1814.

Düsseldorf, Donnerstag den 14.

Nr. 103.

Firrerrheinishr Crarter

oder

Thronik des Vrierertheitr.

In einem Zeitpunkte, wie der gegenwärtige, wo die wichtigsten Ereignisse Schlag auf Schlag einander folgen,

im schönsten Bunde vereint, das furchtbare Retz zerreissen, welches

Lug und Trug um die Welt und ihre gesellschaftlichen Formen warfen, wo endlich eine große Begebenhe

andere verschlingt, und die vorhergehende schen wieder die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die folgende lenkt

spannt; in einem selchen Augenblick hat die hiesige Regierung einen Beschluß gefaßt, kraft dessen alle aus

Frankreich eder wo immer her ihr zukommenden gedruckten und ungedruckten Nachrichten dem Publikum alsbal mitgetheilt, und solche zur schleunigsten Aufnahme dem Redacteur der Niederrheinischen Blätter ungesäumt und auschließlich zugeschickt werden sellen. Während ase, wie es in jeder merkrütige n Epoche gescheßen vfiest,

eine Menge zusammengeraffter Anekdeten, unverbürgter Gerüchte und nicht sorgfältig gesichtere lichten sich jetzt schriftlich und mündlich verbreiten werden, können unsere Leser die Beruhigung haben, daß, unter die­

ser so vollständigen Garantie, alles Wichtige, allgemein Interessante und auf die Zeitgeschichte sich Beziehende,

ihnen stets aus reiner und unverfälschter Quelle zufliessen wird.

Köln, vom rr. April. Gestern Abend nach 8 Uhr ging ein sächsicher Stabs­offizier, Hr. von Wolfsau, als Keurier hierdurch; er sagte aus, die Friedenspräliminarien zwischen den he­hen Alliirten, und im Namen Frankreichs, dem Herzege von Benevent seyen wirklich unterzeichnet. Gleich wur­de diese Nachricht der Stadt durch das Geläute aller Glocken kund gemacht.

Durch den schwedischen Majer Herrn v. Gyllenskepp trifft se eben die zuverläßige Nachricht ein, daß Mastricht kapitulitt hit und bereits von den alliirten Truppen besetzt ist. Mit den Kemmandanten der Festungen Jülich und Wesel sind Unterhandlungen im Werk.

Abends 5 Uhr.

So eben treffen der Herr Graf Polignac, Adjudant Sr. königl. Heheit des Grafen Arteis, und der Herr Graf Berüllé, beide von Rancy kommend, hier ein: ersterer geht nach London, der andere zu Sr. königl. Heheit dem Kronprinzen von Schweden. Sie über­bringen folgende erfreuliche Friedens=Botschaften: Der Der Krieg ist geendet; die Alliirten haben keinen Feind mehr. Auf die Aufforderung des Senats haben alle Truppen die Waffen niedergelegt. Der Graf Arteis gedachte vorgestern nach Paris abzureisen, um sich an die Spitze der Geschäfte zu stellen, und wird heute seinen Einzug dort halten. Napoleon hat sechs Mil­