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Nr. 5

Dienstag, den 7. Januar 1936.

AoUtP

In Erwartung eines Luttangrills

London, 6. Januar.

WieExchange Telegraph aus Addis Abeba berichtet, rechnet man dort im Zusammenhang mit der Entwick­lung der Lage an der Nordfront sowie der Möglichkeit einer baldigen italienischen Offensive an der Südfront, für die nahe Zukunft mit einem Luftangriff auf Addis Abeba.

Wenn die italienischen Flugzeuge bisher nicht über Addis Abeba erschienen sind, so soll das hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, daß die zur Verfügung stehen­den Maschinen für diese Aufgabe nicht geeignet seien, denn abgesehen von der weiten Entfernung würden die Flugzeuge mit ihrer Bombenladung auch sehr beträcht­liche Steigungen zu überwinden haben. Wie erst jetzt be­kannt wird, sollen in den letzten Tagen bei den italieni­schen Luftstützpunkten neue Flugzeuge eingetroffen sein, die allen Anforderungen genügten, so daß nunmehr ein Luftangriff in den Bereich der Möglichkeit gerückt ist und angesichts seiner psychologischen und auch praktischen Wirkung nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfte. Die Hauptgrundstücke der verschiedenen Gesandtschafts­gebäude, deren bombensichere Unterstände bisher fast un­beachtet geblieben sind, werden bereits für ihre Zwecke hergerichtet. Außerdem haben die Abessinier selbst in der Nähe der Hauptstadt neue Unterstände angelegt.

Italiener berichten Erfolge

Heftige Kämpfe an der Südfront.

Rom, 6. Januar.

Der italienische Heeresbericht meldet:Im Tembien­Gebiet und beim Zusammenfluß der Flüsse Gabat und Gheva sind in kleinen Zusammenstößen von unsern Strei­sen feindliche Gruppen zurückgewiesen worden. Auf un­serer Seite sind zwei Soldaten der Heimatarmee und zwei Askaris gefallen. Ein Offizier und ein Soldat der Heimatarmee, sowie zwei Askaris wurden verwundet.

An der Somalifront haben unsere Dubatabteilungen in den letzten Tagen Amine am Canale Doria in der Gegend von Malca Coto besetzt. Nach Meldungen über abessinische Truppenzusammenziehungen in Areri auf der rechten Seite des Canal Doria haben unsere Dubat­abteilungen, unterstützt von Panzerwagen, am 1. und 2. Januar Areri erreicht und das abessinische Lager nach erbittertem Kampf erobert und zerstört. Der Feind ließ über 150 Tote und Verwundete auf dem Gelände. Auf unserer Seite fielen ein Soldat der Heimatarmee, drei Dubats und ein Askari. Fünfzehn Soldaten wurden ver­wundet. Die Luftwaffe hat auf der ganzen Frout eine sehr rege Tätigkeit entfaltet.

Insgesamt 50 Todesopfer

bei dem Bombenabwurf auf die schwedische Rote=Kreuz=Mission.

DN London, 6. Januar. Wie der Reuter=Kor­respondent aus Addis Abeba berichtet, hat der schwedische Pastor Svenson, der in einem Sonderflugzeug des schwe­dischen Roten Kreuzes in Addis Abeba eingetroffen ist, mitgeteilt, daß inzwischen zwanzig weitere Abessinier, die bei dem Bombenabwurf der Italiener auf die schwedi­sche Rote=Kreuz=Mission verletzt wurden, gestorben sind. Der Bombenüberfall hat somit insgesamt 50 Todes­opfer gefordert.

Eine englische Bekanntgabe.

