Westryn,.,, Crnttrl.
Nro. 1.
Dortmund, Dienstag den gten Jänner 1814.
An unsere Vaterlandsvertheidiger.
Von einer Markanerin.
Melodie: Vom hoh'n Dlymp herab ward uns die Freude 2c.
Den Ruf zum edeln Kampf hör; ich erschallen,
Und jede Brust hebe sich=voll Muth.
Heil uns; das schöne Loos ist nun gefallen, Für Deutschlands Freiheit fließt das Blut!—
Eilet, ihr Jünglinge, eilet herbei
Kämpft kühn und muthvoll: wir sind wieder frei.
O, welch ein freudig unnennbares Sehnen Durchstromt das freudetruneene Herz!
Weh! daß das Weib nichts hat, als ihre Thräuen, Und Mitgefühl für fremden Schmerz;
Sonst rief ich, ihr Schwestern nehmt Lauze und
Speer
Gleich Hermanns Tusnelda, und folget dem Heer!—
Doch ach zu schwach ist unser Arm zum Streiten, Zu leicht bewegt der weiche Sinn;
Nur unstre Wünsche können euch begleiten
Die nehmt aus voller Seele hin!—
Der Gott, der den theuern König uns gab,
Der seude euch seinen Segen herab!
Auf dennk ihr theuern Kämpfer, euch beseele Ein Hochgefühl für's Vaterland!
Auf dann zum Kampfe, kein Markaner fehle,
Der sich nicht gern mit euch verband.
Bald krönet den schönen Eifer der Sieg Gewiß in diesem heiligen Krieg.
Kehrt ihr dann einst zurück, ihr jungen Helden,
Mit Ruhm bedeckt zum stillen Heerd:
So soll ein Freudenjubel es uns melden
Daß Gott euch hat den Sieg beschert.
Und heiter schmeckt ihr an liebender Brust Des frohen Wiederseheus seelige Lust.
Und schmerzen auch die ehrenvollen Wunden Seyd ihr erschöpft vom heißen Streit,
So find's des Weibes heil'ge schduste Stunden, Die sie zu eu'rer Pflege weiht.
Drum muthig, ihr Braven! euch lohnet Sott Für alle ertragene Mühe und Noth!