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68. Jahrgang.
Donnerstag. 20. Januar 191.
Sauerländer Tageblatt.
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Verlag und Notationsdruck: Westfälisches Volksblatt A.=G., Paderborn, Rosenstraße 13a.* Drahtadresse: Voiksblatt, Paderborn.
Erscheint wöchentlich 7mal.
Ausgabe A mit den Beilagen:„Feierstunden"— Ratgeber“.—„Sonntagsfeier".
Ausgabe B mit der weiteren Wochenbeilage:„Das Leben im Bild“.
„Praktischer
— Uebereinkunft. Für Erfüllung von Platzvorschriften, sowie, = richtige Ausführung telefonisch aufgegebener Anzeigen wird kei * 6—ännrnammen Etwaiaer Rabatt gilt als Kassenrabatt u
für
———
— Gewähr übernommen. Etwaiger Rabatt gilt als Kassenrabatt und * kann verweigert werden, wenn Zahlung nicht binnen 3 Wochen
= nach Erhalt der Rechnung erfolgt. Postscheck=Konto Hannover! Simmmmmmm
4 Fernruf: Redaktion Nr. 590, Geschäftsstelle Nr. 10.
wth.
nittags.
Hauptquartier, 19. Jan.,
Großes (Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
An der Yserfront stieß eine kleine deutsche Abkeilung in den feindlichen Graben vor und erbeutete ein Maschinengewehr.
Lebhafte beiderseitige Sprengtätigkeit auf der Front westlich von Lille bis südlich der Somme.
Nachts warfen feindliche Flieger Bomben auf Metz. Bisher ist nur Sachschaden gemeldet.
Ein feindliches Flugzeug stürzte gegen Morgen südwestlich von Thiaucourt ab, von seinen sassen ist einer tot.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
An der Front nichts Neues.
Deutsche Flugzeuggeschwader griffen feindeiche Magazinorte und den Flugzeughasen von Tarnovol an.
Balkan=Kriegsschauplatz.
Die Lage ist unverändert.
Oberste Heeresleitung.
Beginn neuer russischer Durchbruchsversuche in Ostgalizien?
Rußland vor der wirtschaftlichen Katastrophe.
(Amtlicher Wiener Bericht.)
wth. Wien, 19. Jan. Amtlich wird verlautbart vom 19. Jan., mittags:
Russischer Kriegsschauplatz.
Der gestrige Tag verlief ruhig. Heute in den frühen Morgenstunden entbrannte an der Grenze östlich von Czernowitz bei Toporoutz und Bojan eine neue Schlacht. Der Feind setzte abermals zahlreiche Kolonnen an und führte an einzelnen Stellen vier Angriffe hintereinander. Er wurde jedoch überall von den tapferen Verteidigern zurückgeworfen.
Sonst keine besonderen Ereignisse.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Angriffe schwächerer feindlicher Abteilungen bei Lusern und nordöstlich des Tolmeiner Brückenkopfes wurden abgewiesen.
Südöstlicher Kriegsschauplatz.
