1 Dr. dr. Oleveris

Schädel hineingeschüttet wird, weil ist, das sie mit dem Brei der von mundrecht gemachten Gedanken und Mächtiger als der mäcktigste K die Presse; jener regiert wodl## herrscht über Volk und König.

Arbeitern

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Druck und Beriat

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Samstag, 1. Oktober 1892.

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1. Jahrz

Kein Verbrechen, das sie nicht wäre, kein den Lordeer des Ruhmes oder den

es sich zor Pfugt, dieses einzuführen, so­es in seiner

Zzeitung

achtende und freiheitsfeindliche Despot deugt sieh. widercillig und zähnekuirrschend vor ihrem Szepter, und Bismarck ist nicht der ersteallmächtige Staattmann, den die von ihm verspottete Druckerschwärze im stillen Kämmer­lein darüber nachdenken ließ, daß ihr durch funterlichen Hoch­muth und trotziges Stampfen mit dem Kürassierstiefer nicht zu imponiren wäre.

Aber wie übt die Presse diese ihre gewaltige Macht aus?

In Interesse der Gesammtheit? Zur Bildung und Auf­klärung des Volkes? Sucht sie die Schäden im Staat und in der Gesellschaft zu heiten? Ist sie die Rächerin des zer­tretenen Rechts, der verfolgten Ueberzeugung? Leiht sie dem Unterdrückten ihren starken Arm und erhebt sie das Schwert wider den Bedrücker?

Nein und nochmals nein?.

Nehmt die Zeitungen durch, wie sie vor Euch liegen! Fangt an bei den Regierungsblättern, den offiziellen und offiziösen, geht weiter zur liberalen und fortschrittlichen Presse und haltet auf bei den ultramontanen und konservativen Organen und dann sagt: was findet Ihr darin, was bietet sie Euch?

Die Einen verherrlichen den Staat, der Euch kaechtet und bedrückt; die Anderen singen Psalmen auf die Gesell­schaft, welche Euch an die Galeere des Elends und der Lohnstiaverei angeschmiedet hat, die Dritten streuen Weihrauch der Kirche, welche seit fast zwei Jahrtausenden am Werke war, das Volk in Unwissenheit und Knechtseligkeit zu er­halten!

Unter einander oft uneins, sind die Organe des Klafsen­

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Aus sozialistengesetzlicher Zeit.

(Zum 1. Oktober.)

Zwei Jahre sind heute verflossen, seit das infamste aller Knebelgesetze zu Ende ging. Zwei Jahre! Ader Niemand ist, Dder er ist ein Thor, der heute noch der Ansicht ist, die Form, in der die herrschende Klasse den Sozialismus bekämpft, sei milder geworden. Die Praxis der Gesetzesauslegung ist nach Kräften tücksichtslos gewesen, und wo es möglich ist, zu drücken und zu schinden, da wird gedrückt und geschunden.

So Manchem mag am heutigen Tage eine Reihe Erinne­rungsbilder vor dem Geiste vorüberziehen, Erinnerungsbilder aus sozialiftengesetzlicher Zeit, und wer nun gar Gelegenheit gehabt hat, in den verflossenen sozialistengesetzlosen zwei Jahren dennoch sozialistengesetzliche Erfahrungen zu machen. nun der hat damit die Möglichkeit, die herrlichsten Vergleiche zwischen Einst und Jetzt anzustellen.

Auch wir wollen heute rückerinnernd einer Episode ge­denken, die zwar in Stendal passirt ist, die aber doch für uns von äußerstem Interesse ist.

In der ersten Nummer der MagdedurgerVolksstimme vom 1. Juli 1890, die damals unter Redaktion Hans Müllers stand, lesen wir folgende Begebenheit:

EineVolksversammlung in der Altmark. Wenn unsere Leser es uns verargen sollten, daß wir ihnen über eine Volksversammlung berichten, welche dereits vor 14 Tagen zu etendal tagte, so müssen sie mit dem Herrn Polizei=Kommissar Richaro zu Gerichte gehen, denn nur die staatsretterischen Versuche dieses Herrn sind es, welche uns veranlassen, überhaupt auf jene Versammlung noch zutückzukommen.

Heer Polize=Kommissar Richars hat zumlich noch

vor Adlauf des Sozialistengesetzes die Zahl aller bisher vor­gebrachten Gründe zur Auflösung von Versammlungen um einen= neuen und wie wir zugeben, sehr originelten

Elend und seiner Befreiung Rampfe

treten biese

n sie, wenn sie

dessen spritzen sie ihnen unverm und Charakterlosigkeit ins Blut,

Votkes mit der moralischen Syphilts der es von den anderen Zeitungen nur belog wird es von diesen verdorben, gegen sein Unrecht abgestumpft, für das Evangelium unempfänglich gemacht und der Kraft und Energie zum beraubt.

Darum Feindschaft auch der sogen. parteilosen Klatsch­presse! Keinen Moment dürfen die Arbeiter es vergessen, daß die gesammte heutige Presse, soweit sie nicht sozial demokratisch ist, die Vertreterin der herrschenden Klasse ist und folglich die Erhaltung und Stärkung des Militärstaates, der Geldgesellschaft und Verdummungskirche als ihre vor­nehmste Aufgabe ansieht.

Will das Proietariat sich sefreien so muß es diese Presse vernichten, muß es diese erste Groß­macht zu Boden schmettern! Denn in ihr ist alle wirkliche Macht konzentriert; auf ihr= heruht weit mehr als auf dem stehenden Heer, der moderne Klassen­staat mit seiner ökonomischen Ausbeutung, seiner politischen Knechtung, seiner geistigen Verkrüppelung und moratischen Entmannung!

