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Rummer
Freitag, den 22. September 1939
68. Jahrgang
So sind sie: Um keinen Preis Haag!
England und Frankreich entziehen sich dem Spruch des Gerichtshofes
Dann gilt die Fakultativklausel nicht!
Rechtsbrecher kennen kein Recht: Ohne Einhaltung der Kündigungsfrist
Daß ihnen niemand kommen kann!
dnb Bern, 22. September.
Nachdem die englische und die französische Regierung bereits im Frühjahr dieses Jahres ihre Beteiligung an den wesentlichen Vorschriften der Geufer Generalpakte von 1928 ausgekündigt haben, haben sie nunmehr auch dem Völkerbundssekretariat ihren Rücktritt von der sogenannten Fakultativklausel des Status des vaager Gerichtshofes mitgeteilt.
Im Namen des französischen Außenministeriums richtete Alexis Léger an den Generalsekretär des Völkerbundes die Mitteilung, daß die französische Regierung sich nicht mehr an den Artikel 136 des Statuts des Ständigen Internationalen Gerichtshofes gebunden betrachte. Ein ähnliches längeres Schreiben richtete auch namens der britischen Regierung der Unterstaatssekretär Cabogan an den Generalsekretär des Völkerbundes.
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dd Man sollte meinen, daß angesichts der von England und Frankreich eingeleiteten Hungerblockade und der damit verbundenen Mißachtung der Rechte der Neutralen, der Gerichtshof ein fruchtbares Feld für seine Tätigkeit finden würde, um die englisch=französischen Uebergriffe zurückzuweisen und die Westmächte zur Achtung des internationalen Rechtes zu veranlassen. Aber jetzt, in dem Monat, wo der Schiedsgedanke wirklich einmal seine Feuerprobe bestehen müßte, wird skruvellos erklärt, die Unterwerfung unter die Schiedsgerichtsbarkeit gelte für sie ab sofort nicht mehr, obgleich die Bindung daran nach dem Statut nur mit einer bestimmten Kündigungsfrist aufgehoben werden kann. Und um das Maß vollzumachen, berufen sie sich zur Begründung dabei noch auf „veränderte Umstände“, eine Begründung, die sie jahre= ja jahrzehntelang aufs bitterste bekämpften, solange sich andere— ihre Gegner— darauf beriefen.
Das würde Herrn Churchill gefallen
□ London, 22. Sept. Winston Churchill, der Erste Lord der Admiralität, behauptete erneut, daß das deutsche U=Boot, das die„Courageous“ torpedierte, von einem der Begleitschiffe dieses Flugzeugträgers versenkt worden sei. Demaegenüber steht fest, daß das U=Boot mehrere Stunden nach seinem Angriff auf die„Couragcous" selbst seinen Sieg meldete. Im übrigen hat der Oberbesehlshaber der Kriegsmarine inzwischen Kom1mandaut und Besatzung des U=Bootes seine An1# frkennung ausgesprochen. Bemerkenswert ist wei9 er, daß Winston Churchill, der Marineminister, als Fachmann meinte, er könne sich nicht erklären, wie es dem deutschen U=Boot möglich gewesen sei. trotz des vollen Geleites von Zerstörern so nahe an den Flugzeugträger heranzukommen. Damit hat auch Herr Churchill Kommandant und Besatzung des deutschen U=Bootes unaufgefordert seine Anerkennung ausgesprochen.
