S#mi

Jur Kurzweil.

Ein einfaches Mittel.

Meier, ich erwische Sie zum dritten Male, wie Sie au Ihrem Pult schlofen.

Eutschuldigen Sie, Herr Vorstand, aber das Kleine zu haus hält mich die ganze Nacht munter.

Ra, könnten Sie's nicht mit ins Bureau bringen?

Lendon Opinion

*

Landstreicher Karle hatte sich lange dem Zugreifen der Behörden entzogen, aber schließlich erwischten sie ihn doch und steckten ihn ins Rekrutendepot. Hier war es gar nicht übel, jede Nacht ein richtiges Bett, täglich warmes Essen, und als er sogar noch bar Geld in die Hand bekam, ging er hin und betrank sich entsetzlich. Als er torkelnd heimkehrte, traf er einen Offizier. Angestört wackelte Karle weiter. Da rief ihn der Offizier an:

Können Sie nicht grüßen?

Karle dremste und soh sich schwankend um:Meinen Sie mich!

Ja, natürlich. Wissen Sie nicht, wer ich bin?

Ree, sagte Karle.

Ich bin der Oberst.

Mensch, sagte Karle,haben Sie Glück, ich bin bloß Gemeiner."

Was ist denn los, warum geschieht hier denn nichts? fragte der Bauherr, als er auf den Bauplatz kam und die Arbeiter alle untätig vorsand.

Hosenträger gerissen", meinte lakonisch einer der

Arbeiter.

Wessen Hosenträgert

Na, vom Vorarbeite

Jugendliche Geistesgegenwart.

Die Mama, die unvermutet nach Hause tommt, überrascht ihren Sprößling am Büfett.Was machst du da, Kurt?

Ach, das ist schön, daß du kommst, Mama. Ich wollte dich gerade fragen, ob ich mir wohl einen von den Kuchen nehmen darf.

*

Das Telephon in der Bibel.

Ein kleiner Junge hebt in der Schule den Finger und fragt den Lehrer, welche Telephonnummer der liebe Gott hätte. Als der Lehrer ihm erklärt, daß der liebe Gott kein Telephon hätte, sagt er empört:Aber warum schreibt er dann in die Bibel:In der Not sollst du mich anrufen?

*

Unwahrscheinlich.

Ihr Kollege preist Ihren gemeinsamen Freund, den Meier, so sehr; ist das wirklich so ein vorzüglicher Mensch?

Na und ob! Ich sage auch immer: es gibt nur einen Meier!

*

Schlagfertig.

Meister(zum Lehrjungen):Lümmel, hast Du deine fünf Sinne nicht beisammen? Schusterjunge:Nee, Meester, bei Ihnen ist mir schon Hören und Sehen vergangen!

Sehr weit.

Kamerad, hast Du keine alte Hose für mich? das schon, aber die wird Dir wohl zu weit sein.

Die ist nämlich in Leipzig!

Logtk.

Junna, kannst du mir sagen, was ein Pädagoge ist? Tiefes Schweigen. Lehrer:Nun, was versteht man denn unter Pädagogik? Schülerin:Die Lehre von der guten Er ziehung. Lehrer:Und was ist dann ein Pädagoge? Schülerin:Ein guterzogener Lehrer.

Morgen kein Schauspiel wegen der Schlacht.

Nichts ist gefährlicher für ein Heer als Pausen in der Kriegführung. Die Wartezeit vor Beginn eines feindlichen Angriffs schwächt die Aufmerksamkeit und lockert die Man­neszucht. Moritz, Marschall von Sachsen, der französische Heerführer Ludwigs XV., wußte in diesem Falle zu helfen. Bei der Armee des Marschalls mußte es lustig hergehen, denn die Franzosen marschierten nach seiner Meinung niemals zesser, als wenn sie muntere Anführer hatten, und fürchte­en nichts so sehr wie Langweiligkeit im Lagerleben. Daher ziterhielt der Marschall beständig während seiner Feldzüge eine komische Oper, und oft wurde während einer Vorstellung die Ordre de Bataille bekanntgegeben. Die Primadonna pflegte dies mit den Worten anzukündigen:Meine Herren! Morgen kein Schauspiel wegen der Schlacht, die der Herr Marschall liefern wird. Uebermorgen:Der Dorf=Schulze und die lustige Liebe. Das ist echt französisch.

