Amtliches Verkündungsblatt der Kreise Paderborn, Büren und Warburg Tageszeitung für Südost=Westfalen
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Das Gesicht der Plutokratie
Während die deutsche Wehrmacht die letzten Vorbereitungen für den entscheidenden militärischen Schlag gegen England trifft, ist im Auftrage des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda von Dr. Wilhelm Ziegler ein Werk herausgebracht worden, das, wie kaum ein zweites, geeignet ist, jedem Deutschen das geistige Rüstzeug für die große weltanschauliche Auseinandersetzung zu geben, die diesem Kampf ihre besondere weltgeschichtliche Bedeutung gibt. Unter dem wissenschaftlich=sachlichen Titel„Ein Dokumentenwerk über die englische Demokratie“ ist hier unter Mitarbeit des Amtes Wissenschaft und Facherziehung der Reichsstudentenführung in unermüdlicher Kleinarbeit ein Material zusammengetragen worden, das eine notwendige Ergänzung zu dem vor wenigen Monaten erschienenen„Dokumentenwerk über die englische Humanität" darstellt. Während sich dieses mit der skrupellosen, durch Verbrechen und Gewalttaten unerhörten Ausmaßes gekennzeichneten Außenpolitik des britischen Empires befaßte, räumt die jetzige„Veröffentlichung gründlich mit der Legende von der englischen Demokratie auf, soweit diese Staatsform in der ursprünglichen Wortbedeutung der auf Gleichheit beruhenden Volksherrschaft verstanden sein will.
Wir lernen an Hand unumstößlicher Dokumente, aus dem Munde der Engländer selbst, ihr Zerrbild, die Plutokratie kennen, der die jungen Völker Europas den Kampf angesagt haben. Wir erkennen die durch geographische Lage, Volkscharakter und historische Entwicklung bedingte und geförderte Entstehung eines Systems der ungeheuerlichsten Ungerechtigkeit und lernen die Träger dieses Systems, die dekadente und verjudete Herrenkaste Englands, in ihrer ganzen brutalen Selbstherrlichkeit und Rücksichtslosigkeit, ihrer hemmungslosen Genußsucht und Rückständigkeit kennen. Auf der anderen Seite blicken wir— auch an Hand erschütternder Bilder— in einen Abgrund hoffnungsloser Armut und Verkommenheit, in der das britische Volk seit Jahrhunderten zu vegetieren gezwungen ist.
Hier sprechen Tatsachen über die sozialen Zustände einem Lande, dessen Machthaber in einer nur in England gedeihlichen Scheinheiligkeit und Heuchelei die Welt von der deutschen Knechtschaft und Barbarei befreien wollen. Jedes einzelne dieser unwiderleglichen Dokumente ist ein Schlag ins Gesicht der Churchill, Duff Cooper und Konsorten, die in törichter Verblendung die vom Führer immer wieder dargebotene Friedenshand glauben zurückstoßen zu können, und die sich einbilden, ihre morsche, zerbrechliche Welt durch Lügen und Verleumdungen, durch feigen Mord an der Zivilbevölkerung und brutale Vergewaltigung kleiner Völker retten zu können.
Unter der Fülle der Veröffentlichungen fällt besonders das Kapitel über die wirtschaftliche und soziale„Demokratie“ ins Auge. Nüchterne Zahlen, die zum Teil bisher überhaupt noch nicht an die Oeffentlichkeit gelangten, enthüllen hier den unvorstellbaren Gegensatz zwischen Arm und Reich, der im reichsten Lande der Welt herrscht. So geht aus einem Bericht der gewiß unverdächtigen Westminster=Bank vom September 1937, der auf den Untersuchungen der englischen Professoren Daniels und Campion aufbaut, hervor, daß in den Jahren 1924 bis 1930 76 v. H. der britischen Bevölkerung über 25 Jahre weniger als 105 Pfund(gleich 2000 RM) besaßen und daß ihre Ersparnisse weniger als 3,2 v. H. des gesamten Volksvermögens ausmachten. Nur 1 v. H. der Bevölkerung besaß dagegen mehr als 10000 Pfund; aber diesem einen Prozent gehörten 57,7 v. H. des Volksvermögens. Das britische Volk ist somit praktisch von dem Volkswohlstand ausgeschlossen. Die gewaltigen Einkünfte aus dem ungeheuren Reichtum des riesigen Empire fließen in die Taschen einer hauchdünnen Schicht von Plutokraten.