Die Sowjettruppen haben Grodno, Kowel und Lemberg besetzt
dnb Moskau, 22. September. Amtlich wird folgende Verlautbarung des Generalstabes der Roten Armee über die Kampfhandlungen in Polen vom 20. September ausgegeben:„Im Laufe des 20. September haben Abteilungen der Roten Armee die polnischen Trupven weiter in die Enge gctrieben und bis zum Ende des Tages besetzt: im Norden, im westlichen Weißrußzland, die Stadt Grodno: im Süden, in der Westukraine, die Städte Kowel und Lemberg. In der Zeit vom 17. bis 20. September haben die Truppen der Roten Armee drei volnische Infanteriedivisionen entwaffnet, ferner zwei Kavalleriebrigaden und zahlreiche kleinere Grun ven der polnischen Armee. Es wurden nach bei weitem nicht vollständigen Angaben über 60000 Soldaten und Offiziere gefangen genommen. Die befestigten Zonen von Wilna, Baranowicze, Molodecno und Sarnn wurden mit voller Ausrüstung. Artillerie und Munition
besetzt. Unter dem zahlreichen erbeuteten Kriegsmaterial wurden bisher 280 Geschütze und 120 Flugzeuge gezählt. Die Zählung der Beute wird fortgesetzt.“
London sieht seine türkischen Felle davonschwimmen
X Rom, 22. September. Die bevorstehenden türkisch=russischen Verhandlungen werden nun auch in London sehr ernst genommen. Man befürchtet, so berichtet das„Popolo di Roma“, daß es sich um ein Abkommen handeln werde, das wichtiger
Englische Agitation zieht nicht mehr
m Amsterdam, 22. September.
Von unserem Berichterstatter
In einem Spezialbericht aus New York beschäftigt sich„Het Vaderland“ mit den Aussichten der englischen Propaganda für eine Teilnahme der Vereinigten Staaten am Kriege gegen Deutschland.
Dem Blatt zufolge könne es nach Mitteilung von wohlinformierter Seite in Washington„als sicher gelten“, daß Nordamerika„kein Interesse an einem langen Weltkrieg oder an einer Niederringung Deutschlands“ habe, daß vielmehr seitens der Vereinigten Staaten eine Lokalisierung des Kouflikts und der baldige Abschluß eines Waffenstillstandes erstrebt würden.
Im übrigen sei Amerika heute besser auf die Abwehr der englischen Propaganda vorbereitet als 1914. Die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten sei sich völlig darüber im klaren, daß nach altem englischen Rezept mit Hitler jetzt als mit
Ein Armutszeugnis nach dem andern
t Stockbolm, 22. September. Eigener Bericht
Aus London wird berichtet, daß man dort die Rede des Führers mit einer gewissen„Besorgnis“ erwartete, weil man den Widerhall fürchtete, den seine Worte an die Welt finden würden. Mit dieser Rede sind viele„Beweise“ der englischen Agitation beseitigt worden. Daher braucht das Londoner Lügenministerium auch geraume Zeit. um die„richtige Antwort“ zu finden. Im englischen Innen= und Außenministerium hofft man, daß nicht allzu viele Franzosen von der Rede des Führers Kenntnis erhalten haben, befürchtet aber zugleich, daß die Wirkung noch weite Kreise ziehen wird.
Die Erklärung des britischen Informationsministe riums besteht nur aus zwei Sätzen. Im ersten sind nur Ausfälle gegen den Führer zu finden, dessen Erklärungen als„grob und irrig“ bezeichnet werden. Im zweiten Satz, der kaum weniger ausfällig ist, meint das Informationsministerium, es sei erstaunlich, daß ein Mann, der auf einem so verantwortungsvollen Posten stehe, in so offenbarer Weise„sich selbst verurteile“. Von einer objektiven und sachlichen Beurteiluung und von einem Eingeben auf die Gedankengänge des Führers ist nichts zu finden. Die begrenzten deutschen Ziele werden mit keinem Wort erwähnt. Reuter hört
ist als alle bisherigen russisch=türkischen Regelungen.„Man glaubt in manchen Londoner Kreisen, daß Rußland und die Türkei beschließen werden, jeden militärischen Einfluß aus dem Schwarzen Meer auszuschließen und daß die Türkei ihren Posten als Torhüter an den Dardanellen ver stärken werde. Noch wichtiger aber sei der tür kische Wunsch, in Moskau eine Formel zustande zu bringen, die eine Ausdehnung des Krieges auf das Mittelmeergebiet verhindert. Das bedeutet" — so sagt der Gewährsmann des„Popolo di Roma“—„daß direkt oder indirekt auch die Balkanfragen besprochen werden.“
„Zusammenbruch“? Leerer Wahn!
