Praunick-Alideng

Klassen-Lotterid

Zur 1. Klasse 14(240) 244 habe ich abzugeben:

44 ½ ¼

.25 10.50 21. 92.

(nach auswärts 20 Pfa Porto exta).

Zur Ausspielunggelau in sämtlichen 5 Klassen

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Neue Lott.=Pläne kosteni#

Ziebung 1. Kl. am s. u. 15

Ernst Wissin

preuß. Lotterie. Einnehm­Fernruf 582.

Kanschongong

Die Kaufmarke S

liert am 2. 7. 19. ihre### tigkeit. Der dann noch handene Vorrat und später noch eingehen Kartoffeln werden Marken abgegeden.

Lüdenscheid, den Juni 1919.

Städt. Kartosselau

erschasdet Sonn= u. Festtage

Mit Ermächtigung 1# Herrn Regierungs=Pra## denten wird hiermit Widerruf gestattet, baß Stadtkreise Lüdenscheid Sonn= und Festtagen Handel mit Milch wi rend der Vormittagsstund von Uhr statts den darf.

Diese Regelung tritt dem Tage der Bekan­machung in Kraft.

Lüdenscheid, den Juni 1919.

(Die Pollgeiverweituc

Bekanntmachung

In das Handelsregisth Nr. 606 ist heute Firma Eduard Spelsbes Lüdenscheid und als 5 haber der Kaufmann Ka## August Eduard Spei

berg in Tüdenscheib en

getragen.

Lüdenscheid, 23. Juni 191#

Das Amtsgerich

Büsd uit Antachne den! und Feiertage.

betrügt monatlich Mark 1,80 (ohne Postgebühren).

Amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Lüdenscheid. K&ame. Amtlicher Anzeiger für den Kreis Altena.#

Ferntprecher: 98. Telegramm-Adreile: Zeitung.

Anzeigen bis 8 Uhr erbeten. Die einspaltige Zelle oder deren Raum kostet 30 Pfg. außerhalb 35 Pfg., Reklamen 100. Jeder Rabatr fällt bei Konkursen, gericht­licher Bettreibung der Gebühren fort.

Druck und Verlag von Karl Salle(Cilgenkamp& Rubl), Cüdenscheid, Friedrichstraße 9 L. Verantwortlicher Redakteur: Otto Scaar, Eüdenscheid.

Mittwoch, 2. Juli 1919.

IA. Johaggng.

Berlin ohne Verkehrsmittel. Der Umsturzplan der Kommunisten.

das Neueste vom Tage.

allgemeinen Neuwahlen zum Reichstag sollen, wie ##i, im Jannar erfolgen.

folge des Streiks ist Berlin völlig ohne Verkehrs­l, da gestern auch die Omnibuskutscher in den Streik sind.

r Eisenbahnminister macht bekannt, daß alle strei­Arbeiter und Beamten, die bis zum 3. Juli die Arbeit ieder ausgenommen haben, entlassen sind.

Hamburg und Altona sind Regierungstruppen ein Es kam zu keinen größeren Zwischenfällen. i der Abreise aus Spaa wurden die Mitglieder der en Waffenstillstandskommission mit Steinen bewor­Verletzt wurde niemand.

#ltusminister Haenisch erklärte in der preußischen Lan­sammlung, daß aus den Schulen die Wahrzeichen des ichen Deutschland verschwinden müssen. ich Mitteilung des Regierungspräsidenten in Arusberg on Mitte Juli ab die Brotmenge wöchentlich auf fünf erhöht werden.

Alle Räder stehen still.

