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Nr. 278. 30. Jahrgang.

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Verantwortlicher Redakteur: Julius Krumm in Remscheid.

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Remscheider Volksblatt.

Dinstag den 27. November 1877.

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Druck und Verlag von Hermann Krumm in Remscheid.

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Die Expedition.

Remscheid, 27. November 1877.

Konitzer und der deutsche Verein.

Nachdem der Staub, den die Konitzer'sche Angelegen­heit reichlich aufgewirbelt, angefangen hat sich zu legen, mag auch an dieser Stelle mit kurzem Wort auf die. selbe zurückgekommen werden.

Es handelte sich bei ihr umeinen Stoß gegen den deutschen Verein, und da dieser Verein sich um Kaiser und Reich geschaart und die Bekämpfung des Ultra­montanismus auf seine Fahne geschrieben hat, so darf man sich nicht wundern, wenn von der gegnerischen Partei mit Behagen auch der Schatten eines Verdachtes benutzt wird, um gegen ihn zu Felde zu ziehen. Dieser Schatten war in der That vorhanden, allein nicht durch Schuld des Vereins=Vorstandes, sondern durch die des Erkenntnisses des Bonner Gerichtes. Der Wortlaut dieses Erkenntnisses ist so merkwürdig stilisirt, daß man je nach der Betonung den Vorwurf des Ausspionirens und Denuncirens auf den deutschen Verein oder auf Konitzer beziehen kann. Wenn dieser Vorwurf berech tigt wäre, so müßte unzweifelhaft Konitzer den Auf­trag zur Spionage erhalten haben. Wenn ein solcher nicht ertheilt worden ist, so hat der deutsche Verein oder fein Vorstand mit dem schmutzigen Handel Ko­nitzers absolut nichts zu schaffen. Wenn ein Prinzipal einen unehrlichen Commis hat, der die Kunden über­theuert, um die eigene Tasche zu füllen, so wird kein vernünftiger Mensch den Prinzipal für den Spitzbuben ausgeben wollen. Desgleichen trifft den Vorstand des deutschen Vereins kein Vorwurf, daß sein Agent seine Stellung zu nichtswürdigen Streichen benutzt hat. Sich in der Wahl desselben getäuscht zu haben, ist ein Mißgeschick, das Jedem passiren kann, der Beamte en­gagirt.

Der ganze Skandal wäre übrigens vermieden, wenn das Bonner Gericht sich bemüßigt gefunden hätte, sich vor Abfassung seines Urtheils über den Auftrag Ko­nitzers von dem Vorstand des deutschen Vereins Auf­

schluß geben zu lassen; so aber stützte es sich lediglich auf die bei Konitzer angestellten Ermittelungen; es würde natürlich durch die Aussagen des Vorstandes das Urtheil materiell nicht anders ausgefallen sein, wohl aber formell wahrscheinlich präciser und nicht mißver­ständlich.

Es fragt sich nun, ob der dem Konitzer ertheilte Anstrag überhaupt ein vom moralischen Standpunkt zulässiger war. Daß er nicht auf's Ausspioniren ge­richtet war, bedarf unseres Erachtens kaum des Be­weises. Wenn Männer, wie die Professoren Endemann und Held feierlich erklären, der Gedanke an Spionage habe ihnen vollständig fern gelegen, so ist dies Wort allein ein vollgewichtigeres Zeugniß als das eines Ko­nitzer, der nicht nur seinem ganz anders lautenden Auftrag zur Spionage und zu Erpressungsversuchen be­nutzte, sondern sich, nachdem er in den Dienst des deut­schen Vereins getreten, gleichzeitig derGermania zur Verfügung gestellt und sich von ihr hatte besolden lassen, wobei natürlich gar nicht aufgeklärt ist, ob nicht der Dienst für die Ultramontanen die Priorität hat. Jeden­falls ist mit diesem Verdingen an zwei sich bekämpfende Parteien der Stab über den Menschen gebrochen. Wie er zu den vielen Empfehlungen, auf Grund deren er überhaupt erst vom deutschen Verein engagirt ist, hat kommen können, ist ein Räthsel.

Zu welchem Zweck war denn dieses Engagement er­folgt? Zu keinem anderen als dem, dem Vorstande des deutschen Vereins Klarheit verschaffen zu helfen über Klagen und Beschwerden von reichstreuen Leuten, die unter dem ultramontanen Terrorismus zu leiden haben. Daß ein solcher geübt wird, weiß Jeder, der in den westlichen Provinzen wohnt; Jeder weiß auch, daß die unterdrückte Minorität dagegen nicht aufkommen kann. Wenn der deutsche Verein dazu beitragen will, diesen Bann zu brechen, so thut er nichts, als was er sich in seinem Programm vorgesetzt hat.

