Druck und Verlag: Livvische Staatszeitung. RS.=Berlag G. m. b. ö., Detmold. Ge­schäftsstelle und Schriftlei­tung: Detmold, Paulinen­straße 14. Ferur.: Sammel= nummer 2845. Bostscheckk.: 8593 Hannov. Bankkonten: Deutsche Bank. kasse, Städtische Sparkasse. Die Lipptsche Staatszeitung erscheint wöchentlich 7mal.

Lippische Staatszeitung

Lippischer Kurier

Nr. 130 16.(178.) Jahrgang.

AMTLICHES ORGAN DER NSDAP.

Lippische Landeszeitung

Bezugspreis: Monatlich del

Zustellung durch Boten ein­

schließlich Bestellgeld 1 2..

bei Zustellung durch die Von 1.42 M einichließlich es#. Bostgebüdren. Die Bebinde­rung der Lieferung recht­fertigt keinen Anspruch auf Rückzabl des Bezugsgeldes. Für ferumandl antgegebene Anzeigen bestimmte Blätze und Tage keine Gewähr.

UND SAMTLICHER BEHORDEN

Detmold, Tonntag, 14. Moi 1944.

Der Himmel voll von Fallschirmen. Schwarzer Freitag der LSA. Lustwaffe

Neue große Ertolge der deutschen Luftverteidigung

(Eigener Drahtbericht.)

rd. Berkin, 13. Mai.Der Himmel war so voll von Fallschirmen, daß es aussah, als ob es eine Art Treppe wäre, auf der man zu Fuß bis zum Erdboden hinunier­steigen könnte.

So berichtet einer der Teilnehmer am Terrorangriff der Nordamerikaner am Freitag gegen Mitteldeutschland und Brüx. Da es sich bei einer derart großen, einen so nach­haltigen Eindruck hinterlassenden Zahl von Fallschirmen in der Hauptsache um aussteigende Besatzungen vernichteter oder doch wund geschossener Feindbomber gehandelt haben muß, versteht man den Satz in einem anderen feindlichen Bericht:Unsere eigenen Verluste waren nicht leicht" erst richtig. Das wird mit 42 Bombern- und 10 Jagdflugzeugen zahlenmäßig ausgedrückt. In Wirklichkeit waren es je­doch, wie der Bericht des OKW. angibt, 78 viermotorige Bomber und 13 andere Flugzeuge.

Man muß diese nordumerikanische Zahlenakrobatik ver­stehen. Mr. Roosevelt, seines Zeichens oberster Kriegsherr der Yankees, hatte einstmals nach dem großen USA.=Ver­lust bei dem ersten Bombardement von Schweinfurt etwas leichtfertig erklärt, Verluste von mehr als 60 Bombern bei einem Angriff seien auf die Dauer nicht tragbar. Das war für den amtlichen USA.=Nachrichtendienst das Stich­wort, um in Zukunft unter keinen Umständen mehr über 60 eigene Verluste zuzugehen. Was ihn wohl, da der deutsche Wehrmachtbericht und auch die Aussagen selbst der eigenen zurückkehrenden Flieger dem zumeist entgegenstehen, selbst in der eigenen Oeffentlichkeit in Mißkredit bringen muß.

Jedenfalls haben die Amerikaner wieder einmal erfah­ren, daß die deutsche Luftwaffe noch über eine geradezu überraschende Stärke verfügt, überraschend we­nigstens für die Oeffentlichkeit der Feindländer, der man schon so oft die fast völlige Vernichtung unserer Jagdflug­zeuge und ihrer Produktionsstätten versichert hat. Selbst die feindlichen Kommentare zu den Luftkämpfen am Freitag über dem Reichsgebiet müssen über außerordentlich heftige, über weite Räume gehende Luftschlachten berichten, über Jägerangriffe vonwilder Verbissenheit", alles in allem über eineäußerst starke Luftabwehr". Vier Stunden lang mußten sich die USA.=Formationen fast ununterbrochen gegen die kühn angreifenden deutschen Jäger und Zerstörer, zur Wehr setzen. Diese stießen zum Teil, wie eine britische Agentur meldet,in Gruppen von 30 bis 40 Maschinen aus großen Höhenlagen herunter, und waghalsige Piloten flogen einzeln oder in Pauren die Bomber auch von unten

an. Die Folge war, daß sich ein Teil der feindlichen Bom­ber schon unterwegs seiner verderbenbringenden Last ent­ledigte und auf den Weiterflug verzichtete. Die übrigen er­lebten auch weiterhin dramatische Kämpfe, in denen immer wieder vor allem Großbomber explodierten und ab­stürzten. Rechnet man diestillen Verluste und die schwe­ren Beschädigungen weiterer angreifender Flugzeuge hinzu, so wird die USA.=Luftwaffe in ihrerGeheimbilanz wohl oder übel wieder einenschwarzen Freitag" ver­zeichnen müssen.