DN London, 6. Januar. Das englische auswärtige Amt gibt amtlich bekannt, daß eine Bestätigung der Ge­rüchte vorliegt, wonach die abessinische Rote=Kreuz=Am­bulanz Nr. 1, die mit ägyptischem und britischem Per­sonal ausgestattet ist, am Sonnabend bei Dagabur mit Bomben beworfen und mit Maschinengewehrseuer durch ein italienisches Flugzeug angegriffen worden ist. Der Bericht stammt vom britischen Gesandten Sir Sidney Bacon aus Addis Abeba. Von den ausländischen Mit­gliedern dieser Rote=Kreuz=Ambulanz ist niemand verletzt worden. Ein Mitglied des Stabes der britischen Ge­sandtschaft sei an Ort und Stelle entsandt worden, um Bericht zu erstatten.

Scharter Protell Reguptens

DR Kairo, 6. Januar.

Die ägyptische Presse beschäftigt sich eingehend mit den Meldungen über Bombenabwürse auf die ägyptische Ro­te Kreuz=Station bei Dagabur durch italienische und fordern energischen Einspruch der ägyptischen Regie­rung. Der ägyptische Konsul in Addis Abeba bestätigte auf Anfrage der Regierung die Zeitungsberichte über den Bombenabwurf. Der koptische Patriarch und der ägyp­tische Ausschuß zur Hilfeleistung für Abessinien prote­stierten ebenfalls und forderten die Regierung auf, Ein­spruch gegen die Bombenabwürfe zu erheben.

OT

Kairo, 6. Januar. Wie die Blätter melden, hat die ägyptische Regierung beschlossen, gegen die Bombardie­rung des ägyptischen Rote=Kreuz=Lagers in Dagabur ei­nen scharfen Protest einzulegen.

Vollmotorisierte Division

Rom, 6. Januar.

Nach hier umlaufenden Gerüchten soll demnächst eine dritte italienische Division nach Italienisch=Somaliland entsandt werden. Es soll sich um die Trento=Division, die einzige vollmotorisierte Division der italienischen Armee handeln. Die Trento=Division stand noch vor einem Monat an der Brenner Grenze und wurde dann nach

der Cyrenaika verschifft, wo sie gegenwärtig statio­niert ist.

Der Papst lehnt ab

London, 6. Januar. Der Leiter der englischen Frei­kirchen Englands, Dr. Berry, teilte in Croydon mit, daß die römisch=katholische Kirche sich geweigert habe, an dem Friedensaufruf der protestantischen Erzbischöse, der am Sonntag in vielen Kirchen Englands verlesen wur­de, teilzunehmen. Man habe den Papst nicht nur zur Mitarbeit eingeladen, sondern ihm sogar die Führung übertragen wollen. Der Papst habe aber abgelehnt und erklärt, daß er seine Stellungnahme bereits genügend klargelegt habe.

?. der Wenrnäftihneit

Admiral Graf Spee in Wilhelmshaven in Dienst gestellt

Die deutsche Kriegsmarine hat einen wertvollen Zu­wachs erhalten: Auf der Marinewerft in Wilhelmshaven wurde das nach dem Sieger von Coronel benannte neue PanzerschiffAdmiral Graf Spee feierlich in Dienst gestellt. Bei der Flaggenparade hielt der Kommandant des Schiffes, Kapitän zur See Patzig, eine Ansprache, in der er zunächst den Arbeitskameraden der Stirn und der Faust, die dieses Wunderwerk deutscher Schiffsbaukunst geschaffen haben, seinen Dank aussprach. Dann begrüßte er die zu der Feierstunde erschienenen überlebenden Zeu­gen des Heldnkampfes von Coronel und Falkland und widmete den 2310 Gefallenen des Kreuzergeschwaders und ihrem ritterlichen Führer, dem Admiral Graf Spee, Worte ehrenden Gedenkens.

Admiral Graf Spee, der im Jahre 1912 zum Chef des deutschen Kreuzergeschwaders in Ostasien ernannt worden war, führte nach dem Ausbruch des Weltkrieges dieses Geschwader nach Südamerika und besiegte am 1. November 1914 in der Schlacht bei Coronel ein eng­lisches Geschwader. Wenige Wochen später, am 8. De­zember 1914, kam es bei den Falklandinseln zu einer zweiten Schlacht mit an Zahl stark überlegenen englischen Streitkräften. Admiral Graf Spee ging mit dem Flagg­schiffScharnhorst" unter. Im gleichen Gesecht starben auch seine beiden Söhne den Heldentod.

