Nr. 11. 1. Blatt. 32. Jahrgang.

# Verlag:

insberg

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Samstag, den 6. Februar 1909.

Dichman

Heinsberg.

Zwei Bochenzugaben:

Sterne und Blumen und Mittwocbsbellage.

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für die

Samstagt-Nr. 52

Tonnerteg

Abend erbeten.

Teleion Nr. 6

Organ der Zentrumspartei des Kreises Heinsberg.

T#ritte Wochenzugobe.

Religlöses SonntagsblanLeo yre Cuarial 25 Ei

DieHeiusberger Volkszeitung erscheint Mittwochs und Samstags Quartalspreis: durch Boten bezogen mit Sterne und Blumen 1.30 Mk., ohneSterne und Blurren 1.1) Mk: durch die Post bezogen(einschließlich elgeld, 1.38 Mk ConntagsblattLeo für Richtadonnenten 50 Sig

Jusertionspreis: die Bet tzeile oder der. u Raum 15 Big, außerheld des Kre ses 20 Big, bei Wuderholungen ##ird bedeutender Rodatt gewährt Reklamen werden peo Betitzeile mit 30 Pis berechuet Beilagengedähr aiger Uebereirkun

gen

Rückgratiose Blockpolitik.

Als seinerzeit das Zentrum die Politik der Re­

erung nicht mehr mitmachen konnte, weil das seine Parteigrundsätze verstoßen haben würde. te man ihm einfach den Stuhl vor die Tür, und rst Bülow nahm die gesamten Ubrigen Parteien t Ausnahme der Sozialdemokraten in seine Arme d bildete aus ihnen ein politisches Monstrum, politisches Ungetüm, eine Mißgestalt, die man lock nennt. DieseBlockpatteien waren und d von lolch entgegengesegzten Gesinnungen Bestrebungen beseelt, daß sich eine wider­igere Zusammenschmelzung zu einer Mehr­partei überhaupt nicht denken läßt. Ganz glich ist es daher, daß es in der Blockkinder­be von Zeit zu Zeit recht bunt durcheinander­

1. Ab und zu kommt bei der einen oder anderen itei schließlich doch eine Erinnerung daran auf.

man bisheran doch auch wenigstens etwas n dem besessen, was man Grundsätze. Pro­amm nennt, und dann erlaubte man sich, in einem Punkte einmal anderer Ansicht zu , als die Regierung. Man muß nun wohl be­ken, daß eine konsequente Durchführung d praktische Ausübung des wiedergewon­Parteistandpunktes einer solchen Partei für Block den Bankerott bedeutet haben würde. der Tat hat es denn auch mehr als einmal klich gekracht im Block, so daß man befürchten nie, er werde aus dem Leim gehen. Doch ist jetzt dem Blockvaten, dem Reichskanzler, noch mal gelungen, die unaitigen, unzufriedenen der wiederzu Bernunft zu bringen; er bloß mit dem Zenrsum zu drohen d alle duckten sich sofort, damit nur ja nicht Zentrum wieder odenauf komme. Es haben o im Laufe der Blockgeschichte verschiedentlich tspiele von Rückgratlosigkeit einzelner Blockpar­len gezeigt, wie sie krasser nicht geliefert werden Innen. Man denke nur an den Freisinn, der hei stolz war auf seine freiheitlichen Grund­der aber der Blockpolitik zuliebe für ein Avereinsgesetz stimmte, das eyer alles andere alsfreisinnig"; er mußte dabei sein feeisin­8 Parteiprogramm vollständig verleugnen. Eln ähnliches Theater kann man augenblicklich dei erleden, nur daß jegt die Konservatlven Rolle des trauzigen Helden spielen. Händeringend den die Lenker des Blockwagens do, weil die nietvativen den Anschein erweckten, als ob sie Parteigrundsägen bei der Reichofinanzrefonn Punkto Nachlaßsteuer(Erdschaftssteuer) nicht sttun wollten. Zueist versuchte nun Bulow in seiner n uns schon erwah ten Rede, die Konseroativen ich zu kriegen. Merkwürdigerweise gelang ihm

s botläufia nimt im Gegenteil, die Konser­twven denahmen sich, als ob sie wegen dieser mutung wild geworden seten. Man erklätte in

