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Allgemeine Zeitung für die Kreise Coesfeld und Ahaus

BESTANDSHALTENDE INSTITUTION

Stadtarchiv Haltern am See, Stadtarchiv Werne

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Norbert Damberg (2024), Stadtarchiv Coesfeld

Vorläufer

„Wochenblatt der Kreise Coesfeld, Borken, Ahaus, Coesfeld“, später „Coesfelder Kreisblatt“

Geschichte und Entwicklung

Allgemeine Zeitung

1834 wurde das „Wochenblatt der Kreise Coesfeld, Borken, Ahaus, Coesfeld“ vom Verlag Wittneven gegründet, das ab 1848 als „Coesfeld-Ahauser Kreisblatt“ zwei Mal wöchentlich erschien. Die Geschichte der Zeitung und ihrer Nachfolger wurde in umfangreichen Jubiläumsbeilagen der „Allgemeinen Zeitung für die Kreise Ahaus und Coesfeld“ in den Jahren 1924 (90 Jahre), 1934 (100 Jahre), 1959 (125 Jahre) dargestellt.
Nach dem Verkauf an Familie Otten im Jahr 1881 trug die Zeitung den Titel „Allgemeine Zeitung. Coesfelder Kreisblatt, Anzeiger für Coesfeld und Ahaus“, deren Veröffentlichungsrhythmus auf dreimal wöchentlich angehoben wurde Ab März 1885 erschien die „Allgemeine Zeitung. Coesfelder Kreisblatt, Anzeiger für Coesfeld und Ahaus“ dann als „Allgemeine Zeitung. Anzeiger für die Kreise Ahaus und Coesfeld sowie die benachbarten Ortschaften. Ahauser Kreisblatt – Coesfelder Kreisblatt“.

1889 erwarb Jakob Fleißig die Druckerei und den Verlag von Otten. Im Verlag von Fleißig erschien sie siebenmal wöchentlich. Ihr politisches Programm führte sie ab 1911 in ihrem Titelkopf: „Allgemeine Zeitung. Anzeiger für die Kreise Ahaus und Coesfeld. Organ der Zentrumspartei. Kreisblatt für den Kreis Coesfeld“. Zwischen dem 12.02.1916 und dem 03.07.1916 erfolgte eine weitere Umbenennung zur „Allgemeine Zeitung. Amtliches Kreisblatt für die Kreise Ahaus und Coesfeld, Ältestes Organ der Zentrumspartei“. Zeitgleich erscheint während der Kriegsjahre ein „Coesfelder Annoncen Anzeiger“ aus dem Verlagshaus. Ob er als Beilage einmal wöchentlich mitgeliefert wurde oder als selbständiges Druckwerk verteilt wurde, ist unbekannt.

Zusammenschluss zur ZENO Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland

1919 traten die Söhne Leo und Max Fleißig in die Geschäftsführung ein. Zu dieser Zeit soll die Auflage ca. 6.000 Stück betragen. Ab 1920 betitelt sie sich als „Allgemeine Zeitung. Ältestes Zentrumsorgan und amtliches Kreisblatt für die Kreise Coesfeld und Ahaus“. Im Frühjahr 1922 gingen die „Allgemeine Zeitung, Coesfeld“ (Verlag Fleißig) und die „Münsterländische Volkszeitung in Rheine“ (Verlag Altmeppen) eine redaktionelle Arbeitsgemeinschaft ein. Am 4.8.1922 trafen sich nahezu alle münsterländischen Zentrumszeitungen, um über eine Zusammenarbeit ihrer Verlage zu diskutieren. Rudolf Grosskopff beschrieb in seiner 1963 erschienenen Dortmunder Dissertation das Werden des Zeitungsverbundes und dessen Geschichte bis 1940. Er stellte fest, dass vier Tage später 15 Firmen den Gesellschaftsvertrag unterschrieben. Zum 1.10.1922 erschien die erste Gemeinschaftszeitung „ZENO“ in zwölf der unterzeichneten Verlage:

