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Blagwänsche werden nach Alßglichtett derückscheige.

Beilagen: Thomas a Rempis, Die Jeierstunde, Deutsches Land, Das bunte Blatt, Landwirtschaftlicher Ratgeber. Verbreitet in den Kreisen Rempen=Krefeld u. Geldern

63. Jahrgang

Kempen=Niederrh.- Donnerstag, 22. August 1935

Rummer 193

Auf einmal wieder der Donaupakt- 20 Vermißte bei dem Einsturzunglück in Berlin

Paris, 21. August.

Die auf einen Wink des Quai'Orsay plötzlich wieder aufgetauchte Frage des Donaupaktes wird von der Pariser Presse weiter so eingehend behandelt, daß der afrikanische Streifall damit bewußt in den Hintergrund geschoben wird. Der italienisch=abessinische Konflikt wird nur in den Lon­doner Meldungen berichtmäßig behandelt, wobei sich die Hauptaufmerksamkeit auf die Frage richtet, ob London das Waffenausfuhrverbot nach Abessinien aufheben werde. Die außenpolitische Mitarbeiterin desOeuvre hält dies für für gewiß und ist auch überzeugt, daß Frankreich die gleiche Maßnahme ergreifen werde. Die Rückwirkungen in Rom, so meint sie, würden allerdings für die Einigkeit Europas nicht günstig sein.

Die außenpolitische Mitarbeiterin desOeuvre" berich­tet auch, Mussolini habe die französische Regierung wis­fen lassen, daß er zu den einleitenden Maßnahmen für eine Konferenz zur Regelung des Donaupaktes bereit sei. Er werde anregen, daß die ersten Verhandlungen in den näch­sten Tagen in Genf stattfinden, damit etwa 10 Tage nach Abschluß der Völkerbundstagung die Konferenz zur Unter­zeichnung des Paktes zusammentreten könne.

Begeisterter Empfang der auslandsdeutschen Jungen in Baden

Karlsruhe, 21. August

Die 1100 auslandsdeutschen Jungen trafen am Dienstag­nachmittag in der reichbeflaggten badischen Landeshaupt­stadt ein, wo sie von Tausenden von Volksgenossen jubelnd begrüßt wurden. Auf dem Festhallenplatz fand der eigent­liche Empfang statt. Reichsstatthalter Robert Wagner hatte an der Spitze der Behörden, der Führer der NS=Formationen und zahlreicher anderer Persönlichkei­ten am Fuße der Ausstellungshalle Aufstellung genommen und nahm dort die Meldung des Bannführers Siegel=Pots­dam entgegen. In seinen Dank für die begeisterte Auf­nahme in der Südwestmark und in das Siegheil auf die Landeshauptstadt stimmten die jungen Gäste begeistert ein Darauf wandte sich der Reichsstatthalter an die Jungen und führte u. a. aus:

Gerade sie, die auslandsdeutschen Jungen, hätten täglich

erleben müssen, wie ihr Volk geschmäht und beschimpft worden sei und wie man Lüge über Lüge, Verleumdung über Verleumdung über ihr Volk gehäuft habe. Tagelang hätten sie mit offenen Augen Volk und Land gesehen, wo hätten sich diese Lügen und Verleumdungen als wahr er­wiesen?

Unser Volk sei einig in Arbeit und Liebe zu Vaterland und Führer.

Es habe durch Adolf Hitler wieder den Glauben an sich selbst gewonnen. Wir wüßten, daß das Deutschtum in der ganzen Welt wieder im Erwachen begriffen sei und mit uns dem großen unsterblichen Ideal, das Deutschland heiße, dienen wolle.

Begeistert sang die Menge das Deutschland= und Horst­Wessel=Lied. Nachdem die Jungen in der geschmücklen Festhalle bewirtet worden waren, verließen sie Karlsruhe um ihr nächstes Ziel, Heidelberg, zu erreichen.

Heidelberg, 21. Aug. 1935.

Auf ihrer Fahrt durch das badische Land trafen die aus­landsdeutschen Jungen am Dienstagabend in Heidel­bergs Mauern ein. Die Stadt wies reichen Flaggen­schmuck auf. Die ganze Bevölkerung Heidelbergs hatte sich auf dieses Ereignis eingestellt. 1100 Privatquartiere waren für die Jugend angefordert worden, einige Hundert mehr wurden der Organisationsleitung angemeldet.

Die Jungen werden heute nach einer Gedächtnisfeier auf dem Heldenfriedhof und nach der Besichtigung der Stadt, des Schlosses und der Thingstätte das badische Land verlas­sen, um über die Rheinpfalz in das Saargebiet zu fahren.

