Rummer 36
21. Jahrgang
Der Mitta
Illustrierte Tageszeitung für Politik=Verkehr=Sport Kunst
26 G1.
Belgien 1.— fr. Holland 10 cea. Itallen 1.— Lira.
Laxembg. 1.— kr., Portugal 1 Ese., Schweiz 30 Rappen.
Versandort Düsseldorf
Luther=Platz, Fernruf
Anzeigenpreis:.- mm breil 18 Rpf.: Familien
Stellenangebote 10 Rpf.: Textteil: 1 mm boch. 84 mm breit, 90 Rpf. Monatlicher Bezugspreis durch Boten 2.60 RM. und 30 Rpf. Botenlohn: durch die Post 2,90 RM. einschließlich 39 Rpf. Postzeitungsgebühr zuzüglich 36 Rpf. Bestellgeld— Drahtanschrift: Droste verlag.— Postscheckkonto: Essen Nr. 964.—
düsseldorf: Hauptgeschäftsstelle, Verlag und Schriftleitung: Düsseldorf. Pressebaus, am MartinFernruf 204 71; Nacht=Nr. Schriftleitung 2 25 51. Anzeigenannahme 225 24, Pförtner 22484.— reis: 1 mm hoch, 22 mm breit 18 Rpf.: Familienanzeigen, Stellengesuche und
Italien stellt fest:
Siegen werden die jungen Völker
Frankreich und England werden nach dem Londoner„Economist“ nach diesem Kriege keine jungen Männer mehr haben
Schiebungen in England wie zur Zeit der Prohibition
Drei Tage bereits beriet der Oberste Verteidigungsrat des Dure
Wie steht's heute mittag?
Der starke Gegensatz zwischen den amtlichen deutschen Angaben und den britischen Zugeständnissen in Sachen des versenkten Schiffsraumes, auf den wir wiederholt hinwiesen, hat auch bei den neutralen Zuschauern des von Old=England inszenierten Kriegstheaters Aufsehen erregt. Sie sind ja vielfach nicht nur Zuschauer geblieben, sondern haben, soweit sie sich von ihren britischen„Geschäftsfreunden“ in das Ensemble einspannen ließen, allerhand trübe Erfahrungen auf der Kampfbühne gemacht. Trotzdem es sich längst herumgesprochen hat, daß die dereinstige Insel im schützenden Meere ein Kriegsschauplatz geworden ist, den Unbeteiligte seit alters nicht betreten. Es ist ja nicht unser Krieg, sondern der von den„großen Männern“ in London im Übermut begonnene Vernichtungskampf gegen das Deutsche Reich und Volk, der unsere Kriegsmarine und Luftwafse gezwungen hat, in einer Form zurückzuschlagen, die jene alte deutsche Aufforderung erfüllt:„Und haut man dich auf die linke Wang, so gib ihm zwei auf die rechte...“ So wurde der gegen uns begonnene Aushungerungskrieg zur Blockade Englands, so wird jede Fahrt auch neutraler Schiffe an die britische Küste zu einem Wettrennen mit dem Tode.:„Wer sich leichtfertig in Gefahr begibt, kommt darin um!“ ist ein deutsches Sprichwort, und bei allem selbstverständlichen Bedauern über das Schicksal so vieler wertvoller Schiffe aus neutralen Ländern, zu denen wir die besten Beziehungen unterhalten, muß einmal betont werden, daß wir keinen Grund zum Mitleid mit denen haben, die bei einer Fahrt auf den Kriegsschauplatz an der englischen Todesküste Schaden leiden. Es ist nicht erstaunlich, daß London die Verluste neutralen Schiffsraumes durch eine wüste Greuellügenhetze gegen die deutsche Kriegführung wettzumachen versucht. Erstaunlich jedoch ist, daß hier und da neutrale, insbesondere norwegische Blätter in den englischen Haß= und