Daß dieselbe Herrenkaste das Volk aber nicht nur wirtschaftlich ausbeutet, sondern politisch unentwegt beherrscht, wird an anderer Stelle überzeugend nachgewiesen. Neben dem vorsintflutlichen Klassenparlament des Oberhauses steht das angeblich demokratische Unterhaus. Aber auch dort haben die Wohlhabenden und höheren Gesellschaftsschichten eine überwältigende Mehrheit, die sie rücksichtslos zur Durchsetzung ihrer egoistischen Interessenpolitik mißbrauchen.
Auch in gesellschaftlicher Hinsicht klafft zwischen den rund 600 Familien der besitzenden Oberschicht und dem arbeitenden Volk ein Abgrund. In einem Lande, wo Armut als Schande, wenn nicht gar als Verbrechen angesehen wird, trennen Welten den reichen Müßiggänger, der sein Leben auf Reisen, mit Sport, Jagd und anderen Vergnügungen verbringt, von dem unglückseligen Bewohner der Slums und Elendsgebiete. Wenn eine vornehme englische Dame z. B. 500 Pfund im Jahre zu ihrem Friseur trägt, so müssen andererseits ganze Familien von einem Bruchteil dieser Summe leben, zusammengepfercht in feuchten, von Ungeziefer wimmelnden Kellerlöchern, für die obendrein an die Hausbesitzer=Plutokraten unverhältnismäßig hohe Mieten zu zahlen sind. Die verheerenden Folgen für die Gesundheit besonders der heranwachsenden Generation blieben denn auch nicht aus. Die Untersuchung von 1638 fünfjährigen Jungen am Stadtrande Londons ergab, daß 87 v. H. an Ra— die nicht ohne Grund englische Krankheit heißt— erkrankt waren. In noch ärmeren Gegenden waren es sogar über 90 v. H.
Es würde zu weit führen, wollte man all das Material aufzählen, das, dokumentarisch belegt, von der himmelschreienden Not des Arbeitslosen, dem hoffnungslosen Kampf gegen Wohnungselend, Trunksucht und Verbrechen berichtet. Man kann blicken, wohin man will, auf die Bergwerksbezirke von Südwales, wo der Großkapitalismus von 8 Menschen einen zu dauernder Arbeitslosigkeit verurteilt hat oder nach dem schottischen Hochland, wo die Herzogin von Sutherland nahezu 32.000 Hektar ertragsfähigen Boden in 29 riesige Schafzuchtbetriebe verwandelte und damit 15000 Hochlandschotten aus ihrer Heimat vertrieb.
Alle diese Dokumente, die man nur mit tiefster Erschütterung lesen kann, formen sich zu einer ungeheuren Anklage gegen ein durch und durch verfaultes System, das jetzt unter den Schlägen der jungen Nationen seinen schon längst fälligen Zusammenbruch entgegengeht.
Kreuzer versenkt
Stuka-Verbände griffen Dover an— 4 Schiffe mit 32000 BRT. schwer getroffen
15 englische Flugzeuge in
Berlin, 30. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Deutsche Sturzkampfverbände griffen den Hafen von Dover an. Vier dort liegende Schiffe mit einem Gesamtinhalt von 32000 BRT. wurden so schwer getroffen, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist.