Was gibt's sonst Neues?

Düsseldorf. Fabrikant Emil Underberg aus Rhein­berg=Rhld. wurde vom Minister für Volksaufklärung und Propaganda in den Werberat der Deutschen Wirtschaft berufen.

Lohdon.Daily Telegraph" zufolge wird am Donnerstag in der Sondersitzung des Kobinetts u. a. die Frage erörtert werden, ob Baldwin persönlich an der Völker­bundsversammlung teilnehmen solle, was er bisher noch

Die Bergungsarbeiten am eingestürzten Untergrundbahnschacht

Berlin, 21. Aug. 1935.

Wie durch Amfrage der Baufirmen nunmehr bestzustehen scheint, muß jetzt bei dem Einsturzunglück in der Hermann­Göring=Straße doch mit 20 Vermißten gerechnet wer­des. Ob die Vermißten sämtlich unter den Trümmern be­graben liegen, steht noch nicht fest. Möglich ist es immer noch, daß noch der eine oder andere der Arbeiter seine Ar­beitsstätte noch nicht wieder aufgesucht hat.

Reichsminister Dr. Goebbels hat veranlaßt, daß den Fa­milien der Vermißten von der RSV heute vorläufig je 1000 Mark ausgezahlt werden, um die erste Not zu lindern.

*

Berlin, 21. Aug. Ueber die Bergungsarbeiten in der Hermann=Göring=Straße fand heute zwischen der Baulei­tung der Reichsbahngesellschaft, den beteiligten Leitern der privaten Baufirmen und dem Führer der eingesetzten Truppen, Major Lüdicke, eine Konferenz statt. Auf Wunsch der Reichsbahndirektion sollen mit den Bergungsarbeiten die eingesetzten Pioniere auch weiter beschäftigt werden. Der Kommandeur der Pionierabteilung, Major Lüdicke, gab daraufhin Befehl, die Pioniere in einem Drei=Schicht­Wechsel einzusetzen. Die Einteilung erfolgt derart, daß dauernd zwei Züge zu je 80 Mann an der Unfallstelle tätig sind. Mit den Pionieren arbeiten Hand in Hand die Ar­beiter der Baufirmen, die zur Unglücksstelle herangezogen wurden. Unabhängig von den Erdarbeiten sind Pioniere und Spezialarbeiter tief unten in der Grube mit dem Auf­schweißen der verklemmten Eisenteile beschäftigt, um zu­nächst einmal an die verschütteten zwei oder drei Kipploren heranzukommen, unter denen die Vermißten vermutet werden.

Da die Pumpen, die bisher etwa 400 Liter in der Mi­nute aus dem Baukanal in die Syree befördert haben, an­scheinend nicht mehr voll arbeiten und sich der Grundwasser­

spiegel allmählich zu heben droht, wurden von der Berliner Feuerwehr drei Spezialpumpen eingesetzt, die den Grund­wasserspiegel zu senken versuchen. Die herunterhängenden Eisenteile, Bäume und Straßenbahnmasten sowie der schwere Kran sind durch starke Taue und Drahtseile so ge­sichert, daß ihr weiteres Absinken nicht zu befürchten ist.

In der elften Vormittagsstunde erschien auch Reichsmini­ster Dr. Frick an der Unglücksstelle und ließ sich eingehend Bericht erstatten über die bisher geleisteten und noch ge­planten Vergungsmaßnahmen.

*

Nächtliches Großfeuer in München

München, 21. August. Im Gebäude des Schweizer Kon­sulats in München racht in der Nacht zum Mittwoch um .20 Uhr Feuer aus. Der Auszug war in Brand geraten," und die Flammen griffen rasch auf das Innere des Ge­bäudes über, in dem sich zum Glück fast niemand aufielt. Die Feuerwehr arbeitete mit 12 Schlauchleitungen und be­kämpfte den Brand von allen Seiten.

Bei den Löscharbeiten erlitten 15 Feuerwehrleute Rauch­vergiftungen und Schnittwunden.

Um 4 Uhr morgens war das Feuer ziemlich ge­löscht. Die oberen Stockwerke, die die kostbar ausgestat­teten Repräsentationsräume enthielten, sind durch das Feuer schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, während die unteren Stockwerke Wasserschaden erlitten.

10 der erkrankten Feuerwehrleute mußten ins Kranken­haus eingeliefert werden, sie befinden sich aber bereits wie­der auf dem Wege der Besserung. Aus den Büroräumen des Konsulats, die unten liegen, konnten die Akten recht­zeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Brandursache ist noch nicht restlos geklärt; es ist möglich, daß Kurzschluß vorliegt.

niemals getan hat. Wahrscheinlich werde die Entscheidung davon abhängen, ob Laval noch Genf gehen werde.