1 konservativen Tagespresse und in gewaltigen eden, die Nachlaßsteuer sei für sie absolut nannehmbar. Der konservative Abgeordnete Richthosen hat sogar dem Wunsche Ausdruck geben. Zentrum und Konservative möhten bald steder Hand in Hand gehen, um die chiistlichen kundsätze zu retten. Das schlug wie eine Bonnde 1! Im liberalen Teil des Blocklagers Umen­nie und böhnte man, daß die konservative Partei

#trumsfreundlich geworden sei und lie ber # emantmationalen Zentium zusammengehen blr, als mit dennationalen Pazteten. Auch dus tikte: Die konservativeKreuzzeitung" beeilte

erkläten, daß es ein Mißverständnis enn man die Rede der konservativn Ab­gidneten als etre Absage an den Block auf gr. und das Oegan des Bauernbundes, die beutsche Tageszeitung" beschwörte ihre vativen Freunde, doch auch den Anschein veimeidenals ob ihnen sehr viel daran liege, P####cst bald in nähere Füh ung mit dem Zentrum kommen. Gleichzeitig war dte Fürst Bülow svei ein Mittel an, von dem er auch seinenzett #lebgen Gebrauch gemacht hat. um die wider­#nigen Abgeordneten zur Annahme des Ver­sgesedes zu bewegen: seineparlamen­kischen Diners. Zu solchen Gastmählern erden dunn die Führes und sonstigen tonan­

benden Muglieder der verschiedenen Partelen ein­Pladen, und bei süßen Weinen und schmachest peisen scheinen sie sich dinn mit Leichtigkeit über Ansichten und Wunschen des liebenswürd hastgeders belehren zu lassen. Schon Bismaick u dieses Miitel des öftern mit bestem Erfolge ngewind t. eo hat denn, wie gesagt, auch Fürst ülon vor einigen Tagen den konservativen ud nationalltbeialen Abgeordneten einparlamen=

tarisches Abendessen gegeben, und wie es scheint, auch wieder mit dem gewünschten Gifolg, denn schon am nächsten Tage nach dem purlamentarischen Abendessen schwenkte das führende Organ der Kon­servativen, dieKreuzzeitung", bereits ein. indem sie sagte:Wir können wohl in die Zwangs lage kommen, einer Steuer zuzustimmen, die uns höchst unsympathisch ist" Nachdem sie dann einige unwesentliche Einschränkungen gemacht und ihre Zustimmung zu einem Nachlaßsteuergesetze unter anderm Namen und in etwas anderer Form, das aber im Wesentlichen dasselbe ist. in Aussicht gestellt, fährt sie fort:es scheint nicht ausgeschlossen, daß selbst Konservative, wenn auch schweren Herzens, sich an dem Versuche beteiligen, aus der Reichs­erbschaftssteuer eine ergiebigere Einnahme zu erzielen. Mit anderen Worten: Wir wollen uns die Sache überlegen und, wenns nicht anders geht mittun!

Das bestätigen auch bereits andere Blätter. So sagt z. B. dasBerliner Tageblatt":

Nicht ausgeschlossen erscheint es daß sie(die Nachlaß­steuer) in einer etwas veränderten Gestalt wieder erscheint und dann auch die Zustimmung der Medrheit der Kon­ervotiven sindet. Bielleicht konzediert(gidi au) die Regierung noch eine weitergedende Ernäßigung der Sieuer­äge für Kinder und Ehegatten, vielleicht wird der Reichstag auch zu einerKompensation(Entgeld) an die Konservativen in der Richtung des Branntweinmonovols dereit sein.

Das heißt: Die Regierung gewährt das von den Konservattven so heiß ersehnte Branntwein­monopol, wofür dann die Konservativen als Gegenleiftung der Ausdehnung der Erd­

chaftssteuer auf Kinder und Ehegat­ten zustimmen. Das Gesetz würde dann nicht den frütheren Namen Nachlaßsteuer=, sondern Erb­schaftssteuergesetz haben was natürlich nur leete Form sein würde, denn beide bedeuten das. selbe

Geknickt ist also den Konservativen das Rück­grat jetzt schon, und es witd wohl nicht lange dauern. dann drechen sie es vollständig. Das war auf Geund früherer Erfahrungen vorauszusehen; daß es aber schon sobald kommen würde, hätte man nach den vielen langen und schroff ablehnenden Artikeln in den konservativen Blättern kaum er­warten können, aber man ist in dieser tollen Zeit der Blockpolttik an Ueberraschungen gewöhnt, und auch die politische Rückgratlosigkeit macht rasende Fortschritte. Es würde uns freuen, wein wir uns diesmal getäuscht haben sollten!

Deutscheo Peich.