Nach einem Hinweis auf das hohe Vorbild dieses deutschen Kämpfers fuhr Kapitän zur See Patzig fort:

So steht dieser deutsche Seeheld vor unserem geisti­gen Auge als ideale Führerpersönlichkeit, ritterlich, tap­ser und treu, und in der bitteren Stunde des Todes zu einer Größe emporwachsend, die ihn und seine Besatzun­gen mit dem Ruhm der Unsterblichkeit verklärt hat. Dieses hohe Vorbild soll uns fortan den Weg weisen und Richtschnur sein bei unserem Tun und Handeln für Deutschlands Größe und Ehre. Und über diesem Schiff soll wehen des Deutschen Reiches Freiheitsflagge als Symbol deutscher Kraft, deutscher Einheit und deutscher Wehrhaftigkeit!

Langsam und feierlich stieg darauf die Reichskriegs­flagge empor. Nachdem das Deutschland= und das Horst­Wessel=Lied verklungen waren, gedachte der Komman­dant des Führers, dessen Wille und Glaube das deutsche Volk aufgerüttelt und wieder emporgeführt habe, und rief seiner Besatzung zu:Wir wollen unsere Pflichten tun wie jene, die für uns starben. Dieses Gelöbnis laßt uns vor der zum ersten Male über unserem Schiff wehen­den Flagge durch den Ruf bekräftigen: Unser Führer Adolf Hitler, unser Deutschland Sieg Heil.

Getreu bis in den Tod

Aus Anlaß der Indienststellung des Panzerschifses Admiral Graf Spee hat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. e. Raeder, folgendes Tele­gramm an den Kommandanten gerichtet:

Mit dem NamenAdmiral Graf Spee ist in der Geschichte des großen Krieges der Glanz des Tages von Coronel und der Ruhm vom Heldenkampf von Falkland unlösbar verbunden. Ein hervorragender Führer, der mit allen seinen Untergebenen durch treue Sorge eng verbunden war, ein wahrhaft ritterlicher Offizier, wird Graf Spee ewig als leuchtendes Vorbild vor uns stehen, dem nachzueifern unser höchstes Streben sei. Der Be­satzung des Schiffes sende ich zur Indienststellung meine kameradschaftlichen Grüße und besten Wünsche für den Erfolg ihrer Arbeit.

Der Besatzung übersandte der Flottenchef, Admiral Foerster, folgendes Telegramm:

Der Besatzung des PanzerschiffesAdmival Graf Spee sende ich zur Indienststellung die besten Wünsche und Grüße. Der Name, den das Schiff trägt, erinnert nicht nur an Kampf, Sieg und Untergang des ruhmrei­chen Kreuzergeschwaders zu Beginn des Weltkrieges, son­

dern er gemahnt Euch an die ewige Tugend, für die sich immer die Besten der Völker geopfert haben und dieAd­

miral Graf Spee und seine Männer in so vorbildlicher Weise bewiesen haben: die Treue bis zum Tode. So sei der Wahlspruch der Besatzung dieses neuen Schiffes jetzt und allezeit: Getreu bis in den Tod.

hitter besichtigt Autobahn

Abschnitt RosenheimMünchen.

dub München, 6. Januar.

Der Führer machte am Sonnabend in Begleitung des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, die erste Fahrt über den nunmehr fertiggestellten Abschnitt RosenheimMünchen im Zuge der Reichsauto­bahn MünchenLandesgrenze. Dieser Abschnitt der Reichsautobahn ist mit dem Uebergang über den Irschen­berg und seinem einzigartigen Gebirgsblick sowie der in diesen Tagen fertig gewordenen gewaltigen Mangfall­brücke, ein Meisterwerk deutscher Brückenbaukunst, wohl der landschaftlich schönste und sehenswerteste Teil unserer Reichsautobahnen.