Durch die 91 im mitteldeutschen Raum erneut vernich­teten Flugzeuge hat sich die Gesamtzahl der in den ersten

zwölf, Maitagen abgeschossenen britischen und nordameri­hen Bomber und Jäger auf 562 erhöht. Bemerkens­wert ist an dieser Zahl, daß sie in der Hauptsache die nordamerikanischen Luftstreitkräfte betreffen. Die britischen Flieger hielten sich dagegen ebenso wie schon im Aprik zurück. Sie beschränkten sich auf schwächere Angriffe gegen Ziele, die nicht im engsten Bereich konzentrierter deutscher Abwehr liegen. Auch die Nordamerikaner zeigten sich vorsichtig. Mit Ausnahme von zwei größeren Angrif­fen, bei denen sie besonders hohe Verluste erlitten, wählten sie meist solche Ziele, die ihnen durch die herrschende Wet­terlage mit nur geringen Ausfällen erreichbar schienen. Aber weder diese Zurückhaltung noch der starke Jägerschutz konnten die Abschußerfolge unserer Luftverteidigungskräfte verhindern.

Zusammen mit den unvermeidbaren Ausfällen beim Start der schwerbeladenen Maschinen und beim Rückflug der durch Treffer beschädigten Flugzeuge haben die Briten und Nordamerikaner somit in den ersten zwölf Tagen dieses Monais weit über 700 meist viermotorige Bombenflug­zeuge verloren.

Auch an anderen Fronten erzielte unsere Luftwaffe am Freitag wieder beachtliche Erfolge. Flakartillerie schoß 13 Feindbomber aus Verbänden heraus, die italienische Häfen angriffen. Deutsche Kampffliegerverbände griffen m der Nacht zum Sonnabend zwei feindliche Flugplätze an der Ostküste Korsikas an und richteten dort unter den ab­gestellten Flugzeugen und auf den Flugplätzen starke Verheerungen an. Diese in zwei Wellen durchgeführ­ten Angriffe haben anscheinend den Feind völlig überrascht und somit eine um so nachhaltigere Wirkung erzielt. Bom­ben schwerer und schwerster Kaliber setzten Betriebsstoff­lager, Werften und Unterkünfte in Brand und brachten Munitionslager zur Explosion. Alle unsere Flugzeuge kehr­ten von diesen Angriffen zu ihren Stützpunkten zurück.

Auch ohne Akraine ausreichende Versorgung

Ausblick auf die deutschen Ernährungsgrundlagen

Eigener Drahtbericht.)

rd. Berlin, 13. Mai. Im fünften Kriegsjahr verfügt die Staatsführung nach ihren Planungen in der Landwirtschaft über einen gewissen Erfahrungsschatz, der ihr die Vorschau und das Einteilen erleichtert. Deutschlands Aecker sind so vielartig und unterliegen im weiten großdeutschen Raum so unterschiedlichen Witterungseinflüssen, daß Erntenöte in einem Gebiet durch Ernteerfolge im anderen ausgeglichen werden. Es zeigt sich auch, daß trotz mancher Mißergebnisse die Gesamternte viele Ausgleichsmöglichkeiten in sich bietet. Reichsminister Backe konnte in einer Rundfunkrede über die gegenwärtige deutsche Ernährungslage darauf verwei­sen, daß beispielsweise der schlechten vorjährigen Kartoffel­und Gemüseernte eine sehr gute Getreideernte gegenüber­stand. Je größer der Raum, der einheitlich bewirtschaftet wird, und je reicher die Produktionsskala, desto zahlreicher die automatischen Ergänzungsmöglichkeiten zur Auffüllung etwaiger Erntelücken. Von dieser Erkenntnis kann ein großes Gefühi der Sicherheit ausgehen. Gerade weil man sich keinen Illusionen hingibt, setzt sich im deutschen Volk, je länger der Krieg dauert, die Ueberzeugung durch, die Ernährung auch bei ungünstigen Teilernten ge­sichert ist.

