Sopper
Erlebnis im Schnellzug Frankfurt— Köln
Wir fuhren bei Nacht den Rhein aufwärts. Wenn unser Abteil auch voll war bis auf den letzten Stehplatz, so sorgten doch einige Hölner für die richtige Stimmung. Ein Zahnarzt erzählte Lustiges von empfindsamen Patienten. Der lange Ingenieur am Fenster verdankte den in Gips gelegten Arm einer Kampfnacht mit Phosphor und Bomben. Zwei
Wuppertaler derschteten über Betriebsverlagerungen. Wir hatten schon allerhand erfahren, als ein sovialer dicker Herr den Wuppertalern ins Wort fiel:„Kinder, erzählt bloß nicht so viel Einzelheiten. Man ist da oft grenzenlos leichtsinnig! Während ich gestern im Hotel meine Anmeldung ausfülle, höre ich zwei andere hinter mir laut davon erzählen, wie schwer man es heute mit den Besuchen hätte.
zum Beispiel neuerdings ein Flugzeugwerk ganz
versteckt in einem Wald bei H. Man käme nur mit dem Werkomnibus hin. Nach etwa zehn Minuten Fahrt ginge es links auf einer neuangelegten Straße ab, mitten hinein in den Wald. Die Engländer würden staunen, was sich dort aufgetan habe. Die Leistung des Werks sei glatt ver
In diesem Augenblick drängt sich ein unscheinbar angezogener Herr durch und reißt am Mantel des Herrn mir gegenüber, der scheinbar darunter geschlafen hatte:„Aufstehen, Sie sind verhaftet!“ Und da stand auch schon einer vom Bahnschutz, nahm den Koffer des Verhafteten auf und führte den Verschlafenen ab. Jetzt wandte sich der von der Kriminalpolizei an unseren jovialen älteren Herrn:„Es tut mir leid, aber ich muß ie auch mitnehmen, denn was Sie eben zur Warnung erzählt haben, ist ein klarer Fall der Spionagebeihilfe. Ihr Mitreisender, den ich eben abführen ließ, hat unter seinem Mantel die wichtigsten Angaben notiert. Ich bin überzeugt, daß wir bei ihm eine Skizze des von Ihnen verratenen Werkes finden.“
Wir übrigen aber saßen sprachlos da, und einige, die eben noch unbekümmert von ihren Erlebnissen berichteten, hatten blasse Gesichter bekommen bei dem Gedanken, was nun hätte geschehen können, wenn der Spion auch ihre Angaben notiert hätte.
Neue Meisterhausfrauen in Lippe
An der Kreisberufs= und—.—,
fand unter dem Vorsitz von Gewerde
die Prüfung des 2. Lehrganges der Meister##en
Neue Meisterhausfrauen sind: Frau Gertrud Braune, Detmold, Kronstraße 6; Frau Marse Comelli, Lage, Hermann traße 1; Frau Christel Diekmasn, Bad Salzuflen,
chule in Detmold huldirektor Schmeißer hrganges der Meisterhausfrauen statt. en sind:
dristel g#muug, Eer. Eutgusten, Lullder
traße 1: Frau Käthe Frohne, Detmold, Palaisstraße 55;
Bandel
rau Elfriede Hesse, Detmold, Hindenburgdamm 2: Frau enchen Kauffmann, Müssen 23; Frau Emmi Klempin, Detmold, Schanze 145; Frau Ilse Morsbach, Hiddesen, Adolf=Hitler=Straße 431; Frau Ilse Ottenhausen, Müssen 1; Frau Gerda Plesmann, Bad Salzuflen, Parkstraße 6; Frau Gerda Schlepper, Breitenheide: Frau Cäcilie Stenzel, Detmold, Wittjestraße 7; Frau Charlotte Voß, Detmold, Marienstraße 26; Frau Käthe Sonntag, Detmold, Schanze 330; Fräulein Marga Tönnies, Lage, Lange Straße 93/95; Frau Lenchen Windt, Pivitsheide, Pension Rethlager Quellen; Frau Marie Wittenstein, Detmold, Alter Postweg 12; Frau Dr. Hilde Krüger, Detmold, Lortzingstraße 7; Frau Hilde Garske, Detmold, Bergstraße 23.
Nach Ostern wird ein dritter Lehrgang beginnen, für den noch einige Anmeldungen angenommen werden können.
Eine Bitte an unsere Leser
Häufig werden unserer Schriftleitung von privater Seite Mitzeilungen eingesandt, die in unserer Glückwunschecke veröffentlicht werden sollen. Wir sind für solche Einsendungen stets dankbar und nehmen gern eine Veröffentlichung vor. Aus zeitbedingten Gründen können wir jedoch nur noch folgende Geburtstage veröffentlichen: 70., 75., 80., 81., 82. usw. Wir bitten alle Leser, dieser Maßnahme Verständnis entgegenzubringen und sie bei den Einsendungen zu berücksichtigen.
Der Runbsunk am Donnerstag, 30. März.