<space> D a n k= E r l a ß<space> d e s<space> K a i s e r s.<space> D e r<space> R e i c h t ­<space> anzeiger bringt unter dem 1. Febeuar folgenden Erlaß:

Aus Anlaß der Vollendung Meines fünfzigsten Bedens­jahres find Mir schriftliche und telegrophische Glück= und Segenswünsche in besonders großer Zahl von nab und fern zugegangen. Mein Ged utstag ist in Stadt und Land von Behörden, Bereinen und Korporationen durch Beranstaltungen mannigfacher Ait festlich degangen worden. Auch die im Auslande weilenden Deutschen haden sich vereinigt und Mir ihre Tteue und Anhänglichkeit zum Ausdruck gebracht. Diese Kundgebungen vertrauens voller Zunetgung haden M. nem Oerzen wohlgetan, und es ist mir eine angenedne#fl#cht Allen, welche Meiner an diesem Tage mit freundlichen Glück­wün den und treuer Fürditte gedacht haden. Meinen wärm­en Denk auszusgrechen. Ich ersuche Sie, diesen Grlaß zur öffentlichen Kenrints zu biing.n

Berlin, ben 90. Jonuar 1909.

WIIbelm, I. R

An den N#

*<space> K ö n i a<space> E d u a r d<space> v o n<space> E n g l a n d<space> t r i f f t<space> a m<space> Montag zum Besuche des Deutschen Kaisers in Gerlin ein.

Ein päpttlicher Glückwunsch für den

Kaiser. Der römische Korrespondent des 2

Telegraph meldet, daß der Papst an den deut schen Kaiser zu tessen 50. Gedurtstage ein Han#­schreiben geschickt habe, in welchem dem Wunsche Ausdruck gegeben wird, tammee die desten Be­ziehungen zu der kaiserlichen Regierung zu un­##halten Der Korrespondent fügt hinzu, daß dieser Schittt des Oderhauptes der katholischen Kiche als ein besonders auffallender bezeichnet werden müsse in einer Zett, da das Zentrum in so charfen Gegensaße zu der deutschen Regierung stehe Jedenfalls sei es klas, daß man im Barikan

die Haltung des Zentiums nicht für so bedeu

tend halte, daß sie die Beziehungen zur deutschen Regierung trüden könnte. Dieser Sa# ist über flussta und schief, denn der Kaiser sandte eine

Speztalgesandtschaft nuch Rom. um die Glückwünsche zum goldenen Popstjubiläum auszusprechen; da wai es selbstverständlich. daß der Papst auch zum 50 Gedurtstag geaiu

lierte. Politische Bedeutung hätte lediglich die Unterlassung dieser Geatulation. Das Schrei­ben des Papstes an den Koiser war lediglich eine Höflichkeitsbezeugung, und ihre poli­tische Ausschlachtung ist durchaus nicht im Sinne des Batikint

* Dasliberale Vereinegesetz. Aus Gne­

sen schreibt man derSchles. Volksztg.: Eine kleine Ansprache führte den Propst Piotromski, sowie den Kaufm ann Wojtasiak, beide aus Klezo, auf die Anklagebank der hiesigen Strafkammer. wo sie sich wegen Vergehens gegen das Ver­einsgeseg zu verantworten hatten. Am 21. Juli v. J. hielt der polnische Verein in Kleuko einen Auemarsch vom Vereinslokal aus durch die Stadt. wozu der Kaufmann W. als Vorsitzender die poll­zetliche Genehmigung erhalten hatte. Der Zig be­wegte sich bis zum Pfarrhause, wo W. den Propft zur Teilnahme an dem Ausmarsche einlud. Dieser trat aus dem Pfatthause und richtete in polni­scher Sprache folgende Worte an den Verein:Da es mir meine Gesundheit nicht erlaubt, mitzugehen. stifte ich für den Verein 10 M. und wünsche der Feter einen guten Verlauf. In diesem Tatbestande erblickte die Polizei eine öffentliche Bersamm­ung. und da die Anrede in polntscher Sprache erfolgt war., hätte hierzu die Genehmigung esteilt werden müssen. Das Schöffengericht verurteilte die Angeklagten zu je 15 Mark Geldstrafe. Die hiesige Strafkammer trat dem Urteil bei, indem sie die gegen das Urteil des Schöffengerichts eingelegte Berufung verwarf

Ueber das Befinden des Fürken Eulen.

burg weiß dieRh.=Wests. Zig zu melden: In den letzten Tagen hat sich der Zustand des Fürsten Eulenburg verschlimmert. Der Fürst nimmt

ehr wenig Nahrung zu sich und erkennt zeitweise seine nächste Umgebung nicht mehr. Die Herz­schwäche ist besorgniserregend. Bei dem hohen Alter des Fursten ist das Schliminste zu befürchten.

