pascha, alsdann folgte in vierspänniger königlicher Equipage Ghazi Mukhtar Pascha mit Hobe Pascha und Nouri Bey, die anderen Herren des Ge­folges nahmen den dritten Wagen ein. Später wurde Ghazi Mukhtar Pascha auch von der Kaiserin em­pfangen.

Homburg, 23. Sept. Die Kaiser=Manöver­Rennen des 11. Armeekorps nahmen auf der großen Wiese zwischen Homhurg und Dornholzhausen heute in Gegenwart aller fremden Könige, Fürsten und Offiziere einen glänzenden Verlauf. Das Publikum zählte nach Tausenden. Der Kaiser vertheilte die Ehrenpreise. Im Korpsversuchs=Jagdrennen siegte Lieutenant Dörr'sNancy; 15 Pferde liefen. Im Kaiser=Jagdrennen siegte Lieutenant LangsSexton" und im Homburger Jagdrennen war wieder Lieute­nant Lang auf von OertzensStarlight erster Sie­ger. Es liefen je 11 und 6 Pferde. Bald nach 4 Uhr kehrte der Kaiser mit Gefolge in das Schloß zurück.

Homburg, 23. Sept. Der König von Spanien wohnte heute Vormittag Uhr mit Gefolge dem Hoch­amte und Predigt in der katholischen Kirche bei. Am Eingange zur Kirche wurde der König von dem Pfar­rer Menzel ehrfurchtsvoll begrüßt.

Politische Chronik.

Dentschland.

Berlin, 23. Sept.(T#ser) hat den

König von Spanien zum Chef des Schleswig=Holstein'­schen Ulanenregiments ernannt, welches gegenwärtig in Straßburg garnisonirt.

Berlin, 23. September.(Der Entwurf des neuen Aktiengesetzes) soll, wie das zuweilen offiziös bedienteDeutsche Tageblatt erfährt, fertig gestellt sein.

Oesterreich=Ungarn.

Wien, 23. Sept. Prinz Peter Karageorgevich reiste zu einem zwölftägigen Aufenthalte nach der Schweiz ab. Der französische Botschafter Graf Fou­cher de Careil überreichte heute dem Kaiser seine Accreditive. Vom niederländischen Gesandten Graf Zuylen nahm der Kaiser das Abberufungsschreiben entgegen. Unter Vorsitz des Kaisers fand heute ein gemeinsamer Ministerrath statt, in welchem das gemeinsame Budget für die Delegationen festgestellt wurde.

Wien, 23. Sept. Die Delegationen welden am 23. Oktober zusammentreten. Bratiano traf heute hier zu mehrtägigem Aufenthalt ein und wird mor­gen auch mit Tisza kouferiren. General Ramberg ist heute hier eingetroffen und konferirte mit Tisza und dem Kriegsminister Bylandt.

Pest, 22. Sept. Die in Wien verbreitete Nach­richt über Exzesse in Neutra ist, wie dieUngar. Post von kompetenter Seite erfährt, vollkommen aus der Luft gegriffen; in offiziellen Kreisen ist davon absolut nichts bekannt.

Frankreich.

Paris, 21. Sept. Da König Alphons von Spanien offiziell als Souverän in Paris im Ver­laufe der nächsten Woche eintrifft, und zwar als er­ster europäischer Souverän, der sich offiziell seit dem Jahre 1870 hier aufhält, so bereitet die Regierung für ihn königliche Ehren vor. Unter Anderem wer­den Truppen vom Nordbahnhof bis zum Faubourg St. Germain, bis zum Hotel des spanischen Bot­schafters, wo der König absteigen wird, Spalier bilden.

Italien.

Rom, 22. Sept. Das Journal de Rome sagt, die besonderen Schwierigkeiten, welche sich für die Anwendung des letzten preußischen Kirchengesetzes aus der gegenwärtigen Lage der Bischöse von Köln, Posen, Limburg und Münster ergäben, würden ge­hoben werden durch die vom Papste in's Auge ge­faßte Ernennung von bischöflichen Delegaten, welche damit beauftragt werden sollten, die Dispensgesuche der Priester jener vier Diöcesen einzureichen.

Rom, 22. September. Alle Mächte haben den Vorschlag Italiens, zur Feststellung internationaler Sanitätsvorschriften, eine Konferenz in Rom abzu­halten, angenommen. Die Konferenz tritt im No­vember zusammen, der Minister des Auswärtigen, Mancini, wird demnächst die bezüglichen Rundschreiben an die Mächte richten.

