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Kölner
Tocal-Anzeiger.
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Verlag und Druck von J. O. Bachem. Verantwortlich: für den allgemeinen Theil P. Brendgen, für den Anzeigen=Theil E. Böhm,
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Wird unentgeltlich in jedes Haus von Köln, sowie in Deutz und allen Vororten getragen. Für Etagen und Hinterhäuser monatlich 40 Ofg.
Nr. 61.
Köln, Dinstag. 15. Tecember.
1887.
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Feuilleton des Kölner Local=Anzeiger. 13. December 1887. 211.] Der alte Corsar.
Novelle von Raimund Ewaldt.“)
1.
Saint=Bar ist ein kleines Fischerdorf an der Nordwestküste der Bretagne. Schroffe Felsen, viele von ansehnlicher Höhe, umgeben es von allen Seiten, und gestatten nur nach Norden hin eine schmale Durchfahrt, die aber denen, welche die Gewässer nicht kennen, noch gesahrbringend werden kann. Unaufhörlich braust und schäumt die Brandung, und der milchweiße Gischt leuchtet weit hinein in's Meer, den Schiffern zur Warnung.
Auf einer äußersten Klippe wird zur Nachtzeit ein Feuer=Signal sichtbar, blau und roth; den Matrosen ist es wohldekannt, und der Steuermann fällt gern um einige Striche ab, aus Furcht vor dem
„Teufelsloch".
Das Dorf selbst ist ärmlich und klein; es besteht fast ganz aus Fischerhütten, die sich längs des Strandes hinziehen; aufgehangene Netze und sonstige Geräthe ringsumher, und in den Buchten hinter den hohen, vorspringenden Felsen die Nachen und Boote groß und klein für das beschwerliche Handwerk des Tages.
Ein einziges Häuschen jedoch macht eine Ausnahme, sowohl durch seine malerische Lage als durch seine hübsche Umgebung. Man nannte es im Dorfe selbst nie anders als die Diebeshöhle, und mochte in einer Beziehung wohl Recht haben, obwohl im Uebrigen die kleine Wohnung einem solchen düstern Titel keineswegs entsprach. Im Gegentheil, man konnte nichts Reizenderes sehen als das Gärtchen, das mit seinen Rosen und Geranien einem einzigen großen Blumenstrauße glich; dunkeler Epheu und blühendes Geisblatt überrankten außerdem die Thüre und die Fenster, und bedeckten theilweise die Mauern, und eine schneeweiße Ziege weidete ganz in der Nähe auf einem sauber eingehegten Rasenplatze.
Nur zwei Menschen bewohnten die„Diebeshöhle": Vater und Tochter. Sie sahen einander aber äußerlich wie innerlich so wenig ähnlich, daß die Nachbaren stets die Köpfe schüttelten, wenn die Rede darauf kam; und der alte Martin, der Aelteste im Dorfe, der sich mehr erlauben durfte als die Andern, sagte geradezu:„Wo hat denn je ein Engel den leibhaftigen Teufel zum Vater gehabt?“
So war es wirklich. René, der alte Corsar, sah aus wie der Gottseibeiuns. Der Leser hat wohl schon hier und da einen Menschen gesehen von so abschreckendem und zugleich verdächtigen Aeußern, daß er sich unwillkürlich leise gestanden: dem möchte ich nicht Abends allein begegnen. Aehnliche und noch schlimmere Gedanken erweckte der Anblick des alten René, den die Leute im Dorfe auch den Mulatten nannten, oder schlichtweg den Spitzbuben; denn sie trauten ihm nicht. Den Namen Mulatte hatte er seiner dunkelbraunen, fast schwarzen Gesichtsfarbe zu verdanken, wodurch er nur noch widerwärtiger aussah. Seine kleinen grauen Augen hatten etwas Unstetes, und dabei einen stechenden, diabolischen Blick; dazu schmale, farblose Lippen, eine plumpe Nase, röthliches, wolliges Haar und ein struppiger Bart...— kurz, es war nicht zu verwundern, daß die Kinder schreiend davon liefen, wenn er zufällig vorüber ging, und daß die alten Weiber sich surchtsam vor ihm bekreuzten.
Dabei war René von hoher Statur und von riesiger Kraft, Eigenschaften, die er leider nur allzu oft im Schlimmen bewährt hatte. Wie zum Scherz trat er manchmal hinzu, wenn mehrere Schiffer mit großer Mühe ein Fahrzeug zum kalfatern auf den Strand zogen; er legte mit Hand an...— ein kräftiger Ruck, und das Boot lag auf dem gewünschten Platz; dann ging er mit höhnischem Lächeln davon. Oft auch, wenn die Burschen des Dorfes Ball spielten, schaute er ihnen verächtlich zu, nahm hierauf ein gewaltiges Felsstück, das ihm gerade zur Hand war, warf es in die
*) Abdruck ist nicht gestattet. Gesetz v. 11. Juni 1870,§§. 7 u. 10. D. Red.