Rachechor einstimmen Sie haben anscheinend noch nicht begriffen, um was es in diesem Kampfe geht, und daß sie mit ihrer Haltung den englischen Plan einer Ausweitung bzw. Verlagerung des Kriegsschauplatzes auf neutrale Länder fördern. Es gibt wohl kein neutrales Land. dessen Bevölkerung den Wunsch hegt, für England sein Gebiet zerstören, seine Wirtschaft ruinieren zu lassen. Und es gibt keinen halbwegs vernünftigen Menschen in allen neutralen Ländern, der nicht daran denkt, daß der englische Krieg auch einmal ein Ende findet, und daß Deutschland inzwischen sehr aufmerksam auf freundschaftliche, auf neutrale und auf unfreundliche Handlungen achten muß. Die Vereinigten Staaten haben die Folgerung aus der deutschen Gegenblockade um England gezogen und das Kriegsgebiet für die amerikanische Schifffahrt gesperrt. Die Neutralen, die sich heute beklagen, wenn ihre Schiffe in der Gefahr umkamen, in die sie sich leichtfertig und allen Kriegsgesetzen und Warnungen zum Trotz begaben, würden besser daran tun, dem Beispiel der USA. zu folgen
*
Vorige Woche hat König Leopold III. dem Maler Opsomer aus Antwerpen den erblichen Adel verlieben. Aus dem bürgerlichen Opsomer ist auf diese Weise der Baron Opsomer geworden, wenigstens für das amtliche und gesellschaftliche Leben. Für seine Freunde und Verehrer— an denen es auch in Deutschland nicht fehlt— und überhaupt für die Künstlerkreise wird Opsomer unverändert bleiben, was er immer war, nämlich der Meister und Professor Opsomer. Opsomer ist Belgiens repräsentativster Maler und Künstler überhaupt. Dank Opsomer ist Antwerpen überdies wieder zu dem Inbegriff einer Malerschule geworden, aus der neue und beachtenswerte Talente emporgekommen sind. Ob es bloßer Zufall ist, daß König Leopold, dem persönlich übrigens die Naturwissenschaften näher liegen als die schönen Künste, auf diese ungewöhnliche Weise gerade einen Maler öffentlich ausgezeichnet hat und gerade heute? Zu dem wertvollsten Besitz Belgiens gehört sein Erbe an flämischer Malertradition, weil es dort das Wunder der großen Maler von der Gotik bis in die Renaissance hinein gegeben hat. Auch Watteau, dessen Name amtlich in der Ehrengeschichte der französischen Kunst geführt wird, war von Blut und Landschaft ein Flame.
Andererseits ist die Polemik nicht zu übersehen, die in einem großen Teile der belgischen Presse, und zwar sowohl
Fortsetzung 2. Seite
Kriegsziele der Plutokratien mit Haken
Drahtmeldung unseres Sonderverichterstatters
Rom, 12. Februar. Drei Nachmittage hat der Oberste italienische Verteidigungsrat bereits unter dem Vorsitz der Duce beraten und noch immer ist seine Sitzung nicht abgeschlossen. So wird wieder einmal die Sorgsalt und Itensität der italienischen Vorbereitung unterstrichen, und wenn Italien jetzt den Jahrestag des kühnen Vorstoßes von Constanzo Ciano in den Kriegshafen Buccari feiert, so deshalb, weil diese Tat„ein glückhaftes Vorzeichen ist, wenn morgen die Italiener vom Schicksal berusen werden, für ihr Baterland zu kämpfen“, wie Ansaldo im Telegraso schreibt.
