reußen.
Die öffentliche Sitzung der Königl. Akademie der Wissenschaften zur Geburtstagsfeier Friedrichs des Zweiten, am 28. Jan., ward durch die Anwesenheit Ihrer Königl. Hoh. des Kronprinzen und des Prinzen Wilhelm verherrlicht. Nach der Eröffnung durch den Secretär der mathematischen Klasse, Hrn Encke, las Hr. Ancillon: über das Verhältniß des Idealen zur Wirklichkeit, und Hr. Wilken eine Fortsetzung der Abhandlung über das Verhältniß der Russen zu den Byzantinern im Mittelalter.
Köln. Nach den eingegangenen amtlichen Nachrichten hat sich ergeben, daß die Mittheilung in Nr. 24 d. Z. über das Erscheinen von Wölfen in der Gegend von Odendahl 2c. auf Unwahrheit beruhet.
Euskirchen. Mit sehr gutem Erfolge besteht seit dem Monat Oktober v. J. auch in Euskirchen eine Sonntagsschule, welche Einrichtung, ihrer Gemeinnützigkeit wegen, allenthalben, besonders aber für Fabrik=Städte, zu empfehlen seyn dürfte.
Aachen, 3. Febr. Fräulein Henriette Sontag hat einer ihr zugestoßenen Unpäßlichkeit wegen, das Konzert, welches sie heute in Lüttich geben wollte, bis den 6. d. ausgesetzt, und wird mithin erst in künftiger Woche hier eintreffen können.
O eutschland.
Stuttgart, 30. Jan. In der Fortsetzung der Berathung des Rechenschafts=Berichts führt die Tagesordnung(in der 8. Sitzung vom 28. Jan.) auf die von dem ständischen Ausschusse(der Anwesenden) bewirkte Herabsetzung des Zinsfußes der Staatsschuld von 4½ auf 4 pEt. Der Abgeordnete v. Schlayer nimmt das Wort und äußert sich in ausführlicher Rede über diesen Gegenstand. Der Redner entwickelt unter andern die Ansicht, daß, wenn die Handlung des Ausschusses zur Maxime werden sollte, dieses nothwendig auf den Staatskredit einen verderblichen Einfluß haben müßte, bemerkt, daß er nicht wisse, was der größere Ausschuß am Ende zu bedeuten habe, wenn bei einer so wichtigen Handlung der engere
Ausschuß für sich allein handle, und schließt mit dem Antrage: die Kammer möge beschließen, daß jede Herabsetzung des Zinsfußes für die Zukunft nur nach Maaßgabe des Gesetzes geschehen könne. In demselben Sinne äußern sich die Abg. v. Rummel, Hofacker, Prälat v. Märklin, Kanzler v. Autenrieth. Dagegen erheben sich die Abg. Feuerlein, v. Cotta, Gmelin d. ., Kayser, Werner, v. Theobald rc., und vertheidigen das Benehmen des Ausschusses. Nach einigen weiteren Erörterungen wird sofort von mehreren Seiten der Antrag gestellt, welcher in die Frage: Ist der Ausschuß künftig ermächtigt, den Zins der Staatsschuld herabzusetzen? aufgelöst, die zur Abstimmung gebracht, mit 47 gegen 30 Stimmen verneint wird.
Darmstadt, 31. Jan. In der am 27. d. M. gehaltenen 30. Sitzung der Dten Kammer der Landstände, wurden die Beschlüsse der ersten Kammer über den Gesetzentwurf, die Aufhebung der dilatorischen Termine betreffend, über den Antrag der Abg. E. E. Hoffmann, Elwert und Brunck, das Armenrecht betr. und über den Gesetzentwurf, die Zwangsveräußerungen in Rheinhessen betr., vorgelegt. Die beiden ersten Gegenstände wurden nochmals an den zweiten Ausschuß verwiesen; hinsichtlich des dritten aber wurde, bei der Uebereinstimmung der Beschlüsse beider Kammern, eine gemeinschaftliche Addresse an Se. K. H. den Großherzog beschlossen.
In der gestrigen(31.) Sitzung erstattetelder Dte Ausschuß Bericht über den Gesetzesentwurf, die Eintreibung der Ausstände der Gemeinden, Kirchen, milden Stiftungen 2c. betr., und über den Erlaß der ersten Kammer, hinsichtlich des Gesetzentwurfs, die Aufhebung der dilatorischen Termine betr. Sodann begannen die Abstimmungen über den Entwurf eines neuen Rekrutirungsgesetzes.
In der heutigen(32.) Sitzung der 2. Kammer der Landstände wurden mehrere neue Eingaben vorgelegt.
— Aus Veranlassung der kürzlich erfolgten Ermordung eines Waldschützen wurde den Forstschützen außer den Fällen, wo sie Jagdgewehre tragen dürfen, in denjenigen Bezirken, wo sich drohende Gefahr für ihr Leben zeigt, das Tragen eines Seitengewehrs