Bei der Besetzung von Virpazar haben unsere Truppen, wie nachträglich gemeldet wird, 20 Stahl kanonen erbeutet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschall=Leutnant
Von einem militärischen Mitarbeiter wird uns geschrieben:
Sp. Bei dem österreichisch=ungarischen Bericht über die„Neujahrsschlacht“ darf man nicht vergessen, daß nur mit Unterbrechung gekämpft wurde, wenn man die nutzlosen Menschenopfer des Feindes richtig bewerten will. Nimmt man die erwähnten 17 Gefechtstage in dem Raume Toporoutz—Rarancze als das Höchstmaß feindlicher Vorstöße, so ergeben sich immerhin 4500 Mann auf den Tag, und wenn die Zahl der Gefangenen für russische Verhältnisse nicht all zubedeutend erscheint, so darf man nicht etwa auf einen verstärkten Gefechtswert der russischen Truppen schließen, eher schon das Gegenteil, denn diese verhält nismäßige geringe Einbuße an Gefangenen hängt damit zusammen, daß es in den meisten Fällen überhaupt nicht zum Nahkampfe kam und daß die Russen nur selten vermochten, in die Gräben unserer Verbün deten einzudringen, das zeugt wahrlich nicht von ver mehrter Angriffswucht. Trotzdem dürfen wir die An strengungen des Feindes nicht unterschätzen, die Russen haben ja auch ihre Angriffe alsbald wieder aufgenommen. Aber wir können auch diesen Anstrengungen in aller Ruhe entgegensehen. Selbst wenn die Russen noch stärkere Kräfte ins Feuer werfen sollten, selbst wenn sie die besten Truppen heranführten: die uner schütterliche Ruhe, mit der die heldenmütigen Verteidiger die feindlichen Angriffe zurückwiesen, bürgt uns dafür, daß die stärkeren Nerven auf unserer Seite sind. Und gestärkt durch die Erfolge in der„Neu jahrsschlacht“ werden sie auch künftigen Vorstößen von wilder und ungezügelter Stärke mit der überlegenen Kraft schlachtenerprobter siegesgewisser Kämpfer gegen übertreten.
In den letzten Wochen haben die ohnehin äußerst ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse Rußlands eine derartige Verschlimmerung erfahren, daß die maßgebenden Kreise ihre Besorgnisse nicht länger verhehlen und mit dem Eintritte einer Katastrophe rechnen. Der russische Finanzminister schließt seine eben veröffentlichte Denkschrift zum Staatshaushaltsentwurfe pro 1910, wie„Torgowo Promyschlennaja Gazeta“ berichtet, mit einem Hinweise, daß das allgemeine Wirtschaftsleben Rußlands durch die feindliche Besetzung eines Teiles des Reichsgebietes, durch die Flüchtlingsflut, die Stockungen des Verkehrswesens, den Mangel an Brennstoffen und an Betriebsmitteln empfindlich beeinflußt werde. Die russische Volkswirtschaft, die eine nunmehr nüchterne Bevölkerung als Arbeitskraft zur Verfügung habe, befinde sich vor ungeheuer schwierigen Problemen, deren Lösung vom Verlaufe der Kriegsereignisse abhänge. Im„Utro Rossi“ schreibt der Dumadeputierte Nowikow, an eine ausreichende Ernte sei nach den jetzigen Anzeichen nicht mehr zu denken. Was dann werden solle, da bereits nach zwei guten Ernten an allen Ecken und Enden furchtbare Not herrsche, lasse sich überhaupt nicht prophezeien.„Nowoje Wremja“ greift die Regierung heftig an, die das Verderben hereinbrechen lasse, obwohl sie es nahen gesehen habe. Wenn nicht unverzüglich, um dem Arbeitermangel abzuhelfen, im weitesten Umfange von der Verwendung der Kriegsgefangenen Gebrauch gemacht werde, sei das nächste Landwirtschaftsjahr überhaupt verloren
Die Lebensmittelnot nimmt immer größere Dimensionen an.„Rjetsch“ reproduziert einen Brief des Ministers des Innern an den Handelsminister, worin Chwostow den Fürsten Schachowskoi auffordert, sofort der Mühlenindustrie an die Hand zu gehen, da die Bevölkerung sonst ohne Mehl bleiben werde. Die Lage in Petersburg schildert das er wähnte Blatt als höchst krittsch. Beim Lebensmittel komitee erschien eine Deputation, die im Namen von 3000 Arbeitern der Wiborger Unternehmungen Maßnahmen gegen die Hungersnot unter diesen Arbeitern und deren Familien forderte. Die Fleisch
läden in Petersburg sind gesperrt, nur die städtischen Verkaufsstellen geben in äußerst reduzierten Mengen Fleisch ab. Die Käufer stehen stundenlang im Froste und müssen nachher erst recht unverrichteter Dinge abziehen. Die Bäckereien haben die Erzeugung von Gebäck eingestellt. Man bekommt nur noch Zwieback. Die Bahnen weigern sich, die für Petersburg bestellten Lebensmittel anzunehmen. Der Viehauftrieb nach Petersburg beträgt 400 Stück, während die Stadt täglich mindestens 1000 Stück benötigt. Ferner fehlen Reis und Zucker.„Djen“ führt aus, daß die Lebensmittelnot die Beamrenschaft, die sich bisher der Regierung auf Gnade und Ungnade ergeben habe, veranlaßte, sich zu organisieren. So stehe Rußland einem neuen symptomatischen Faktum gegenüber: einer mächtigen Welle der Kooperativbewegung unter den Beamten. Menschikow äußert in der „Nowoje Wremja“:„Die Teuerung und die Not fressen sich immer tiefer in das Herz unseres unglücklichen Rußland hinein. Eine wirtschaftliche Pest ist ausgebrochen, die viel entsetzlicher ist als eine wirkliche Seuche.
