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Erscheint Dienstags und Freitags.
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Geldern'sches
ochenblatt.
Insertionsgebühr die 5gespalt. Petitzeile oder deren Raum 10 Pfg. Reclamen 20 Pfg.
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Verantwortlicher Redacteur:
Eduard Bongard in Geldern.
58. Jahrgang.
Druck u. Verlag von L. N. Schaffrath in Geldern.
Nr. 51.
Freitag den 26. Juni.
1885.
daß der Angeklagte nicht blo sondern wegen eines von Abzuges in Geß die Vertheidige
Kalender: Samstag 27. 7 Schläfer; Sonntag 28. Leo I., Papst;
Montag 29. Peter u. Paul; Dienstag 30. Pauli Gedächtniß.
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Geldern'sche Wochenblatt“
(Tendenz: Centrum)
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Redaction und Verlag des„Geibern'schen Wochenbl."
Deutsches Reich.
* Berlin, 23. Juni. Als„bemerkenswerth" bezeichnen hiesige„liberale" Blätter die folgende Aeußerung eines„kirchlichen Organes", des„Neuen evang. Gemeindebl.", über den StöckerProceß:„Wie sich auch Stöcker's persönliche Lage in der nächsten Zeit gestalten mag, ob und welche Stellung die kirchlichen Behörden zu ihm nehmen— dasjenige, was die Gerichtsverhandlungen zu Tage gefördert haben, genügt vollkommen, um mindestens das eine Urtheil zu rechtfertigen: solch' ein Proceß ist eine schwere Schädigung des geistlichen Standes und der evangelischen Kirche, und der Mann, welcher durch sein gewagtes Spiel dazu Veranlassung gegeben Hat, wird einst nicht wissen, wie er die Verantwortung dafür tragen soll."
— In dem Proceß Stöcker gegen die„Freie Zeitung" ist von Seiten des Angeklagten, Redacteur Bäcker, jetzt die Revision eingelegt worden. Zu diesem Schritte haben, wie das betreffende Blatt heute mittheilt, rein rechtliche Momente und die Gewißheit geführt, daß selbst im Falle des Erfolges der Revision die Urgirung des thatsächlichen Materials nicht von Neuem stattzufinden braucht. Die Revision stützt sich darauf,
wegen der beiden Zeitungsartikel, xpedition veranstalteten Separatgblattes verurtheilt worden, und Insicht, daß sich der Gerichtshof hierbei von einlschen Interpretation des§ 20 des Preßgesetzes hat leiten lassen, und daß sich diese Verurtheilung wegen des Flugblattes nicht aufrecht erhalten läßt. Die Strafe für jene Strafthat ist auf 8 Tage bemessen worden und bei einem Erfolge der Revision würde unter Aufrechterhaltung der thatsächlichen Feststellungen bezüglich der beiden incriminirten Artikel das Urtheil aufzuheben und die Sache behufs anderweitiger Feststellung der Strafe in die Vorinstanz zurückzuverweisen sein. Da die Gefängnißstrafe nur mit Rücksicht auf die Vorstrafe des Angeklagten wegen Majestätsbeleidigung erkannt worden ist, es aber feststeht, daß diese Verurtheilung nur wegen unvorsichtigen Abdrucks eines Berichts über einen Majestätsbeleidigungsproceß erfolgt ist, so hat der Angeklagte die Hoffnung, daß bei einer erneuten Verhandlung des Processes die Gefängnißstrafe schließlich noch in eine Geldstrafe umgewandelt werden wird.
— 23. Juni. Mit Bezug auf die zur Zeit in Spanien herrschenden Cholera macht der Reichs Anzeiger" heute bekannt, daß die Häfen der spanischen Mittelmeerküste mit Ausschluß der Balearischen Inseln als der Cholera verdächtig anzusehen sind.
— Wie der„Schlesischen Schul=„Zeitung" mitgetheilt wird, hat Herr Hauptlehrer Wiehle in Stein bei Jordansmühl auf die Annahme des ihm bei seinem fünfzigjährigen Amtsjubiläum verliehenen„Allgemeinen Ehrenzeichens" verzichtet. Ein solcher Act edlen Selbstgefühls hat unseren vollen Beifall; ein verdienter alter Lehrer sollte nicht mit Feldhütern, Wege=Aufsehern ec. auf Eine Linie gestellt werden.