Bei diesen Angriffen kam es zu heftigen Luftkämpfen mit feindlichen Jagdverbänden, in deren Verlauf 12 britische Flugzeuge vom Muster Spitfire und drei vom Muster Hurricans sowie drei eigene abgeschossen wurden.
Im Zuge der bewaffneten Aufklärung im Kanal und an der englischen Ostküste gelang es ferner, einen Kreuzer von etwa 10000 Tonnen und ein Handelsschiff von 1000 BRT zu versenken, ein weiteres Handelsschiff schwer zu beschädigen.
Britische Flugzeuge flogen in der Nacht zum 30. Juli in Nord= und Westdeutschland ein. Mit ihren Bomben trafen sie ausschließlich nichtmilitärische Ziele. So wurden in Düsseldorf fünf Häuser stark beschädigt. Entstandene Dachbrände konnten durch Einsatz des Luftschutzes rasch gelöscht werden. Bei Offenbach am Main wurden zwei Wohnhäuser schwer, zwei andere leicht beschädigt.
furchtbarste aller Luftangriffe“
Londoner Zeitungen schildern die Luftkämpfe über Dover
Berlin, 30. Juli. Londoner Zeitungen veröffentlichen soeben in größter Aufmachung sensationelle Schilderungen von den Luftkämpfen, die sich am vergangenen Montag über Dover abspielten und die nach englischer Auffassung die schwerste Luftschlacht über England seit Kriegsbeginn überhaupt darstellten.
Aus den Berichten geht hervor, daß etwa 100 deutsche Flugzeuge, darunter 55 Stukas, diesen, nach britischen Stimmen,„furchtbarsten aller Luftangriffe gegen englische Ziele" durchführten, und dabei zahlreiche Bomben abwarfen. Obwohl den deutschen Stukas rasendes Flakfeuer entgegengeschlagen sei und die beiden ersten Maschinen getroffen worden seien, hätten sich die deutschen Flieger um die Abwehr der englischen Flak überhaupt nicht gekümmert, sondern seien mit geradezu bewunderungswürdigem Mut und größter Todesverachtung durch das Flakfeuer gebraust.
Die neue Tage
Danktelegramm Dr. Tisos an den Führer
Preßburg, 30. Juli. Der slowakische Staatspräsident Dr. Tiso hat bei seiner Rückkehr nach Preßburg an den Führer ein Telegramm gerichtet, in dem er seinen Dank für den Empfang in Deutschland zum Ausdruck bringt. Der slowakische Ministerpräsident Dr. Tuka hat dem Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop telegrafisch seinen Dank für den Empfang in Deutschland zum Ausdruck gebracht.
Der Staatspräsident der slowakischen Republik hat den Ministerpräsidenten Dr. Tuka mit der Uebernahme des Außenministeriums beauftragt. Ferner hat Staatspräsident Tiso Herrn Sano Mach zum Innenminister ernannt und ihm gleichzeitig das Amt des Oberkommandierenden der Hlinka=Garde übertragen. Der bisherige Außenund Innenminister Durcansky ist auf seinen Wunsch von seinen Aemtern entbunden worden.“
Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop den Gesandten im Auswärtigen Amt Manfred von Killinger zum Gesandten in Preßburg ernannt. Der bisherige Gesandte in Preßburg, Bernard, wurde ins Auswärtige Amt berufen.
