Amtliches Kreisblatt für
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als Staatsgeschäft.
Die englische Admiralität als Kriegsgewinnler.
Seitdem die englische Handelsschiffahrt unter taatliche Kontrolle gestellt worden ist, hat es nicht an Stimmen gefehlt, die mit dieser Maßregel der engtischen Regierung äußerst unzufrieden waren. Gedacht als eins der Mittel zur Abschwächung der Wirtung des Unterseebvotkrieges hat die staatliche Aufsicht und Regie wohl mehr schädlich als nützlich gewirkt, und es ist sogar behauptet worden, daß die aus dem staatlichen Einfluß der englischen Handelsflotte erwachsene
Einbuße an Schiffsraum monatlich 15—20 Prozent beträgt, weil die Häfen durch die fehlerhaften Anordnungen verstopft und die Schiffe in ihrer Bewegungsfreiheit gehemmt werden.
Daß aber auch noch andere materielle Gründe für das Vorgehen der englischen Regierung gegen die Reeder maßgebend gewesen sind, das geht aus einer Abhandlung in der„Norwegischen Seefahrtszeitung“ zervor, worin eine englische Reederei nähere Angaben über die staatliche Verwendung eines ihrer Dampfer macht. Während die betreffende Reederei durch die Vermietung ihres Dampfers an den Staat auf einer Rundfahrt nach Südamerika 23000 Mark Verlust gehabt hat, beträgt der Verdienst der Regierung nicht weniger als 800 000 Mark.
Der Dampfer ging am 14. April.von Cardiff in Zeitcharter der Admiralität ab und kehrte nach Hull am 13. August, also nach 126 Tagen, zurück. Bei einet monatlichen Miete von 35000 Mark betrug die Gesamteinnahme der Reederei 145000 Mark. Hierzon waren Mannschaftsköhne, Proviant, Ausrüstung und Versicherungsprämien zu bezahlen, so daß die Reederei am Schluß 23000 Mark zusetzen mußte. Der Dampfer wurde in Cardiff mit 4000 Tonnen Kohlen nach Montevideo(Uruguay) beladen und erzielte hierfür ungefähr 470000 Mark Fracht. Die Heimreise von Rosario mit einer Ladung Mais nach Hull(Ostengland) brachte 695000 Mark, so daß also insgesamt die Admiralität 1 165000 Mark Einnahme an Fracht hatte. Nach Abzug von Miete und anderen Kosten
von S000bc Mare Reinverdienst
Ueber dieses Resultat führr der Bericht der Reederei an die Aktionäre bittere Klage. Wenn auch durch den Erlaß vom 3. August 1914 die englische Regierung ermächtigt worden sei, eine große Anzahl von Schiffen als Transportdampfer, Hilfstreuzer und andere Hilfsschiffe für den Marinedienst zu requirieren, so sei doch kaum anzunehmen, daß sich diese Befugnis auch darauf erstrecke, mit solchen Schiffen das Frachtfahrtgeschäft zu betreiben und den englischen Reedereien Konkurrenz zu machen. Wenn auch der große Lasten auf jeden Einzelnen lege, so sei es doch nicht richtig, daß gerade die Schiffahrt, die von der größten Bedeutung für das britische Weltreich sei, besonders ausgesucht werden sollte, um zum Nuzen der Staatskasse ganz erhebliche Verluste zu
in ders glstichen. u. se die englische Regierung Handels t ka#te gemesen ihre Hand auf eine
zu legen, welche durch die
Tüchtigkeit der englischen Reeder ohne Staatshilfe zur höchsten Blüte gekommen wäre. Nun zeigte
Dank und ihre Erkenntlichkeit dadurch, daß sie den Reedern ihren Verdienst
#. au kmmt und sie sogar zu großen Geldverlusten
Bei einzelnen großen Unternehmen Für Zimmerleute
Anstreicher 23 Cent.
#ett#r 20 Cent, ungelernte Arbeiter 16—20 Cent. Wenn auch in einzelnen Fällen eine höhere Entmag, so würde die Mehrzahl der holländischen Arbeiter doch froh sein, wenn sie zu
Aphter aber die dor Shracheu Knde., Kus:
kander ater, die der Spracht und Arbeitsweise des Landes unkundig sib, ziehen vielfach bettelnd und vergeblich arbeitsuchend vonl Ort zu Ort. Unter ihnen, dis in dem reichen Holland“ ein bequemes Leben zu wit„chotften, herrscht häufig das bitterste Elend. Nil lieser Besorgnis wird dem kommenden Winter entgegengesehen.
ge In reichen Fett= und Butterlande Länemark haben über die Regelung der Fettverteilung Verhandlungen
begonnen. Es gilt als sicher, daß sowohl für Butter
wie fu. Felt Karten eingeführt werden, auf Grund
deren angeblich jeder Person wöchentlich 250 Gramm Enlter und 250 Gramm Fett zustehen sollen. Auch
für Schweinefleischwaren ist demnächst die Einführung des Kartensystems zu erwarten.