Auf welche Weise erreicht er sein Ziel? Beschwerden über Vergewaltigung sind bei dem Vorstande massenhaft eingegangen; allein die Beschwerdeführer hatten nicht den Muth, mit ihrem Namen einzutreten, aus Furcht, ihre Lage würde dadurch nur noch viel übler werden. Das beweist Jeder, der in einer abhängigen Stellung sich befindet. Wer hätte nicht schon erlebt, daß sich der Vorgesetzte über die Grenzen seiner Machtbefugnisse

geirrt hätte; allein er duldete, um seine Stellung nicht noch unerträglicher zu machen. Jenen anonymen Kla­gen auf den Grund zu kommen, über öffentliche Acte von Beamten, Acte, die im Widerspruch mit den Gesetzen stehen, das war der Wunsch, welcher den deutschen Verein bei Entsendung Konitzer's leitete; es handelte sich nicht um Gesinnungen und Scanda­losa, sondern um ungesetzliche Handlungen, die der Oeffentlichkeit angehören, aber geduldet werden, weil sie im Sinne der ultramontanen Partei sind und weil die Betroffenen die Revanche fürchten, wenn sie nicht schwei­gen. Der unterdrückten Unschuld zu ihrem Rechte ver­helfen zu suchen auf dem legalen Wege der Zeugen­erhebung, das darf schwerlich als Spionage bezeichnet werden; es war ein Versuch, dem ultramontanen Ter­rorismus entgegen zu arbeiten, und es hat derselbe mit dem schimpflichen Spioniren und Gelderpressen des Ko­nitzer nichts zu thun.

Uebersicht.

Berlin, 23. Nov. Mit Bezug auf die neueste Kulturkampf=Debatte wird mit Recht aufmerksam ge­macht, daß die Anregung nicht mehr von Regierung durch Vorlegung neuer Gesetze ausgeht, sondern ledig­lich von ultramontaner Seite mittelst immer erneuter Angriffe auf die bestehenden Gesetze. Daraus ist er­sichtlich, daß der vom Fürsten Bismarck bezeichnete Zeitpunkt eingetreten ist, wo die Regierung nach er­folgter Feststellung der Gesetze, deren sie zur Wahrung der Staatssouveränetät bedarf, sich nur aufden Standpunkt der Defensive hält. Der Erregung der Ultramontanen gegenüber ist die Ruße des Kultusministers bemerkens­werth. Er hat von Neuem darauf hingewiesen, daß die Aufhebung der Maigesetze nicht discutirbar, daß aber für etwaige Modifikationen zunächst das Aufhören des grundsätzlichen Widerstandes abzuwarten ist. Daß der Minister bei der Ausführung der Gesetze gern jede mögliche Milde walten lassen will, hat er gleichfalls wieder versichert.(E. Z.)

Der Entwurf des Kommunalsteuergesetzes ist dem Abgeordnetenhause vorgelegt worden. Bei den Ver­handlungen über die Aufstellung dieses Entwuef machte sich der Mangel an den erforderlichen statistischen Grundlagen fühlbar. Kommunal=finanz=statistische Er­

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Die Gouvernante.

Novelle von Emilie Heinrichs. (Fortsetzung.)

Da oben aber in ihrem Zimmer stand Mathilde Stein am offenen Fenster, die scharfen Augen mit einem noch schärferen Glase bewaffnet.

Leonhard und Clara! flüsterte sie, was haben die Beiden nur immer so heimlich mit einander? Ach, ein verliebtes Pärchen, jetzt geht mir ein Licht auf. Darum also ihre warme Parteinahme für diesen edlen Charakter, diesen leidenschaftslosen Ehrenmann, in dessen hochmüthigen Augen ich nichts weiter, als eine arme, ums Brod dienende Gouvernante bin.

Sie lachte bitter auf und zog sich zurück.

Ich will. ich muß fort, noch in dieser Nacht, fuhr sie erregt fort;dieser Theodor ist mir verhaßt, und böte er mir neben seinem flatterhaften Herzen auch seine Hand mit dem vollen, verlockenden Glanz des Reichthums, ich schlüge sie aus. Freilich wäre es ein Triumph für mich, lachte sie spöttisch auf, und ihre dunklen Augen blitzten fast dämonisch,ein Triumph der Rache gegen jene Frau, die mich alsdann Schwester nen­nen müßte. Aber nein, nein, selbst nicht um diesen Triumph kann ich mich selbst elend machen, und ich würde es an seiner Seite.