Rußland.

Petersburg, 23. Sept. In Folge der vom Kaiser sanktionirten Entschließung des Minister­komitees vom 26. August a. St.(7. Sept. n. St.), wodurch die verstärkte Sicherheitsaufsicht für Peters­burg noch auf ein Jahr verlängert wird, publizirt der Stadthauptmann die bezüglichen obligatorischen Verordnungen.

Petersburg, 23. Sept. Die Beerdigung Turgenjews hierselbst ist auf den dritten oder vierten Oktober festgesetzt.

Reval, 23. Sept. Während des letzten Sturmes sind auch bei Wrangelsholm ein deutscher Dampfer mit Ballast und ein dänisches Fahrzeug mit Bauholz gestrandet. Letzteres war auf einen Felsen gerathen. Die Mannschaften beider Schiffe wurden gerettet.

Der schwimmende Leuchtthurm bei Reval=Stein ist um 50 Kilometer in der Richtung nach Wrangelsholm fortgetrieben worden.

Orient.

Konstantinopel, 23. Sept. Der Sekretär des Sultaus Reschid, Bey wird sich demnächst nach Deutschland begeben.

Konstantinopel, 22. Sept. An Stelle Col­vin's wurde zum Finanzbeirathe der egyptischen Re­gierung Vincent ernannt; derselbe wird sich in etwa 14 Tagen nach Egppten begeben.

Neueste Nachrichten.

Wien, 23. Sept. Heute wurden die gemein­samen Minister=Konferenzen fortgesetzt. Man erzielte ein Einverständniß, so daß der Abschluß der Kon­ferenzen bevorsteht. Das Bukarester BlattCu­rierul behauptete, Rußland habe mittelst einer nach Bukarest gesandten Note gegen Rumäniens Anschluß an die austro=deutsche Friedensliga remonstrirt. Rus­senkreise erklären diese Behauptung für eine tendenziöse Erfindung. Am 4. Oktober, dem Namenstage des Kaisers, wird der Durchbruch des Arlberg=Tunnels erfolgen.

Wien, 23. Sept. Offiziös wird versichert, der letzte überraschende Umschwung in Bulgarien sei auf keinerlei auswärtige Einflüsse zurückzuführen. Groß­mächtliche Rivalitäten hätten mit dem bulgarischen Szenenwechsel nichts gemein. Derselbe sei lediglich der Erkenntniß bulgarischer Patrioten entsprungen, daß das Wohl des Landes eine Verständigung unter ihnen erheische, auch habe nicht Rußland, sondern bloß die Generäle Kaulbars und Sobolew eine Nieder­lage erlitten.

Paris, 23. Sept. Die Antwort Chinas auf das Memorandum soll folgende Punkte enthalten: China hält an dem Prinzip der neutralen Zone fest und verlangt die Einstellung der Truppensendungen und der Feindseligkeiten, bis die Präliminarien angenom­men sind. Wenn dieselben abgelehnt werden, hat Tseng nach England zurückzukehren.

Paris, 23. Sept. Die Stellung des Kriegs­ministers Thibaudin scheint ernstlich bedroht. Sein Kabinetschef Oberst Faure=Rignet und Oberstlieute­nant Gillet, Souschef, haben ihre Demission gegeben, da sie nicht länger die Verantwortung für die Ein­mischung fremder Einflüsse in die militärische Ad­ministration übernehmen wollten. Bei verschiedenen wichtigen Entscheidungen soll der Kriegsminister am Abend annullirt haben, was er Vormittags mit seinem Kabinetschef festgestellt hatte. Drei Oberste haben nacheinander sich geweigert, Nach­folger der Zurücktretenden zu werden. Man giebt sich Mühe, die Angelegenheit zu vertuschen. Der Voltaire" vertheidigt noch heute den Kriegsminister, der als Ehrenmann nicht so handeln könne, wie die Iutransigenten behaupten, doch fügte das Blatt hinzu, der General habe Freunde, die ihn schwer bloßgestellt hätten.

Rom, 23. Sept. Gestern fanden abermals zwei heftige Erdstöße in Casamicciola statt. Die noch stehenden Mauerreste stürzten ein, doch sind diesmal keine Todten zu beklagen. Die Temperatur der Mi­neralquellen stieg auf 56 Grad.

Die Prämiirung der ausgestellten Lehrlings. Arbeiten.