— Der Knecht Grigolaitis, welcher am 5. und 6. Mai d. J. Steine nach den Fenstern des kaiserlichen Palais warf, ist von der Strafkammer des Landgerichs I wegen wiederholter Majestätsbeleidigung und wiederholter vorsätzlicher Sachbeschädigung zu einem Jahr sechs Monaten Gefängniß verurtheilt worden.
* Potsdam, 22. Juni. Der Kronprinz empfing heute Mittag die Abordnungen aus Elsaß=Lothringen, welche von der Leichenfeier des Feldmarschalls v. Manteuffel in Topper hier eingetroffen waren, und hielt eine Ansprache ungefähr folgenden Inhalts: Er habe Werth darauf gelegt, die Herren aus dem Reichslande zu empfangen, um im Auftrage des Kaisers das Beileid inbezug auf den schmerzlichen Verlust auszusprechen, welchen das Reichsland durch den Tod des Statthalters erlitten; der Statthalter v. Manteuffel habe sein Möglichstes gethan, um dem Lande den für die jetzige Generation schwierigen Uebergang in die neuen Verhältnisse zu erleichtern; er hoffe zuversichtlich, daß die Saat, welche der Statthalter ausgestreut, gedeihen werde zum Nutzen des Landes, und dazu mitzuwirken sei die Pflicht Aller. Diesen Wunsch möchten die Herren als Gruß in das Reichsland heimbringen.
*Bad Ems, 22. Juni. Der Kaiser ist im besten Wohlsein eingetroffen, vom endlosen Jubel einer ungeheuren Menschenmenge begrüßt.
— 23. Juni. Kaiser Wilhelm begann heute Morgen die Trinkkur im Zimmer, empfing gegen Mittag den Staatsminister v. Hofmann aus Straßburg, sowie eine Deputation des elsaß=lothringischen Landesausschusses und machte Nachmittags eine Spazierfahrt von ¾ Stunden. Wie die„Frankf. Ztg. sich aus Wien berichten läßt, trifft Kaiser Wilhelm am 5. August in Ischl zum Besuche des österreichischen Kaiserpaares ein.
* Hirschberg, 22. Juni. Gestern haben in der Erdmannsdorfer Flachsgarn=Maschinen=Spinnerei und Weberei 300 Arbeiter die Arbeit eingestellt. Sie verlangen u. a. 30 pCt. Lohnerhöhung. Man hofft die Sache friedlich beizulegen. Der Wochenlohn betrug bisher durchschnittlich— sechs bis sieben Mark.
* Sigmaringen, 22. Juni. Die Schwester des verstorbenen Fürsten von Hohenzollern, Prinzessin Carolina, ist laut der„K. Ztg.“, gestern Abend an einer Lungenentzündung gestorben.
* München, 20. Juni. Wie das„Münch. Fremdbl." hört, werden sich am 29. curr. in Kleinheubach beim Fürsten Löwenstein die Mitglieder des katholischen Socialreform-Ausschusses zur Berathung und Beschlußfassung der der KatholikenGeneral=Versammlung in Münster zu unterbreiteten Anträge versammeln.
* Straßburg, 21. Juni. Heute fand in der Kathedralkirche dahier für den verstorbenen Statthalter v. Manteuffel ein Trauergottesdienst der katholischen Militärgemeinde statt. Heute ebenfalls wurde von den Kanzeln in den kath. Kirchen der Diöcese ein Schreiben verlesen, wodurch der hochw. Herr Bischof=Coadjutor Dr. Stumpf die Geistlichen ersucht, soweit die liturgischen Vorschriften dies zulassen, für den dahingeschiedenen Baron v. Manteuffel, der uns während nahezu 6 Jahren mit Gerechtigkeitssinn regiert hat, öffentlich zu beten; deßgleichen sind auch die Gläubigen eingeladen, seiner vor Gott zu gedenken.