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Unser diplomatischer Mitarbeiter schreibt:
Die Besprechungen, die in der vergangenen Woche im Salzkammergut mit den Regierungen Ungarns, Rumäniens, Bulgariens und der Slowakei geführt worden sind, stellen sich zu einem Teile als Fortführung einer schon traditionell gewordenen Beziehung Deutschlands zu diesen Ländern, namentlich auf wirtschaftlichem Gebiet, dar. Das wirtschaftspolitische System des Dritten Reiches hat sich in den Räumen dieser Staaten schon vor dem Kriege bewährt und durchgesetzt und sich auch nach Ausbruch des Krieges, von dem die Gegner eine gründliche Verschüttung unserer Handelswege nach dem Südosten erhofften, aufrechterhalten und sogar noch erweitern lassen. Selbst ein Staat wie Rumänien, auf dessen Gebiet sich die terroristischen Störungsversuche der Entente am ungeniertesten breit machen konnten und der innen= und außenpolitisch starken deutschfeindlichen Strömungen ausgesetzt war, hat sich dem Zwangsgebot seiner geographischen Lage und den Strukturforderungen seiner Wirtschaft nicht entziehen können und mußte fortfahren, Deutschland, dem Kriegsgegner der Mächte, die sich zu Garanten Rumäniens aufgeworfen hatten, auf dem Tausch= und Vertragswege einen namhaften Teil seiner Produktion zur Verfügung zu stellen.
Zu einem andern und aktuell wichtigeren Teile allerdings sind die erwähnten Besprechungen veranlaßt durch die kriegerischen Ereignisse, die eine Klärung des europäischen politischen Bildes und der Probleme mit sich gebracht haben, die der Diplomatie in der nächsten Zukunft gestellt sind. Dieser Vorgang hat z. B. einen besonders prägnanten Ausdruck darin gefunden, daß die bessarabische Frage durch ein Abkommen zwischen der Sowjetunion und Rumänien friedlich gelöst wurde, und daß die Bukarester neue Regierung das gefährliche vertragliche Band, das sie mit den Westmächten verknüpfte und sie zu einer Parteigängerin einer an Rumänien weder räumlich noch wirtschaftlich interessierten Staatengruppe machte, durch die Annullierung des englisch=französischen Garantieversprechens entzweischnitt.
Luftkämpfen abgeschossen
In fast senkrechtem Fluge seien sie dann in Wellen von se acht Maschinen auf ihre Ziele niedergeschossen; und beim Uebergang in die Horizontalstellung habe jede Maschine„Salven“ von schweren und leichten Bomben abgeworfen. Fürchterliche Explosionen seien gefolgt und hätten alle Häuser in der Nähe der Hafenanlagen in ihren Grundfesten erschüttert. Ueberall seien die Fensterscheiben entzwei gegangen, und aus dem Meer seien hohe Wassersäulen aufgestiegen.
Diese Schilderung englischer Zeitungen, die unbewußt aber zweifellos zum größten Leidwesen des britischen Informationsministeriums der deutschen Luftwaffe größte Anerkennung zollt, läßt in überaus anschaulicher und drastischer Weise die Wirkung der deutschen Stuka=Angriffe auf die militärischen Anlagen des Inselreiches erkennen. Und da wollen die englischen Plutokraten der Oeffentlichkeit weiß machen, daß britische Frauen bei deutschen Luftangriffen ihre Kochtöpfe im Stich lassen und aus brennender Neugierde mit bereitliegenden Feldstechern auf die Straße stürzen,„um ja nichts zu verpassen"?!
Bombenangriff auf deutsches Lazarett
Schon wieder ein Verbrechen der britischen Luftwaffe
Berlin, 30. Juli. Nachdem die Weltöffentlichkeit erst gestern von den verbrecherischen Bombenabwürfen der Royal Air Force auf Friedhöfe, Kirchen und Schulen des deutschen Reichsgebietes in Kenntnis gesetzt worden ist, trifft soeben die Meldung ein, daß englische Flugzeuge Montagmorgen einen Angriff auf ein Lazarett in Nordwestdeutschland unternommen haben. Glücklicherweise verfehlten sämtliche Bomben, mit denen die britischen Flieger kranke und verwundete deutsche Soldaten morden wollten, ihr Ziel. Es wurden lediglich Gebäudeteile des Lazarettes durch Bombensplitter beschädigt.