perlin, 2. Juli.(Drahtmeldung) Der Groß=Berliner Ver­reik wird sich auch auf die Omnibusangestellten erstrecken, so ie Reichshauptstadt von morgen ab nur noch auf Auto= und #tenverkehr sowie auf Hilfsfuhrwerke angewiesen ist. Die Streik­g hat auch die Beförderung von Postpaketen durch die Straßen­untersagt. Die mangelnde Zufuhr infolge des Eisenbahner= hat die Kohlenstelle in Groß=Berlin vernnlaßt, die weitere nverteilung einzustellen. Der Verkehrs von Hilfsfuhrwerken sht so ausgedehnt wie beim letzten Streik, da viele Fuhrwerks­Angriffe durch Streikende befürchten. Auf dem Alexander­lam es schon zu Angriffen der Menge gegen Hilfsfuhrwerke, im Eingreifen des Militärs führten. autB, Z. am Mittag rechnet die Direktion der Großen ner Straßenbahn mit einer längerer Dauer des Verkehrsstreiks. dem alle Versuche, zu einer Einigung zu gelangen, scheiterten, Prläufig an die Aufnahme neuer Verhandlungen nicht zu denken. dem gleichen Standpunkt stehen die Reichs= und Staatsregie­und die Stadt Berlin. Seit heute früh ist auch der Stadt=, und Vorortverkehr um Großberlin eingestellt worden von amts­auf Anordnung des Präsidenten des Eisenbahndirektionsbe­Berlin. Im gegenwärtigen Zeitpunkt bei dem herrschenden el an Lokomotiven und Wagen und der schlechten Zustände der Gebsmitteln glaubte die Eisenbahndirektion die Verantwortung lie Sicherheit des Lebens der Fahrgäste nicht mehr übernehmen Innen.

Die Regierung geht gegen die Drahtzieher des Großberliner #hrsstriiks energisch vor. Zahlreiche Führer der Kom­risten und eine größere Zahl revolutionärer Obleute wurde nommen. Ursprünglich war der 19. 5. für den Beginn des #ralstseiks in Aussicht genommen. Die Führec der Unabhän­### hatten bereits eine Ministerliste für die künftige Röterepu­#k und deren Proklomation vorhereitet.

nister Oeser kündigt Entlassung der streikenden Eisenbahner an.

Berlin, 2. Juli.(Drahtmeldung) Der Minister der öffent­

Spazierstöck### Arbeiten, Oeser, erläßt eine Bekanntmachung an die Eisen­Waglerstbugger, in der er darauf hinweist, daß trotz der ablehnenden Hal­der Organisationen gegen den Streik und trotz der Maßnahmen Regierung dieser dennoch fortgesetzt wird. Dies veranlaßt den ister, folgendes zu bestimmen:

Arbeiter, die nicht bis spätestens Donnerstag den 3. Juli ihren sirme### wieder aufnehmen, sind entlassen. Ebenso erhalten Bemmte,

nicht bis zum genannten Tape ihren Dienst wieder aufnehmen, Entlassung nuch den disziplinarischen Bestimmungen. Für die eit der Arbeitswilligen ist Sorge getragen.

Beslenstmnachencd

In das Handelsregist 4 Nr. 97 ist heute zu 3 Firma Gebr. Schmid Lüdenscheid eingetragen Die Prokura des Hau## nanns Seitz Kaiser Lüdenscheid ist erlosche Lüdenscheid, 25. Juni 19½ Das Amsgericht.

Stächlische

Spartasse

- Sauerfelderstr. 3.

Um den lebhaften### ihr zum Monats=Schle nd=Anfang zu verteil nd dadurch einem Andra orzubeugen, besagt so unserer Sagunge Die Einlagen aus sten 3 Tagen des 9 its werden vom., eiteren Einlagen von if die Einlage folgend age ab verzinst. lückzahlungen endigt serzinsung mit dem ückzahlung vorhergeh n Tage, jedoch soll ückzahlungen in den## 3 Tagen des Monc# Zinsgenuß bis En Sonate verbleibens Fällige Zinsscheine eichs= u. Staatsanleih rden in Zahlung nmen.

wüe Reparatun

auch an nicht bei mir kauften Sachen billig

Hagener chirm=Manusa

zeni.., Elberfelde neben Schürmann.

in Milchscha

erkaufen. u erft. unter Nr.! er Geschäftsst. de.

Folgen des Eisenbahnerstreiks. Bei der Besetzung des Ver­Ebebahnhofs Berlin=Lichtenberg durch ein Kommando der Reichs­Ortruppen wurden mehrere Waggons von Pferden, Ochsen und #nvieh vorgefunden, die anscheinend schon längere Zeit dort ge­#den hatten, ohne daß sich jemand um die Tiere gekümmert hätte. Anzahl Tiere war bereits verendet, andere konnten nur durch chlachtung der Allgemeinheit nutzbar gemacht werden. Dem #ellen Eingreisen der Soldaten gelang es, die übrigen Tiere vor völligen Verdursten zu retten. Leider ist dieser Vorfall, eine #e des Eisenbahnerstreiks, nicht der einzige seiner Art.