Der Abschnitt von Holzkirchen bis zur Abzweigung nach Schliersee wird in den nächsten Tagen für den allge­meinen Verkehr freigegeben.

Göring

beglückwünscht die Lufthansa

Berlin, 6. Januar.

Der Reichsminister der Luftfahrt, Göring, hat der Deutschen Lufthansa zu ihrem zehnjährigen Jubiläum folgendes Glückwunschtelegramm gesandt:

Am Tage ihres zehnjährigen Bestehens gedenke ich Deutschen Lufthansa mit besonderer Herzlichkeit. Sie war in den Jahren des Niedergangs Träger echten Flieger­geistes und wahrer Kameradschaft. Durch zielbewußte Arbeit wurde die Lufthansa zum Kernstück unserer neu zu schaffenden deutschen Luftfahrt. Für die großen Auf­gaben, die die Handelsluftfahrt auch weiterhin im Dien­ste von Volk und Staat zu erfüllen hat, wünsche ich der Deutschen Lufthansa vollen Erfolg. Heil Hitler! Hermann Göring.

52. Jahrgang

Furchtbare Mordtal Aohof

Zerstückelte Leiche im Bücherschrank.

Berlin, 7. Jan. Der Kriminalpolizei gelang es, in Adlershof ein furchtbares Verbrechen aufzudecken, das bereits am zweiten Pfingstfeiertag 1935 begangen wor­

den ist. Der damals Glienicker Weg 152a bei einer 48= jährigen geschiedenen Frau Ahl wohnende, mehrfach vor­: bestrafte 40jährige Richard Wegner hatte sich in letzter Zeit dadurch verdächtig gemacht, daß er Einrichtungs­gegenstände der Frau Ahl verkaufte. Wegner behauptete, er habe von Frau Ahl, die sich auf Reisen befände, die Vollmacht erhalten, ihren Hausstand aufzulösen. Da der Verdacht gegen Wegner sich immer mehr verdichtete, daß er die Möbelstücke ohne Einwilligung der Frau verkauft hat, begaben sich Kriminalbeamte in Begleitung von Wegner, der inzwischen eine andere Unterkunft bezogen hatte, in die im dritten Stock eines großen Neubaublocks gelegene=Zimmer=Wohnung und stellten dort fest, daß sämtliche Räume völlig leer waren bis auf einen einzigen Bücherschrank.

Da Wegner sich weigerte, diesen verschlossenen Schrank zu öffnen und ein äußerst verdächtiges Benehmen an den Tag legte, sagten die Beamten ihm auf den Kopf zu, daß er die Frau ermordet und ihre Leiche in dem Schranke verborgen habe. Wegner gestand den Mord ein. Als die Beamten den Schrank öffneten, machten sie die schaurige Entdeckung, daßin Lumpen verpackt und mit Chlorkalk bestreut, die zerstückelten Leichenteile der Frau Ahl in den einzelnen Fächern lagen.

Im Laufe der Vernehmung gestand Wegner, daß er die- Tat bereits am zweiten Pfingstfeiertag vorigen Jahres begangen habe. Er behauptete, er habe die Frau im Verlause eines Streites getötet, hätte die Leiche dann zwei Tage in der Wohnung liegen lassen und sie mit einem Beil zerstückelt.

Abtreibungsprozeß in Berlin

125 Zeugen geladen.

DN Berlin, 6. Jannan. Das. Schwurgericht beim Landgericht Berlin trat am Montag in einen Abtrei­bungsprozeß ein, wie er in diesem Ausmaß die Berliner Gerichte noch nicht beschäftigt hat. Die Anklage richtet sich gegen den 45 jährigen Dr. med. Max Kleinmann,

