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Buersche Zeitung

BESTANDSHALTENDE INSTITUTION

Stadtarchiv Gelsenkirchen/Institut für Stadtgeschichte

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Luis Jonas Köring (2024), Westfälische Hochschule Gelsenkirchen

Buersche Zeitung (1881-1940)

Geschichte, Entwicklung und politische Ausrichtung

Verlag und Druck: Vestische Verlagsdruckerei Buer-Westf. (bis 1912), Buersche Druckerei (ab 1913)
Geschäftführer: Franz Otto Theben (1881), Felix Pöppinghaus, Heinrich von Vorst (1928), Heinrich Potthoff (1934)

Die Buersche Zeitung wurde 1881 von Franz Otto Theben unter dem Namen „Volkszeitung für Buer und Umgebung“ gegründet. Sie war die älteste Tageszeitung im Gebiet der späteren Stadt Gelsenkirchen-Buer. Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb Johann Urban von Vorst die Zeitung, wurde Geschäftsführer und benannte das Unternehmen in Vestische Verlagsdruckerei um. Im Jahr 1905 erfolgte die Umbenennung in „Buersche Zeitung“. Zwischen Juli 1907 und Dezember 1912 war sie ein Kopfblatt der „Recklinghäuser Zeitung“.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts änderte die Buersche Zeitung mehrfach ihren Titel, darunter in „General Anzeiger für Buer und Umgegend“ und „Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Buer in Westfalen“. Sie führte 1938 die „Hertener Allgemeine Zeitung“, die „Marler Zeitung“ und die Zeitung „Lippewacht“ als Kopfblätter. Die Zeitung prägte das lokale Informationsgeschehen bis zum 30. Juni 1940, als sie im Zuge der NS-Pressepolitik mit acht anderen Tageszeitungen zum „Westfälischer Beobachter. Ausgabe Buersche Zeitung“ zusammengeführt wurde.

Die Buersche Zeitung verstand sich als unparteiische, heimatverbundene Publikation. Dies blieb auch nach der Eingemeindung der Stadt Buer nach Gelsenkirchen im Jahr 1928 ein zentrales Anliegen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zeitung unter demselben Titel wiedergegründet und versuchte bewusst, an die Tradition der alten Buerschen Zeitung anzuknüpfen. In einem richtungsweisenden Artikel „Die Buersche Zeitung ist wieder da!“ vom 22./23. Oktober 1949 wurde als wichtigste Aufgabe der Zeitung definiert: „die Liebe zur Heimat zu wecken, die Verbundenheit mit der Heimat zu pflegen.“

Obwohl die Buersche Zeitung nach 1945 an die Tradition der ursprünglichen Zeitung anknüpfte, hatte sie verlegerisch keine vollständige Eigenständigkeit mehr. Sie fungierte von Beginn an als Nebenblatt der „Recklinghäuser Zeitung“, die im Verlagshaus Bauer herausgegeben wurde. Am 30. März 2006 gab das Zeitungshaus Bauer bekannt, dass die Buersche Zeitung aus wirtschaftlichen Gründen zum 30. September 2006 eingestellt wird.

Periodizität und Auflage

Jun. 1909 – Mär. 1928: 6x wöchentlich (Mo-Sa)
Apr. 1928 – Dez. 1932: 7x wöchentlich (Mo-So & Feiertage)
Jan. 1933 – Dez. 1933: 6x wöchentlich (Mo-Sa)
Jan. 1934 – Juni 1940: 7x wöchentlich (Mo-So & Feiertage)

Auflage

  • 1930: 21.000
  • 1934: 5.100
  • 1939: 18.500 (als Nebenausgabe des Westfälischen Beobachters)

Beilagen

  • Sonntagsblatt zur Erbauung, Belehrung und Unterhaltung der katholischen Familie (erste Ausgabe: 03. Januar 1909, nachgewiesen bis 30. Juni 1940)
  • Vestische Blätter, Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung (erste Ausgabe: 05. August 1917, nachgewiesen bis Nr. 10, 18.10.1917)
  • Die vestische Heimat. Wochenschrift für Kunst und Leben (erste Ausgabe: 1919)
  • Wochenbilder des vestischen General-Anzeiger (erste Ausgabe: 03. Januar 1925)

Konkurrenzblätter

  • Emscherzeitung (Jan. 1876 – Dez. 1904)
  • Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung (Dez. 1903 – Aug. 1944)

Nachfolger

  • Westfälischer Beobachter (1. Juli 1940 – 19. März 1945)
  • Buersche Zeitung (Neugründung, 22/23. Okt. 1949 – 30. Sept. 2006)

Literatur und Quellen

 
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