O Gestern, Sonntag 11 Uhr, fand die Prämi­irung der in der Beethovenhalle ausgestellten Lehrlingsarbeiten statt. Herr Oberbürger­meister Doetsch eröffnete mit einer Ansprache den Prämirungsakt, dem auch Herr Landrath von Sandt, die Herren Stadtverordneten Engelskirchen, Uellen­berg und Obladen, sowie das Ausstellungskomitee beiwohnten. Außerdem hatte sich ein zahlreiches Publikum eingefunden. Der Herr Oberbürgermeister zollte dem bewiesenen Fleiß und Eifer der jugend­lichen Aussteller vollste Anerkennung und forderte sie auf, auf dem mit so gutem Erfolg betretenen Wege fortzufahren. Außer den vom Staate gewähr­ten Prämien müsse er auch dankend der Spenden einiger Gönner des Handwerks erwähnen, ohne deren Liberalität man die Preise nicht so reichlich hätte bemessen können. Die Preisrichter wären bei Ver­theilung der Preise- äußerst wohlwollend verfahren, 115 Lehrlinge resp. Gesellen hätten ausgestellt; von diesen hätte man 84 mit Prämien bedenken können.

Die erste Staatsprämie, Diplom und 50., erhielt Jos. Pohl, Schneider; die zweite Staats­prämie, Diplom und 20., erhielt Hugo Füsser, Buchbinder.

Mit dem ersten Preis, Diplom und 20 Mark, wurden prämürt:

J. Konen, Schneider. Otto Keip, Schneider. Jos. Euskirchen, Schneider. Carl Gieß, Schuhmacher. Wilh. Statthalter, Sattler. Thomas Breuer, Satt­ler. Wilh. Winter, Sattler. G. Ziegler, Posamen­tier. Ed. Becker, Posamentier. C. Piebrock, Posa­mentier. Heinr. Piel, Schreiner. C. Scholl, Por­zellaumaler. M. Dirckmann, Porzellanmaler. Jos. Solich, Bandagist. Oskar Herbst, Kappen= und Schirmmacher.

Mit dem zweiten Preis, Anerkennungsschreiben

und 10 Mark wurden prämürt:

Caspar Walbrück, Schlosser. Joh. Schwalb, Schlosser. Joh. Sulzen, Schlosser. Joh. Kofferath,

Schlosser. Jos. Richartz, Schlosser. Heinr. Orthen, Schlosser. P. Koch, Lithograph. Chr. Becker, Lithograph. Joh. Jacobi, Lithograph. Pet. Sondag, Buchbinder. Karl Windmüller, Mechaniker. Fr. Meyer, Goldarbeiter. Bern. Luckerath, Bäcker. W. Weber, Metzger. Jac. Patt, Friseur. H. Plöger, Kupferschmied. Incob Heidgen, Schuhmacher. Franz Simon, Schreiner. Conr. Halfen, Porzellanmaler.

Strahl, Porzellanmaler. P. Lanser, Porzellan­maler. Franz Herbst, Schneider. Bernh. Flach, Schneider. M. Kalbheim, Spiegelrahmenmacher. F. Nikolas, Bildschnitzer. W. Strucksberg, Kappen­macher.

Mit dem dritten Preis, ehrenvolle Anerkennung und 5 Mark, wurden prämürt:

Jos. Kofferath, Schlosser. Gabr. Bonn, Schlosser. H. Mertens, Porzellanmaler. H. Krämer, Porzellan­maler. M. Enkel, Maler und Lackirer. Gottfr. Schäfer, Maler und Lackirer. Fr. Bäumchen, Schrift­setzer. Alb. Heymann, Schriftsetzer. Pet. Kramer, Schriftsetzer. Fr. Dahmen, Schriftsetzer. Jul. Spahl, Mechaniker. Nic. Frembgen, Mechaniker. F. S. Schneckenburger, Mechaniker. P. G. Preußer, Metz­ger. Flor. Schnulter, Metzger. E. Withelmi, Fri­seur. I. Radermacher, Stukkaturer. Th. Delphenich, Korbmacher. W. Maaß, Kappen= und Schirmmacher. M. Schäfer, Kupferschmied. H. Fochem, Posamentier. C. Heider, Schneider. C. Mechtenberg, Gärtnergehilfe.