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mit Gehelmtinte auf harmlose Zeitschriften geschrieben, durch Mittelspersonen dem französischen Nachrichtenbureau in Holland übermittelt wurden. In ihrer Wohnung fand man Berichte genauen Angaben über militärische und wirtschaftliche Verhältnisse in Deutschland vor. Auch dieser Fall zeigt, daß wir auf Schritt und
Tritt von Agenten und Spionen beiderlei Geschlechts umgeben sind, die mit großem Geschick den Feinden im Ausland jede gewünschte Aufklärung zuteil werden lassen. Es ist vaterländische Ehrenpflicht aller deutschen Frauen und Mädchen, sich diese Tatsache stets vor Augen zu halten, niemals gedankenlos über irgendwelche Dinge militärischer Art mit unbekannten Geschlechtsgenosfinen zu plaudern, und vor allem gegenüber Frauenspersonen, die in solchen Dingen ihren Verdacht erregen, zurückhaltend zu sein und, wenn möglich, zu ihrer Entlarvung beizutragen.
Die Notlage der Neutralen.
Arbeiterelend in Holland.
Deutschland ist vielfach noch die Ansicht verbreitet, daß in Holland alles noch im Ueberfluß vorhanden sei, und daß dort das Land wäre, in dem im alttestamentlichen Sinne Milch und Honig flösse. Diese Auffassung ist unrichtig. Allerdings sind die meisten Lebensmittel noch erhältlich, aber nur zu Preisen, die gegen die in Friedenszeiten gezahlten um vas Loppelte oder das Dreifache gestiegen sind und die die gewohllle ausreichende Beköstigung der Minderbemittelten vollständig ausschließen.
.: Die Fälle, in denen Leute, vom dunger erschöpft,
Straße zusammenbrechen, mehren sich. Neben ugemeinen Teuerung erschwert die im Lande herrschende erbeitslosigkeit die Lage. Ein großer, ständig zunehmender Teil der Fabriken hat infolge
den Betrieb gan Rohstosfsen, hauptfächlich an Kohlen,
## ingestellt, der Schiffsverkehr in den Hafensrubren ruht fast vollständig, die wohlhaben
der Bevölkerung legen sich die größten Beschränkungen in ihren Ausgaben auf, alles Gründe, die es erklärlich erscheinen lassen, daß die Arbeiterentlassungen einen ständig wachsenden Umfang annehnen und Neueinstellungen kaum vorkommen. .. Nach den amtlichen Angaben waren im Juli
v. J. 5,7 Prozent der organisierten Arbeiter, über die
ausschließlich eine Statistik geführt wird, ohne Arbeit. Die Löhne, die schon vor dem Kriege sehr niedrig waren, reichen in Anbetracht der herrschenden Teuerung kaum für die bescheidensten Lebensan
„„Anrettbar zur Anarchie.“
" Der A= und=Rat für eine starke Faust.
Solhotenrate des Arbeiter= und nahm einen Beschluß an, der betont, daß die Epidemie der Unordnung und der Unruhen, die in jetziger Zeit fast das ganze Land ergriffen hat, zur Anarchie und Auflosung treibt. erklärt weiter, daß die revolutionären Arbeiter, Bauern und Soldaten die große Gefahr dieser Pogrome für die Sache der Freiheit einsehen mußten und alle Anstrengungen darauf richten müssen, sie zu bekämpfen! Der Beschluß fordert den Arbeiter= und Soldatenrat der einzelnen Bezirke auf; ohne Gnade, selbst unter Zuhilfenahme der Armee, alle Versuche, Unruhen anzustiften, zu unterdrücken, und empfiehlt hierzu besondere Ausschüsse zu bilden.
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Kein Papierstreik mehr.
"„Die Blätter melden, daß der Ausstand in den
Papierfabriken, dessen Andauern den regelmäßigen Fortgang der Wahlkampagne für die gesetzgebende Versammlung bedroht hatte, beendet wurde.
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Offiziersrevolte in Ddessa.
In Odessa wurde eine Gruppe von Offizieren, an deren Spitze Leutnant Gussaroff stand, verhaftet, die sich des Generalstabes, des Militärdistriktes und des Telegraphen bemächtigen wollten.
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Schnaps=Revolten in Beßarabien.
