Nr. 40. 30. Jahrgang
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Freitag den 16. Februar 1877.
Verantwortlicher Redakteur: Julius Krumm in Remscheid.
iese Zeitung erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn= und Feiertage. Abonnementspreis pro Quartal 2 Mark.
Früher:
„Remscheider Volksblatt“.
Zeitung.
Druck und Verlag von Hermann Krumm in Remscheid.
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Politische Uebersicht.
Berlin, 14. Febr. Die„Prov.=Corr.“ hebt her
I., daß die Berathungen des Abgeordnetenhauses eine E., alle Erwartung hinausgehende Ausdehnung erklten und berechnet, daß die Landtagssession sich jedenlas bis in die erste Woche des März erstrecken wird. kamentlich stellt der Etat des Kultusministeriums noch nsangreiche Debatten in Aussicht. In der That wird von jetzt im Abgeordnetenhause auf Grund der RolEnvertheilung im Centrum angenommen, daß jene Delatten sechs Tage in Anspruch nehmen werden. Somit Ene das Ende der nächsten Woche heran, ehe die weite Lesung erfolgen kann. Innerhalb aller gemä laten Parteien herrscht über den Gang und den Ton e Verhandlungen entschiedener Mißmuth und lebhaftes Bedauern, doch scheint man kein geschäftserdnungsmä: biaes Mittel zu besitzen, um dem Zustand ein Ende zu
— Eine der ersten Vorlagen, welche den preußischen kandtag auf seiner diesjährigen Herbstsession beschäfti
#en werden, soll der Kommunalsteuergesetzentwurf sein,
hen die Regierung im vorigen Jahre den Kommunen und sonstigen Behörden zur Begutachtung vorlegen ließ, diesmal aber in wesentlich veränderter Gestalt wieder
Dresden. Die Folgen der Bebel'schen Wahl und ungefähr fünfzig Wagen und halbleren
sinbzingen will. Die größte Schwierigkeit macht ge zenwärtig noch, die Behandlung der juristischen Peronen, der Eisenbahngesellschaften u. s. w., deren zweiselhafte Stellung bisher die Quelle endloser Prozesse ebildet, bei deren Entscheidung nicht immer eine Einseitlichkeit in der Rechtsprechung hervortrat.
— Ein kaiserlicher Erlaß verfügt über die Heeres sekrutirung für 1877—78, daß die Reservisten=Entlassung bei den an den Herbstübungen Theilnehmenden mm ersten oder zweiten Tage nach deren Beendigung der Wiedereintreffen in den Garnisonen, sonst allgeein am 29. September 1877 zu erfolgen habe. Weimar. 13. Febr. Das Hervortreten der Sozialdemokratie auch in ländlichen Wahlbezirken hat nicht ersehlt, einen tiefen Eindruck auf die Bevölkerung zu achen und die Nothwendigkeit größerer Rührigkeit lauf der anderen Seite erkennen lassen. Die Gründung von Vereinen namentlich auch unter den Arbeitern, welche der socialdemokratischen Agitation entgegen
twirken sollen, ist vielfach in Angriff genommen worden,
des dadurch bedeutend erstarkten hauptstädtischen Socia lismus machen sich bereits auch äußerlich sichtbar. Das hiesige socialdemokratische Parteiorgan,„Der Volksbote“ erscheint seit gestern in bedeutend vergrößertem Umfange. An der Spitze der neuesten Nummer steht gleichzeitig der Hinweis, daß man aber immer noch nicht zufrieden sei, sondern noch größer werden wolle. Hieran schließt sich der übliche Appell an das„arbeitende Volk,“ die dazu nöthigen Gröschlein auf den„Altar der heiligen Volkssache“ zu legen.
Metz. Wie seinerzeit mitgetheilt, wurde von den elsaß lothringischen Industriellen auf ergangene Anfrage eine Beschickung der Pariser Weltausstellung abgelehnt, weil sie als Appendir der deutschen Ausstellung nicht erscheinen wollten. Nachdem jetzt die Absage des Deutschen Reiches feststeht, ist man in den Reichslanden plötzlich für die Betheiligung an der Ausstellung sehr enthusiasmirt; die Handelskammer von Metz stellte sogar beim OberPräsidenten den Antrag, es möge einem elsaß lothringischen Comitee gestattet werden, wegen Betheiligung Elsaß=Lothringens an der Ausstellung direct mit dem Ausstellungscommissariat in Paris in Verbindung treten zu dürfen; auch sollten die Kosten aus Landesmitteln bestritten werden. Es dürfte kaum zweiselhaft sein, daß der Antrag auf Erfolg nicht zu rechnen hat.