  1. „Ahlener Volkszeitung“, Verlag Sommer, gegründet 1889, liquidiert nach einem Jahr, 1898 wiedergegründet von einem anderen Verlag, 1900 von Sommer übernommen
  2. „Bocholter-Borkener-Volksblatt“, Bocholt, Verlag Temming, gegründet 1871
  3. „Borkener Zeitung“, Verlag Mergelsberg, gegründet 1867
  4. „Allgemeine Zeitung, Coesfeld“, gegründet 1834 (die älteste der ZENO-Zeitungen), seit 1889 Verlag Fleißig
  5. „Dorstener Volkszeitung“, Verlag Weber, gegründet 1917
  6. „Dülmener Zeitung“, Verlag Horstmann, gegründet 1874
  7. „Emsdettener Volkszeitung“, Verlag Lechte, gegründet 1897 mit dem Titel „Für alle“, seit 1917 neuer Titel
  8. „Haltener Zeitung“, Verlag Aymanns gegründet 1879
  9. „Lüdinghausener Zeitung“, Verlag Schnieder, gegründet 1848
  10. „Tageblatt für den Kreis Steinfurt“ (bis zur ZENO-Gründung Ochtruper Anzeiger), Verlag Kirch, gegründet 1876, 1908 von Kirch gekauft
  11. „Münsterländische Volkszeitung“, Rheine, Verlag Altmeppen, gegründet 1877
  12. „Werner Zeitung“, Verlag Adam, gegründet 1874

Als 13. Zeitung kam am 01.08.1923 acht Monate nach dem ersten Erscheinen der ZENO-Zeitung, der „Neue Emsbote“, Warendorf hinzu. Gegründet 1834, Auflösung 1895, Wiedergründung 1898 durch die katholischen Pfarrer des Dekanats Warendorf, seit 1900 im Besitz des Verlag Leopold.
Zwei Verlage aus Rietberg und Wesel schieden bald wieder aus, wegen Entfernung und anderer Schwierigkeiten.

Franz Walchner, dessen System des VERBO (Verband oberschwäbischer Zeitungsverleger) das Vorbild für die ZENO war und der sie außerdem bei dem Treffen am 4.8.1922 beraten hatte, war ebenfalls Anteilseigner an der Zeno. Da die ZENO aber kaum Reingewinn erzielte, hatte die Teilhaberschaft für Walchner keinen Sinn. Die Zeno begann deshalb bald mit der Rückzahlung der Stammanteile. „Mit Hilfe des Stammkapitals und verschiedener von der Gesellschaft aufgenommener Kredite wurde ein neuer Betrieb aufgebaut, der eine Redaktion und eine vollständige technische Einrichtung einer Zeitung umfaßte.“ (Grosskopff, S. 32f.) Diese Redaktion bearbeitete den allgemeinen Teil der Zeitung, der bei allen ZENO-Mitgliedern gleich war, die einzelnen kleinen Gesellschaftsmitglieder stellten nur noch den Lokalteil her. Fleißig stellte neben Druckpersonal auch verantwortliche Redakteure.

1923 erweiterte die Allgemeine Zeitung ihr Einzugsgebiet und benannte sich erneut um: „Ältestes Zentrumorgan und amtliches Kreisblatt für die Kreise Ahaus und Coesfeld. Stadtlohner Volksblatt – Vredener Anzeiger – Gescherer Zeitung“. In ihrer Jubiläumsausgabe von 1924 verweist sie erneut auf ihre politische Grundeinstellung: „Unsere Zeitung ist stets bestrebt gewesen, sich der einfachen und gottesgläubigen Denkart des katholischen Münsterlandes entsprechend einzustellen und hat einen Stab allererster Journalisten zu seiner Verfügung.“ (Jubiläumsausgabe vom 24.08.1924, S. 2) In einem Grußwort für die Jubiläumsausgabe äußerte der spätere Reichskanzler Franz von Papen als Vorsitzender der Zentrumspartei unwidersprochen: „Zu[r Gründungs]Zeit war dieses [katholische] Rückgrat so notwendig als heute, wo bolschewistische, sozialistische, jüdisch-demokratische und völkisch-atheistische Kräfte um unser Elend zerrissenes, armes Volk den Würfel werfen.“ (Jubiläumsausgabe vom 24.08.1924, S. 57)