Nicht minder kritisch gestaltet sich die Brennstoffnot. Ein ärztliches Gutachten für den Schulbezirk Moskau bezeichnet laut„Rußkoje Slowo“ 12 Grad Reaumur als mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse für Klassenzimmer genügend. Wie„Rjetsch“, meldet, wurde in den Petersburger Mittelschulen an Tagen, die eine Temperatur von minus 16 Grad aufweisen, der Unterricht infolge Mangels an Heizmaterial eingestellt. Kohlenzufuhr aus den Kohlenrevieren ist, wie„Rußkoje Slowo“ mitteilt, ganz unmöglich, da nach einem Referate der südrussischen Bergindustriellen keine Transportmittel vorhanden sind. Die Heeresverwaltung verlangt nach Informationen der„Nowoje Wremja“ eine Verfügung, wonach alle Steinkohle, Weichkohle und Anthrazit für Armeezwecke zu requirieren seien. Eine eigene Kommission soll eingesetzt werden und die Verteilung des Brennstoffes auf das ganze Reich übernehmen.
Ein dänisches Urteil über Englands Seetye
wtb. Kopenhagen, 18. Jan. Nationaltidende druckt einen Arrikel von Stockholms Tidningen ab, der sich mit der Beschlagnahme der skandinavischen Paketpost auf dem Dampfer Stockholm beschäftigt. In diesem Artikel heißt es:
Mit dieser Beschlagnahme, die während der diplomatischen Verhandlungen erfolgte, in denen die schwedische Regierung auf das Völkerrechtswidrige in den englischen Handlungen hinweist, legt die englische Regirung ihre Auffassung der Lage folgendermaßen an den Tag: Wir sind es, die die Macht haben, die wir deshalb auch gebrauchen. Der Umstand allein, daß möglicherweise bei verschiedenen Gelegenheiten eine Warendurch fuhr nach Deutschland erfolgte, selbst wenn es sich dabei nur um verhältnismäßig geringe Mengen gehandelt haben kann, gibt der englischen Regierung bereits den Vorwand, alle berechtigten Ansprüche eines neutralen Landes zu verhöhnen.
irtb. London, 18. Jan. Meldung des Reuterschen Büros. Der Passagierdampfer Rijndam der Holland=Amerika=Linie befindet sich mit beschädigtem Bug auf dem Wege nach Gravesend. Schleppdampfer stehen ihm bei. Alle Passagiere sind in Sicherheit. Drei Heizer tot, vier verwundet. Es wird in der Depesche nicht gesagt, ob der Dampfer auf eine Mine gestoßen oder auf andere Weise Havarie erlitten hat.
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Vom westlichen Kriegsschauplatz.
Das Explosionsunglück in Lille.