Straßburg. Wie nach Berichten aus ElsaßLothringen jetzt mit Bestimmtheit verlautet, wird der Kaiser mit dem Kronprinzen in der dritten AprilWoche das Reichsland besuchen und dabei auf einige Tage nach Metz kommen. Die nöthigen Gemächer in der Präfectur sind schon vor drei Jahren auf Kosten der kaiserlichen Schatulle hergerichtet worden. Ob der Besuch vorzugsweise den militärischen Werken und Anstalten gilt, oder auch Gelegenheit zur Berührung mit den bürgerlichen Einwohnern geben wird, ist zur Zeit noch unbekannt.
Wien. Die Rückkehr der magyarischen StudentenDeputation aus Constantinopel nach Pesth brachte Tausende auf die Beine, die Straßen zur Kettenbrücke waren förmlich belagert. In der harrenden Menge waren hauptsächlich die arbeitenden Klassen, die heute feierten, und Kinder vertreten. Der Zug war ziemlich
ungefähr fünfzig Wagen und halbleeren Omnibussen und einigen hundert Fußgängern. Am Bahnhof wurde eine Begrüßungsrede gehalten, der die Antwort eines Deputationsmitgliedes mit Verhimmelung der türkischungarischen Freundschaft folgte. Dann fuhr die Deputation zum Hotel„Hungaria,“ wo ein Bankett stattfand. Die heimkehrenden Studenten trugen Feze.
Rasel. 15. Febr. Große Wassersnoth herrscht in der Schweiz. Sieben Eisenbahnen sind theilweise überschwemmt und der Betrieb auf denselben ist unterbrochen. Auch der Bodensee ist ausgetreten. Die Rheinhöhe bei Basel beträgt 15 Fuß über der Normalhöhe und neues Steigen wird befürchtet.(K. Z.)
Italien. Vor einigen Tagen erschienen zwei eng
lische Photographen beim Papste und bate um die
Erlaubniß, ihn, seine Cardinäle und sämmtliche Monsignori an seinem Hofe photographiren zu dürfen. Pius IX. gab seine Einwilligung dazu, eben so die Cardinäle und Monsignori, und so soll nun eine Photographie angefertigt werden, die zu einem höchst ligen Preise in der ganzen Christenheit verkauft werden wird.
Paris. Der Temps hebt hervor, daß auch in den jüngsten Hirtenbriefen zur Fastenzeit der französische Episkopat sich nicht scheue, Fragen zu behandeln, welche bloß zur Verbreitung von Aufregung dienen, während die Religion mit dieser Polemik nichts gemein habe. Besonders entsetzlich sei es, daß die Kirchenhäupter, deren Pflicht die Verbreitung= von Frieden, Liebe und Beruhigung der Gemüther sei, jetzt sich zu werkzeugen der Verbreitung von Haß und Streit
hergeben.„
Kovenbagen, 13. Febr. Infolge der auch hier herrschenden Arbeitslosigkeit hatte dieser Tage eine Arbeiterdeputation Audienz beim Conseilspräsidenten. Derselbe erwiderte auf die Anträge der„Deputation, daß er bedaure, der in der That herrschenden Arbeitslosigkeit nicht durch die Vornahme verschiedener Bauten abhelfen zu können, nachdem der Reichstag den bezüglichen Regierungsanträgen kein Gehör geschenkt habe. Die Unterstützung Hülfsbedürftiger sei Sache der Communen und der Unterstützungsvereine, erst wenn diese nicht im Stande seien, die Aufgabe zu bewältigen, könne die Frage an
Marguerithe.
Original=Novelle von Marie Adelmi.
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(Fortsetzung.)
„Ich weiß, Du wirst Wort halten,“ fuhr Mr. Evans mit schwächer werdender Stimme fort,„aber ich fordere von Dir noch mehr.— Du sollst versuchen, mich Deiner Mutter zu ersetzen, Du sollst darnach trachten, ihre Liebe wieder zu gewinnen, Du sollst ihr Trost und ihre Freude werden, Du sollst gut an ihr machen, was ich an ihr versäumte.— Willst Du das thun, Harriei?“
„Ich will es versuchen, Vater.“
„Thue es, mein Kind.— So wird auch mein Segen auf Dir ruhen und Du wirst glücklich werden!— Und nun leb' wohl, meine Harriet, mein einzig süßes liebes Kind— leb' wohl— Gott segne Dich tausend— tausend Mal,— traure nicht so sehr, weine nicht— sei ruhig— lek' wohl.“
Seine Stimme war bei jedem Wort matter geworden, der Druck seiner Hand immer schwächer und die Lider fielen müde über die brechenden Augen.