Zwischen dem 30.9.1924 und 6.6.1926 erfolgte eine erneute Umbenennung in „Allgemeine Zeitung . Amtliches Kreisblatt für die Kreise Ahaus und Coesfeld. Zentrumsorgan und älteste Zeitung des westlichen Münsterlandes. Billerbecker Zeitung- Gescherer Zeitung-Vredener Anzeiger -Stadtlohner Volksblatt.“

Die Druckauflage der Allgemeinen Zeitung machte nach Grosskopff 1931 mit 5.841 Exemplaren insgesamt 14 % der 41.451 Exemplare aus, die die Gründungsmitglieder der ZENO von 1922 vertrieben. Überwiegend finanzierte sie sich durch das Annoncenaufkommen, die Abonnements deckten lt. eigener Aussage gerade die Anschaffung des Papiers.

Die Allgemeine Zeitung ab 1933

1934 erfolgte eine erneute Umbenennung, da die Zentrumspartei zerschlagen worden war, in „Zeno-Zeitung, Allgemeine Zeitung für die Kreise Coesfeld und Ahaus, Billerbecker Zeitung, Gescherer Zeitung, Vredener Anzeiger, Stadtlohner Volksblatt“.

Die Coesfelder Allgemeine Zeitung, die sich nach der nationalsozialistischen Machtusurpation als ehemaliges amtliches Mitteilungsblatt des „Zentrums“ im Zeno-Verbund verstärkten nationalsozialistischen Avancen zu erwehren hatte, kündigte 1933 ihrem Chefredakteur Edmund Pesch, der daraufhin bei der Tremonia in Dortmund Unterschlupf fand, sich aber den Nachstellungen nicht erwehren konnte und wie der spätere Adenauervertraute in seiner Autobiographie beschrieb, das Kriegsende im Gefängnis erlebte. Ob dies im Zusammenhang steht mit der forcierten Unterstützung der Propagandazeitung „National-Zeitung“ durch den mittlerweile „gleichgeschalteten“ Rat der Stadt Coesfeld, ist unbekannt. Zumindest konnte durch die Verleger der Versuch fürs erste abgewehrt werden, dass sie in ihrem Verbreitungsgebiet nicht mehr die amtlichen Mitteilungen hätten publizieren dürfen, wie es der Rat beabsichtigt hatte, womit eine wesentliche Einnahmequelle verloren gegangen wäre. Die neuen parteikonformen „Schriftleiter“ Schötteldreier (ab 1936) und Bönisch (ab 1942) folgten der nationalsozialistischen Parteilinie.

Welche Rolle die Verlegerfamilie Fleißig bei der zunehmenden Verstaatlichung ihres Blattes hatte, ist weitgehend unbekannt. Der Verlagsleiter Leo Fleißig trat erst zum 01.11.1939 in die NSDAP ein, sein zwei Jahre jüngerer, 1895 geborener Bruder, der als Verleger firmierende Max, hatte diesen Schritt schon zum 01.05.1937 vollzogen. Damit wurde eine übliche „Strategie“ der Coesfelder Elite praktiziert: ein Bruder, der eher weniger mit dem katholischen Zentrum in Verbindung gestanden hatte, wurde in der NSDAP aktiv in der Hoffnung, so die Wucht der nationalsozialistischen Aneignungen selber gestalten zu können. Bei der AZ scheint dies nicht zufriedenstellend funktioniert zu haben. Zunehmend mussten, soweit bekannt, da sie nicht mehr namentlich in der Zeitung erschienen, Chefredakteure mit eindeutiger NS-Biographie eingestellt werden. Dies änderte aber nichts daran, dass der ursprüngliche Zeitungsverbund ZENO mit Sitz in Münster, in dem die AZ seit 1922 als Gründungsmitglied mit weiteren nordwestdeutschen Verlagen verbunden war, 1940 von den Nationalsozialisten enteignet wurde. Die Zentrale in Münster wurde aufgelöst und Druckerpressen sowie alle weiteren Mobilien unter Wert verkauft. Die zuvor selbständigen Einzelverleger erhielten eine Anstellung als Angestellte.