Die„Times“ meldet aus der südwestrussischen Handelsstadt Odessa an der Mündung des Dujestr über die Unruhen in Beßarabien: Die Unruhen haben sich von dem Land auf die Städte übertragen, namentlich auf Tiraspol. Hier wurde die Niederlage von Spirituosen in Brand gesteckt, und die Flammen haben die benachbarten Häuser ergriffen. Es kam zu Zusammenstößen zwischen den Aufrührern und den Truppen. Unter der städtischen Bevölkerung herrscht Hungersnot. Abteilungen von Matrosen mit Maschinengewehren und berittene Artillerie(die sogenannte„Rote Garde") sind nach Bender, der großen Inlandsstadt am Dujestr, geschickt worden, wo nach den inzwischen eingetroffenen Berichten die Ruhe wiederhergestellt ist.
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In Kutais im Kaukasus gab es schwere Unruhen, in deren Verlauf der Pöbel die Viertel in der Mitte der Stadt plünderte. Es wurde der Kriegszustand verhängt.
Auf Schritt und Tritt von Spionen umlauert.
Daß die Entente mit einer gewissen Vorliebe Frauen zu Spionagediensten verwendet, ist gewiß kein Avgesehen davon, daß weibliche Spione mit größerer Gewandtheit und Unauffälligkeit ihr Handberüichtigte Fall der Peiß.. der Miß Cavell gezeigt hat, damit, daß man, im Falle die Suche entdeckt wird, einen gewaltigen Sturm der Entrüstung in der Presse erregen deutsche Behörden ohne Ansehen des Gemit der vollen Strenge des Gesetzes gegen weibliche Spione vorgehen.
Neuerdings mußte die Sprachlehrerin Maria Diepenhorst aus Utrecht vom Kriegsgericht der Festung Coblenz zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt werden. Ein umfassendes Geständnis der Ange
klagten ergab, daß sie in französischem Auftrage in Wiesvaven, Mainz, Frankfurt und Coblenz über Truppenbeförderungen, Nummern von Regimentern der Truppen an der Westfront, sowie den Standort des Sro#n Lauptquartiers Mitteilungen an unsere Zeinde
Seegefecht bei Oesel.
Was die Russen berichten:
Die feindliche(also die deutsche) Unternehmung gegen Oesel endigte am gestrigen Tage mit der vollständigen Besetzung der Insel. vor welcher wir(die Russen) alle Bauten von militärischer Wichtigkeit zerstörten. Unter Ausnutzung dieses Erfolges, welcher uns die unmittelbare Beobachtung der Meerenge von Irben benahm, drang der Feind während der Nacht in den Meerbusen von Riga ein und bei Tagesanbruch des 17. Oktober wurden die vorgeschobenen Einheiten seiner Flotte durch unsere Patrouillenschiffe entdeckt Zuerst wichen unsere Schiffe unter dem Druck von Kreuzern und Torpedobooten des Gegners langsam in den Moonsund zurück. Aber dann nahmen unsere Großkampfschisfe„Grasetdanin“ und„Slava“ und der Kreuzer„Bajan“ mit
Torpedobooten den Kampf
mit dem Feinde in der Bucht von Riga auf und ver trieben durch ihr Feuer die feindliche Vorhut, wobei
sie auf das Gros des Feindes stießen, mit welchem si ins Gefecht kamen.
" Das feindliche Geschwader wurde durch zwei Großkampfschiffe geführt vom Typ„Großer Kurfürst". Wähdes folgenden ungleichen Kampfes versuchten die feindlichen Großkampfschiffe auf eine Entfernung zu feuern, welche die Tragweite der Artillerie un
Linienschiffe überstieg. Trotz dieses augen
lichsn„Lorteils des. Feindes verteidigten unsere
rich die ta#ge Zeit die Zufuhrt zu der Bucht, und ledig
„die seyr schweren, durch das Feuer der Großkampfschiffe erlittenen Schäden zwangen sie, sich in die
inneren Gewässer des Moonsunds zurückzuziehen. Unser Schiff„Slava, das an manchen Stellen schwere Durchlöcherungen davongetragen hatte, sank, aber fast seine ganze Besatzung wurde durch Torpedoboote gerettet. Während dieses Kampfes vertrieben die an der Zu
fahrt des Moonsundes aufgestellten Küstenbatterien die feindlichen Torpedoboote, welche an andere Schiffe heranzukommen suchten. Aber nach dem Kampf ver
diese Batterie, die in kurzer Zeit vernichtet wurde. # hierauf suchte der Rest unserer Seestreitkräfte im
# fund selbst die heftigen Angriffe des Gegners, Wrüche vieser von Norden her gegen die Nachhut der
aufzuhalten, aber diese seindlichen
Zeit warsen zahlreiche Seff..sepnislos. Zu gleicher
Vomben,. auf unsere, Schiffe. u0e eine grote Mastz