Sie trat an ihr Schreibbureau und öffnete es, um einen Brief zu suchen.

Habe ich mein Tagebuch nicht hierhin gelegt? flüsterte sie,ich will es vernichten, damit keine Seele es ahnt oder jemals erfährt, daß ich

Sie brach ab und suchte, anfangs ruhig, dann ängst­lich, zuletzt in fieberhafter Aufregung.

Da tönten draußen die Stimmen der Kinder, welche

nach ihr riefen. Sclaverei!

Joch.

seufzte sie,schon wieder zurück in's

Sie verschloß das Bureau und eilte hinaus.

Ich bin müde, weinte der kleine Robert und schmiegte sich an sie.

Der Kleine sah seinem Vater so ähnlich, sie hob ihn empor, schaute ihm mit einem unaussprechlichen Aus­druck in die blauen Augen und küßte ihn leidenschaftlich. Dann brachte sie ihn zur Ruhe, während Mary von der Kinderfrau entkleidet wurde.

Und nun zog sie sich wieder in ihr Zimmer zurück, um das Nothwendigste für ihre Flucht vorzubereiten: einen Brief an Herrn Maximilian Rosen zu schreiben und ihr Tagebuch zu suchen.

Ich muß es doch verlegt oder verloren haben. flü­sterte sie, als sie wieder eine Zeit lang vergeblich da­nach gesucht.

Verloren! das Wort machte ihr das Blut er­starren, hemmte in tödtlicher Angst den Schlag des Herzens. Was hatte ssie diesen Blättern nicht Alles anvertraut, all' ihr Leid und ihren Groll, ihre innersten Gedanken und Empfindungen.

Ein Tagebuch ist ein gefährlich Ding, was wir im Herzen fest und treu bewahren, das allein ist unser Eigenthum, das ausgesprochene Wort ist ein Pfeil, der uns ost selbst verwundet, das niedergeschriebene aber kann uns tödten.

Mathilde dachte nicht daran, daß es ihr geraubt sein könne, sie führte den Schlüssel ja stets bei sich und das Bureau war verschlossen gewesen; sie hatte die Ueber­zeugung, es niemals offen gelassen zu haben.

Ich werde es noch finden, tröstete sie sich endlich, und setzte sich nieder, den Abschiedsbrief zu schreiben.

Ach, sie hatte wohl Recht, dieses Haus zu fliehen, bevor ihre Herrin zurückkehrte. Zu viel Zündstoff der Leidenschaft hatte sich angesammelt, um nicht irgend eine entsetzliche Katastrophe befürchten zu lassen; die Eifer­sucht der Gattin konnte nur gar zu leicht eine feste Basis erhalten und aus einem Schattepbild zur Wirk­lichkeit sich umformen.

Was sollte sie ihm schreiben, welche Gründe für die­sen auffälligen Schritt angeben? Durfte sie ihm ihr Inneres ganz enthüllen?

Nein, nein, der Brief mußte so verfaßt sein, daß er ihn ohne Scheu der Gattin geben konnte.

Sie begann, da klopfte es leise an die Thür, athemlos horchte sie. Sollte Theodor es wagen? Liebes Mathilde, tönte es leise,darf ich Sie stören? Es war Clara Sternfeld, die um Einlaß gebeten hatte. Ueber das erregte Antlitz der Gouvernante flog ein seindseliger Zug. Sie erhob sich langsam, um die Thür, welche sie von innen verriegelt hatte, zu öffnen.

Haben Sie einige Minuten Zeit für mich, liebe Mathilde? fragte Clara freundlich, wobei ihr geistes­bleiches Antlitz zu lächeln versuchte.

Treten Sie näher, Clara! Fehlt Ihnen etwas? Sie sehen zum Erschrecken bleich aus, bleicher, als ich, setzte sie mit leisem Hohn hinzu, wobei ihr Blick den Spiegel streifte,und ich hätte doch mehr Ursache daggr.:

Clara erwiderte nichts, sie trat ins Zimmer und sprach ruhig, indem sie ihr den Brief einhändigte: Bitte, liebste Mathilde! lesen Sie diesen Brief, er ist mir zur Besorgung übergeben, und dann handeln Sie, wie Verstand und vor allen Dingen das Herz Ihnen gebieten. Ich hoffe, daß dieser Brief den Conflikt Ihres Innern befriedigend lösen wird.(Forts. folgt.)