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Perore,

Anzeiger für Moers, Homderg und den Niederrhein

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Nr 224

Moers, Montag, den 24. September 1934

80. Jahraang

[Die Srnheir der Seutschr

Jeierliche Einführung des Reichsbischofs. Der Festakt im Preußenhaus.

Zehge

Berlin, 23. Sept. Die Reichstagung der Deut­chen Christen hatte am Samstag abend durch den ijsentlichen Feldgottesdienst im Lustgarten ihren Abschluß gefunden. Ihr folgte am Sonntag die fei­eliche Einführung des Reichsbischofs im Berliner

##dom. Der Einführung ging Sonntag früh ein Fest­

##t im Preußenhaus voraus. Im großen, festlich ###schmückten Sitzungssaal versammelten sich außer Vertretern von Reich und Staat die Mitglieder ###es geistlichen Ministeriums, der Nationalsynode,

###er Landes= und Provinzialsynoden, die Landesbi­Uschöfe und Bischöse sowie die Vertreter der theolo­

##ichen Fakultäten. Eröffnet wurde die Kundge­

Alung mit dem gemeinsamen Gesang, worauf der

Mikar der Deutschen Evangelischen Kirche, D. En­###elte, eine Andacht hielt. Die Festansprache hielt

der Rechtswalter der Deutschen Evangelischen Kir­##e, Ministerialdirektor Jäger.

Danach sprachen u. a. Landesbischof Koch=Dres­#en für die deutschen evangelischen Landesbischöfe und Vischöfe. sowie das evangelische Volk, Professor Di. Schmidt=Halle(Saale) im Namen der evan­#elischen theologischen Fakultäten Deutschlands und er bei diesem Festakt versammelten Dekane. Ober­lbrer Lange=Hamm(Westf.) für die Heimat des Reichsbischofs, die Provinz Westfalen.

In tiefer Ergriffenheit dankte

der Reichsbischof

Für die ihm dargebrachten Glück= u. Segenswünsche. ir führte etwa folgendes auf:

Meine lieben Herren Snnodalen! Mit innerer bewegung habe ich an diesem Festakt teilgenom­nen. Vor uns allen steht die Bedeutung des Ta­#es. den wir heute als Glieder der Deutschen Evan­#lischen Kirche gemeinsam erleben. Der Herr kechtswalter hat in ausführlicher und übersichtli­her Darlegung uns vor Augen geführt, in welchem #roben Zusammenhange kirchlicher Entwicklung der #utige Tag gesehen werden muß.

Wir können nur mit einem Herzen voller Dank legen Gott und voll Freude, daß wir Zeugen und Ritarbeiter an dieser Entwicklung sein dürfen, die­#en heutigen Tag erleben. Die Worte des Ver­rauens, die hier aus dem Munde von Synoda­##len aus den verschiedenen Enden unseres deutschen saterlandes ausgesprochen worden sind, sind mir uf diesem Wege ein warmes menschliches Geleit­vort. Dafür danke ich Ihnen und danke ihnen allen, die Sie mir in meinem Amt mit Ver­trauen durch Mitarbeit und in Fürbitte helfen vollen.

V Ministerialdirektor Jäger schloß die Kundge­bung mit einem freudig aufgenommenen dreifachen 5eg=Heil auf den Führer und das deutsche ##k. Der Gesang des Deutschland= und Horst­##ege Liedes beschloß die Feierstunde. Vom Preu­Usenhaus aus begab sich der Reichsbischof mit der ibrigen hohen evangelischen Geistlichkeit zum Dom.

Der Festgottesdienst

un Berniel Bom.

lecke

*

Der feierliche Gottesdienst. mit dem Sonntag mittag der Reichsbischof in sein hohes Amt einge­führt wurde, gestaltete sich zu einem erhebenden außerordentlich weihevollen Akt. Lange vor Be­ginn des Gottesdienstes strömten von allen Seiten die Gläubigen zum Dom, der von einer andächtigen Gemeinde gefüllt war. U. a. bemerkte man auch Reichsinnenminister Dr. Frick, Staatssekretär Dr. Meißner.

Von hohen Emporen und aus der gewaltigen Kuppelhalle leuchteten die Fahnen des Dritten Reiches Als die Abordnung der deutschen evange­lischen Pfarrerschaft, der theologischen Fakultäten in ihrem Ornat und schließlich die Landesbischöfe mit dem Reichsbischof an der Spitze in langem Zuge im Dom erschien, erklang feierliches Orgel­spiel, und die Gemeinde erhob sich zur Begrüßung.