Das Aller des Bieres. Daß das Bier schon in den ältesten Zeiten bekannt war, geht deutlich aus alten Ueber­lieferungen hervor. Tacitus berichtet, daß die Germanen ein aus Korn hergestelltes Getränk hätten, das wie ver­dorbener Wein schmecke, und daß sie in bezug auf ihre Speisen anspruchslos seien, das Gegenteil saber der Fall wäre, wenn es sich um das erwähnte Getränk handelte. Diodorus Siculus(30 Jahre v. Chr.) behauptet, daß schon Osiris(1060 Jahre v. Chr.) in Aegypten ein aus Malz versertigtes Getränk eingeführt habe. Archilochus(720 v. Chr.), Aeschylos und Sophoktes(400 v. Chr.) kannten auch einen Kornwein, und Herodot(400 v. Ch.) erzählt, Faß die Aegypter Wein aus Korn fabrizieren. Nach Plinius stellten auch die Spanier Bier her, das sie Celia oder Ceria nannten. Bei den Galliern ging es unter dem Namen Cerevisia. In England und Flandern war das Bier schon zur Zeit Christi in Gebrauch. Obgleich Gambrinus, der König von Brabant(1200 u. Chr.), allgemein als Erfinder des Bieres betrachtet wird, ist es sicher, daß man in China schon in uralten Zeiten Bier kannte. Besonders berühmt in Altertum war die Brauerei in Pelusium, einer kleinen Stadt an der Nilmündung.

##arbeitet von Dr. Tarrafch.

Plagsate in Schachpartien.

I.

Stellung aus der im Turnier zu Manchester 1890 zwischen Schallopp(Weiß) und Dr. Tarrasch gespielten Partie nach dem #. Gege.

h*** b

Schwarz: Dr. Tarrasch.

Weiß: Schallopp.

zehn Steine: Kb1: D63; Tel, 42; L43; Sdi; c2,##0, L0. Schwarz elf Steine: Kes: Db7; T18. ek. Ibl, es; Bab, d5, e5, 14, h6.)

Es folgte: 33. 14222 6564 34. Te2Xe4 45Xet 35. L.4304­Ke8bs 36. D43-h5 mi sehr heftigem Angriff.

Ja, Wieso?

Druck und Verlag von W. Riedel in Menden. Verantwortlich für die Schriftleitung A. Benker! in Menden.

Pe- TEEOR

3932 BSESgE

Mußestunden.

Beilage der Mendener Zeitung.

Nr. 23.

Samstag, den 27. Juni.

Jagdfahrt auf dem Mungo.

Von Fried Diehard.

Ein herrlicher Tropenmorgen bricht an. Gemächlich rudern drei Kanus den Mungo aufwärts, Mundame zu. Max Kupfer lag lang ausgestreckt im vorderen Boot und be­trachtete mit großem Interesse das Landschaftsbild.

Eine lange Strecke war der Fluß nur von Mangroven umgeben, die mit ihren hochstehenden Wurzeln wie Stelzen­läufer aussehen. Doch bald änderte sich das Bild. Der Blick wurde freier. Viniferen drängten sich zwischen die Mangro­ven, Drakänen reckten, riesigen Kandelabern gleich, ihre Arme aus. Die grünlackierten Bänder der Pandanus ström­ten im Winde, es kamen Binsen, Schlingpflanzen, Sträucher und dann Gras, frisches, duftendes Gras. Waren den Rei­senden bisher große Scharen von Papageien begegnet, sah man jetzt hoch oben im blauen Aether Geier in großer Zahl.

