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Herforder Zeitung für Stadt und Land

BESTANDHALTENDE INSTITUTIONEN

Kommunalarchiv Herford

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Robin Butte (2024), Kommunalarchiv Herford

Herforder Zeitung für Stadt und Land

Erste Ausgabe der Zeitung vom 17. November 1883, letzte im Kommunalarchiv Herford befindliche Ausgabe vom 29. Februar 1936. Der Jahrgang 1889 fehlt.

Geschichte und Entwicklung

Titel

  • Ab 17. November 1883: „Herforder Zeitung. Anzeiger für Stadt und Land“
  • Ab 2. Januar 1892: „Herforder Stadt- und Landbote. Zeitung für Nachrichten-, Unterhaltungs- und Insertionswesen“
  • Ab 4. März 1892: “Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den Kreis Herford“
  • Ab 21. Oktober 1898: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den Kreis Herford und das Amt Rheme-Oeynhausen“
  • Ab 28. Oktober 1898: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den Kreis Herford, Stadt Oeynhausen und Amt Rheme“
  • Ab 15. November 1898: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den Kreis Herford, Bad Oeynhausen und Amt Rheme“
  • Ab 27. November 1899: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für die Städte Herford, Enger, Bad Oeynhausen, Vlotho & Kreis Herford“
  • Ab 8. Januar 1903: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den gesamten Kreis Herford“
  • Ab 26. August 1909: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den Kreis Herford“
  • Ab 1. Oktober 1912: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für den Stadt- und Landkreis Herford. Amtlicher Anzeiger für Behörden des Stadt- und Landkreises Herford“
  • Ab 1. Juli 1913: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für Stadt- und Landkreis Herford. Amtlicher Anzeiger für Stadt- und Landkreis Herford“
  • Ab 8. Dezember 1928: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Generalanzeiger für Stadt- und Landkreis Herford. Amtlicher Anzeiger. Herforder Tageblatt“
  • Ab 22. November 1934: „Herforder Zeitung für Stadt und Land. Mit den amtlichen Mitteilungen und Bekanntmachungen der Stadt und des Landkreises Herford“

Verlage

  • Ab 17. November 1883: G.A. Landwermann & Co., Herford
  • Ab 19. August 1884: Lemke & Kling, Herford
  • Ab 30. Oktober 1884: G.A. Landwermann & Co., Herford
  • Ab 3. März 1885: Dr. G. Robert, Herford
  • Ab 2. Januar 1886: Herforder Aktiendruckerei
  • Ab 5. Januar 1886: Herforder Aktiendruckerei (R. Siekmann)
  • Ab 14. Januar 1886: Herforder Aktiendruckerei (R. Siekmann)
  • Ab 16. Februar 1886: Herforder Aktiendruckerei
  • Ab 21. Juni 1888: Verlag A. Sämmer, Herford
  • Ab 3. Januar 1890: A. Jacoby, Bielefeld
  • Ab 7. Mai 1890: Act.-Ges. Wächter, Bielefeld
  • um 16. September 1890: Act.-Ges. Wächter, Bielefeld
  • Ab 2. Januar 1892: Martin Herrmann, Herford
  • Ab 1. Juli 1899: Christian Quentin, Herford.
  • Ab 6. April 1903: Quentin & Sellwig, Herford
  • Ab 2. Juli 1909: Max Quentin, Herford
  • Ab 10. Juli: Quentin'sche Verlagsanstalt, Herford
  • Ab 1. Juli 1913: Friedrich Kuhle, Herford

Politische Ausrichtung

Die politische Ausrichtung der Zeitung war zunächst freisinnig-liberal, so dass sie auch während der Weimarer Republik eine staatsstützende Rolle einnahm. So war anlässlich des Kapp-Putsches, in dessen Verlauf rechtsgerichtet Kreise im März 1920 versuchten, die demokratisch gewählte Regierung zu entmachten, in der Zeitung zu lesen: „Nur ein Wille darf jetzt in den Herzen aller derer leben, welche Verfassung und Gesetz schützen wollen, nur ein Gedanke bei allen lebendig sein, welche die organische Entwicklung wollen und jeden gewaltmäßigen Umsturz, ganz gleich von welcher er auch kommen mag, ablehnen: Nieder mit der Gegenrevolution!“. Ähnlich scharf verurteilte die Zeitung den Hitlerputsch im November 1923: „Das Münchener Verbrechen beendet. Hitler und Ludendorff verhaftet“. Und meinte zu Hitler selbst: „Hitler aber, Deutschböhme einfacher Herkunft, hatte keinerlei Vorstellung von der Welt, deren Gesicht er ändern wollte, kannte weder Bayern im Besonderen, noch Deutschland im Ganzen, hatte weder Einsicht noch brauchbare Mitarbeiter, weder Organisation noch Geld; er hatte nicht einmal Truppen. Nur ein kindischer Mensch konnte glauben, es genüge mit sechshundert Bewaffneten einen Bierkeller zu besetzten, zufällig anwesende Minister festzunehmen und den Generalstaatskommissar mit vorgehaltenem Revolver zur Annahme einer unklaren Erneuerung zu zwingen, um Bayern oder gar das Deutsche Reich zu erobern.“ Diese Meinung über Adolf Hitler änderte sich bald nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten, so dass in der Zeitung zu Hitlers Geburtstag im April 1933 ein Loblied auf den „Führer der nationalen Revolution“ angestimmt wurde, und auch schon die ersten organisierten antijüdischen Maßnahmen des NS-Staats ab Ende März 1933 unter dem Titel „Gegenmaßnahmen gegen die (jüdische) Greuelpropaganda“ die Unterstützung der Zeitung erfuhren.

Periodizität und Auflage

Periodizität

Anfangs drei mal wöchentlich, Dienstag, Donnerstag und Samstag. Ab 21.06.1888 täglich.

Auflage

  • 1902: 4.000
  • 1934: 2.620
  • 1935: 2.775

Literatur und Quellen

  • Handbuch der Deutschen Tagespresse. Leipzig Frankfurt, M: Armanen-Verl 1934.
  • Kürschner, Joseph: Handbuch der Presse. Berlin / Eisenach / Leipzig : Hermann Hillger Verlag 1902.
  • Sperling, H. O.: Sperlings Zeitschriften- und Zeitungs-Adressbuch: Handbuch der deutschen Presse 1935.