Der Vikar der Deutschen Evangelischen Kirche D. Engelke, verkündete den Eingangsspruch und hielt die Schriftlesung aus Johannes 17. Dem GemeindegesangO heil'ger Geist, kehr' bei uns ein folgten das Glaubensbekenntnis, das der Reichsbischof sprach und sein Gelübde:

Ich gelobe in Gegenwart des Allmächtigen, im Namen des Herrn Jesus Christus, im Angesicht dieser Gemeinde: Ich bin willens, das Amt eines lutherischen Reichsbischofs der Deutschen Evan­gelischen Kirche, dem heiligen Evangelium ge­mäß, zu führen, wie Martin Luther es uns gedeutet hat, zur Ehre Gottes, zum Heil seiner Kirche, zum Wohle des Volkes. Sott helfe mir.

Darauf knieten der Reichsbischof, der Vikar und der älteste der deutschen evangelischen Bi­schöse, Kühlewein(Baden), vor dem Altar nie­der, und Vikar Engelke brachte die Fürbitte der Gemeinde in einem Gebet zum Ausdruck. Nun­mehr begrüßten sämtliche Landesbischö­

se den Reichsbischof durch Bibelworte und gelob­ten ihm treue Gefolgschaft. Mit diesem weihe­vollen Akt trat symbolhaft die ganze Deutsche Evangelische Kirche in Erscheinung.

Nun klang der achtstimmige a capella=ChorFürch­te dich nicht auf. Ein GemeindegesangSollt' ich meinem Gott nicht singen leitete über zu einer

Ansprache des Reichsbischofs,

in der er u. a. ausführte: Laßt mich in dieser für unsere Deutsche Evangelische Kirche und für mich selbst so bedeutungsvollen Stunde ein kurzes Wort sagen von unserer Kirche von unserem Amt. Die Kirche ist geworden durch den Einbruch Gottes in diese Welt, als er sich offenbarte in Christus, un­serem Heiland. Die irdische Welt ist immer wieder gebannt von den Mächten der Finsternis. von Not und Tod. Christus kam; er hat diese Mächte der Finsternis besiegt und überwunden. Es soll uns niemand vorreden, daß es keine Schuld gibt. Ge­rade die deutsche Seele ist empfänglich für das Bewußtsein der Schuld, nicht nur Menschen gegen­über, sondern, ganz besonders vor Gott. Es sind die wertvollsten Menschen, die immer wieder empfin­den, wieviel sie Gott schuldig bleiben.

In allen Kirchen steht im Mittelpunkt das Kreuz. Es ist und bleibt das sieghafte Zeichen der Kirche Christi. Die Kirche aber lebt nicht nur vom Karfreitag. sondern erst recht vom Oster­morgen. Die Kirche hat soviel Leben, als Christus in ihr lebendig ist. Das aber ist unsere frohe Hoff­nung und unsere feste Zuversicht: Das Feld muß Er behalten! Daraus ergibt sich, liebe Amtsbrüder. unser Amt! Wir haben nur ein Amt, das ist die Verkündigung des Wortes Gottes, des Evange­liums von Christus und von seiner Gewalt im Him­mel und auf Erden!

Schiosion auf eilglischel Gradt.

260 Bergleute im unterirdischen Flammenmeer. Feuer schlug an die Ober­fläche und ergriff das Zechengebäude. Die Grube hermetisch abgeschlossen.

Ab­

am

tigt.

leng.

Reichsbischof Ludwig Müller.

Fährboot gekentert.

93 Tote.

Puna, 23. Sept. In der Nähe von Manuro in d# Präsidentschaft Bombay kenterte ein Fährboot. Von 225 Passagieren sind 93 ertrunken. Angefähr 100 konnten gerettet werden. Aeber 30 werden ver­

" ernanische Textüstreik beendet.

Washington, 23. Sept. Die Textilarbeiter= spistscheft hat am Sonnabend nachmittag den #en in der Textilindustrie für beendet erklärt und die Arbeiter angewiesen, am Montag früh die Ar­beitz wieder aufzunehmen.

Wrexham, 23. September. In der Grasford=, Kohlengrube in der englischen Grafschaft Wales er­eignete sich während der Nachtschicht zum Samstag eine Explosionskatastrophe, die die Entstehung eines verheerenden unterirdischen Flammenmeeres zur Folge hatte. Nach Schätzungen aus privater Quelle befinden sich noch 102 Bergarbeiter im Explosions­stollen eingeschlossen. Das Schicksal der Verschütteter scheint besiegelt zu sein.

Im Laufe des Sonnabends nachmittag wurden aus dem brennenden Schacht des Kohlenbergwerks bei Wrexham 10 Tote geborgen. Es handelt sich da­bei aber um 8 Schlepper, die in der Nähe der Schacht=Oeffnung tot aufgefunden wurden und um 2 Angehörige der Rettungsmannschaft, die bei dem Versuch der Hilfeleistung ums Leben kamen. Von den Bergarbeitern, die im Inneren des Berg­werks gearbeitet hatten, konnte noch kein einziger geborgen werden, da eine undurchdringliche Feuer­wand das Eindringen der Rettungsmannschaften unmöglich machte.