Vom Fluß flüchtende Antilopen veranlaßten Max Kup fer, zu landen. Ihn gelüstete danach, einmal Geier am Luder zu überlisten. Wie gerufen tritt da in 50 Meter Ent fernung ein Wasserbock aus dem Schilf, vorsichtig nach allen Seiten sichernd. Schon war das Gewehr im Anschlag, und im Blatt getroffen sank der Bock zusammen. Einer der schwarzen Begleiter trennte mit flinken Griffen den Bauch des Bockes auf und zog das Gescheide heraus, damit die Geier eher aufmerksam würden. Währenddessen waren die übrigen schwarzen Träger damit beschäftigt, ein Gebüsch so mit Gras zu verblenden, daß Max Kupfer mit fünf Eingebo­renen gegen jede Sicht geschützt waren, andererseits sie selbst aber nach jeder Richtung hin den Ausblick frei hatten.

Nach etwa einer Viertelstunde kreisten einige zwanzig Geier über dem Luder. Immer und immertiefer zogen sie ihre Kreise, bis sich ein Vogel auf einem in der Nähe stehen­den Baum niederließ und eine ganze Zeit die Gegend in Augenschein nahm. Als er nichts Verdächtiges wahrnahm, ließ er sich auf das Luder herab und begann am Gescheide zu zerren. Run stießen auch die anderen herab. Flügel­schlagend balgten sie sich um losgerissene Fleischsetzen. Als die Haut des Kadavers schon ziemlich schlaff auf den Knochen lag, verließ Max Kupfer das Versteck und ging zu den Boo­ten zurück. Er hatte ja nicht die Absicht, schon jetzt zu jagen, sein Sinn stand auf Büffel, und da mußte er noch einige Tagereisen zurücklegen.

Da sah er plötzlich einige hundert Meter vorwärts ein ungewisses Etwas schwimmen. Zunächst nahm er an, es sei ein umgeschlagenes Kann, doch beim Näherkommen entpuppte es sich als ein riesengroßes Krokodil, das gerade an Land kriechen wollte. Rückenkämme und Schilder waren so dick mit getrocknetem Schlamm überzogen, daß es durchaus keinen tierähnlichen Eindruck machte.

Beim Weiterrudern rutschten immer mehr Krokodile ins Wasser, die sich in die Sonne gelegt hatten. Oberhalb eines breiten Krokodilausstiegs blieb ein etwa 3 Meter langes Kro kodil liegen und grub im Sande, ohne von den nahenden Kanus Notiz zu nehmen. Daraus war zu schließen, daß hier Eier abgelegt waren und das Tier sich mit deren Brut be­schäftigte.

Max Kupfer ließ die Boote landen, da er das Krokodil von Land aus angehen wollte, weil er sonst zu leicht hätte mit ins Wasser gerissen werden können. Zunächst wurde das Ufer mit den Rudern abgeklopft, damit an Land befind. liche Krokodile vertrieben werden sollten, und dann näherte sich der Jäger dem grabenden Tier. Als er auf 3 Meter herangekommen war, wurde das Krokodil auf ihn aufmerk­sam. Fauchend rit es den Nachen auf, um ihn mit lautem Schlag wieder zu schließen. Von drei Kugeln getroffen blieb es zunächst leblos liegen. Als jedoch einer der Schwarzen das Tier mit dem Ruder anstieß, ritz es wieder den Nachen

1925.

auf und tellte mächtige Schwanzschläge aus. Ein anderer Eingeborener stieß ihm jetzt einen Speer in den Rachen, doch das Krokodil hielt den Sveer mit den Zähnen fest. Jetzt schnitt ihm ein Neger den Nacken bis zur Wirbelsäule auf und durchbohrte dieselbe, daß es scheinbar tot liegen blieb.