Die Besetzung Hamburgs.

Hamburg, 1. Juli.(WTB.=Drahtung) Die Besetzung des Ostteils von Hamburg vollzog sich im allgemeinen ohne Zwischenfall. Der Hauptbahnhof, Rathaus und sonstige Punkte wurden schon am frühen Vormittag von starken Truppenabteilungen besetzt und durch Geschütze und Maschinengewehre gesichert. Drahtverhaue sperren zur Zeit die nähere Umgebung des Rathauses ab. Der Straßenbahn­verkehr im Innern der Stadt ist teilweise gesperrt. Das zur Ar­beit eilende Publikum ertrug die Spekre mit gutem Humor, denn es fühlt sich unter dem Schutze des Militärs sicher und zieht Ver­gleiche mit den Tagen, an denen der Aufruhr in Hamburg tobte und Handel und Wandel gänzlich darniederliegen mußten. Die kleine Behinderung des Verkehrs wurde deshalb gern in Kauf genommen. Nur an einigen Stellen wurden die Truppen vom Publikum in her­ausfordernder Weise belästigt. An diesen Stellen schritt das Mi­litär energisch vor.

Ueber den Einmarsch der Truppen in Altona wird uns folgendes mitgeteilt: Das 1. bayrische Schützenregiment unter Oberst­leutnant Herrgott, der durch seine Tätigkeit als Stadtkommandant von München bekannt ist, langte gegen 6 Uhr früh in Altona an. Die Truppen wurden während des Einmarsches wiederholt von den Dächern beschossen, so daß sie von den Waffen Ge­brauch machen mußten. Im allgemeinen verlief der Einmarsch ruhig. Die Besetzung vollzieht sich planmäßig. Die Operationen des Abschnittes West stehen unter dem Oberbefehl des Oberleutnants von Ledebour.

Krawalle in Bielefeld und Hörde.

Münster, 1. Juli. Das Generalkommando teilt mit: Die Un­ruhen in Bielefeld, deren äußerer Anlaß, wie stets, Lebens­mittelschwierigkeiten waren, verschärften sich im Laufe des gestrigen Tages. Unruhige Elemente, die die Gelegenheit des Ab­rückens der Freiwilligentruppen ausnutzen wollten, um sich zu be­reichern und Waffen zu verschaffen, waren in die Kaserne eingedrun­gen, entwaffneten die Sicherheitswehr, besetzten die Spinnerei Vor­wärts, Bahnhöfe Bielefeld, Brackwede und Brakel. Bei den an­schließenden Schießereien sind leider auch Opfer zu beklagen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Reichs= und Staatskommissars Severing, der zufällig in Bielefeld weilte, wurden vom Generalkommando Trup­pen nach Bielefeld entsandt. Damit wurde die Verhängung des verschärften Belagerungszustandes unvermeidlich, um die verantwortlichen Ruhestörer unschädlich zu machen. Das Frei­korps Gabeke rückte nachts in Bielefeld ein und entwaffnete einen großen Teil der Unruhestifter. Die Nacht verlief ruhig. Am heutigen Morgen erfolgte ein kleiner Störungsversuch, der aber erfolglos blieb, da auch die Arbeiterschaft die Ausschreitungen durch­weg verurteilt. Eine große Anzahl von Leuten, die sich an der Ent­fesselung der Unruhen beteiligt hatten, konnten festgenommen wer­den. Die Ruhe ist jetzt völlig wiederhergestellt.

Hörde, 1. Juli.(WäB.=Drahtung.) Zu Kravallen, deren Ursache die hohen Preise für Gemüse und Obst sind, kam es heute in Hörde auf dem Alten Markt, wo der Wochenmarkt abgehalten wurde. Die Menge stürmte zunächst Fleisch= und Wurststände der Pferde­metzger, die Stände der Gemüse= und Obsthändler sowie die der Fisch­verkäufer. Die Waren wurden entwendet und zum Teil zerstört. Dann zog die Menge zu vielen Hunderten durch die Stadt, wo sie in mehrere Geschäfte eindrangen und die Waren zu Schleuderpreisen ver kaufte. Vor dem Rathause sammelte sich eine große Menschenmenge an, an die der Kommunistenführer Tombrock eine Ansprache hielt. Die Unruhen bauern fort.