Dür vienzie Ofenuig Heil ein Jedr Otldngats!

Wiederholt wurde sgon die Orausamkeit der Strafgesege deklagt, sowett es sich um in Rotsällen brgangene Eigen­kum soergehen dandelt. Go wurde dieser Toge wieder in München eine arme Frau, die in der dittersten Rot um Miich fur ihr einige Tage altes Rind zu etbaiten, aus einem Keller für vierzig Pfeunig Holz gestodlen daite, zu einem Jahr Geidnanis verurteilt. Die Strafe stel so hoch aus, weil die Frau sich im Rücksalle desend. Die deim Reichsgericht eingelegte Reviston wurde abgewiesen odgleich der Reichsanwalt seldst unte: Hinweis auf die dittere Rot der Frau die Aufbedung des Urtelle Dtaatrant datte. Hoffentlich täumt die in Aussicht ge­nommene Novelle(V####trags Geseg) zum Strafgesegduch mit oichen Stre#estimmungen, die doch unter keinen Umstonden im Beidältns zum Beegehen stehen, gründlich auf. Ss er­seint das um so notmenbiger, menn man bie geting­Ugigen Strafen derücksichtigt, die so bäufig dei detrüge­tischen Bauteretts und Millienen- Sooinbelel veitängt weiden, wodurch mitunter so viele Leute um idee auten Gisperaisse gebracht werden! Dader auch der Volks­spruh:Die Kleinen hängt man und die Großer. läßt man lausen.

Niederlande.

*<space> D i e<space> p o l i t i s c h= r e l i g i ö s e<space> L a g e<space> i n<space> d e n<space> N i e ­<space> derlanden in namentlich für die cheistlichen Parteien eine zuseiidenstellende. Der bisherige Mi­

ir des Waterstaat oder der öffentlichen Arbeiten. Bevert, gehöete der katholischen Kuche an, wie enn das holländische Mintsterium unter seinen Ministern drei Ratholiken zählt. Der Nach­lolges des verstorbenen Beveis. Regout, ist eden­genieut und Mitglied des Bei werkrates. Industri­ellet im Limburg schen un: Sena or der Provinz Lmdurg. DerNuwe Roto amch: Courant begrüßt den neuen Watersteat=Minister als einen hervortagenden Parlamentariet und einen gewieg­ten Fachmann in sozialen und technischen Fragen. dessen Eintritt ins Ministerium dem Lande nur nugen könne

Die sog.historischen Cheisten" haben beschlossen, bei den nächsten Kammerwahlen mit den christlichen Parteien. Katholiken und gläubigen Pro­testanten, zusammenzugehen. Bei verschiedenen Ersazwahlen für die Gemeindevertzetungen haben die christlichen Puteien einige bedeutende Siege ertungen. Sie verfügen in der unteren Kammer heute schon über 49 Sige gegen 51 der Linkspar­teien, und sie hoffen, bei den demnächst zen Kam­merwahlen wieder die Mehrbeit im Parlament zu ertingen

Buhland.

*<space> E i-<space> u n<space> w ö h n s i c h e r<space> G e# s e n<space> A!<space> d<space><space>

Inen. Aus Peterodurg wird derJuischneden Ein ungewohnlcher Gundenakt des Zaren erregt in gan

Rußland die allergrohte Sersation. Der Zai hat zvar schon oftere zum Tode Verurtciiten d00 Seien

