Das Volk
Bestandhaltende Institution
Beschreibung verfasst von
Christian Brachthäuser (2022), Stadtarchiv Siegen
Geschichte und Entwicklung
Als Parteiorgan der Christlich-Sozialen Partei (CPD) mit ihrer antisemitischen, antisozialistischen und antikapitalistischen Programmatik, respektive als „Sprachrohr“ ihres prominenten Gründers, des ehemaligen Hofpredigers Adolf Stoecker (1835–1909), erschien die Zeitung „Das Volk“ bereits seit 1891 in Berlin. Nach den schweren Stimmenverlusten der Konservativen und der „Antisemitenparteien“ bei der Reichstagswahl von 1898 siedelte das Blatt im Jahr 1899 nach Siegen um, wo die Parteizeitung von der Westdeutschen Verlagsanstalt gedruckt wurde. Stoecker konnte sich in Stadt und Land Siegen einer loyalen Leserschaft sicher sein. Von 1881 bis 1893 und nochmals von 1898 bis 1908 repräsentierte er den Wahlkreis Siegen-Wittgenstein-Biedenkopf im Reichstag. Bis Januar 1922 führte das „Das Volk“ den Zusatz „Anzeiger für amtliche Ankündigungen der Kreisbehörde des Kreises Siegen“, ab Februar 1922 „Tageszeitung für Christentum, Deutschtum, Volkswohlfahrt“, ab 1929 „Siegerländer Tageblatt“. Als rechtsstehende Gazette erschien „Das Volk“ bis 1933, danach stellte die Siegener Druckerei auf eine wöchentliche Erscheinungsfolge um. 1941 endete die Veröffentlichung.