Die NSDAP verschärfte ab 1935 ihre Pressepolitik gegen den Zeno-Zeitungsverbund. In einer ersten Phase stand der Versuch, mit den nationalsozialistischen Parteizeitungen den Zeno Zeitungen die Abonnements abzunehmen. Dieser Versuch gelang nicht. Die zweite Phase äußerte sich nach Großkopff (S. 162 – 165) in der „Anordnung des Präsidenten der Reichspressekammer“ vom 24.4.1935. In den geheimen Erläuterungen zu der „Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens“ hieß es unter Ziffer 3:
„Soweit aus der Vergangenheit zwischen Verlagen Interessengemeinschaften noch bestehen, die zu dem Zweck gegründet wurden, die beteiligten Verlage der politischen Macht ihrer Partei dienstbar zu machen (z. B. Verbo und ZENO), sind diese Gemeinschaften aufzulösen.“

Dazu genutzt wurden der Paragraf II. 1. H der Anordnung, wonach Zeitungsverleger nicht als Unternehmen auftreten konnten, „an denen Rechte anderer Zeitungsverlage oder solcher Personen und Personengesamtheiten bestehen, die an anderen Zeitungsverlagen berechtigt sind“ und II.1.i „Unternehmen und Berechtigte an Unternehmen“ keine Zeitungsverleger seien, „die der gemeinschaftlichen Herausgabe von Zeitungen und Zeitungsteilen“ dienten mit dem Ziel Verbo und ZENO zu zerschlagen. Die ZENO sollte wirtschaftlich und publizistisch völlig ausgeschaltet werden, was weit über die inhaltliche Gleichschaltung hinausging und zu einem gewissen Grade bereits durchgeführt worden war. Sechs Tage nach dem Erlass wurde den ZENO-Verlegern vom Gaupresseamtsleiter vorgeschlagen, ihre Zeitungen zu einem zusammengefassten parteiamtlichen Organ zu machen, an dem die NSDAP 51% hielt und die Verleger 49%. Die ZENO lehnte dieses Angebot ab.

Im Dezember 1935 wurden die ZENO Mitglieder aufgrund der Anordnung gezwungen ihre Verlage zu verkaufen. Die ZENO-Gesellschaft musste ihren Mitgliedern einzeln die Zeitung abkaufen, danach wurde der gesamte Besitz für 100 000 Mark an die „Vera“, eine nationalsozialistische Treuhandgesellschaft, weiterverkauft. Aufgrund persönlicher Kontakte des Dortmunder Verlegers Lambert Lensing, des ehemaligen Vorsitzenden des Vereins der deutschen Zeitungsverleger und im 1. Weltkrieg persönlicher Adjutant vom späteren Reichskanzler von Papen, wurde ein Kompromiss geschlossen, sodass die „Vera“ die Zeitungen an die Verleger zurück verpachtete. Anfang April 1936 erfolgte die Verfügung zur Verschmelzung von ZENO und „Westfälischen Tageszeitung“.

September 1940 wurden die Verleger der ZENO vor die Alternative gestellt, einer Fusion mit dem „Münsterischen Anzeiger“ bei erträglichem finanziellem Ausgleich zuzustimmen oder einer Zwangsschließung. Gleichzeitig wurden die Geschäftsführer der ZENO-Gesellschaft dazu veranlasst, die ZENO zu liquidieren. Damit ging die wirtschaftliche und publizistische Selbstständigkeit endgültig verloren. Die Jubilaumsausgabe von 1959 schreibt, dass das Verlagsgebäude der ZENO mitsamt Maschinen daraufhin verkauft werden musste.