Daß dieses„morgen“ auch wirklich eintreten muß, das macht die englische und französische Presse mit löblichem Eiser den Italienern klar. Die antibolschewistische Schalmei, mit der der„Matin“ die Italiener verlocken zu können glaubt, schlägt„Resto des Carlino“ dem Pariser Blatt aus der Hand.„Corriere della Sera" besaßt sich mit der zynischen Prosa des„Economist“. Vor Tische, so meint die große Mailänder Zeitung, lasen wir, daß Frankreich und England für die Freiheit, für die Gerechtigkeit und vor allem für die Verteidigung der kleinen Völker kämpfen, jetzt aber heißt es in der Londoner Wirtschaftszeitschrift:„Die Kriegoziele Frankreichs sind scharf umrissen— Niederwersung Deutschlands auf dem Schlachtfeld und dadurch einen Friedensvertrag, der durch die militärische Überegenheit Englands und Frankreichs garantiert wird. Wir wollen dank unserer militärischen Stellung die politische Lage Europas beherrschen. Wir wollen unsere Handelsstellung gegenüber der ganzen übrigen Welt aufrechterhalten.“
„Eine reizende Aussicht!“ ruft„Corriere della Sera“ voll bitteren Hohnes aus. Aber dem„Economist“ ist bei dieser Schilderung auch der unvorsichtige Satz entschlüpft, daß Frankreich und England nach diesem Kriege keine jungen Männer mehr haben würden.“ Wer will uns weismachen, daß zwei vergreiste Völker in der Lage sein werden, die politische Lage zu beherrschen? Mögen diese alten Hercen am warmen Kamin ihren„Economist" lesen; die Aufgabe der Verteidigung und Ausbreitung der Kultur wird bei den jungen Völkern sein.“
Irenleichen auf dem Mörderfriedhof verscharrt
Dradtmeldung unseres Sonderderichterstatters Haag, 12. Februar. Die englischen Blutgerichte haben sich mit dem Justizmord an den beiden irischen Nationalisten noch nicht zufrieden gegeben, sondern sich zu weiteren brutalen Maßnahmen entschlossen. Auf Anordnung des Innenministeriums werden nämlich die Leichen der beiden Hingerichteten nicht nach Irland übergeführt. Sie sollen auf dem Mörderfriedhof des Gefängnisses in Birmingham beigesetzt werden. Begreiflicherweise hat diese brutale Anordnung in ganz Irland außerordentliche Empörung hervorgerufen.
„Wir Wilden sind doch bessere Menschen..
Pressebildzentrale
Felerliche Uberreichung deutscher Orden an verdiente spanische Heerführer
In einer eindrucksvollen Feierstunde im Hause des deutschen Botschafters überreichte der deatsche Marineattache in Spanien. Mayer-Dochmer, hohe Orden an verdiente
apanische Heertühres.
... aber Old England macht den Schwindel mit
Drahtmeldung unseres Sonder derichter statters
Haag, 12. Februar, Täglich sind die englischen Blätter voll von Berichten über korrüdte Vorfälle, die das englische Nationierungssystem in typisch plutokratischem Lichte erscheinen lassen. Schieber und Betrüger, die auf die„patriotische“ Gesinnung dieser Kreise spekulieren, mächen augenblicklich in England riesige Geschäfte. Allein die Fleischschiebungen haben, wie der„Sunday Dispeach“ enthüllt, Ausmaße angenommen, wie sie nur zur Zeit des Alkoholschmuggels während der Prohibitionszeit in Amerika bekanntgeworden sind. In dem Bericht heißt es, daß gewaltige Fleischmengen, die sich im Wert auf Zehntausende von Pfund Sterling belaufen, gegenwärtig durch illegale Schlachthäuser verschoben würden. Diese verkauften das Fleisch zu riesigen Preisen an die Hotels und Restaurants. An dem schmutzigen Geschäft seien viele Bauern und Schlachter beteiligt. In dem Bericht wird hervorgehoben, daß die Schlachter sich auch deshalb in großem Umsange an den Schiebungen beteiligen, weil sie sich das zahlungskräftige Publikum erhalten wollen.
Angstpiychose in Paris
Drahtmeldung unseres Sonderberichterstatters
Brüssel, 12. Februar. Die Rede von Innenminister Dr. Frick hat in Frankreich einen starken Eindruck gemacht. Alle Blätter bringen lange Auszüge, wobei man den deutschen Siegeswillen unterstreicht und betont, daß sich der deutsche Angriff jetzt auch gegen Frankreich gerichtet habe. Im Zusammenhang mit der Rede von Dr. Frick und mit den Erklärungen des Reichspropagandaministers Dr. Goebbels vor der ausländischen Presse ist die Angst vor einer deutschen Offensive in Frankreich wieder sehr groß geworden, zumal die sortschreitende Jahreszeit militärische Operationen größeren Stiles möglich macht. Zahlreiche fran
Funkbilddes Tares:
Mit einem U-Boot unterwegs
„Rohr los!“ Im Turm. Der Kommandant am Sehrohr erwartet gespannt den Bruchteil einer Sekunde, in der der Gegner mitten in den Visierfaden„einläuft“
PK. Winkelmann. Pressebildzentrale
zösische Journglisten sprechen wieder davon, daß Deutschland spätestens Anfang März eine große Offensive beginnen werde.