Kein Wort ist scharf genug, um dieses neueste Verbrechen verrohter beitischer Flieger an Wehrlosen zu brandmarken. Die RAF beweist damit, daß sie noch nicht einmal in der Lage ist,„milikärische Ziele auszumachen, geschweige denn sie zu treffen. Und dieses England rühmt sich, die beste Luftwaffe der Welt zu besitzen.
auf dem Balkan
— Umbildung der slowakischen Regierung
Beide Ereignisse aber waren zugleich Symptome dafür, daß auf dem Balkan eine neue Lage entstanden ist, die der ordnenden und regulierenden Hand der Diplomatie bedarf, damit die im Interesse aller liegende Ruhe und Ordnung nicht durch voreilige Handlungen oder durch Intrigen und fremde Einflüsse gestört werden. Die staatliche Ordnung des Südostens vor dem Kriege beruhte im wesentlichen auf den sogenannten Pariser Vorortverträgen, die den territorialen Besitzstand stark veränderten und den Balkan wie das übrige Europa in zwei Staatengruppen trennte, von denen die eine sich jeder Aenderung des bestehenden Zustandes widersetzte, während die andere der revisionistischen Parole Deutschlands und Italiens zuneigten. Der Politik der Beharrung dienten die zwei Vertragssysteme, an denen die Mehrzahl der Balkanstaaten teilnahm, die sogenannte Kleine Entente und der Balkanbund, welch letzterer auch die Türkei in die Sphäre der Balkanangelegenheiten hineinzog, obwohl die AnkaraTürkei aufgehört hat, europäische Macht im eigentlichen Sinne zu sein.“
Beide antirevisionistische Gruppierungen sind durch die Entwicklung beseitigt worden, die Kleine Entente schon durch das Verschwinden der Tschecho=Slowakei, der Balkanbund durch den formellen Anschluß der Türkei an die Westmächte, der allerdings nach den Londoner und Pariser Plänen die übrigen Balkanstaaten nach sich ziehen sollte, was aber durch den für die Westmächte unglücklich verlaufenden Krieg verhindert wurde.
So ergibt sich für die Balkanstaaten, zu denen in dem behandelten Sinne auch Ungarn zu rechnen ist, weil es Revisionsforderungen im Balkanraum zu vertreten hat, die Notwendigkeit, aus dem gegenwärtigen flüssigen Zustand zu einer neuen Statik und darüber hinaus zu einer endgültigen friedlichen Regelung aller Streitfragen zu kommen, die weder die Pariser Verträge, noch ihre späteren Hilfskonstruktionen gewährleisten konnten. Es sind dabei Fragen zu entscheiden, die tief in den gegenwärtigen Besitzstand eingreifen und eine Gesinnung voraussetzen, die man eine gesamteuropäische in einem neuen durch die Erneuerungs= und Aufbaupläne der Achsenmächte entstandenen Sinne nennen kann. Es war deshalb nur natürlich, daß die verantwortlichen Staatsmänner der am meisten beteiligten Länder sich des Rates und Beistands Deutschlands und Italiens vergewissern, wenn sie sich zu dieser Aufgabe nun rüsten und entschließen müssen. Diesem Zwecke dienten die Aussprachen in der vorigen Woche, wobei Deutschland des vollen Einverständnisses des verbündeten Italiens versichert sein kann und die Genugtuung hat, mit Bulgarien und Ungarn wie mit alten Freunden, mit der Slowakei als einem bewährten neuen Bundesgenossen in aller Offenheit verhandeln zu können und in Rumänien einen Gesprächspartner zu sehen, der in der Vergangenheit oft genug Gelegenheit hatte, die politische Uneigennützigkeit des Reiches und seine weise Beschränkung auf ihm zukommende natürliche Interessen und Rechte festzustellen. Man darf deshalb sicher sein, daß das Ergebnis der Verhandlungen, wenn es gereift sein wird, alle Teile befriedigt und in dem Teile Europas, der durch lange Epochen der europäischen Geschichte ein Brandherd war und von den Westmächten in dieser Funktion erhalten werden sollte, Zustände von Dauer und zu europäischem Gemeinnutzen schafft.
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