Die Ukraine war deshalb nicht überflüssig. Sie bot die willkommene Gelegenheit, Lücken aufzufüllen, Rationen ab­zurunden, Polster zu schaffen. Dies Ergebnis zu erzielen, hat manche Mühe gekostet So fruchtbar der Boden ist, so sehr leidet er unter dem zentralkontinentalen Klima mit kurzen Wachstumszeiten und häufigen Trockenperioden. Je mehr dennoch aus den besetzten Ostgebieten zur Verfügung stand, desto nachhaltiger haben die für die Ernährungswirt­schaft verantwortlichen Männer darauf gedrungen, daß allein die Leistungsfähigkeit der heimischen Land­wirtschaft entscheidend für jede langfristige Marktdis­position sei. Reichsminister Backe hat sich in seiner Rund­funkrede erneut zu diesem Grundsatz bekannt. Keineswegs will er den angenehmen Nutzen, den die Ukreine brachte, verkleinern, aber Grundlage der Ernährungspolitik war und bleibt Deutschland, erst als Faktoren zweiten Ranges folgten und folgen die besetzten Randzonen.

Slowakische Staatsmänner beim Führer

Aus dem Führerhauplquariier, 12. Moi. Der Führer empfing heute den slowakischen Staatspräsidenten Dr. Tiso, der mit dem slowakischen Ministerpräsidenten Tuka, dem Kriegsminister Catlos und dem Propagandaches Tido Gasspar am 12. Mai zu einem Besuch eintras.

Der Führer hatte mit dem slowakischen Staatspräsiden­ten eine herzliche Aussprache über die vom Geiste der Freundschaft bestimmten Beziehungen des Reiches zur Slowakei.

In den Besprechungen mit dem flowakischen Staats­präsidenten und dem slowakischen Ministerpräsidenten, an denen der Reichsminister des Auswärtigen von Ribben­trov und Generalfeldmarschall Keitel teilnahmen, gab der Führer seiner Entschlossenheit Ausdruck, den uns von den Feinden des Reiches und seiner Verbündeten aufge­zwungenen Krieg im Osten und Westen bis zum siegreichen Ende kompromißlos durchzuschlagen und dann jene Grundsätze zu verwirklichen, die den großen und kleinen Völkern ein anständiges und gesichertes Leben, frei von jüdischen Volksaussaugern und von kapitalistischer und bol­schewistischer Unterdrückung, gewährleisten.

Am Abend des 12. Mai waren die slowakischen Staats­männer mit den Herren ihrer Begleitung sowie der slo­wakische Gesandte in Berlin. Cernak, und der deutsche Gesandte in Preßburg, Ludin, Gäste des Reichsaußen­ministers.

Bedenkt man, daß von der Getreide= und Kartoffel­erzeugung des europäischen Festlandes allein 40 v. H. im großdeutschen Raum erzeugt werden, dann spürt man erst, wie gewaltig das Gewicht der Eigenerzeugung ist. Und diese Eigenkapazität ist so beträchtlich, daß heute schon von Reichsminister Backe gesagt werden konnte: Auch derau­genblickliche Stand der Fleisch=, Butter= und Fettversor­gung kann für die weitere Zukunft als gesichert gelten. Hoffnung auf bessere Futtermittelversorgung besteht, der Rindviehbestand ist annähernd friedensmäßig, der Saat­bestand des für die Brotversorgung maßgeblichen Winter­getreides ist gleichfalls befriedigend.

So dürfen wir aus den Darlegungen des verantwort­lichen und mit jeder Faser sachkundigen Ministers den Schluß ziehen: auch ohne Urkraine wird der Tisch in ge­wohnter Weise, nicht üppig, aver ausreichend gedeckt.

StoßtruppFeldherrnhalle in Berlin.

Reichsminister Dr. Goebbels begrüßt in Anwesenheit von Stabschef Schepmann die Männer des Stoßtrupps der PanzergrenadierdivisionFeldherrnhalle durch Handschlag. Atl.(Scherl-Autoflex)