„Westfälische Tageszeitung, Allgemeine Zeitung Coesfeld, Amtliches Organ des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP und sämtlicher Behörden“ (ab 1. Juli 1940)

Der Gauleiter Meyer schrieb in dieser Ausgabe als Grußwort: „Wenn heute die ‚Westfälische Tageszeitung’ als amtliches Organ der nationalsozialistischen Bewegung den Weg zu ihren Lesern antritt, dann hege ich den herzlichen Wunsch, daß die ‚Westfälische Tageszeitung’ als Mittler zwischen Nationalsozialismus und Bevölkerung immer und überall offene Herzen finden möge. Die ‚ Westfälische Tageszeitung’ wird eine Sachwalterin der Heimat, eine Kämpferin für Großdeutschland sein. Im nationalsozialistischen Sinne wird sie eintreten für den Sozialismus der Tat, für deutsche Art und deutsche Kunst. In diesem Sinne wünsche ich ihr alles Gute für die Zukunft.“

Und Verlag und Schriftleitung der „Westfälischen Tageszeitung“ äußerten sich in der ersten Ausgabe:

„Zum ersten Mal erhalten unsere Leser heute die ‚Westfälische Zeitung’, die nach dem Zusammenschluss des ‚Münsterischen Anzeigers’ mit den ‚Zeno-Zeitungen’ als neues Organ des Gaues Westfalen-Nord in der Gauhauptstadt Münster für Münster und das weite Münsterland herausgebracht wird. Schon der Titel besagt, welche besonderen Aufgaben sich die neue Zeitung gestellt hat. Sie will vorwiegend die Kräfte des westfälischen Volkstums pflegen und entwickeln, um sie als wertvolle Bestandteile dem Aufbauwerk im Großdeutschen Reich zuzuleiten. So fühlt sich die neue Zeitung eng mit ihren alten und neuen Lesern verbunden.
Als Organ des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP übernimmt die ‚Westfälische Tageszeitung’ die bereits vom ‚Münsterischen Anzeiger’ in den letzten Jahren durchgeführte Sonderaufgaben. Als amtliches Sprachrohr der Partei und sämtlicher Behörden erhält die neue Zeitung mit dem Sitz in der Gauhauptstadt Münster ihre besondere Bedeutung.
Mitten in diesem siegreichen Krieg, in einer Zeit, von deren Größe und Bedeutung ein Jeder tiefst durchdrungen ist, beginnt das neue Unternehmen. Verlag und Schriftleitung empfinden das als eine Verpflichtung, für alle Zukunft die ‚Westfälische Tageszeitung’ auf der Linie dieses Ausgangspunktes zu halten.
Dem Führer in letzter Treue zu dienen, durch letzten Einsatz für sein Werk und seine Idee die Kraft und Stärke des Reiches auch im nördlichen Westfalen zu mehren, das ist der oberste Leitsatz unserer Arbeit. Es bedarf damit keiner weiteren programmatischen Ankündigungen mehr. Wir wissen, daß unsere alten und neuen Leser im gleichem Geiste bemüht sein werden, unser Beginnen zu unterstützen. So gehen wir in engster Gemeinschaft mit ihnen allen ans Werk. Unser erster Gruß gilt dem Führer und Obersten Befehlshaber der siegreichen deutschen Wehrmacht.“

Das Druck- und Verlagshaus Fleißig, zum Schluß repräsentativ am Marktplatz in Coesfeld etabliert, erhielt in der letzten Märzwoche einen Volltreffer alliierter Bomber und brannte weitgehend aus. Nach der erfolgreichen Entnazifizierung ihrer Verleger und der Rückübertragung des Eigentums konnte aus der mit den Engländern gestalteten Übergangszeit ab Ende 1949 die „Allgemeine Zeitung“ weiter bestehen. Mittlerweile entstandene Konkurrenten hatten keinen Erfolg am Coesfelder Zeitungsmarkt.

Literatur und Quellen

  • „Allgemeine Zeitung für die Kreise Ahaus und Coesfeld“, Jubiläumsausgaben aus den Jahren 1924 (90 Jahre), 1934 (100 Jahre), 1959 (125 Jahre) im Stadtarchiv Coesfeld.
  • Einzelne Auflagen vom „Coesfelder Annoncen Anzeiger“ aus den Jahren 1914 – 1918 im Stadtarchiv Coesfeld.
  • Grosskopff, Rudolf: Die Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland GmbH 1922-1940, Dortmund 1963.
  • Pesch, Edmund: Erinnern und Besinnen. Aus einer schicksalsschweren Zeit, Köln 1983, S. 63- 89; 102, 126-129.