Ausschreitungen in Spaa nach Versailler Muster.

Spaa, 2. Juli.(WTB.=Drahtung). Obwohl den englischen und belgischen Behörden bekannt war, daß die Abreise des Personils den Waffenstillstandskommission abends 9 Uhr erfolgte, verhinderten sie starke deutschfeindliche Kundgebungen und Ausschreitungen vor dem Bahnhof nicht. Johlen, Pfeifen, Schreien und soindliche Rufe erfolgten. Es wurden Steine gegen die vom Hotel abfahrenden Automobile geworfen. Obwohl einzelne Steine die Insassen trafen, gub es keine Verletzungen. Die Glasscheiben der Automobile wur­den zertrümmert.

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Amsterdam, 1. Juli.Handelsblad meldet aus Paris, Ru­mänien werde bei der Unterzeichnung des Friedensvertrages mit Oesterreich vielleicht dem Beispiel Chinas folgen, da es mit den angebotenen Friedensbedingungen ebenfalls unzufrieden sei.

Stockholm, 2. Juli.:(WTB.=Drahtung) Wie Branting aus London meldet, werden auch in konservativen englischen Kreisen Stimmen gegen den Frieden laut. DerObserver sagt z. .: Gewalt, mag sie sich nun Imperialismus oder Bolschewismus nennen, kann nur ihren eigenen Untergang vorbereiten.

Paris, 2. Juli.(WTB=Drahtung) Nach der Note der Al­liierten hat die türkische Delegation beschlossen, Frankreich zu verlassen. Sie wird am Mittwoch abreisen.

Keine Abreise des Kaisers aus Holland.

Amsterdam, 2. Juli.(WTB.=Drahtung)Handelsblad wird von offiziöser Seite ermächtigt, die Meldung von der beabsichtigten Abreise des Kaisers auf das bestimmteste zu dementieren.

Neuwahlen voraussichtlich im Januar.

Berlin, 2. Juli.(TU.=Drahtung) Die allgemeinen Neu­wahlen zum Reichstage werden voraussichtlich im Januar statt­finden.

Einberufung des Friedensausschusses?

Berlin, 2. Juli.(Drahtmeldung) Das.. meldet, daß aus Abgeordnetenkreisen die sofortige Einberufung des Friedensausschusses namentlich mit Rücksicht auf die Regelung der Ostmarkenver­hältnisse gefordert wird.

Groener zum Oberbefehlshaber des Grenzschutzes ausersehen.

Berlin, 2. Juli.(TU.=Drahtung) Die Ernennung des bis­herigen Generalquartiermeisters Groener zum Oberbefehlshaber des östlichen Grenzschutzes steht, Zeitungsmeldungen zufolge, bevor. Eine große Anzahl Generale und Offiziere lehnt es ab, sich dem Befehl Groeners zu unterstellen.

Im neuen Polenreich.

Millionen von Deutschen sollen sich nun mit dem Gedanken ab­finden, künftig im Polenreich zu leben. Alle heiligen vaterländi­schen Ueberlieferungen der Vergangenheit versinken damit für sie; und nur die schmerzliche Ueberlegung, daß ja auch Deutschland heute nichts ist als ein nationales Trümmerfeld, kann ihnen den Gedanken an das, was sie verlieren, ein wenig mildern. Wie aber ist für sie der Ausblick in die Zukünft? Gingen sie aus der Hand eines wohlgeordneten Kulturstaates in die eines gleichen über, kä­men sie in ein Reich, dessen Vergangenheit den neuen Bürgern Sicherheit des wirtschaftlichen wie idealen Eigentums verbürgte, so würden sie schließlich vielleicht über den Wechsel der Verhält­nisse hinwegkommen. Aber das neue Polen bietet für Ordnung und Recht. noch weniger Sicherheit als es das alte, wegen seiner polnischen Wirtschaft" berüchtigte in seinen schlimmsten Zeiten geboten hat. Vor allem den Deutscher, die das Unglück trifft, diesem Reiche anheimzufallen, sind würdige oder auch nur erträg­liche Zustände in keiner Weise gewährleistet. Auch daß Bestimmun­egen zum Schutze der völkischen Minderheiten nach dem Friedensver­trage getroffen werden sollen, ist ein schwacher Trost für sie. Pol­nische Rachsucht und Niedertracht wird unter tückischer Zustimmung der Entente stets Vorwände finden, um die Deutschen zu entrechten, zu unterdrücken und zu berauben. Es fragt sich auch, ob überhaupt jemand im neuen Polen vorhanden ist, der den Schutz der Minder­heiten wirksam in die Hand nehmen könnte, ja ob nur eine Spur von Verständnis für diese Pflicht zu erwarten ist. Der Pole be­sitzt viel Nationalstolz oder Nationaldünkel, ob er aber irzendwie echtes nationales Ehrgefühl besitzt, das muß nach den Umständen, unter denen das neue Polenreich entstanden ist, sehr stark bezweifelt werden.

