Allgemeiner Anzeiger für Märkisch Sauerland

insbesondere für die Bezirke: Halver, Schalksmühle, Oberbrügge,

Brügge, Tüdenscheid, Rierspe, Rönfahl, Meinerzhagen und Dalbert

Gratis=Beilage:Illustrierter Familien=Freund. Redaktion, Druck und Verlag: hermann köster Gratis=Beilage:Landwirtschaftlicher Ratgeber. undDas Sauerland". Erscheint wöchentlich 5mal 24. Jahrgang Fernsprecher Nr. 10

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Sonntag, den 17. Mai

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bei lokalen Anzeigen 12 Pfg., bei auswärtigen 15 Pfg. 100133 füir die gewöhnliche Zelsoder deuen Raumn. 1909

Hierzu eine Beilage.

n Wochenschau.

In vierzehn Tagen ist Pfingsten, in vier Wochen finden die Neuwahlen zum deutschen Reichstag statt. Diese beiden Daten stellen ein Programm dar. Die Geschäftswelt hofft von dem be­vorstehenden Fest einen reichen Warenabsatz, tausend fleißige Hände regen sich mit verdoppeltem Eifer, um den Bedarf für das Fest zu decken und jeder, auch der gewaltigsten Nachfrage zu ge­nügen. Wenn man doch nur voraussehen könnte, wie das Wetter zu Pfingsten sein wird, denn davon hängt für den Geschäftsver­kehr, wenn nicht alles, so doch außerordentlich viel ab. Es sieht ja so aus, als hätten die gestrengen Herren nunmehr auch den letzten Rest ihrer Stärke verpufft und als müßte es nun endlich Sommer werden. Diese Ungewißheit, in der Handel und Indu­strie in Bezug auf das Pfingstfest leben, läßt deren Vertreter vielleicht daran gedenken, daß die Landwirtschaft stets und ständig vom Ausfall des Wetters abhängig ist und daß dieselbe schon aus diesem Grunde eines besonderen Schutzes bedürftig und würdig ist. Neben der Vorbereitung auf das Pfingstfest geht die für die Reichstagswahlen einher. Die Wahlbewegung ist auf ihrem Höhepunkt angelangt, Wahlredner durchziehen alle Orte des Reichs, und wo sich zwei oder drei deutsche Reichsbürger an ihrem Stammtisch zusammenfinden, da bilden die Wahlaussichten sicherlich das Gesprächsthema. Am eifrigsten, ja mit förmlichem Fanatismus agitiert die Sozialdemokratie. Sie begnügt sich keineswegs mit der Verteilung von Flugblättern und der Ver­anstaltung von Wahlversammlungen, sie hat ihre Haupttätigkeit vielmehr auf die Kleinarbeit, auf die Agitation in der Fabrik, in der Werkstatt, auf dem Ackerfelde usw. verlegt. Sie hoffen be­stimmt darauf, noch einige Sitze zu gewinnen. Die bürgerlichen Parteien wissen jedenfalls, daß über allen ihren Sonderinteressen und Wünschen die Aufgabe der gemeinsamen Bekämpfung der Sozialdemokratie steht, und ziehen sie unter diesem Feldgeschrei in die Wahlschlacht, wir denken, der Sieg kann dann nicht aus­bleiben.