. wtb. Berlin, 1d. Jan. Ueber das Explosionsunglück in Lille, dem, wie der Generalstabsbericht vom 12. Januar feststellte, das Munitionslager eines Heutschen Pionierparks zum Opfer fiel, berichtet Carl Boßner nachträglich dem„Lok.=Anz.“: Um ½5 Uhr bräch in meinen Schlaf hinein ein heulender Orkan. Mitsamt dem Bette wurde ich emporgeschleudert und eine Spanne breit weiter wieder hingesetzt. Das ganze Haus wankte derart, daß meine Uhr und der Marmor tisch zu Boden glitten. Als ich mehrere Stunden später durch die Stadt schritt, lagen 10000 von Fensterscheiben als glitzernde Splitter auf allen Straßen und Plätzen. In scheuen, angstvoll aneinander geschmiegten Gruppen standen die Einwohner und sprachen über die Zerstörung. Ein Franzose, der ganz verzweifelt vor seinem in tausend Scherben liegenden Schaufenster stand, rief mir zu: Ein englischer Flieger hat ein deutsches Munitionsdepot getroffen. Es handelte sich um ein in einer Kasematte untergebrachtes Munitionslager einer Pionier= abteilung. Aber alles, was ich im Mittelpunkt der Stadt sah, war nichts gegen das furchtbare Elend, das in den Arbeitervierteln angerichtet war. Der Berichterstatter begab sich
auf den Schauplatz der Explosion und fand, daß, was tags vorher noch eine Arbeiterstadt am Rande Lilles gewesen war, sich als mit ungeheuren Schlägen zerstampft darstellte. Mit Lebensgefahr bargen unsere Pioniere den jammernden Franzosen ihre armselige Habe.
Allgemeiner Katzenjammer
scheint in Frankreich zu herrschen. Die pessimistischen Stimmen in der Presse mehren sich, namentlich seitdem Montenegro seine Kapitulation vollzogen hat. Einen wahren Kassandraruf stößt Herve in seiner Vietoire aus: Wir beklagen uns über die Niederlagen, die uns in der Türkei, in Serbien und Montenegro zustoßen. Wenn es uns nicht gelingt, ohne Verzug eine internationale Regierung der Verbündeten, zum wenigsten der Westverbündeten, auf die Füße zu bringen, so werden wir noch ganz andere Niederlagen erleben.
Aehnliche Auslassungen bringen Gaulois und Figaro, Temps und Petit Parisien.
Niedergeschlagenheit in England.
TU. London, 19. Jan.„Morningpost“ bringt einen sehr scharf gehaltenen Leitartikel gegen die britische Regierung, in dem es heißt, daß das neue Jahr genau so schlecht begonnen habe, wie das alte geendet. Die Räumung der Dardanellen habe das Vordringen der Mittelmächte durch Montenegro zum Adriatischen Meer, wo eine neue einzurichtende Basis für U=Boote ein recht gefährlicher Faktor werden könnte, nicht zu verhindern vermocht. Dazu käme noch, daß die Hoffnung auf die Offensive Rußlands in der Bukowina gleichfalls um ein Beträchtliches herabgestimmt werden müßte.
(Inzwischen ist die Offensive der Russen an der bessakabischen Grenze sogar ganz schmählich zusammengebrochen.)
England muß sich selbst helfen.
London, 19. Jan. Der Petersburger Korrespondent der„Daily Mail“, der aus England zurückgekehrt ist, schreibt in seinem Blatte: Der große Irrtum, den wir alle begangen haben, ist, daß wir uns zu sehr darauf verließen, was andere für uns tun werden. Im Anfang des Krieges ließ sich das entschuldigen, aber jetzt sollten wir doch besser unterrichtet sein. Wir müssen uns bald klar darüber sein, daß dies unser Krieg ist. Kein anderes Volk kann ihn für uns günstig beenden. Wir selbst müssen ihn gewinnen, sowohl für uns als für unsere Verbündeten. Wenn wir den Kriea nicht gewinnen, so kann es niemand anders. Wir haben gehofft, daß jemand anders sich für uns schlagen würde. Auch die Russen haben zeitweise gehofft, daß anderwärts etwas zu ihrer Hilfe geschehen würde, aber seit dem letzten Frühjahr haben sie die Hoffnung aufgegeben, daß jemand anders sie reiten kann. Sie sind entschlossen, sich selbst zu retten, aber es wäre töricht, darauf zu rechnen, daß sie auch unsretten würden. England tat Rußland Unrecht, indem es zuviel von ihm erwartete und die ungeheuren Opfer nicht würdigte, die Rußland gebracht hat. Das furchtbare Unglück von Tannenberg dürfe in England nicht erzählt werden und ebenso nicht der furchtbare kostspielige Kampf in
Polen im letzten Winter und die schrecklichen Verluste während des Rückzuges. Rußland hat die ganze Zeit über gekämpft. Seine Pläne waren von Anfang an. defensiv zu bleiben. Die Theorie von der russischen Dampfwalze und daß die russische Armee auf Berlin marschieren würde, stammt von uns, nicht von den Russen selbst. Die Abweichung von diesem ursprünglichen Defensivplan nahm ein schlechtes Ende. Wir müssen damit zufrieden sein, wenn Rußland jetzt alle ursprünglichen Pläne ausführt. Wir müssen an der Wahrheit festhalten, daß Rußland den Krieg nicht zu unseren Gunsten entscheiden kann. Wir hängen jetzt allein von unserer eigenen Anstrengung ab.
