Siegblätter
Bestandhaltende Institution
Beschreibung verfasst von
Patrick Sturm (2022), Stadtarchiv Siegen
Geschichte und Entwicklung
Die „Siegblätter“ wurden im Jahr 1871 in Wissen (Sieg) auf Betreiben der katholischen Geistlichkeit, im Speziellen des Pfarrers Anton Josef Steinbusch, als katholische Heimatzeitung gegründet. Im Zuge des Kulturkampfes sollte das Blatt zudem die Belange der katholischen Bevölkerung vertreten. Als Herausgeber fungierte der aus Köln stammende Buchdrucker Johann Langen. Schon bald erlangte die Zeitung als „Lokalanzeiger für den Kreis Altenkirchen, den Oberbergischen Kreis, für Siegerland und Westerwald“ überregionale Bedeutung. Im Jahr 1919 erfolgte der Ausbau des Blattes durch die Zentrumspartei. Der Redaktionssitz wurde nach Betzdorf verlegt. Auch kam zu einer Aufspaltung in nunmehr zwei Zeitungen, die fortan unter den Namen „Sieg-Post“ in Wissen und „Rheinisch-Westfälischen Volkszeitung“ in Betzdorf erschienen. Zum 22. Oktober 1932 wurden die beiden Blätter wieder unter dem alten Namen „Siegblätter“ vereint, der ungeachtet der zwischenzeitlichen Namensänderungen stets im Volksmund erhalten geblieben war. Fortan gab es zwei Geschäftsstellen in Wissen und Betzdorf. Die Druckerei Hacker in Betzdorf besorgte Druck und Verlag. In der NS-Zeit wurde das kirchlich-bürgerliche Blatt gleichgeschaltet, blieb aber bis 1945 als Zeitung erhalten. Gegen Kriegsende wurde die Druckerei in Betzdorf bei einem Luftangriff zerstört. Damit endet die Geschichte der Siegblätter. Im Juni 1945 erschien zunächst das „Kreisblatt für den Landkreis Altenkirchen“, das jedoch bereits am 22. Oktober 1945 wieder verboten wurde. Der „Mittelrhein-Kurier“ versorgte in der Folge bis zur Lizenzerteilung an die Rhein-Zeitung Anfang 1946 den Kreis Altenkirchen.