Die Presse der Ausbeuter und Verdummer kann aber nur durch eine vom arbeitenden Volke mit allem Nachdruck unterstützte Arbeiter= und Volkspresse überwunden weiden; dann mit der Heerschaft ihrer Presse verlieren die Feinde

öffentlichte der A.beiter in so weit solche rechtlichem mittelnd zwischen

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vermehrt und sich dadurch den Anspruch auf eine Bekannt­schaft erworben, die wir ihm nicht schmälern können.

Es geschah dies in einer Volksversammlung, welche im Anschluß an den Parteitag der Sozialisten mehrerer Wahl­kreise der Altmark am Nachmittag des 15. Juni im Lokale Vogelgesang zu Stendal stattfand. Beim Beginn der Ver­sammlung und während des ganzen Vortrages des Herrn Reichstagsabgeordneten Schwarz war die Temperatur so an­genehm, daß Niemand das Niedergehen eines poli­zeilichen Ungewitters ahnen konnte. Ale Herr Schwarz unter lautem Beifall geendet, forderte der Vorsitzende die anwesenden Gegner, welche in der Gestalt einiger littera­rischer Kriegsknechte der Bourgeosie erschienen waren, auf, auch ihrerseits ihre Meinung über die von Herrn Schwarz behandelten Fragen zu sagen; aber alles blieb ruhig.

Darauf erhielt Herr Redakteur Müller aus Magdeburg das Wort, der ausführte, daß die Gegner, da sie so gering­schätzig von den sozialistischen Redakteuren zu sprechen wüßten, doch als Muster bürgerlicher Intelligenz die heilige Pflicht hätten, auch einmal ihre Gegner dort, wo sie ihnen persönlich gegenüberständen, zu vernichten. Da erhob sich zum Schute der beleidigten Unschuld der Poli­zei= Kommissar Richard uno unterbrach den Redner mit den Worten:Ich verbiete Ihnen hiermit persönliche Angriffe und werde, wenn Sie dieselben fortsetzen, die Versammlung auflösen.

Eine Sekunde mochte die Versammlung durch diesen Ein­griff in die Richte des Vorsitzenden verblüfft gewesen sein dann aber schlug die Stiuimung in Entrüftung um, und unter dem Beisall der Veisaumiung setzte Herr Baeige dem Kommissur aubeinander, daß er kein Recht zur Unterbrichung der Redner besäße, noch ihnen Anweisungen über Dinge zu ertliten habe, welche der Beurtheilung des Vorsitzenden an­heimgegeben wären, und daß er sich so gut wie jeder Andere.

allgenais bereit#ei, ver­

zu wirken.

Auch ersuche er, ihm von gesundheitsgefährdenden Einrich­tungen in einzelnen Fabriten wie auch von allen berechtigten Klagen über Betriebs= und Arb

zu machen, damit er im Stande Um den Arbeitern Gelegenheit zur Aubringung ihrer Klagen zu geben, sei er gern bereit, Sonntags eine Sprechstunde in seinem Bureau einzurichten.

Dem Gewerbe=Inspektor liegt gemöß§ 1395 der Ge­werbe=Ordnung die Aufsicht über die Ausführung der Be­stimmungen der§§ 105a, 1055 Absatz 1, 105 c bis 105h, 120a bis 120e, 134 bis 139a(betr. die Sonntagsruhe, Vorrichtungen im gewerblichen Betrieb gegen Gefahren für Leben und Gesundheit, sowie zur Aufrechterhaltung der guten Sitten und des Anstandes, Verwirkung des rückständigen Lohnes, Arbeitsordnungen, Beschäftigung von Kindern,

jugendlichen Arbeitern, Arbeiterinnen und W.

wenn er reden wollte, zum Wort zu

öchnerinnen) ob.

melden, dann aber auch die Ueberwachulig einem andern Beamten zu übertragen habe. Diese reiu sachliche, wenn auch unverhofft gekommene Rechtsbelehrung verbat sich der Kommissar als eineRohheit, ein Ur­theil, welches, wie wir hoffen wollen, der vorgesetzte Landrath des Herrn Richard zu unterschreiben sich hüten wird. Nachdem dann schließlich Herr Müller seine Ausführungen über den Nutzen und Werth der Arbeiterpresse beendet hatte, trat eine Pause ein. Nach Ablauf derselben sollte eine Resolution zur Abstimmung kommen, welche das Vorgehen des Polizeikommissars tadelte, und durch welche der Reichstagsabgeordnete Schwarz auf­gefordert wurde, über dasselbe beim Minister des Innern bei passender Gelegenheit Beschwerde zu führen. Als die ersten Worte der Resolution kaum verlesen waren, köste der Kommissar Richard die Versammlung mit den Worten auf: Jetzt, meine Herren, habe ich geung gelitten, die Versammlung ist aufgelöst. Eine aneeheure Aufregung bemächtigte sich aller Anwesenden. Um jede unbe­dachtsame Handlung seitens der Versammelten zu vermeiden, wollte Herr Müller einige Worte an sie richten und wundte sich

zu diesem Zwecke an den Kommissar mit der Bitte um ort. Derselbe verstand, da er seine Fassung angenschein­lich verloren hatte, das Verlangen nicht, und drohte davo.: abzulassen. Natürlich wurde der Anweisung des Kommissars entsprochen, und unter Hochs auf die Sozialdemokratte leerte sich dann allmählich der Saal. Bald darauf bedeutete der Kommissor dem Herrn Müller, daß er in seiner Nähe bleiden müsse, eir werde sehen, und dabet erhob er mit drohender Geverde seine Hand. was er mit ihm hente Adend noch machen werde. Nach ungefähr einer Stunde traf zum lustigen Gaudium aller noch im Lokale Anwesenden eine Schwadren Husaren mit heruntergelassenen Schuppenketten und gezogenen