Die hinkende Frühjahrsoffensive der Verbündeten.
TU. Amsterdam, 15. Jan. Nachdem die Londoner und Pariser Presse ihre ungeduldigen Leser auf die kommende allgemeine Frühjahrsoffensive im Westen, Osten, Süden und Südosten vertröstet hatte, tritt sie schon, da der angekündigte Zeitpunkt immer näher kommt, wieder den gewohaten Rückzug an. Die„Times“ verspricht sich von allen geplanten Vorstößen keinen entscheidenden Erfolg und kehrt vielmehr zu der alten Erschöpfungstheorie zurück. Iv“ Londoner „City"=Blatt rechnet ein Militärkritiker aus, daß Deutschland. nachdem es bisher allein an Toten drei Millionen Soldaten verloren hat, gegenwärtig zwischen Mai und Oktober an Soldatenmangel zugrunde gehen wird, dann, sagt die„Times“, wird sich das deutsche Debacle nich mehr aufhalten lassen.
:(Die Rechenkünste der„Times“ bei den deutschen übertreffen beinahe noch diejenigen Kitcheners der englischen Millionenheere.)
Verlusten
bezüglich
Der Krieg zur See.
Fünf holländische Dampfer beschlagnahmt.
TU. Rotterdam, 19. Jan. Die mit den Dampfern „Riindam",„Noordam",„Amsterdam",„Noorderdyk“, und„Rotterdam“ aus Amerika gebrachten, nach Holland bestimmten Ladungen Speck, Schinken, Pökelfleisch und dergl. wurden sämtlich auf Befehl der englischen Regierung an Bord der Dampfer beschlag nahmt, um vor das englische Prisengericht gebracht zu werden, obgleich das Fleisch mit Genehmigung der niederländischen Ueberseetrustgesellschaft gekauft und verschickt wurde und der Speck sogar zum größten Teil für die holländische Armee bestimmt war. Die holländischen Händler protestierten dagegen bei der holländischen Ueberseetrustgesellschaft, der englischen Regierung und riefen auch die Vermittlung der amerika nischen Regierung an, um die Freigabe der Waren zu erwirken.
Verlorener Dampfer
•0 Kopenhagen, 19. Jan.„Berlingske Tidende“ meldet aus Malmö: Der schwedische Dampfer„Mimo“, der Sonntag von Kopenhagen nach Ostad abging, wird vermißt. Das Schicksal des Schiffes ist unbekannt.
Die Lage am Balkan.
Oesterreichs=Ungarns Vorteile aus der Niederwerfung Montenegros.