Die innere Triebkraft

Von Otte Biedermann

In dem Weltkampf unserer Tage verschwor sich gegen Deutschland und Europa eine zweifellos gewaltige mili­tärische Macht. Wir Deutsche unterschätzen sie keineswegs, wenn wir auch die Rüstungsprogramme, die der Welt von Zeit zu Zeit übergeben werden, als einen Teil jener bom­bastischen Lügenagitation erkennen, die uns in unserer in­neren Haltung erschüttern soll. Wir können demgegenüber heute mehr denn je nicht nur von einem Großdeutschen Reich, sondern von einem Europa gemeinsamer härtester Arbeitsanstrengungen sprechen, das keinen anderen Willen kennt, als unseren Kontinent vor dem Untergang zu retten, den ihm jüdisch=kapitalistische Weltausbeutung aus dem Westen=und jüdisch-bolschewistische Weltzerstörung aus dem Osten bereiten wollen. Alle Ein­schüchterungsversuche, die im Herzen der europäischen Völker

Zweifel im Glauben an den Sieg erwirken sollen, zer­schellen an dem Bewußtsein der Kraft unseres Kontinents unter deutscher Führung, die wir durchaus mit realen Zahlen belegen können. Der Schweiß auf der Stirn des Europäers, der in den Rüstungsfabriken evenso schafft, wie er im hohen Norden, am Atlantik oder auf dem Balkan Verteidigungsanlagen errichtet, der meist weit von seiner angestammten Heimat entfernt in Millionenzahl zur Arbeit angetreten ist, ist ein Zeichen jener Kraftanstrengungen, die notwendig sind, um das von der Natur weniger mit Schätzen der Erde bedachte Europa gegen den Feind zu mobilisieren.

Der Feind im Osten wie im Westen weiß, daß durch den Einsatz der gesamten europäischen Intelligenz und durch den zu jedem Opser bereiten Arbeitseinsatz der Schaffenden in Europa eine Gemeinschaft der Leistung erwachsen ist, die in der Lage ist, jeder Machtenfaltung des Gegners zu wider­stehen, und zwar mit Erfolg. Zur Erreichung dieser Lei­stung aber bedarf es einer inneren Triebkraft, eines Motors, der von Geist und Seele her alle physischen Krafte bedin­gungslos einsetzen läßt. Mit dieser Erkenntnis bekennen wir uns bewußt zu dem Primat der inneren Hal­tung, des Charakters. Wir Deutsche sind überzeugt, daß ein Mensch mit anständigem, klarem, eindeutigem Charak­ter als selbstverständlichen Beweis dieser seiner inneren

91 USA-Terrorflugzeuge abgeschossen

Heftige Schlacht an der italienischen Südtront entbrannt

Aus dem Führerhauptquartier, 13. Mai. Das Oberkom­mando der Wehrmacht gibt bekannt:

Unsere Nachtruppen bei Sewastopol standen gestern noch in erbittertem Ringen gegen den zahlenmäßig weil über­legenen Feind und deckten mit beispielhafter Tapferkeit den Abtransport der deutsch-rumänischen Verbände.

Auf dem Westufer der Moldau schlossen rumänische Verbände in harten Kämpfen Teile einer feindlichen Schützendivision ein und vernichtelen sie. Die Sowjeis halten

behe biusge Veriosse und vrloren wchrere hundert Ge­agene.

Starke Verbände deutscher Kampfflugzeuge griffen in der vergangenen Nacht den Eisenbahnknotenpunkt Kalin­kowitschi an und erzielten durch Massenabwurf von Spreng­und Brandbomben ausgedehnte Brände und umfangreiche Zerstörungen.

An der übrigen Ostfront fanden keine Kampfhandlungen von Bedeutung statt.

Aus dem Landekopf von Nettuno werden bei ausleben­der beiderseitiger Artillerietätigkeit nur örtliche Kämpfe ge­meldet.

An der Südfront trat der Feind östlich des Golses von Gaerc. bis in den Raum nordwestlich Cafsino mit starken Kräften, von heftigem Artilleriefener, zahlreichen Panzern und Schlachtfliegern unterstützt, zu einem Ablenkungs- und

Zesenngemngsst gihen Eilles in de eninichelen 1e re Kämpfe, in deren Verlauf einige Höhenstellungen mehrsach den Besttzer wechsellen. Durch den Einsatz neuer Kräfte auf beiden Seiten nimmt die Schlacht an Heftigkeit dauernd zu.

Feindliche Bomberverbände führten gestern Angriffe gegen mehrere Häfen an der italienischen Westküste, beson­ders gegen Genua. Durch Ilakartiklerie der Lustwaffe wur­den dreizehn feindliche Flugzeuge abgeschossen.

Kampffliegergeschwader bombardierten in der Nacht zum 13. Mai zwei seindliche Ilugplätze an der Ostküste Kor­sikas. In den Iingplatzanlagen und unter den abgestellten Ilugzeugen entstanden zahlreiche Brände und Zerstörungen.