einen aus Lublin in Rußland stammenden staatenlosen Juden, sowie zwei praktische Aerzte, die Dr. Kleinmann bei seinen verbotenen Eingriffen durch Leistung von Operationshilfe unterstützt haben sollen. Ihnen wird gewerbsmäßige Abtreibung in rund 60 Fällen sowie fahrlässige Tötung in einem Fall zur Last gelegt. Wegen Beihilfe sind ferner drei Frauen mitangeklagt, die als Heilkundige bezw. Hebammen den Aerzten in erheblichem Umfang Patientinnen zugeführt haben. Die strafbaren Handlungen erstrecken sich über die Jahre 1929 bis 1934. Dr. Kleinmann unterhielt ei­ne Praxis als Frauenarzt am Kurfürstendamm. Seine Abtreibungstätigkeit nahm einen solchen Umfang an, daß im Lause der Untersuchung 170 von ihm behandelte Frauen vernommen werden mußten. In rund 60 Fällen hat sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ein Schuldbeweis führen lassen. Vom Gericht sind nicht we­niger als 125 Zeugen sowie zwei medizinische Sachver­ständige geladen. Die Verhandlung, die mehrere Monate andauern wird, wird größtenteils unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt werden.

Einweihung

der Potsdamer Kriegsschule

In Anwesenheit des Oberbefehlshabers der Wehrmacht.

Am kommenden Donnerstag wird in Bornim die neu errichtete Potsdamer Kriegsschule in Anwesenheit des Oberbefehlshabers der Wehrmacht feierlich eröffnet. Der erste Kursus hat bereits Anfang des neuen Jahres begonnen.

Nach dem Weltkriege verschwanden damals mit der alten Armee auch die früheren Kriegsschulen. So besaß Potsdam seit diesem Zeitpunkt keine Kriegsschule mehr. Jeder Vorüberreisende wird sich des hohen, jetzt umge­bauten Turmes auf dem Brauhausberg erinnern können, wo später das Reichsarchiv seine Unterkunft fand. In der früheren Potsdamer Kriegsschule wurde selt dem Jahre 1859 der Offiziersnachwuchs herangebildet. Jetzt nach 18 Jahren ist diese Offiziersausbildungsstätte wieder Tradition, geworden und dient der Wehrmacht als wich­tiges Instrument, junge Soldaten zu tüchtigen Offizieren zu machen.

Der Rhein und seine Nebenflüsse fallen wieder

DNB Koblenz, 6. Jan. Infolge der sehr starken Niederschläge in der Vorwoche waren der Rhein und seine Nebenflüsse bis Sonntag beträchtlich gestiegen. In Ehrenbreitstein wie auch in vielen anderen Orten des Mittelrheingebietes waren die Fluten über die User ge­treten und überschwemmten den Leinpfad. In vielen Kellern war am Sonntag bereits Grundwasser einge­drungen. Besonders wild tobt die Mosel in ihrem Unter­lauf. Die Flut ergießt sich mit Tosen in den Rhein.

Der Pegel des Rheins und der Nebenflüsse erreichte in der Nacht zum Montag den Höchststand. Durch den Witterungswechsel trat von den frühen Morgenstunden des Montag an ein Rückgang des Wassers ein, so daß die zuerst eingeschränkte Rheinschiffahrt am Montag wieder voll in Gang gesetzt werden konnte. Die Mosel­Schiffahrt bleibt weiterhin gesperrt, ebenso die Floß­Schiffahrt auf dem Rhein.

Die Assen sind los

Mannheim, 6. Januar. Im Tiergarten des Mann­heimer Waldparks hatten jugendliche Besucher das Git­ter des Affenkäfigs beschädigt, ohne daß es gleich bemerkt wurde. Als die Kinder die Afsen neckten, gerieten die Tiere so in Wut, daß unter ihrem Toben das Gitter völlig nachgab und die Einfassung ausriß. Während zwei Afsen nach kurzem Ausflug freiwillig zum Käfig zurückkehrten, fiel ein dritter Asse außerhalb des Tier­gartens ein in einem Kinderwagen liegendes sechs Mo­nate altes Kind an und richtete es durch eine Bißwunde an der Stirn so zu, daß es ins Krankenhaus gebracht wer­den mußte. Durch den Jagdaufseher wurde der bösartige Asse abgeschossen. Der vierte Asse erlitt am folgenden Tage das gleiche Schicksal.