Reichsprogramm: 14.15 bis 15.00 Uhr: Allerlei von 2 bis 3; 13.00 bis 10.00 Uhr: Beliebte Klänge unserer Jeit: 16.00 bis 17.00 Uhr: Beschwingte Melodien: 17.13 5is 18..00 Uhr: Ausgewählte Unterhaltungsmusik: 18.00 bis 18.80 Uhr:„Ein schönes Lied zur Abenbstund“: 20.15 bis 21.20 Uhr: 2. Akt aus dem„Rosenkavalter“ von Richard Strank: 21.20 bis 22.00 Uhr: Abendkonzert mit Werken von Mozart und Svendsen.
Deutschlandsender: 17.15 bis 18.30 Uhr: Sinfonische Musik von Reicha, Dvorak und Cesar Granck: 20.15 bis 22.00 Uhr:„Die klingende Silmillustrierte— beute neu!“.
Unsere Glückwunschecke
lese aus Dem
Heute kann der Ziegelmeister Heinrich Wies Holzhausen(Nr. 77 seinen 80 Geburtstag begehen. Jubilar unseren herzlichsten Glückwunsch.
Wir verdunkeln von Sonnenuntergang bis-aufgang. Sonnenaufgang 6.09 Ufr. Sonnenuntergung 18.59 Uhr. Mondaufgang 9.50 Uhr. Monduntergang 1.11 Uhr.
pg. Heinrich Sauer A
40 Jahre treuer Hüter völkisch=nationalen Geistes auf der Grotenburg
sich selbst wünschte, hat ihn der Tod mitten aus seiner ermüdlichen Arbeit heraus hinweggenommen. Ermattet
nad
Die Flucht des Roland Wullenwever
Roman von Ernet Orau
41. Fortsetzung
Nachdruck verboren
Als Roland Wullenwever vierzehn Tage später in Berlin eintraf, galt sein erster Besuch dem Staatsanwalt Dr. Steinhövel in Moabit. Hilde wollte ihn vorher noch zu ihrer Mutter bringen, aber das hatte er abgelehnt. Erst wollte er völlig gerechtfertigt vor der Welt dastehen, ehe er den Schritt tat. der Hilde vor dieser Welt an ihn fesselte. Und damit mußte sie sich schließlich, wenn auch schweren Herzens, einverstanden erklären.
Dr. Steinhövel empfing den Mann, der ihm einst auf der Anklagebank gegenübergestanden hatte, mit großer Freundlschkeit.
„Es tut mir wirklich außerordentlich leid, Herr Doktor, daß ich damals hart mit Ihnen umgehen mußte“, versicherte er aufrichtig,„aber Sie werden selbst zugeben müssen, daß es nach Lage der Dinge beim besten Willen nicht möglich war, die Sache anders anzusehen. Die einzelnen Indizten, die gegen Sie zeugten, waren so geschickt in Szene gesetzt und sprachen so unwiderleglich für Ihre Schuld, daß wir vielleicht niemals hinter den wahren Sachverhalt gekommen wären, hätte Grünert nicht Pendlich gestanden“
„Ja“, seufzte Wullenwever,„ich Leibe erfahren müssen, was er mürbenden Kampf gegen Indizien bin neugierig darauf, was dieser eigentlich gestanden hat? Ich nicht...
„Die Dinge liegen im Grunde genommen ziemlich einfach. Grünert hat nämlich vor etwa drei Jahren einmal bei Ihnen in Behandlung gestanden...
Roland Wullenwever hob mit bedauernder Miene die Schultern.
„Das mag vielleicht stimmen, der Mann kam mir gleich irgendwie bekannt vor. Aber bei den unendlich vielen Fällen, die mir in den letzten Jahren durch die Hände gegangen sind, kann ich mich beim besten Willen nicht mehr an Einzelheiten erinnern.“
estanden.
es am eigenen eißt, diesen zerzu führen. Aber ich Grünert denn nun weiß immer noch
Photo: Woll, Hiddesen)
Gleichsam mit Windeselle verbreitete sich am gestrigen Tage in unserer Heimatstadt die Trauerkunde, daß der Pächter des Gasthauses auf der Grotenburg und Eigentümer des Hotels Kaiserhof in Detmold, Parteigenosse Heinrich Sauer, nach kurzer, schwerer Krankheit sein arbeits= und erfolgreiches Leben beschlossen hat. Wie er
unerm
einmal auszuruhen noch so erfolgreicher Ar beit, war für ihn kein tröstlicher Gedanke, denn die Arbeit in seinem Beruse und die nie rastende Sorge für das Wohl seiner Mitmenschen war sein ganzer Lebensinhalt.
Nun ist die Stätte seines Wirkens verwaist,
„Vater Sauer“, wie ihn der Volksmund ehrend und zutraulich zugleich benannte, ist nicht mehr.