Belgien.
* Antwerven, 20. Juni. Die Ausstellung ist jetzt vollständig fertig und mit freudiger Erwartung sieht man dem Zuzug der Besucher entgegen, denn bis jetzt lag das Geschäft total darnieder. Mit Bezug auf die in einigen Zeitungen veröffentlichten Klagen über hohe Gasthofspreise wird folgender Rath ertheilt:„Wer von Deutschland nach Antwerpen kommt, steige am Gare de l'Est(Östbahnhof) aus. In unmittelbarer Nähe desselben befindet sich die sogen. deutsche Colonie. Man findet da meist nur Hotels zweiten Ranges, welche aber sehr preiswürdig und gut sind, bei denen auch von Uebervortheilung laum die Rede sein kann, denn der deutsche ehrt und achtet seines Gleichen. Nicht so der Belgier und Franzose. Um jedoch Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu gehen, accordire man gleich bei der Ankunft mit dem Hotelbesitzer den Preis des Zimmers mit oder ohne Pension. Der Durchschnittspreis für gute Zimmer ist 3 bis 6 Fres. pro Tag, jedenfalls ein den Verhältnissen angemessen geringer. Den Preis für Lebensmittel findet man auf Karten und Plakaten in den Restaurants.
Großbritannien.
* London. 18. Juni. Das neue Kabinet ist folgendermaßen gebildet: Salisbury Premier und Minister des Auswärtigen, Gifford, Lordkanzler, Nothcote, welcher zur Pairswürde erhoben wird, Lordpräsident des Geheimraths, Hicksbeach Schatzkanzler, Croß Inneres, Stanley Colonieen, Smith Krieg, Hamilton Admiralität, Churchill Indien, Carnavon Irland, Manners Generalpostmeister. Es fehlen nur noch die Ernennungen für unwichtigere Posten.
Italien.
* Rom, 21. Juni. Das„Journal de Rome", welches wegen seiner heuchlerischen und den wahren Interessen der Kirche und des hl. Stuhles entgegen strebenden Haltung schon lange in Verruf steht, hat es unternommen und verstanden, den Kardinal Pitra durch allerlei Vorspiegelungen zu veranlassen, daß derselbe eine Ehrenrettung des Blattes versuchte. Hierdurch hat sich der Cardinal höchst bedauerlicher Weife mit dem hl. Stuhle selbst in Gegensatz gebracht, und die Liberalen und Kirchenfeinde jubelten schon über den nun zu Tage getretenen Zwiespalt im Vatikan. Das jüdische„Berl. Tagebl." artikelte schon über eine„Revolution im Vatikan." Der hl. Vater gab seinem Schmerz über die Haltung des Cardinals Pitra in einem Schreiben an den Cardinal=Erzbischof von Ausdruck. Dies Schreiben wurde vom„Össervatore Romano" veröffentlicht. Darauf nahm Cardinal Pitra in einem an den „Össervatore Romano' gerichteten Briefe Alles zurück, was er in seinem früheren Schreiben zu Gunsten des„Journal de Rome gesagt hatte und erklärte, er unterwerfe sich vollkommen der Entscheidung des hl. Vaters in dieser Sache.
— 23. Juni. Ein Telegramm der„Köln. Vztg., meldet: In dem am 17. Juli stattfindenden Consistorium werden die Erzbischöfe von Köln, Capua, Bologna und Sidney, sowie die Prälaten Schiaffino und Christofori zu Cardinälen creirt.
Rheinland=Westfalen.
* Geldern, 25. Juni. Am 30. ds. Ms. soll hierselbst ein Kreistag stattfinden, auf dem u. A. besonders darüber berathen und Beschluß gefaßt werden soll, wie den Hagelbeschädigten des Kreises Geldern Hülfe zu bringen ist. Am nämlichen Tage findet im van der Plassen'schen Locale hierselbst eine Sitzung des Comité's zur Unterstützung der Verhagelten statt.
— Der Lehrer Holthausen zu Walbeck ist von der Königlichen Regierung zum Lehrer an der hiesigen vierten Knabenklasse definitiv ernannt worden.