Lobende Anerkennung wurde zutheil:

August Wimheuer, Anstreicher. Hubert Holtermann, An­rer. Math. Schäfer, Friseur. Peter Pecher, Schuh­macher in Witterschlick. J. Radermacher, Schuhmacher. C. hmann, Schuhmacher. Philipp Weber, Schuh­

r. Joh. Winter, Gärtner. H. Sulzbach, Gärt­... Franz Herbst, Schirmmacher. Math. Schäfer, Schreiner in Mehlem. H. Tschunky. Schlosser. Joh. Sülzen, Schlosser. Julius Recht, Klempner. Eugen Deborté, Lackirer. I. Richarz, Anstreicher in Königs­winter.

Den Ausstellern von Zeichnungen: Clemens, Menneken, Geiseler, Joh. Kofferath, Joh. Assen­macher, Carl Heiden werden Anerkennungsschreiben, event. kleine Prämien zuertheilt werden. Betreffs des Prämiirungsverfahrens bemerken wir noch, daß 5 Punkte den ersten, 4 Punkte den zweiten und 3 Punkte den dritten Preis ergaben.

Hierauf nahm Herr Stadtverordneter Obladen das Wort und dankte herzlich allen Denen, welche durch ihre werkthätige Mithilfe zum Gelingen der Aus­stellung beigetragen, sowie auch allen Freunden und Gönnern des ehrsamen Handwerks. Zugleich er­mahnte er eindringlich die Lehrlinge, wenn sie der­einst Gesellen geworden, sich nicht durch die verderb­lichen Irrlehren der Sozialdemokratie verführen zu lassen, sondern stets nur das Interesse des Hand­werks im Auge zu halten. Zum Schlusse brachte er allen aktiven Theilnehmern am schönenHand­werkerfeste, ein donnerndes Hoch, welches lebhaftes Echo hervorrief.

Lokales.

Herr Peter Nachtsheim ist zum ordentlichen Lehrer an der hiesigen höheren Bürgerschule ernannt worden.

Der Gesang=VereinBonner Liederkranz wird am Sonntag den 30. ds. Mis. sein 5. Stiftungsfest, verbunden mit Concert, Theatralische Vorstellung und Ball in den Sälen der Eintracht, Sandkaule 15 abhalten.

*t Gestern fuhr sich ein Schiff in der Gronau in Folge des niedrigen Wasserstandes fest. Letzterer ist eine um so größere Calamität, da der Güterverkehr auf dem Rhein in diesem Jahre bedeu­tend stärker ist wie in den Vorjahren.

):( Gestern beging der Beueler Männer­Gesangverein sein Stiftungsfest in dem ge­räumigen Lokale des Herrn Hermann Thiebes(Zur Erholung") daselbst. Vokal= und Instrumental­piecmn, gefühlvolle und scherzhafte, wechselten mit­einander ab. Eine Reihe von fremden Vereinen, aus Rheindorf, Vilich, Küdinghoven, Hangelar, Menden, trugen wesentlich zur Verschönerung des Ganzen bei, indem sie mit dem festgebenden Vereine in Liederspenden wetteiferten. Das 16 Nummern umfassende Konzertprogramm wies sehr hübsche und zum Theil auch schwierige Gesangskompo­sitionen auf, so von Schubert, Abt, Beethoven, Mendelssohn 2c. Gesungen wurde recht frisch, und zeugten die Einzelvorträge von guter Einstudirung. Die vom Beueler Verein vorgetragenen LiederDie Nacht von Schubert, undWeingallop von Kuntze, fanden reichen Beifall. Zum Schluß wurde vom Gesammtchor mit Orchesterbegleitung das prächtige Mendelrsohn'sche LiedWer hat dich, du schöner Wald sehr wirkungsvoll vorgetragen. Die Festlichkeit wurde, nachdem dieFeststimmung" zum Durchbruch gekommen, wie üblich mit fröhlichem Tanze beschlossen.

§ In dem Garten des Herrn Mombauer in Lessenich steht ein Apfelbaum in zweiter Blüthe.

X In Bergheim fiel gestern ein Kind im Alter von Jahren in eine Mistjauche, aus der es als Leiche herausgezogen wurde.

Mit Mittwoch, 26. ds. tritt ein neuer Fahr­plan der Köln=Dusseldorfer Dampfschiff­fahrts=Gesellschaft in Kraft. Die Salonvoote Deutscher Kaisel" undWilhelm Kaiser und König stellen von dem genannten Tage ab ihre Fahrten ein,