Wir müssen stark und einig sein schon um der Amerikaner willen, deren Selbstüberhebung tatsächlich bereits etwas krank­haftes annimmt. Wir haben uns über die verächtlichen Aus­lassungen des amerikanischen Admirals und notorischen Prahl­hanses Dewey ohne besondere Ueberwindung hinweggesetzt, aber wir können die Nadelstiche des Marinedepartements in Washing­ton, das doch eine offizielle und amtliche Behörde in den Ver­einigten Staaten ist, nicht mit einem bloßenes pickt wohl, aber es tötet ja nicht gleich geduldig hinnehmen. Käme es erst so weit, daß sich die Yankees einbilden könnten, Deutschland ließe sich alles gefallen, dann würde ihm ganz gewiß auch alles ge­boten werden. Die Angelegenheit des amerikanischen Geschwader­besuches in Kiel erfordert daher unter allen Umständen Auf­klärung; das deutsche Volk ist es seiner Ehre schuldig, diese Auf­klärung zu verlangen. Es war genug und mehr als das, als die freundliche Einladung seitens unseres Kaisers von dem Washing­toner Marinedepartement unter allerlei fadenscheinigen Gründen abgelehnt wurde. Die Entsendung eines amerikanischen Ge­schwaders nach Marseille zur Begrüßung des Präsidenten Loubet, die unmittelbar auf die Ablehnung der deutschen Einladung folgte, konnte über die höchst liebenswürdigen und schmeichel­haften Absichten der Vereingten Staaten absolut keinen Zweifel mehr lassen. In weiten Kreisen des deutschen Volkes hatte man nach diesen Antecedentien mit Gewißheit angenommen, daß deut­scherseits ein amerikanischer Geschwaderbesuch in Kiel garnicht mehr angenommen werden würde, selbst wenn ein solcher noch an­gekündigt werden sollte. Aber das Unerwartete geschah, der Be­such wurde angenommen und es wurde dem amerikanischen Ge­schwader auch noch der glänzendste Empfang und die höchsten Auszeichnungen in Aussicht gestellt. Hatte das die amerikanische Regierung nur abwarten wollen, um ihren letzten Trumpf mit der Erklärung auszuspielen: Von uns aus ist der Besuch Kiels in keiner Weise angeordnet worden; dem Chef unseres Mittel­meergeschwaders steht aber so viel Bewegungsfreiheit zu, daß er nach Kiel dampfen kann, wenn er dazu Lust verspürt! Wir haben nicht glauben können, daß derartiges möglich ist. Ein Dementi ist aber bisher von Washington nicht ergangen, und sollte später auf den Druck des Präsidenten auch ein lenderlahmer Widerruf erfolgen: Wir wissen, was wir wissen.

Eigentümlich berührt auch die Nachricht, daß zwischen der deutschen Reichsregierung und England gegenwärtig Verhand­lungen schweben, die sich auf den Abschluß eines Handelsvertrages und namentlich auch auf die von Kanada gegen uns beliebten Zollmaßnahmen beziehen. Wir sollten meinen, ehe irgendwelche Verhandlungen mit England aufgenommen werden könnten, hätte doch die Auseinandersetzung mit Kanada selbst nach dem Grundsatzauf einen Schelmen anderthalbe erfolgen müssen. Deutschland ist doch wahrhaftig nicht dazu da, sich von hab­Ausländern wie eine Zitrone auspressen zu lassen und sich schließlich noch für erhaltene Fußtritte höflichst zu bedanken. Wir wollen niemand provozieren oder zu nahe treten, aber wir wollen uns doch auch von keinem andern an den Wagen fahren lassen, so hat doch erst vor noch garnicht so langer Zeit der Reichs­kanzler Graf Bülow feierlich im Reichstage verkündigt. Wir aber haben den Eindruck, als wäre uns in der jüngsten Zeit so gründ­

lich an den Wagen gefahren worden, daß es nur so gekracht hat. Haben denn die Herren Minister diesen Eindruck nicht auch gehabt?

Wer sich nicht an den Wagen fahren läßt, das ist Rußland; seine großartig angelegte ostasiatische Politik hat jetzt wieder einen glänzenden Triumph gefeiert, indem die Annektion der Mandschurei ohne jeden Gewaltakt, im tiefsten Frieden und mit einem verbindlichen Lächeln des leitenden russischen Staatsmanns vollzogen wurde. Die Kläffer, England, Amerika und Japan verhalten sich mäuschenstill und Rußland erfreut sich ohne jede Störung seines neuen Besitzes. Damit ist die Mandschureifrage endgültig von der Tagesordnung abgesetzt. Hoffentlich läßt sich von der Balkanfrage bald das nämliche sagen. Der Aderlaß, den die lieben Brüder dort gegenseitig aneinander vorgenommen, scheint das heiße Blut abgekühlt zu haben. Mag die Räuberei auch noch einige Wochen fortdauern, schlimmer kann es nicht mehr werden. Recht ungemütlich sieht es dagegen noch immer in Marokko aus; sollte der Prätendent Bu Hamara Ansprüche über den morokkanischen Thron erheben, dann müßte er doch sehr ent­schieden und auch etwas plötzlich in die ihm gebührenden Schran­ken zurückgewiesen werden:

Politische Uebersicht.