London. Wie Reuter aus Ottawa berichtet, wird der östliche Teil von Kanada von einer Hitzewelle heimgesucht,

die bereits seit elf Tagen andauert. Die Temperatur be­trägt bis 37½ Grad Celsius im Schatten. Infolge der glü­henden Hitze sind in Neubraunschweig, Neuschottland und auf der Prinz Edward=Insel große Waldbrände ausgebrochen.

Moskau. Der Kominternkongreß hielt am Dienstagabend seine Schlußsitzung ab. Sie fand ihren Höhepunkt in der Neuwahl des Vollzugsausschusses der Komintern und in dem Schlußwort Dimitroffs, der alsder neue Steuermann der Komintern und der treueste Kampfgenosse des großen Stalin" überschwenglich gefeiert wurde.

Peiping. Der Sarg mit den sterblichen Ueberresten des ermordeten englischen Journalisten Gareth Jones ist am

Dienstagnachmittag in Kalgan eingetroffen. Der Sarg wurde feierlich mit Militärmusik und einer Ehrenparade eingeholt. Bei der Trauerfeier waren sämtliche Behörden vertreten.

Mexiko. Nach Meldungen aus Costarica wurde am Montag der Millionär Gonzalez Lehmann, der deutscher Abstammung ist, auf seinem Landsitz von Angehörigen der kommunistischen Partei ermordet. Die Banditen wollten von ihm 20000 Colones für den roten Propagandafonds erpressen.

Rom, 21. August. In den Abendstunden des Dienstag

hat ein furchtbares Unwetter über der Gegend von Reapel gewütet, bei dem elf Menschen ums Leben kamen.

Wofür fordert Dr. Schacht Disziplin?

Der verantwortliche oberste Leiter der deutschen Wirtschaft und des deutschen Geldmarktes, Dr. Schacht, hatte erst kürzlich eine ernsthafte Mahnung gegen Preissteigerungen erlassen, und bei der Aufstellung der Büste des Führers im Gebäude der Reichsbank hat er eine Rede gehalten, in der er über die Schwere seiner Aufgabe sprach und sich gegen diejenigen wandte, die sein Werk gewollt oder ungewollt stören. Was damals allgemein gesprochen war, hat er letzten Sonntag bei der Eröffnung der deutschen Ostmesse in Königsberg deutlicher bezeichnet und im einzelnen untermalt.

Wir sitzen alle in einem Boot, und es wird niemandem Gelegenheit gegeben, auszusteigen. Es gibt nur eins: Vertrauen in die Seetüchtigkeit dieses Bootes und in die Führung des Kapitäns, der dem deutschen Reichsschiff befiehlt. Das ist das Motto seiner Rede, und was er for­dert, ist Disziplin. Er fordert Disziplin:

Von wem? Zuerst wendet er sich gegen die zehn Pro­zent der Unbelehrbaren, der bewußten Opponenten und Saboteure. Zum anderen gegen Geheimbünde und andere Quertreiber. Aber ebenso gegen diejenigen, die in un­geregelten Einzelaktionen bei der Lösung die­ser Aufgaben vorgehen. Er fordert Disziplin von denen, die die Meinung verbreiten, daß Deutschland nicht imstande sein werde, die ausländischen Rohstoffe, die es braucht, herbeizuschaffen.

Er fordert Selbstdisziplin von allen geldausgeben­den Stellen in einer Zeit, in der jeder unnötig ausgegebene Pfennig eine Erschwerung der Gesamtlage be­deutet. Er wendet sich an die vielen Geldtheoretiker, die immer noch nicht erkannt haben, welches Unheil sie anrich­ten mit ihren Geldabwertungsplänen und ähnlichen Vor­schlägen. Und schließlich wendet er sich gegen die, die die sogenannte Schwertpsychose praktisch betreiben, um sich einer vermeintlichen Entwertungsgefahr zu entziehen.

Wofür fordert Schacht diese Disziplin? Diese Frage beantwortet dasHamburger Fremdenblatt in seiner Be­sprechung der Rede wie folgt:

Nicht mit Einzelaktionen, sondern nur durch einheitliche staatliche Führung läßt sich das gesteckte Ziel erreichen. Schacht hat sich immer als Mann von ungeschminkter Grad­heit gezeigt. Auch diesmal wägt er Licht und Schatten klä­rend ab, ja, gerade die Schattenseiten zeigt er besonders