Jetzt wurde die Thür des Nebenzimmers heftig geöffnet und Mrs. Evans trat mit den Zeichen tiefster Eiregung über die Schwelle. Sie war, ohne daß einer der nach ihr ausgesandten Boten sie getroffen, soeben zurückgekehrt und hatte nicht einmal Zei genommen, Dut und Spitzenshawl abzulegen. Sie eilte auf das Bett zu, beugte sich in Todesangst über den schon halb bewußtlosen Körper ihres Gatten und rief in herzzerkeißendem Tone:„Frank.“
Noch einmal öffnete dieser die halbgeschlossenen Auzen, ein zärtliches Lächeln verklärte seine Züge.„MarGüerithe,“ war das einzige Wort, welches noch seinen
Lippen entfloh, ehe sein Geist die irdische Hülle verließ Mr. Frank Evans war eine Leiche. Eine lange Reihe schwerer, trauriger Tage folgten nun für Harriet. Der am Sterbebette ihres Vaters mühsam unterdrückte Schmerz brach nun um so heftiger hervor, und auch ihre Mutter gab demselben in leidenschaftlichen Ausbrüchen Ausdruck. Harriet hatte ihr Alles mitgetheilt, was Mr. Evans zu ihr gesprochen, und seine Gattin suchte seinen Wünschen in jeder Be ziehung nachzukommen. Nach stattgehabtem Begräbniß zog sie sich mit Harriet auf ihren bei Hoboken gelegenen Landsitz zurück und verbrachte hier ein volles Jahr in tiefster Abgeschlossenheit.
Das junge Mädchen suchte sein Versprechen zu halten, und kam, alle aufsteigenden bitteren Gefühle unterdrückend, seiner Mutter mit herzlicher Liebe entgegen. Doch Mrs. Evans Herz war mit Bitterkeit gegen ihre Tochter erfüllt. Ein gewisser Neid hatte sie beschlichen, daß Harriet und nicht sie es gewesen, der der Sterbende seinen letzten Willen anvertraut, an die er seine letzten liebevollen Worte gerichtet hatte. Vorwürfe gegen sich selbst gesellten sich dazu und machten ihre Stimmung keineswegs angenehm für ihre Umgebung. Harriet fühlte dies tief, umso mehr, da sie jetzt ganz allein stand und empfand doppelt schwer den sie betroffenen Verlust. Sie hatte alles gethan, was sie vermochte, aber als sie einsah, daß es vergebens war, die Liebe ihrer Mutter zu gewinnen, zog sie sich kalt und trotzig in sich selbst zurück und das Verhältniß zwischen Mutter und Tochter wurde nach Außen frostiger und kälter, als es je gewesen.
Und doch war die Liebe in ihnen nicht erstorben, und doch fühlten Beide ein Bedürfniß, einander anzugehören. Aber Stolz von der einen, Trotz von
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andern Seite trennten auch hier wieder die Herzen, wie sie einst trennend zwischen die Gatten getreten.
Ein Jahr war seit Mr. Evans Tode verflossen. Seine Wittwe hat in der letzten Zeit in sehr lebhaftem Briefwechsel mit ihren in Deutschland lebenden Angehörigen gestanden und traf nunmehr eifrige Anstalten, nach zwanzigjähriger Abwesenheit die Heimath wieder zu besuchen. Harriet fügte sich nur ungern ihren Wünschen. Die Trennung von ihres Vaters Grab. von ihren Verwandten und Freunden, von ihrer heimischen Umgebung fiel ihr schwer.
Mrs. Evans betrat in Havre zuerst wieder den europäischen Boden. Von hier begab sie sich nach Paris, wo sie mit der ihr weitläufig verwandten Gräfin von Zedlitz zusammentraf, in deren Begleitung sie erst nach zweimonatlichem Aufenthalt die Reise nach Berlin antrat. Daselbst kaufte sie bald nach ihrer Ankunft das palastähnliche Gebäude in der großen Wilhelmstraße, von dem sie die beiden oberen Etagen selbst bewohnte, während sie das Parterre an einen auswärtigen Gesandten veimiethete. Mrs. Evans suchte und fand bald Eintritt in die feinsten Kreise der Gesellschaft. Ihr Reichthum, ihre hochadelige Abkunft und ihre vornehme Verwandtschaft öffneten ihr bereitwillig alle Thüren, durch die sie einzutreten wünschte. Dieselben Mittel waren es, die ihr die Wiedererlangung des Adels ermöglicht hatten. Wieder war sie die gnädige Frau, die sie so lange hatte verschmerzen müssen, von Neuem sah sie sich eingesetzt in ihre alten Rechte, die man iyr so lange bestritten. Ihr Stolz konnte endlich sagen, daß er sich befriedigt fühle, wenn er die unterwürfigen Mienen und Worte wahrnahm, mit denen Niederstehende sich ihr nahten. Aber auf eines hatte sie nicht gerechner, was ihr doch jetzt den meisten Verdruß bereitete,