Siarke nordamerikanische Bemberverbände richteten am gestrigen Tage Angriffe gegen mehrere Orte in Mittel­heutschland und gegen Brüx, die Schäden und Verluste un­ler der Bevölkerung zur Joige hatten. In heftigen Luft­kämpfen und durch Flakortillerie wurden 91 nordameri­kanische Ilugzeuge, darunter 73 viermotorige Bomber, ab­

In der letzten Nacht griff ein schwöchrrer britischer Bom­Ilele im norddenischen Köstengediel und in

Berlin an. Dreizehn viermotorige Flugzeuge wurden durch Nachtjäger abgeschossen.

Die auhaltenden starken Angriffe britisch-nordamerika­nischer Bomber gegen die besetzten Westgebiete können als Vorbereitung der Invasion betrachtet werden. In der Zeit vom 1. bis 10. Mai verlor der Gegner dabei 182 Flug­zeuge, darunter 120 viermolorige Bomber.

*

A. P. Die Räumung der Krim ist dank der heldenhaften Verteidigung und der vorbildlichen Leistung der deutsch­rumänischen Truppen planvoll durchgeführt worden. Damit hat die Krim=Armee ihre strategische Aufgabe, die darin bestand, die deutschen Operutionen im Südabschnitt der Ost­front zu decken, jetzt erfüllt Es wurden auf der Halbinsel nicht nur starke bolschewistische Kräfte gebunden, sondern darüber hinaus war der Krim=Armee die Aufgabe zugewie­sen, die eigenen Operationen im Südabschnitt zu schützen. Beide Aufgaben sind in vorbildlicher Weise gelöst worden. Unter dem Schutze der erbittert kämpfenden Nachhuten konnte der Abtransport der deutsch=rumänischen Truppen aus den Einschiffungshäfen planmäßig erfolgen. Daß auch die Zerstörung militärischer und kriegswichtiger Anlagen mit deutscher Gründlichkeit durchgeführt werden konnte, be­zeichnet wohl am deutlichsten die Planmäßigkeit der Opera­tionen Selbst die letzten Bewegungen vollzogen sich in voller Ordnung unter dem Feuerschutz der Artillerie. Noch im Laufe des Freitags verteidigten unsere beispielhaft kämpfenden Brenadiere die rings um die Einschiffungsplätze eingenommenen Nachhutstellungen. Sie sicherten damit den von deutschen und rumänischen Streitkräften durchgeführten Abtransport weiterer freigewordener Kräfte, während die Hauptsteitkräfte schon seit einiger Zeit evakuiert werden konnten. Die verschiedenen Einheiten stehen ständig in enger Fühlung mit den Marineeinheiten, die trotz heftigen feind­lichen Beschusses schnelle Fahrzeuge zur Zurückführung der letzten Nachhuten bereit halten.

Die Bolschewisten haben also ihr strategisches Ziel, die deutsch=rumänischen Truppen von der Verbindung über See und durch die Luft abzuschneiden, nicht erreicht. In plan­voller Vorausschau wurden seitens der deutschen Führung die Maßnahmen auf der Krim schon rechtzeitig ergriffen, die sich aus der Lage im Südabschnitt der Ostfront ergaben. Daß diese so planmäßig erfolgen konnten, dafür gebührt den deutsch=rumänischen Truppen besonderer Bank, die durch ihre hervorragende Leistung dafür sorgten, daß der Ab­transport der jeweils freiwerdenden Kräfte hinter der kämp­fenden Font erfolgen konnte.

Einstellung eine einsatzbereite, fleißige, gute Leistung voll­bringt. Wenn ein solcher Zustand aber bereits im Normal­fall erreicht ist, so wird er seine letzte und größte Entfal­tung in der Stunde erhalten, in der es um Sein oder Nichtsein jener Gemeinschaft geht, der er anzugehören die Ehre hat.

In dieser Lage befindet sich heute der einzeine deutsche Mensch ebenso wie unsere ganze kämpfende Gemeinschaft; die Erkenntnis von dieser Lage aber weitet sich immer mehr bei den Völkern Europas aus, dessen restlose Vernichtung und Zerstörung sich unsere Feinde zum Ziel gesetzt haben.