Die Rettungsmannschaften arbeiteten unaufhör­lich die ganze Nacht zum Sonntag hindurch, um die 102 Bergleute, die noch in der Anglücksgrube einge­schlossen sind, zu erreichen. Bisher sind keine weiteren Leichen gefunden worden. Das Feuer ist jetzt ein­gedämmt.

Die Jahl der toten und vermißten Bergleute be­trägt nach einer offiziellen Mitteilung 260 und nicht, wie bisher immer berichtet worden war, 112. Da das Feuer in der Grube unvermindert anhält und am Sonntag zahlreiche Explosionen erfolgt sind, hat die Bergwerksgesellschaft beschlossen, die Rettungsmannschaften zurückzuziehen und die Grube schließen und abriegeln zu lassen.

Entsetzliche Einzelheiten

werden zu dem Anglück mitgeteilt: Das Feuer dehnte sich immer weiter aus und schlägt bereits aus den unteren Sohlen bis über die Erdoberfläche hinaus. Auf dem Dach des Jechengebäudes züngeln ab und zu Feuerflammen empor, die das Dach schon teil­weise zum Einsturz gebracht haben. In Anbetracht!#

dieser bedrohlichen Lage hat die Bergwerksleitung die bermetische Abschließung aller Ausfahrtschächte in Erwägung gezogen. Sollte dieser Entschluß in die Tat umgesetzt werden, würden alle noch eingeschlosse­nen Bergleute im Anglücksschacht eingemauert.

Nach Angaben der Jechenleitung konnten von den tausend Bergleuten, die unter Tage arbeiteten, 900 noch rechtzeitig ausfahren. Einer größeren Abteilung anderer gelang es Stunden später. nach mühseligen Kreuz= und Quergängen an die Oberfläche zu kommen. Viele von ihnen hatten schwere Brand­wunden und andere Verletzungen erlitten. Obwohl sofort alle verfügbaren Rettungsmannschaften einge­setzt wurden, besteht kaum noch Hoffnung, die noch eingeschlossenen Bergleute zu retten, die durch ein­gestürzte Gesteinsmassen, zertrümmerte Abteufbalken und die tobenden Flammen abgeschnitten sind. Die Arbeit der Rettungskolonnen ist fast unmöglich ge­macht, da die Grube mit Gas gefüllt ist. Alle Au genblicke kommt einer der mit verzweifelter Tapfer keit arbeitenden Retter halb ohnmächtig von der Gasen zurück. Zwei von ihnen sind an Gasvergiftung bereits gestorben.

Von den eingeschlossenen Bergleuten konnten bis­her 16 tot geborgen werden, ehe der Schacht von den Gasschwaden völlig durchzogen war. Tragisch ist, daß sich 100 Bergleute mehr gerade zu dieser Nacht­schicht gemeldet hatten, weil sie den Tag zur Leil­nahme an einem Fußballkampf freihaben wollten. So befanden sich zur Zeit des Anglücks 100 Arbei­ter mehr in der Grube als gewöhnlich. Die Kunde von der furchtbaren Explosion verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter der Bevölkerung der Bergar­beiterstadt. Schon nach kurzer Zeit standen Tausende vor dem Einfahrtstor der Jeche und harrten angst­voll auf Nachrichten über ihre eingeschlossenen An­gehörigen. Ein Bergmann, der zu den geretteten Häuern gehört, erzählte:Ich arbeitete im Stollen, auf dem Rücken liegend, als ein furchtbates Getöse entstand und die Decke über mir kra­chend barst. Kohlenklumpen stürzten auf mich nieder. Ich stand auf und eilte nach dem Stollenausgang, nach Hilfe rufend. Der Stollen füllte sich mit Rauch und Dämpfen, so daß ich kaum atmen konnte. Es ist ein Wunder, daß überhaupt einer von uns wieder ans Tageslicht kam. 11

Laßt mich ein Wort sagen vom Amt des Bischofs, auch von meinem Amt: Ein Bischof ist so weit, wirklich Bischof, als er auch das persönliche Leben auf dieses Wort Gottes gründet.

Mein letztes und wärmstes Wort gilt dir der Gemeinde! Du bist nicht für uns Geistliche da, sondern wir sind für dich da!