Das Kaiserpaar in den Reichslanden. Die offiziellen Feiern gelegentlich des diesmaligen Besuchs des Kaisers und der Kaiserin in den Reichslanden haben am Donnerstag mit der Einweihung des neuen Hauptportals am Metzer Dom ihren Abschluß gefunden. Der Kaiser, der Tags vorher die Hohkönigs­burg bei Schlettstadt besuchte, verließ am Donnerstag morgen unter dem Geläut der Kirchenglocken Straßburg und reiste zu­nächst nach Bitsch. Dort erfolgte die Ankunft gegen 10 Uhr. Der Monarch fuhr mit dem Statthalter Fürsten Hohenlohe nach dem Marktplatz, wo mehrere hundert junge Mädchen in Landes­tracht Aufstellung genommen hatten und der Bürgermeister den Kaiser begrüßte. Dieser nahm dankend einen Ehrentrunk ent­gegen, worauf er die Fahrt nach der Kaserne des Magdeburgischen Jägerbataillons Nr. 4 fortsetzte. Hier übergab er mit einer An­sprache, die mit den WortenTreu bis in den Tod schloß, dem Bataillon eine neue Fahne und nahm den Parademarsch ab. Dann ging die Reise nach Metz weiter. Der Kaiser kam dort in der fünften Nachmittagsstunde an. Es fand großer Empfang statt. Nach herzlicher Begrüßung seiner aus Potsdam einge­troffenen Gemahlin stieg Se. Majestät zu Pferde und hielt seinen Einzug in die festlich geschmückte Stadt, umbraust von dem Jubel einer unübersehbaren Menschenmenge. Die Kaiserin folgte im Wagen. Auf der Südseite des Domplatzes war eine Ehren­kompagnie aufgestellt, deren Front der Monarch abschritt, bevor er mit seiner Gemahlin unter einem Festzelte Platz nahm. Kar­dinal=Fürstbischof Kopp als Vertreter des Papstes, Kölner Erz­bischof Dr. Fischer, Minister von Hammerstein, Staatssekretär von Köller, das Präsidium des Landesausschusses, die Genera­lität, die gesamte Geistlichkeit usw. waren zugegen. Nachdem Bischof Benzler mit der Geistlichkeit vor das Zelt getreten war, verlas Statthalter Fürst Hohenlohe eine Urkunde, die hierauf von den Majestäten und den Würdenträgern unterschriftlich voll­zogen wurde. Nunmehr fiel die Hülle des Portals, daß der Kaiser mit inhaltreichen Worten dem Bischof übergab, der mit einer Ansprache dankte, um dann die kirchlicherseits vorge­schriebene Feier zu vollziehen. Unter Glockengeläut ging der Einzug in die Kirche von statten, wo Bischof Benzler den Segen erteilte. Eine musikalische Feier machte den Beschluß. Dem Festakt folgte größere Tafel im Bezirkspräsidium, bei welcher der Kaiser zwischen der Gräfin Zeppelin und dem Breslauer Fürst­bischof Kopp den er kurz vorher in besonderer Audienz empfan­gen hatte, die Kaiserin zwischen dem Bezirkspräsidenten Grafen Zeppelin und dem Fürsten Hohenlohe saß. Abends be­gab das Kaiserpaar sich unter erneuten Huldigungen des Publi­kums nach Schloß Urville bei Kurzel, um dort fünf Tage zu ver­weilen.