Zürich, 19. Jan. Der militärische Mitarbeiter der Zürcher Post bemerkt zur Unterwerfung Montenegros u. a.: Oesterreich schaffe sich dadurch eine Einbruchs= pforte nach Albanien, und man dürfe heute schon jede italienische Expedition nach Albanien als aussichtslos bezeichnen. In maritimer Hinsicht sei ebenfalls die Kraft Oesterreichs durch die Unterwerfung Montenegros sehr erhöht worden. Jede Möglichkeit, durch eine kräftige Gegenoffensive mit Unterstützung italienischer Truppen die Lowcenstellung wiederzunehmen und dadurch die Sicherheit der Bucht von Ccttaro zu bedrohen, sei geschwunden.„Die Monarchie hält heute,“ sagt dieser neutrale militärische Fachmann,„einen der großartigsten natürlichen Hafen der Welt fest und uneingeschränkt in ihrer Gewalt. Die Schlachtflotte kann jetzt ohne Schwierigkeit den südlichen Hafen zu ihrer Operationsbasis machen. Des weiteren stehen Oesterreich die montenegrinischen Häfen Antivari und Dulcigno orfen. Kleine Kreuzer und Unterseeboote können sich also knapp 100 Km. von Wallona und Durazzo neu verproviantieren. Die Verbindungen Italiens mit den Detachemenrs in Albanien werden immer mehr gefährdet. Wie schwer diese Gefahr droht, zeigt u. a. schon die Entschuldigung, die man in den letzten Tagen in verschiedenen Ententeblättern lesen konnte, die Unterstützung Montenegros sei ungenügend gewesen, weil österreichische Unterseeboote zwei mit schwerer Artillerie und Munition beladene Transportschiffe versenkt hätten.
Die Herrschaft über die Adria war schon von Beginn des Krieges an sehr bestritten. Heute darf man wohl sagen, die neue Verlängerung der Operarionsbasis hat Oesterreich ein bemerkenswertes Uebergewicht gebracht. Italien allein dürfte kaum in der Lage sein, diesen Ausfall wieder wett zu machen, und ob die Entente zum Schutze vornehmlich italienischer Interessen wertvolle Geschwader in der mittleren Adria den Angriffen österreichischer Unterseeboote aussetzen will, erscheint zum mindesten noch zweifelhaft.“ Gestützt auf eine vorläufige Berechnung kommt er dazu, die Schwächung der Ententekräfte auf etwa 50000 Mann anzugeben. Die Presse der Entente wird zwar vielleicht auch diesen Sieg der Zentralmächte als billigen Lorbeer bezeichnen. Die Beantwortung der Gegenfrage, weshalb die Lorbeeren denn nicht teurer gemacht wurden, dürfte ihr aber schon recht schwer fallen.
Eine montenegrinische Note.
wtb. Paris, 19. Jan. Das montenegrinische Generalkonsulat veröffentlicht folgende Note:
Die Blätter melden, daß das unglückliche Montenegro sich in das Unvermeidliche habe schicken müssen, nachdem es unter ganz besonders ungünstigen Verhältnissen heldenhaft gegen einen zahlenmäßig weit überlegenen, stark bewaffneten Feind gekämpft hat. Wenn der König und die Regierung nachgegeben haben, so muß man als sicher annehmen, daß die Armec ihre letzte Munition verschossen hat. Ja sogar die Flucht war unmöglich geworden, da der Feind an den Grenzen stand und da es wegen der erbitterten Feindseligkeiten von seiten Albaniens keinen Ausweg über das Meer gab. Wenn die serbische Armee in Serbien hat entkommen können, so hat doch die schwache, durch Entbehrungen aller Art erschöpfte montenegrinische Truppe kein Mittel. auf befreundetem Gebiet eine Zuflucht zu suchen. Man dürfte über die Bedingungen, unter denen die Feindseligkeiten eingestellt wurden, Erörterungen und Schlußworte zu hören bekommen. Die Einzelheiten darüber stammen übrigens von feindlicher Seite. Man wird sogar die unglücklichen Besiegten mit Schimpf überhäufen, aber das wird weder dem Ruhme des tapferen kleinen Montenegro, noch der erhabenen Heldenrolle, die es zu seiner Ehre in dem großen Kriege gespielt hat. Abbruch tun. Montenegro wird dem edlen Frankreich, welches ihm stets an erster Stelle beistehende Hilfe geboten hat, so oft Montenegro seine herkömmliche Freundschaft anrief, dankbar bleiben.