Wir können die Kirche nicht bauen, wenn ihr nicht mitbauet. Aus der Ewigkeit lebt die Kirche hier in dieser Zeit. Für ihr inneres Leben gilt al­lein: Gottes Wort! Wir möchten diesem Staat und diesem Volk von Herzen gern dienen mit un­seren besten Kräften und mit unserer ganzen heißen Liebe. Deutsche evangelische Christen! Euer erster Reichsbischof bittet Euch: Schließt die Reihen! Steht fest zusammen! Werdet nicht müde, Gott zu bitten, daß er durch seinen heiligen Geist unter uns wirke! Eine Deutsche Evangelische Kir­che!

Der gemeinsame Gesang des Luther=LiedesEin feste Burg ist unser Gott, das Vater=unser und der Segen, sowie ein Orgelnachspiel bildeten den Ab­schluß der feierlichen Handlung. Unter dem Geläut der Domglocken verließ darauf der Reichsbischof mit den Bischöfen und Geistlichen das Gotteshaus.

Auf der Freitreppe ergriff der Reichsleiter der Deutschen Christen, Dr. Kinder, das Wort und führte u. a. aus:

Herr Reichsbischof! In dieser feierlichen Stunde haben Sie um Gottes Segen für Ihr hohes Amt gebetet. Die Bischöfe der deutschen Landeskirchen haben fürbittend sich mit einem Wort aus der Heiligen Schrift um Sie gestellt. Die deutsche evan­gelische Christenheit erlebt an dem Tage Ihrer Einführung die Einheit ihrer Kirche. Als der ver­antwortliche Leiter der Deutschen Christen spreche ich zu Ihnen in dieser Stunde. Darum sehen wir die Hand Gottes über dieser Feier, daß es Ihrem Wirken und unserem Einsatz nach der unendlichen Güte des Ewigen geschenkt sein möge, daß Volk und Kirche im neuen Deutschland sich zusammen­finden.

Reichsbischof Müller antwortete hierauf u..: In tiefster innerer Bewegung komme ich aus dem Gottesdienst, wo ich vor dem Angesicht des Höch­sten Bekenntnis und Gelübde getan habe, das Amt des Reichsbischofs der Deutschen Evangelischen Kirche getreu dem Evangelium zu führen.

Ich bitte Euch alle, evangelische Christen, ob Ihr in einem Amt der Kirche steht, oder ob Ihr

Ein wichligee Schritt

zur Befriedung der Lage in der

Deutschen Evangelischen Kirche.

Berlin, 23. September. Die einige Deutsche Evang. Kirche ist Wirklichkeit geworden. Mit der am Sonntag erfolgten Einführung des Reichsbischofs hat eine Jahrhunderte lange, auf dieses Ziel zulau­fende Entwicklung ihren Abschluß gefunden. Es ist innerstes Anliegen der Besten in der evang. Christen­heit, daß nach dem Abschluß der organisatorischen Neuordnung alle Kräfte eingesetzt werden, um zu einer Verinnerlichung des religiösen Lebens zu ge­langen und die Befriedung der Lage in der Deut­schen Evang. Kirche zu fördern.

Mit einem Grußwort an die Reichstagung der Deutschen Christen brachte das der Reichsinnenmini­ster Dr. Frick zum Ausdruck. Der Reichsbischof selbst hat bisher immer wieder die Hand zum Frie­den ausgestreckt. Nun hat auch der Rechtswalter der Deutschen Evang. Kirche einen wichtigen Schritt in dieser Richtung getan. Er hat im Benehmen mit dem reformierten Mitglied des geistlichen Ministeriums die erste Ausführungsverordnung zum Kirchengesetz zur Sicherung des reformierten Bekenntnisstandes vom 9. August 1934 erlassen. Die Ausführungsbe­stimmungen, die im Gesetzblatt der Deutschen Evang. Kirche vom 20. Sept. 1934 zum Abdruck gekommen sind, regeln die Gesetzgebung in der Evang. Refor­mierten Landeskirche der Provinz Hannover. Dem Landeskirchentag wird ein weitgehendes Mitbe­stimmungsrecht eingeräumt. Er regelt nicht nur die zum Bekenntnis gehörenden Angelegenheiten der innerkirchlichen Ordnung selbst, sondern erhält weiter das Recht, Gesetze beim Rechtswalter der Deutschen Evang. Kirche zu beantragen und über anders zu­stande gekommene Gesetze zu beschließen; denn nach reformierter Auffassung stellt der Landeskirchentag selbst die Leitung der Kirche dar.

Im übrigen kann zur Sicherung des reformierten Bekenntnisstandes das reformierte Mitglied des geistlichen Ministeriums Einwand gegen ein vom geistlichen Ministerium beschlossenes Gesetz erheben. Es wird sodann das Gutachten der beratendenre­formierten Kammer der Deutschen Evang. Kirche eingeholt. Diereformierte Kammer" besteht aus dem reformierten Kirchenausschuß für Deutschland.