Handelsvertragsverhandlungen mit England. Das Organ des englischen Kolonialministers Chamberlain weiß zu melden, daß zwischen der deutschen und der britischen Regierung ein Schriftwechsel wegen des neuen Handelsvertrages schwebt. Gegenwärtig befasse sich die Unterhandlung hauptsächlich mit der Stellung Deutschlands zum kanadischen und südafrikanischen Handel. Bestätigt sich diese Nachricht, was nach ihrer Herkunft recht wahrscheinlich ist, so würde also die bereits laut gewordene Befürchtung, Deutschland verzögere seine Antwort auf die kana­dische Herausforderung mit Rücksicht auf England, durchaus be­gründet gewesen sein. Wir erinnern auch, daß wir aus dem un­sicheren Zustande der ewigen Handelsvertrags=Provisorien mit England heraus müssen; vor der Aufnahme jedweder Handels­tragsverhandlungen mit Albien hätten wir aber erst das Hühnchen mit Kanada rupfen sollen, das wir mit dieser englischen Kolonie zu rupfen haben.

In den Lippeschen Erbfolgestreit spielt eine Anklage mit hinein, die dieser Tage vor dem Detmolder Landgericht verhandelt wurde. Es handelte sich um den Antrag des Klägers, des Grafen Erich von Lippe=Weißenfeld, auf Aberkennung der Zugehörigkeit des Graf=Regenten zur Lippe=Biesterfeld zu der erbberechtigten Familie, der Führung des gräflichen Wappens usw. Kläger war durch den Justizrat Meier aus Celle, Beklagter durch Dr. Ernst aus Berlin vertreten. Graf=Regent Ernst beantragte Abweisung der Klage auf Grund des Schiedsspruchs, durch den die ganze An­gelegenheit geregelt sei, was der klägerische Vertreter in längerer Ausführung bestritt. Die Verkündigung des Urteils wurde auf den 12. Juni angesetzt.

Westfalen=Rheinland.

Der Nachdruck unserer mit Korrespondenzzeichen versehenen Originalartikel ist ohne vollständige Quellenangabe verboten.

Halver, 16. Mai.

Nachdem der Handelsminister zum Beschlusse der Handwerkskammer vom 4. Februar d. J. seine Zu­stimmung gegeben hat, wird demnächst für jeden Lehrling, der in die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer eingetragen wird, eine Einschreibegebühr von 3 ell erhoben. Einschreibepflichtig zur Lehlingsrolle der Handwerkskammer sind alle diejenigen Lehr­linge, deren Meister einer Innung nicht angehören. Für Lehr­linge der Innungsmitglieder führt die Innung die Lehrlings­rolle.

EineEntscheidung über die Polizeistunde für geschlossene Gesellschaften hat, wie aus einem in derDeutsch. Juristenzeitung mitgeteiltem Urteil hervorgeht, das Oberver­waltungsgericht gefällt, indem es feststellte, daß nach dem Gesetz vom 6. August 1896 und für die im Absatz 5 und 6 des Paragraph 33 bezeichneten Vereine daran festzuhalten ist, daß geschlossenen Gesellschaften keine Polizeistunde gesetzt werden darf

* Halver, 15. Mai. Die Rönsahler Kreditbank zu Ohl, Bezirk Köln, welche mit dem 27. Mai unter gleichzeitiger Er­höhung des Aktienkapitals auf 500000 ck ihre Firma in Ober­bergische Bank, Aktiengesellschaft, ändert, hat mit dem heutigen Tage eine Zweigniederlassung hierselbst errichtet und die Ver­waltung derselben Herrn Hermann Vogt von hier übergeben. Es wird damit einem, seitens der hiesigen Fabrikanten und Ge­werbetreibenden dringend empfundenen Bedürfnis abgeholfen, die seit dem Konkurse der Volksbank keine Gelegenheit mehr hatten, hier am Platze einen Bankverkehr zu unterhalten und sich infolgedessen nach auswärts wenden mußten, was Zeit und Geldverlust im Gefolge hatte. Ebenso bietet sich den Einlegern von Spargeldern eine weitere Gelegenheit, bei einem soliden Unternehmen ihre Einlagen gegen angemessene Verzinsung zu machen. Die an der Spitze der Bank stehenden Herren bieten: die Bürgschaft, sowohl für eine solide Leitung des Unternehmens, als auch für einen weiteren Ausbau desselben auf zuverlässiger Grundlage. Möge die neue Einrichtung unserer Gemeinde zum Heile gereichen.