— In einem Erlasse des Cultusministers wird ausgeführt, daß die Verheirathung einer Lehrerin nicht von selbst deren Unfähigkeit zu ferneren Verwaltung des Amts, den Verlust desselben und der vermögensrechtlichen Ansprüche aus dem Dienstverhältnisse bewirke; doch sei bei der Anstellung der Lehrerinnen ein Vorbehalt zulässig, daß für den Fall der Verheirathung das Amtsverhältniß als aufgehoben und beendet gelten solle.
— Auf den preußischen Staatsbahnen sollen die sich dazu
eignenden Schaffner im praktischen Samariterdienste, d. h. in der vorläufigen Behandlung Verunglückter geübt werden, um vorkommenden Falles sofort Hülfe leisten zu können.
— Der Zusatz von Biercouleur zu echtem baierischem Bier für Consumenten in Norddeutschland, um dem Bier die in Norddeutschland beliebtere dunkle Färbung zu geben, ist, nach einem Urtheile des Reichsgerichts, als Nahrungsmittelfälschung zu bestrafen, auch wenn durch den Zusatz das Bier in seiner Beschaffenheit, mit Ausnahme der Farbe, nicht alterirt worden ist.
*Wesel, 18. Juni. Infolge einer Wette ging ein Offizier der hiesigen Garnison in 3½ Stunden von Wesel nach Dinslaken, wie die Post' meldet,„rückwärts", d. h. den Rücken nach dem Ziel seiner Reise gekehrt). Die zurückgelegte Entfernung beträgt ca. 20 Km.
— 22. Juni. Wie die„Rh.=W. Ztg." hört, hat der Herr Minister für die geistlichen 2c. Angelegenheiten die Errichtung einer katholischen höheren Privat=Mädchenschule in Wesel genehmigt.
J Rheinberg, 21. Juni. Unser freiwilliges Feuerwehrcorps beging heute in solenner Weise das fünfte Stiftungsfest. Wenn auch bis in die Mittagsstunde hinein dicht fallender Regen die festliche Stimmung der Feuerwehrleute sichtlich beeinträchtigte, so gestaltete sich dennoch wider Erwarten Nachmittags die Witterung günstiger, so daß die Festlichkeit programmgemäß ihren Verlauf fand. Gegen halb 4 Uhr Mittags setzte sich der stattliche Zug mit den Spritzen und Löschgeräthen unter Vortritt der gut besetzten Hausmann'schen Capelle vom Vereinslocale(Hotel Börgmann) aus in Bewegung und zog durch die belebte Stadt zum Uebungsplatze, der sog. städtischen Bleiche. Schulübungen und blinder Feuerlärm bildeten sodann den wesentlichsten Theil der den Zuschauern gebotenen Uebungen und besichtigten wir mit Aufmerksamkeit die unter Leitung des unermüdlichen Hauptmanns Loberg Seitens der behenden Wehrleute gehandhabten neuen Löschgeräthe, unter denen die Bockleiter, sowie der kürzlich angeschaffte Geräthewagen allseitiges Interesse fanden. Das nach Beendigung der Uebung bei Herrn Mörsen stattgehabte Concert war reichlich besucht und verlief in der schönsten Weise. Gegen 7 Uhr erfolgte der Rückmarsch zur Stadt und gegen 8 Uhr begann der Festball. Eine gut ausgeführte Polonaise durch die brillant illuminirten Gartenanlagen unter bengalischer Beleuchtung und Feuerwerk leitete denselben ein. Die nach der Polonaise von Herrn Bürgermeister Meckel gehaltene Festrede erhöhte wesentlich die allseitig Platz gegriffene festliche Stimmung. Der Ball war ebenfalls gut besucht und verlief in gemüthlicher Weise.