□ Madrid, 22 September. Der Korrespondent der Zeitung„Madrid“ schreibt,, an einen Zusammenbruch Deutschlands zu glauben, sei leerer Wahn. Ein Volk von 80 Millionen mit offener Tür nach Norden. Süden und Osten ist unbesiegbar.
einem neuen Attilla mit Welteroberungsplänen ähnlich georoht werde, wie es seinerzeit mit dem aiser geschehen sei. Auch die englisch=französische Parole, daß dieser Krieg geführt werde, um das deutsche Volk von der„Nazityrannei“ zu befreien, finde im amerikanischen Volk kein Echo.
Daß die englische Propaganda nichts dazu gelernt habe, sei Amerika vor allem durch den mißlungenen„Athenia"=Feldzug bewiesen worden, der in diesem Kriege einen neuen Lusitaniafall habe liefern sollen. Amerika habe die plumpe Absicht jedoch erkannt und auch entsprechend reagiert.
Ford gegen Aenderung der Neutralitätsgesetze
□ Detroit, 22. Sept. Heury Ford erklärte in einer Pressennterredung, daß er gegen jede Aenderung des bestehenden amerikanischen Neutralitätsgesetzes sei. Der europäische Krieg gehe Amerika nichts an. Die einzigen Leute, die Krieg wünschten, seien jene, die daraus prositieren wollten
nur die Ausführungen gegenüber den Westmächten, die die Agentur„Drobungen" nennt.
Regierung Wangtschingwei in China
□ Tokio, 22. September. Der japanische Ministervräsident General Abe teilte in der Kabinettssitzung am Donnerstag mit, daß Anfang November eine neue Zentralregierung in China unter Wangtschingwei eingesetzt werde. nachdem eine Einigung mit den provisorischen Regierungen in Peking und Nankina erzielt worden sei.
Bagatellisieren glückt nicht
'm Brüssel, 22. September.
Es wäre übertrieben, wollte man aus den Nach richten, die aus den englischen und französischen Zeitungen zu uns gelangen, den Eindruck entneh men, der Einmarsch russischer Truppen auf volni sches Gebiet habe London und Paris gleichgültig gelassen. Obwohl man sich seit Ende August auf dieses Ereignis, wenn auch immer noch mit der
Nachihrer Fasson? Nein!
E. W. Gerne, 22. September.
Der britische Premierminister, Herr Neville Chamberlain, hat im Unterhaus erklärt, daß seine Regierung nicht bereit sei, den deutschen Versicherungen friedlicher Absichten zu glauben,„früher oder später würden sich die deutschen Angriffe gegen England und Frankreich richten“ und deshalb könnte selbst eine„Drohung“ nicht die Westmächte zum Aufgeben ihrer Kriegsziele veranlassen. Die französische Regierung geniert sich nicht, diese „staatsmännischen Weisheiten“ gedantenlos und fast Wort für Wort nachzusprechen, der Ministerrat billigt alle Maßnahmen zur Fortsetzung des Krieges„bis zum siegreichen Ende“, und der Chef der Regierung beeilt sich, die Allianz mit England als den natürlichsten Ausdruck der Empfindungen des französischen Volkes hinzustellen; er hätte sich bei Napoleon, bei Talleyrand oder bei Victor Hugo erkundigen sollen, und er wäre gut beraten ge wesen. Sei es nun, wie es wolle, England und Frankreich lassen wissen, daß sie den Krieg fortzusetzen wünschen, und sie tun dabei gerade so, als ob sie der Führer in Danzig förmlich um Frieden gebettelt habe. Das heißt, die Tatsachen wieder einfach ins Gegenteil verkehren. Wir wol len nicht mißverstanden werden; der Führer hat die Westmächte vor die Alternative gestellt: Krieg oder Frieden! Wenn nun die englische und die französische Regierung kurzerhand für den Krieg votieren, so ist damit eine klare Stellungnahme erfolgt, wenn dies auch noch nicht unbedingt zu besagen hat, daß es eine unwiderrufliche, vielleicht