Kupfer machte sich inzwischen an der Stelle zu schaffen, wo das Krokodil gegraben hatte. Mit der Hand schaufelte er im Sande und förderte bald einige junge Krokodile zutage, die auch sofort zubissen. Obwohl sie nichts vom Flusse sahen, strebten die etwa 25 Zentmeter langen Tiere sofort dem Flusse zu.

Wie groß war aber das Erstaunen aller, wie sie sahen, daß das mit vielen tödlichen Wunden bedeckte Mutterkrokodil gemächlich zum Wasser lief und darin verschwand.

Um eine große Erfahrung reicher kehrte alles in die Boote zurück, die Fahrt fortzusetzen, damit sie noch vor Ein­oruch der Dunkelheit den vorgesehenen Lagerplatz erreichen konnten.

Das deutsche Led.

Das Gottesgeschenk, im Liederklange Freude und Lust hinauszujubeln, im Sange Leid und Tod die Bitternis zu nehmen, ist allen deutschen Stämmen eigen, dem einen mehr, dem anderen weniger. Von den Alemannen und Schwaben sagt man, sie hätten eine singende Sprache, die auf eine weichere, nicht zum Herrschen geschaffene Gemütsart schließen lasse. Man sollte sich aber vor solchen Folgerungen hüten. Ist dem Schwabenlande nicht das stolze Staufergeschlecht entsprossen? Das Lied vom Sieg Chlotars über die Sachsen wurde zum Tanz gesungen, das vom Sieg des Sachseuherzogs Otto des Erlauchten über König Konrad l. und seine Franken von fahrenden Sängern vorgetragen. Wandernde Geistliche und Spielleute waren es, die in der Zeit Friedrich Bar­barossas den kirchlichen Gesang der gregorianischen Strophen . volkstümlich machten.

Um 1200 blühte dann die Kunst des ritterlichen Minne­sanges. Was des Deutschen Herz bewegte, strömte der lieder­frohe Mund in unvergänglich schönen Weisen aus. Von Freundschaft und Vaterlandsliebe, Herren=, Frauen= und Gottesdienst singen Heinrich und Hartmann, vor allen aber Walther von der Vogelweide. Mit kindlicher Innigkeit klagt über das Enteilen der unschuldigen Jugend das Lied des wilden Alexander. Den Mai und die Minne preist Wizlaws von Rügen Frühlingslied. Bald wird die Kunst des Einzelgesanges vom Reistersange abgelöst. Daß im aus­gehenden 14. Jahrhundert gern und viel gesungen wurde, belegt an zahlreichen Stellen die Limburger Chronik, deren Verfasser, der kaiserliche Notar Tilmann Ehlem von Wolf­hagen, den volkstümlichen Sprüchen und Singweisen seiner Zeit liebevolle Aufmerksamkeit geschenkt hat. Lessing, Herder vor allem haben diese sangbaren Liedchen beachtet. Meister Haus Sachs sieht mit einem Fuße noch im Mittelalter, mit dem anderen aber schon in einer neuen Zeit.

Und welchen Schatz an gemütvollen Liedern hat die Kunst des mehrstimmigen Gesanges gehoben! Erst drei­dann vierstimmig erklangen die Weisen so schlicht und so fröhlich, so innig und kraftvoll in der herrlichen Natur, im Wald und auf der Wanderschaft.

Dem Durchschnittsdeutschen ist nicht der Charakter, son dern das Gemüt das höchste. Ebensowenig wie sichperside" ins Deutsche übersetzen läßt, ebenso nurdeutsch sind Wort und BegriffGemüt"; was dem Herzen frommt, ist uns mehr wert als das, was den Kopf für den Kampf des Lebens härtet. Zeichnen wir dies Bild im Negativ, dann haben wir den Yankee vor uns: keine zu hohen Ziele setzen, sondern einem mit Aussicht auf großen Erfolg zu erreichenden Zweck­rasch und rücksichtslos nachjagen, das ist Yantee An: sie läßt das Lied nicht gedeihen. Uns Deutschen konnie das Lied lange Zeit hindurch leicht einen Ersatz für die mangelnde