Wie waren doch die geschichtlichen Ereignisse? Die Polen in Rußland warteten schon immer auf die günstige Gelegenheit zur Loßreißung vom Zarenreiche. Solange aber die riesigen russischen Heere noch mit irgend welcher Aussicht auf Erfolg imWeichsellande standen, rührte sich keine polnische Hand zur Erhebung. Die Po­len sahen untätig zu, wie die deutschen Truppen ihr Land befreiten. Die Polen ließen sich dann ihr neues Reich von der deutschen Re­gierung als Geschenk in den Schoßt wersen. Die Voraussetzung, die daran geknüpft war, daß sle nunmehr ein polnisches Heer zur Verteidigung ihres Landes bilden sollten, erfüllten sie jedoch nicht. Anstatt Dankbarkeit zu beweisen, zeigten sie vielmehr alsbald die ja im Osten sprichwörtliche Treulosigkeit des polnischen Charakters. Sie sahen es wohl gerne, daß die deutschen Heere die Macht Ruß­lands zerschlugen, aber den Endsieg der Mittelmächte wollten die Zolen nicht befördern; im Gegenteil, sie hofften auf die Niederlage ihrer Wohltäter. Viel mehr Polen, als man bei uns geahnt hatte, standen ja längst unter den Fahnen unserer Feinde. Tückisch lau­ernd warteten die polnischen Führer ab, auf wessen Seite sich die Entscheidung schließlich neigte, Und erst als die Revolution die deutsche Wehrmacht gebrochen hatte, bekannten sie offen Farbe. In schamlosem Undank verriet das neue Polenreich die Mittelmächte, die es erst geschaffen hatten; in feiger Raubgier brachen die Polen wie ein Rudel Wölfe aus ihrem Hinterhalt hervor und stürzten sich auf die nun wehrlosen deutschen Ostmarken.

Freilich, daß ein Staat mit solcher Entstehungsgeschichte ein mehr als zweifelhaftes Gebilde ist, zeigte sich auch sofort. Wäre unter den Polenführern ein Mann von großen staatsmännischen Eigenschaften gewesen, einderartiger Eintritt in die Völkergemein­schaft wäre vermieden worden: Es ist das Wirken und Wühlen der kleinen agitatorischen Geister, nebenbei bemerkt zum Teil von Elementen nicht unzweifelhaft polnischer Abkunft, das mit so un­würdigem Ränkespiel zum Ziele gelangen mochte. Zum Ziel aller­dings nur der augenblicklichen persönlichen Wünsche dieser Dema­gogen. Denn das Polenreich, von dessen Neuerstehen sie reden, steht höchstens auf dem Papier. Im eigentlichen Polen, in der Haupt­stadt Warschau, herrscht völligste Unordnung: diepolnische Wirt­schaft ist wieder da, ehe man in Polen zu regieren angefangen hat. Wie wird es erst werden, wenn der Streit um die Krippe so recht entbrennt! Wenn die Tage des alten polnischen Reichstags neu erwachen! Ganz öffentlich spricht man in unterrichteten Krei­sen davon, daß dies Polenreich bald wieder zusammenbrechen werde. Wohl zu begreisen, daß es selbst vielen Polen in unsern Ostprovin­