ader noch nie einem Reoolutionar. Nun kommt die amtliche Benachrichtigung, daß der Zar 73 schweren Verdrechern Guade hat zuteil werden lassen! Es handelt sich um die Nevolutionäre, die wegen eines Anschlages auf die Katharinenbahn im Dezember 1905 in Jekaterinoslaw teils zum Tode, teile zu schwerer Zwangs#rbeit in den Bleidergwerken von Sachalin verurteilt worden sind, Von den 80 Verurteilten richteten nun 73 an den Zaren ein Gnadenaesuch, ihnen das Leben zu schenken, damit sie die Moglichkeit hatten, zu beweisen, daß sie von nun an selbst treue Söhne des Zaren sein wurden und daß sie ihre Kinder als treue untergebene Untertanen des Zaren erziehen würden. Das Gnadengesuch war von so tiefer Neue erfullt, daß der Zar darauf die Worte schrieb:Jo schenke ihnen das Leben und besehle ihre Zu­kunft nach Möglichkeit gunstig zu ge­stalten. Von den 80 Revolutionaren waren 32 zum Tode und 48 zu Zwangsarbeit verurteilt. Alle Todeskandidaten dekamen das Leben geschenkt und die Freiheit. Von den 48 zu Zwangsarben Verurteilten hatten sich nur 40 an den Zaren gewandt, die alle sofort in Freibeit gesesi worden sind. Wer die russischen Verbältnisse kennt, wird wissen, daß dieser Vorgang disher unetbört war! Man hofft, das damit ein neues Zeitalter in der russischen Rechtepflege de­gonnen hat.

Schweiz.

Katholiken und Altkatdoliken in der Schweiz. Die Katholiken in Versotr. einer nahe bei der schweizertschen Hauptftadt Gens ge­legenen Ortschaft, haben den Besitz der ihnen zu­gehörigen, im Jahre 1875 den Altkatholiken widerrechtlich eingesäumten Kirche wie­dererlangt. Der altkatholischePfarver legte einen natütlich nutzlosen Protest gegen die Zuruck­gabe der Kirche an die Katholiken ein. Schließlich übergab aber doch der altkatholische Kiechenrat auf Drängen des zadikalen Staaterats Besson dem Bürgermeister Courvoisier die Schlüssel, und so konnte die katholtsche Bemeinde den gesetzlichen Besitz ihrer Kuche, der ihr vorn Parlamente wieder zugestanden, ohne Rugestörung antreten. Der dis­herige altkatholische Pfarter hatte also noch erledt, die Anhänger des Altkatholizismus in Genf nach und nach aussterden oder verschwinden zu sehen, demamtlichen" Begrädnts des Alt­kathollzismus in Genf als Zeuge beizuwohnen, u. nach 33 Jahren dar Ende eines Standals mitzusehen, den sein Abfall von der zömisch katho­lischen Kiche zum größten Teile mözlich gemacht. Die Genfer Katzolike emfinden über diese gerecht. und herbeigesehnte Wendung der Dinge und der kirchlichpolttischen Lage ungeteilte Freude

Balkanstaaten.

Ein russischer Vorschlag zur Gute. Die

Türkei schuldet dem russischen Reiche noch eine dreistellige Millionen ffer an Kriegsentschädig­ung. Die Turkei ihrerseits fordert von Bul­garten 125 Millionen als Enschädigung daftir. daß es sich für unabdangi, erklatt hat, von welcher Summe Bulgarien 82 Millionen an die Türkei zu zahlen sich bereit erklärt hat. In dieser Sach­lage in nun der russische Minister des Aeußeren Iswolsky aus folgenden Ausweg versallen: Bulgarten soll eine Schuld von 82 Millionen auf­nehmen, und zwar bei der russischen Staats­kasse; die 82 Millio###en bekommt es nicht die Zinger. aber es muß daftr jährlich die Zins= un Tilg­ungssumme an die russische Staatskasse zahlen. Auf dem Pavier gehen die 82 Millionen von Rußland an Bulgarten üd.t, von Bulganen auf die Türkei und von der Turtei auf Ruß­land. Da sie einen Kreislauf in cen wirden. so können sie soforr an ihrein Ausgangepunkt in Pelees­durg liegen dleiden. Der Vortell für Bulga­eten liegt darin, daß es für die Abtin ung dir Türkei nicht mehr als die angebotenen 82 Millio­nen aufzuwenden braucht, und daß es dieses Dar­lehn bei Rußland zu dilligenen Saten bekommt. als wie von den Banken und Borsen. Der Tür­kei sollen die 82 Miulonen, die ihr schon gesichert eichtenen, nun steilich wieder entzogen wer­den, ader dafür bielet ihe die zussische Schiedung zwei Vorteile: erstens wird die Turkei die de­deutend dödese Rriegskostenschuld los, was ihre Kreditjähigkeit steigern wird. und zweitens soll die Türkei auch noch etwas dates deraus­dekommen. Ja diesem Punkt ist das bezügliche Petersdurger Telegramm nicht ganz kar: ader allem Anschein nach win Rusland der Türket für die Mehrsorderung, die sie üder 82 Millionen hn­dus un Bulzalien gesisn: g#, szinerfe::s auf­