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(Nor. 560)

Düsseldorf, Montag

Frankrei'ch.

Paris vom 22. Dez ember.

Die Antworten Sr. Maj. des Kaisers und Kö­nigs an den Senat und Staatsrath entbalten ewig denkwürdige Sentenzen, Belege eines politisch=phi­losophisch denkenden Monarchen, wie die Welt noch keinen sah.(Diese Antworten haben wir gestern geliefert; hier folgen die Reden welche an den Kai­ser gehalten wurden:) Der Herr Präsident des Se­nats, Graf von Lacepede, sprach wie folgt:

Sire, der Senat eilt, die Huldigung seiner Gt#ckwünsche über die glückliche Ankunft Ew. M. mitten unter Ihren Völkern, zu den Füßen des Thrones Ew. M. niederzulegen. Die Abwesenheit Ew. Maj. ist immer ein National=Unglück; Ihre Gegenwart ist eine Wohlthat, die das ganze fran­zösische Volk mit Freude und Zutrauenerfüllt. Ew. k. k. M. haben die Schranken der Organisirung Ihres weiten Reiches gesezi; es bleibt Ihnen aber noch vieles zu befestigen oder zu beendigen übrig, und der geringste Verzug in der Vollendung unse­der Einrichtungen ist ein Nationalunfall. Während daß Ew. M. 800 Meilen von Ihrer Hauptstadt an der Spitze Ihrer siegreichen Armeen entfernt wa­ren, wollten einige den Gefängnissen entronnene Männer, allwo die Gnade Ew. M. sie dem Tode entriß, den sie durch ihre edemaligen Verbrechen verwirkt hatten, die öffentliche Ordnung in dieser großen Stadt stören. Sie sind für diese neuen Verbrechen gestraft worden. Wie glücklich ist Frank­reich, Sire, daß es durch seine monarchische Ver­fossung vor den traurigen Folgen der Bürgerzwiste, des blutigen Hasses, wesche die Partheien erregen, und vor den schrecklichen Unordnungen, zu welchen die Revolution hinreißt, geschützt wird! Der Se­

der Berge.

den 28. Dezember 1812.

nat, der erste Rath des Kaisers, und dessen Auto­

1<space> r i t ä t<space> n i c h t<space> e h e r<space> e x i s t i r t,<space> a l s<space> b i s<space> d e r<space> M e n a r c h<space> s i e<space> auffordert und in Bewegung setzt, ist zur Erhal­tung dieser Monarchie und der Erblichkeit 7 Thrones in unserer vierten Dynastie eingesetzt. Frankreich und die Nachwelt werden ihn bei allen Vorfällen dieser heiligen Pflicht treu finden, und alle seine Mitglieder werden stets bereit seyn, zur Vertheidigung dieses Palladiums der National= Sicherheit und des National=Wohlstandes ior Le­( ben aufzuopfern.

Im Anfange unserer ältern Dynastien soh man mehr wie einmal, Sire, daß der Monarch befahl,

1 daß die Franzesen aus allen Ständen zum Voraus durch einen feierlichen Eid dem Thronerben ver­

;<space> p f l i c h t e t<space> w ü r d e n;<space> o f t,<space> w e n n<space> d a s<space> A l t e r<space> d e s<space> P r i n z e n<space> es erlaubte, wurde eine Krone, das Pfand seiner ( künftigen Gewalt und das Sinnbild der ewigen Dauer der Regierung, auf sein Haupt gesetzt. Die 1 Zuneigung der ganzen Nation zu dem Könige von Rom beweist, Sire, die Anhänglichkeit der Fran­

;<space> z o s e n<space> f ü r<space> d a s<space> B l u t<space> E w.<space> M.<space> u n d<space> j e n e s<space> i n n e r e<space> G e ­<space>

<space> f ü h l,<space> d a s<space> j e d e n<space> B ü r g e r<space> b e r u h i g t,<space> u n d<space> d a s<space> i h m<space> i n<space> diesem erlauchten Kinde die Sicherheit der Seint gen, die Schutzwehr seines Vermögens, und ein unübersteigbares Hindernißgegen jene innere Zwi­

stigkeiten, jene bürgerlichen Unruhen und politischen Umstürzungen zeigt, welche die größten Plagen sind, I die ein Volk treffen können.

(Sire, Ew. M. pflanzten die franz. Adler auf

den Thürmen von Moskau auf. Der Feind konnte 1 Ihren Siegen und Ihren Projekten nicht anders

Einhalt tdhun, als durch die Anwendung der ent­setzlichen Mittel despotischer Regierungen, indem er alles auf seinen Grenzen in Wüsteneien umwandelte, die Provinzen den Ilammen Preis gab, seine Haupt##