Es kommt deshalb in dieser Stunde, wie schon so oft m der Geschichte, darauf an, daß sich im Glauben an den Sieg die Herzen aller, die angegriffen sind, vereinen. Da­mit ist dieser Krieg auch eme Charakterfrage. Die Geschichte mag uns hier die beste Lehrmeisterin sein: Ge­tragen von einer gläubigen Idee ersocht das kleine Volk der Griechen gegen die zahlenmäßige Ueberlegenheit der Perser entscheidende Siege. Der Glaube an die Sendung und an die eigene Stärke bewegte jene Legionäre, die die Stadt Rom zur Herrin der damals bekannten Welt werden ließen. Der Gedanke und der Glaube an das Reich ließ einst den Sachsenkönig Heinrich l. jene erste entscheidende Abwehrschlacht gegen die Ungarn siegreich bestehen, die dann in der Auseinandersetzung mit Ungarn und Mongolen bis zu den Türkenkriegen ihre Wiederholung fand. Friedrich der Große, um ein weiteres Beispiel aus unserer Geschichte zu nennen, stand mit seinem verhältnismäßig kleinen Heer gegen Großmächte, die ihm weit überlegen waren. Und doch siegte er für Preußen, weil sich sein unerschütterlicher Siegeswille und sein Glaube an das Volk seinen Soldaten mitteilte. Wenige Männer, wie Scharnhorst, Gneisenau und Stein, schusen nach Jena und Auerstedt die Voraussetzun­gen zur Niederwerfung Napoleons, sie verkörperten eine Siegeszuversicht im Bewußtsein der Stärke ihres Volkes, die beispielhaft aus den Lettern der deutschen Geschichte aufleuchtet.

In der Zeit des erschütternden Zusammenbruches unse­res Volkes im Jahre 1918 aber sammelten sich wenige Männer um jenen Mann, der heute unsere Geschicke eben­so lenkt wie die Europas und der Welt; aus ihren gläu­bigen Herzen flammte jener Protest empor, der sich gegen volksfremde Kräfte und Mächte wandte, die durch trug und Lüge sich des deutschen Volkes bemächtigt hatten. Aus diesen wenigen Männern, deren Weg durch das Er­lebnis der Frant bestimmt wurde, erwuchs dann jene Millionenbewegung, die in härtester Auseinandersetzung mit dem innerpolitischen Gegner schließlich das ganze Vilk ergriff und es mit der nationalsozialistischen Idee zu einer nie gekannten Einheit zusammenschweißte. Es ist der Glaube an die gerechte Sache, es ist die tief­innere Ueberzeugung von der Kraft der Idee, die Berge versetzen können.

Wenn wir Nationalsozialisten vom Sieg durch Glau­ben sprechen, dann entfernen wir uns keineswegs von den Realitäten des Lebens. Wir sind gewohnt, mit beiden Bei­

Die Schwerter für Kapitänleutnant Brandi

Berlin, 13. Mai. Der Führer verlieh am 9. 5. 1944 das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritlerkreuz des Eiser­nen Kreuzes an Kapilänleutnank Albrecht Brandi, Kommandant eines U-Booles, als 66. Soldaten der deut­schen Wehrmacht.

Kapitänleutnant Brandi hat an seinen Namen, der bei der deutschen U=Boot=Waffe einen ganz besonderen Klang besitzt. zwei Höchstleistungen geknüpft. Er ist der erfolgreichste U=Boot­Kommandant des Mittelmeeres und zugleich der Kommandant, der die meisten Kriegsschiffe ver­senkt hat, nämlich nicht weniger als drei Kreuzer und zwölf Zer­störer. Zu dieser bisher einmo­ligen Leistung kommt ein wei­terer sehr beachtlicher Versen kungserfolg: 20 bewaffnet Fracht= und Transportschiff. des Feindes mit zusammen 115000 BRT. fielen dem Boot Brandis zum Opfer. Schließ­lich stehen auf dieser überaus eindrucksvollen Erfolgsliste noch zwei abgeschossene Flugzeuge.

Der neue Schwerterträger der Kriegsmarine, der am 20. Juni 1914 als Sohn des vor einigen Jahren verstorbe­nen bekannten Generaldirektors Bergassessor a. D. Dr.=Ing. Ernst Brandi in Dortmund geboren wurde, war Minen­uchboot=Kommandant, bevor er sich nach vielfachem Ein­in den nördlichen Gewässern freiwillig zur U=Boot­Waffe meldete. Am 21. 1. 1943 erhielt er das Ritterkreuz und bereits am 11. 4. 1943 das Eichenlaub.

(Aufnahme: Archiv)