2600 Jahre herrscht Japans Dynastie
Die älteste Familie der Welt
Am gestrigen 11. Februar gedachte die japanische Nation der 2600sten Wiederkehr des Tages der Gründung des japanischen Kaiserreichs durch Tschimmu Tenno, dessen Nachfolger noch heute den Thron inne haben. Nach der amtlichen Chronologie„Kojiki“, dem heiligen Buch Japans, sandte die Sonnengöttin Amarteraso ihren Enkel auf die Erde, damit seine Nachkommenschaft bis in alle Ewigkeit jene Gebiete beherrschen solle, die wir Japan oder Nippon bezeichnen. Nach den japanischen Geschichtswerken gründete Dschimmu Tenno (Tenno— Kaiser) im Jahre 660 v. Chr. durch Eroberung des südlichen Teils der Hauptinsel das japanische Reich und jenen Herrscherstamm, der bis in die Gegenwart hineinreicht, und der sich mit Stolz als die älteste Familie der Welt bezeichnet.
Dschimmu starb im Jahre 585 v. Chr. Im Jahre 794 n. Chr. gründete der Tenno Kammu die Stadt Kioto, die er zu seiner Residenz erhob und die kaiserlicher Sitz bis 1668 blieb. Unter der Regierung seiner Nachfolger, von denen einige im jugendlichen Alter auf den Thron kamen, ging die Regierungsgewalt in die Hände der kaiserlichen Ratgeber und Bevollmächtigten über, denen es gelang, dieses Amt in ihren Familien erblich zu machen. Fast sieben Jahrhunderte lang, und zwar vom Jahre 1192. in welchem Jori Tomo aus dem Geschlechte der Ninamoto vom Kaiser zum Kronfeldherrn oder Schogun ernannt wurde, bis 1868, leiteten die Vertreter der mächtigen Familien, die sogenannten Schogune, die Geschicke der Nation. Diese Doppelherrschaft— Kaiser und Schogun— führte nicht lange nach Joritomu sogar zu einer Dreiherrschaft, da die Familie Hotscho sich die Vormundschaft über die Schogune aneignete. Der Kaiser solbst lebte zurückgezogen in einem Kloster oder in einem Palais. Den Augen des Volkes entzogen, erschien er immer mehr als mystischer Statthalter der Gottheit, der sich von den banalen Dingen des Tages fernhielt. Der Einfluß des Kaisers auf die Angelegenheiten des Reiches erstreckte sich nur auf die Verleihung der höchsten Titel und Würden und auf das Recht, Verträge mit fremden Staaten abzuschließen und Amnestie zu erteilen. In den Bürgerkriegswirren des Jahres 1868 machte der junge, sehr kluge und energische Kaiser Mutsuhito durch den von ihm erzwungenen Rücktritt des Schogun Hitotbaschi dem Schogunat ein für allemal ein Ende. Sein von der ganzen Welt bewundertes Auftreten sicherte dem Tenno den vollen Besitz seiner Herrschermacht. Mutsohitu verlegte seine Residenz nach Jedo, das von nun an den Namen Tokio(östliche Hauptstadt) erhielt. Damit begann für Japan eine durchgreifende und rasch fortschreitende Umgestaltung seiner sämtlichen Staats= und Bildungsverhält
nisse. Die wichtigste Reform war die Aufhebung des Verhältnisses der Daimio als erblicher Lehnsträger des Kaisers zu dem Reiche. Diese Maßregel machte aus einem Feudalstaate die absolute Monarchie. Jedermann sollte in Zukunft zu Staatsämtern zugelassen und die Wahl zu den höchsten Stellen
Associated Press
Japans neuer Ministerpräsident spricht zum lapanischen Volk
Diese erste Aufnahme, die uns von dem lapanischen Ministerpräsidenten, Admiral Hitsumasa Vonal, erreicht, zeigte den Chef des vierten lapanischen Kriegskabinetts während einer seiner ersten Amtshandlungen, einer Rundfunkansprache, an das lapanische Volk. Die Rundiukausprache wurde auch nach China, nach den lapanischen Kolonialbesitsungen, sowie nach Noed- und Südamecka
**
%