sogar die letzte sei. Denn es könnten unversehens Dinge vor sich gehen, die die beiden ententistischen Kabinette zu veranlassen vermöchten, schon im Interesse ihrer Völker die Politik der Sturheit einer Revision zu unterziehen; das heißt: soweit sie überhaupt und besonders in diesem Falle als Wortführer des Willens ihrer Völker anzusehen sind und danach handeln. Vorerst jedoch versichern sie, weiterkämpfen zu wollen,„drei Jahre oder länger“. Aber das hängt, nebenbei gesagt, nicht nur von ihnen ab, wir haben dabei— der Führer rief es ihnen zu— auch noch mitzureden, und wenn sie wiederholen, sie würden„bis zum siegreichen Ende“ durchstehen, dann mögen sie sich des Schwurs von Danzig entsinnen: Daß, wie lange sich auch der Krieg hinziehen möge, für uns niemals am Ende das Wort stehen werde: Kapitulation! Wenn sie Kriea wollen, dann muß ja wohl Krieg sein. Wir passen uns an. Aber sie sollten sich dann nicht der Einfältigkeit hingeben zu glauben, die Versicherungen der deutschen Politik stellten auch dann noch etwas Unabänderliches dar, sie dürfen dann vor allem nicht meinen, die Erklärung, daß Deutschland nicht angreisen, sondern nur verteidigen werde, habe zu bedeuten, daß sie nun, ganz wie es ihnen paßt, Deutschland die Kriegsmethode vorschreiben könnten. Belagerungskrieg, Blockadekrieg und was sonst noch. Das ist keine„Drohung", das ist nur ein Hinweis. Ueberhaupt: Hat ihnen der Führer in Danzig gedroht? Hat er etwas anderes gewollt als ihnen klarzumachen, daß das Ende Polens die Erlösung Europas bedeuten und die Wiedergutmachung aller Ungerechtigkeiten einleiten könnte? Sie sprechen von„Drohungen", um so. nachdem sie, die Protagonisten der„Wahrheit“, die entscheidenden Stellen der Danziger Rede einfach unterdrückt haben, leichter ihre Kriegspolitik motivieren zu können. Wir sehen den Pariser„Temps“ die Versicherung abgeben, daß Frankreich und England nicht an einer Konferenz teilnehmen würden, deren Ausgangspunkt die Opferung Polens wäre. Es handelt sich hier um einen eigentümlichen Versuch, unbeschadet um das, was die Entwicklung heraufführt, Deutschland zu sagen, daß, was auch geschehen möge, ein Kompromiß ausgeschlossen sei, das einem Verzicht oder einer Abdankung gleichkomme. Das entspricht ganz den Vorstellungen des Herrn Chamberlain, dem man nachsagt, daß er der letzte sein werde,„der sich von Friedensaussichten verlocken ließe, ohne daß es„sein“ Friede wäre.“ Wir haben den Eindruck, daß auch dies nicht nur von dem Herrn britischen Erstminister abhängt.
kann auch der rigoroseste Zensor nun auch nicht verhindern, daß die Oeffentlichkeit erfährt, wie wenig am Foreign Office und am Quai d.Orsau die russisch deutsche Tuchfühlung, die sich nun vollzogen bat, für eine Erleichterung der englisch=französischen Lage gehalten wird. Lassen wir beiseite, was alles an moralischer Empörung gegenwärtig gegen Mos kau in englischen und französischen Blattern von gebracht wird, am zornigsten gerade von solchen Leuten, die bis Ende August die eifrigsten Bewen ber um die russische Allianz waren. Begnügen
Amerikas Volk wünscht keinen Welttrieg
„Kein Interesse an einer Niederringung Deutschlands- für Waffenstillitand
Siebe auch an anderer Stelle
London fürchtete Eindruck auf Frankreich!
Mit Besorgnis hatte die britische Regierung der Führer=Rede entgegengesehen
Sie selbst suchten doch die russische Allianz!
Und heute zetern sie am lautesten:„Verrat!“ H#an######nee
Hoffnung auf sein Gegenteil, gesaßt gemacht hatte,