diesem Zweck sogar ein Ultimatum nach Petersburg gesandt haben. Die Mitielstaaten sind jetzt ebenfalls in diese Richtung eingetreten. Die Waage der Zukunft schwankt wieder zwischen Krieg und Frieden.
Einstweilen sucht eine bekannte Partei unter den gegenwärtig in Berlin tagenden Abgeordneten die bestehende Verfassung durch Beseitigung einiger wichtiger Paragraphen in ihrem Sinne zu verbessern. Im Ganzen strebt man jedoch in Deutschland jetzt dahin, von dem Gebiete politischer Debatten sich immermehr auf das Feld unmittelbar praktischer Thätigkeit hinzuwenden. Die Vervollständigung des deutschen Eisenbahnnetzes schreitet rasch vorwärts. Der Industrialismus gewinnt immehr die Oberhand.
Der übrigen Länder und Staaten Europas wird in der nächsten Nummer übersichtlich gedacht werden.
Vermischtes.
Menschenbewegung in London. Der„Ausschuß für Verkehrsmittel in der Hauptstadt“ Englands hat jetzt seinen Bericht veröffentlicht, woraus sich ergibt, daß täglich London 200,000 Personen zu Fuß betreten und 15,000 von den Themsebooten ausgeschifft werden. Im Jahr 1850 stiegen auf den Bahnhöfen an der Londonbrücke 548,000 Prsonen aus, im Jahr 1854 bereits 11 Mill. Um diese Ziffer nicht übertrieben zu finden, muß man wissen, daß jetzt viele Londoner in London gar nicht mehr, sondern an nahen oder fernen Eisenbahnstationen, ja sellst in Brighton am Canal wohnen, Morgens in die Stadt und Abends wieder nach Hause fahren. Solche Personen besitzen Billets, die auf ein ganzes Jahr lauten und natürlich viel billiger abgegeben werden. In diesem Sinne wirken die Eisenbahnen wieder ein wenig der Corpulenz großer Städte entgegen.
Aus dem Census Großbritaniens für das Jahr 1851 der jetzt vollständig gedruckt worden ist, sind einige Curiosa zu bemerken. Bei je 100 Ehen fanden sich 24 wo Mann und Frau ihren Namen nicht schreiben konnten, 47 wo beide ihren Namen schrieben, und 29 wo nur der eine Theil es konnte. Man kann daraus folgern, daß auch in der Ebe gleich und gleich sich gern gesellen, und die Ignoranten unbedingt eine Vorliebe zur Ignoranz zeigen. Ein Fall wird erwähnt wo ein Wittwer von 90 Jahren eine Jungfrau von 80 Jahren, vielleicht eine sogenannte alte und„unverrostete" Liebe, heirathete. Der jüngste Wittwer, der sich neu vermählte, war 20, die jungste Wittwe 16 Jahr alt. An Hunger starben 1851 noch 29 Personen.
Für die Redaktion: Dr. Leizmann.
Lemgo. Rheinische Wallnüsse und sicilianische Haselnusse eupfiehlt
Carl Petri.
Lemgo. Sardellen, Schweizer= und Rahmkäse
halte zur gefälligen Abnahme empfohlen.
Carl Petri.
Lemgo. Zur geneigten Abnahme empfehle einem geehrten Publikum aufs beste: Beste Stearinlichte, Wachsstock, Chocoladen, mehre Sorten Chocoladenpulver, Eichelkaffee, Rheinische Brustcaramellen, Thee in verschiedenen Sorten, beste Böhmische Pflaumen: 12 F, 15 F, 30 K 1 Macronen, Figurennudeln, feine Perlgraupen, Grieß=Bohnen, Corinthen, Mandeln, Filzschuhe mit Gutta Percha und Filzsohlen in jeder Größe, Drath und Drathnägel, weiße Rheinweine und rothe französische Weine.
B. Cottmann.
iTnterzeichneter empfiehlt seine Buchdruckerei zur Anfertigung aller Arten Comptoir=Arbeiten als: Hauptbücher, Rechnungen, Frachtbriefe, Schuldscheine, Wechsel u. s. w.
Zugleich bemerke ich noch, daß dergleichen Artikel stets fertig vorräthig gehalten werden. Durch neuere Einrichtung bin ich nicht allein im Stande solche Arbeiten schön sondern auch äußerst billig zu liefern.
F. L. Wagener in Lemgo.
Veine Leihbibliothek habe ich in dieser Zeit mit dem Neuesten vervollständigt und empfehle sie zur geweösteg, Vengung
Der Katalog der neuen Bücher ist unter der Presse und soll den geehrten Abonnenten in einigen Tagen gratis zugesandt werden.
F. L. Wagener in Lemgo.
Frucht=Preise.
Lemgo, 23. Deebr. Bericht von M. Lenzberg Wwe.
Weitzen, leichter, 3 Thlr. 25 Sar; schwerer 4 Thlr. Rocken 3 Thlr. Gerste 2 Thlr. 5 Sgr. Hafer 1 Thlr. 10 Sgr. Rauhfutter 2 Thlr. 7½ Sgr. Erbsen 3 Thlr. 5 Sgr. Linsen 3 Thlr. 5 Sgr.
Oel pro 100 Pfund 19 Thlr.
Stand der Louisd'or à 5 Thaler 14½ Sgr.
An den geneigten Leser.
das vorliegende Blatt hauptsächlich den Interessen gemeinnütziger Belehrung und Unterhaltung dienen, aber durchaus keine singuläre Richtung vertreten soll, so werden Artikel der mannigfaltigsten Anschauung, die den erwähnten Zweck fördern, nicht nur gern Aufnahme finden, sondern sogar gewünscht.
Die Redaktion.
„Die Sonntagspost“ erscheint jeden Sonntag und kostet in den Expeditionen in Lemgo und Detmold vierteljährlich 10 Sgr.; durch die Post bezogen 10¾ Sgr. incl. Postaufschlag und Bestellgebühr.
Es wird gebeten, etwaige für das Blatt bestimmte Zusendungen, namentlich auch Anzeigen direct an die Expedition in Lemgo einzusenden.
Bestellungen auf das Blatt sind möglichst bald zu bewirken, indem nur die Nachlieferung der ersteren Nummern versprochen werden kann.
Die Expedition.
Druck und Expedition von F. L. Wagener in Lemngo.