* Oberbrügge, 14. Mai. Einen imposanten Eindruck machte der gestern vom hiesigen Landwehrverein zu Ehren der goldenen Hochzeit des Veteranen Wilhelm Alberts in Ehringhausen ver­anstaltete Fackelzug. Punkt 9 Uhr bewegte sich derselbe vom Bahnhof nach Ehringhausen. Von dem zirka 140 Mann zählen­den Verein waren über 120 Kameraden erschienen. Die Fackeln, Wachs-, Zug= und Ballonlaternen boten ein farbenprätiges, ab­wechslungsreiches Bild. Die Musik stellte die Lückmann'sche Kapelle aus Halver. Vor der Behausung des Jubilars(Ver­einslokal) angelangt, wurde durch Rechts= und Linksschwenkung das Jupelpaar in die Mitte genommen und richtete darauf der Hauptmann des Vereins, Herr Adolf Berghaus, eine herzliche, kräftige Ansprache an dieselben. Es habe nur der Andeutung der Versammlung bedurft, und gleich sei jeder mit Leib und Seele für die Sache gewesen. Die über erwarten zahlreiche Beteiligung beweise, daß die Arrangierung des heutigen Abends geradezu Be­dürfnis gewesen und welch großer Sympathie sich der älteste Veteran unseres Vereins erfreue. Nachdem er sodann den solda­tischen Geist, der den Jubilar noch heute beseelt, hervorgehoben, schloß er mit den besten Wünschen für sein ferneres Wohlergehen mit dreifachem Hoch auf die Jubilare. Die Fortsetzung der Feier fand im Saale beim Glase Bier statt. Nach kurzer Zeit erhob sich der zweitälteste Veteran, Herr Gustav Brensing, um namens der Veteranen in kameradschaftlicher Weise dem Jubilar ein prachtvoll gesticktes Sesselkissen mit der AufschriftDie Kameraden Veteranen zu überreichen. Seine treffenden Worte klangen ebenfalls in ein Hoch auf das Jubelpaar aus. Sodann ergriff der Schriftführer des Vereins, Herr Lehrer Becker, das Wort, um in längerer Ausführung das Lebensbild des Jubilars

zu zeichnen, wie Leid und Freud gewechselt. Auch er hob vor allem die soldatischen Tugenden hervor. Noch manches herrliche Wort wurde im Laufe des Abends gesprochen, manch patriotisches Lied wurde gesungen und gespielt, und die Lückmann'sche Kapelle hat sowohl auf dem Marsche als im Saale alle Ehre eingelegt. Noch lange blieben die Teilnehmer vereinigt und noch lange wird diese Feier in Erinnerung bleiben. Möge es dem Jubelpaar ver­gönnt sein, statt des goldenen den diamantenen Kranz anzulegen; möge es noch manchen Tag in dem vom Verein gestifteten Sessel und auf dem von den Veteranen geschenkten Kissen ausruhen können, möge der Jubilar insonderheit dem Verein noch lange als leuchtendes Vorbild erhalten bleiben. Der Landwehrverein Oberbrügge hat noch einmal drastisch dargetan, wie man seine Veteranen ehrt.

De Schalksmühle, 14. Mai. Heute abend um 9.15 Uhr kam der für Lüdenscheid bestimmte und dort am nächsten Sonntag die ersten Vorstellungen gebende Zirkus mit Menagerie als Extra­güterzug hier an. Der eigenartige Sonderzug fuhr mit seinen gefährlichen Insassen nach kurzem Aufenthalte weiter seinem Bestimmungssorte zu.

# Breckerfeld, 15. Mai. Am 19. Dezember v. J. bei der hiesigen Postanstalt eingezahlte Postanweisung, Aufgabe 2 a 746 über 4# nach Hagen i. Westf. gerichtet, ist unverausgabt geblieben und sind Empfänger und Absender nicht bekannt. Mit dem 8. Juni d. J. läuft die Aufbewahrungszeit ab und fällt als­dann der Post=Armenkasse zu. Der Absender wolle sich also recht­zeitig bei der hiesigen Postanstalt melden.