* Düsseldorf, 22. Juni.(Schwurgericht.) Gegenstand der heutigen Verhandlung bildete das am 23. März d. I. unweit Gladbach verübte Verbrechen eines zweifachen Mordes, dessen angeklagt und geständig war der zu Klein=Gladbach am 23. Juni 1853 geboren, zuletzt zu Lürip wohnende Holzschuhmacher Franz Gottfried genannt Fritz Peters. Der Angeklagte macht trotz der 32 Jahre, die er zählt, den Eindruck eines Menschen von über 50 Jahren. Er gab sich die erdenklichste Mühe, zu weinen, was ihm aber nicht gelang. Peters war angeklagt, am 23. März d. J. zu Ponser Haide die Kinder Theresia Tormanns und Gertrud Heinrichs vorsätzlich und mit Ueberlegung getödtet zu haben. Er hatte die Kinder in einem Teiche ertränkt. Die Einzelheiten der That waren so scheußlich, daß die Verhandlung bei verschlossenen Thüren stattfand. Mit Rücksicht auf das Geständniß des Angeklagten brauchten die Zeugen nur theilweise vernommen zu werden. Das Verdict der Herren Geschworenen konnte nur auf„Schuldig" lauten. Der Staatsanwalt beantragte die Todesstrafe und Ehrverlust und der hohe Hof erkannte diesem Antrag gemäß. Der Angeklagte nahm das Urtheil mit derselben Ruhe entgegen, mit welcher er die Verhandlung beigewohnt hatte. Der Präsident ermahnte den Angeklagten, sich für den Fall, daß Se. Maj. der Kaiser der Gerechtigkeit freien Lauf lasse, auf den ihm bevorstehenden letzten Gang vorzubereiten.(N. Vztg.)
*Düsseldorf, 23. Juni. Vor Kurzem meldeten die Zeitungen, daß im Zuchthause in Köln der Heizer C. aus Gladbach gestorben sei, der ein Mädchen in der Kesselfeuerung verbrannt hatte. Nach einer dem„Düsseld. Vbl." zugegangenen Nachricht, hat C. vor seinem Tode ein umfassendes Geständniß der That und der näheren Umstände abgelegt. Vor Gericht hat er stets die That geleugnet.— Ein Todtschlag ereignete sich gestern Nachmittag in der Adlerstraße an einem Neubau, wo die Arbeiter in Streit geriethen. Ein Maurer versetzte dem anderen einen Messerstich, dieser ergriff eine Hacke und schlug jenem damit auf dem Kopf, so daß er todt hinfiel. Der Thäter ist sofort verhaftet worden.
— Die Revision des Gensdarmenmörders Menzel gegen das vom Essener Schwurgericht gegen ihn ausgesprochene Todesurtheil ist vom Reichsgericht zu Leipzig verworfen worden. Es hängt jetzt vom König ab, ob er von dem Begnadigungsrecht Gebrauch macht.
*Oberhausen, 17. Juni. Ein hiesier Wirth berechnet, laut„Rh.=Westf. Ztg.", seinen Ausfall im Branntweinausschank seit 1. Januar bis zum 1. d. M. in Folge des Verbotes, von 8 Uhr Morgens oder auf Borg zu verabfolgen, auf nicht weniger als 2000 Liter!
* Barmen, 23. Juni. Wie die„Rh.=W. P." mittheilt, striken seit einigen Tagen die Arbeiter der Bandwirkerei von Vorwerk und Sohn im Mühlenweg. Sie verlangen Kürzung der Arbeitszeit um eine Stunde und Lohnerhöhung von 20 pCt. Bis jetzt sind die Arbeiter mit ihrem Principal so weit einig geworden, daß ihnen die Stunde Arbeitskürzung gewährt und auch von einigen Artikeln die Lohnerhöhung zugesagt ist. Die Arbeiter verlangen aber die Lohnerhöhung auf sämmtliche Artikel und haben deshalb die Arbeit noch nicht wieder aufgenommen.
Köln, 22. Juni. Die„Köln. Ztg." meldet: In einer hiesigen Wirthschaft kehrten gestern Abend zwei junge Leute, angeblich ein Ehepaar von auswärts, ein. In der Nacht machte der Mann seinem Leben durch 17 Messerstiche in den Kopf ein Ende. Die Leiche wurde nach der Morgue geschafft. Der junge Mann war Tags zuvor in Düren in den Ehestand