Dort, wo er behenden Fußes von Tisch zu Tisch eilend, mit allzeit wachsamem Auge über das Wohlergehen seiner Gäste wachte, ist der Klang seiner Schritte für immer verhallt. Sein gütiges Wesen, das die gastlichen Räume ersüllte und hier durch ein freundliches Wort, dort durch eine willkommene Gabe in Kinderhand soviel Wärme um sich verbreitete und soviel Freude bescherte, ist nur noch eine schöne Erinnerung. Mit ihm ist ein wahrhaft Berufener, die Seele echt deutscher Gastlichkeit an historischer Stätte dahingegangen.
Das Schicksal hat ihm sein Leben nicht leicht gemacht. Am 4. 11. 1876 in Rinteln geboren, hat er aus bescheidenen Anfängen sich durch unermüdlichen Fleiß und große eigene Bedürfnislosigkeit emporgearbeitet Nach mehrsährizer Tätigkeit als Kellner in verschiedenen deutschen Städten ührte ihn sein Lebensweg erstmals im Jahre 1893 nach Detmold, wo er im Hotel„Preußischer Hof“ an der Langen Straße Anstellung fand. Schon im Jahre 1897 betritt er dann nach dem aus eigenen Ersparnissen ermöglichten Besuche der Kellner=Fachschule in Frankfurt a. M. erstmalig als Oberkellner die Stätte seiner späteren leitenden Tätigkeit, das damals noch unscheinbare Gasthaus auf der Grotenburg. Entscheidend aber wurde für ihn die erste selbständige Tätigkeit als Pächter des„Preußischen Hofes“ in Detmold in den Jahren 1899 bis Ende März 1903, wo er Gelegenheit fand, diejenigen Fähigkeiten zu entwickeln, die die leitenden Männer der Hermannsdenkmal=Stiftung veranlaßten, ihm unter zahlreichen anderen Bewerbern die verantwortungsreiche Stellung als Pächter des Gasthauses auf der Grotenburg am 16. 3. 1903 zu übertragen
Damit beginnt derjenige Abschnitt seines Lebens, der Parteigenosse Sauer nicht nur in unseret engeren Heimat, sondern wett darüber hinaus bis an die Grenzen Großdeutschlands bekannt gemacht hat. Noch vor dem am 1. 4. 04 erfolgenden Antritt der neuen Stellung lernte er seine künftige Lebensgefährtin, Fräulein Emma Deppe, kennen, die er am 17. 3. 1903, dem Tage nach der Pachtübertragung, heimführte. Ein verhältnismäßig unscheinbares Gasthaus war es, das Parteigenosse Sauer übernahm ur in vierzigjähriger, vorbildlicher Arbeit auf die heutige Höhe einer in ganz Deutschland bekannten Gaststätte emporführte. In diese
vierzig Jahre seines Wirkens füllt auch der innere und äußere Ausbau des Betriebes, durch Anbau mehrerer Hallen sowie die Einrichtung der Bandel=Gedächtnienische und des „Führerzimmers“, wo die nicht zuletzt auch durch Parteigenossen Sauer gesammelten Erinnerungsgegenstände und Dokumente aus der Geschichte des Denkmalsbaues und aus der völkisch=nationalsozialistischen Kampfzeit eine würdige eestellung fanden.
it wertvoller und geschichtlich bedeutsamer als seine Sinne ist jedoch...
berufl
Leistung im engeren Sinne ist jedoch der tiefere in seiner Lebensarbeit auf der Grotenburg. Denn seine eigentliche Berufung im Geiste des Hermannsdenkmals als größter nationaler Weihestätte aller Deutschen bestand darin, der getreue Hüter dieses Geistes zu sein, auch in den im wesentlichen der Erholung dienenden Gasträumen auf der Grotenburg. Diese Aufgabe hat Parteigenosse Sauer mit der ganzen Glaubenskraft seines Herzens im gro me G der
und jeder Verband gastliche Aufnahme oder a. fand, der, verfemt= und fast allgemein verachtet und verfolgt, gegen die Schande von Versailles und jüdische Knechtung sich aufbäumte. Was der Führer in den Worten zum Ausdruck brachte, die er am 25. November 1926 in das Stammbuch des als„Völkischer Stammtisch Grotenburg“ getarnten„NS.=Opferringes“ auf der Grotenburg eintrug:
cher Verban, ten seder einzelne
Volksgenosse such Zuflucht
„Keiner rede von alten
nicht die Pflicht zu gleichem
lden der Vergangenheit, der irken für die Zukunft fühlt“
politischem und kulturellem Gebiete führenden M Deutschlands in charakteristischen Zügen verewigten, ein überaus aufschlußreiches aphoristisches Album de
das hat Pg. Sauer wahrgemacht, wenn er z. B. die lipZweigorganisation der„Orgesch“, den Cheruskerbund, n„Deutschvölkischen Schutz= und Trutzbund“, verschiedene Formationen der verhaßten„Schwarzen Reichswehr“, den „Stahlhelm“, die NSDAP., insbesondere auch in der Verbotszeit, entweder zu machtvollen Kundgebungen oder zu geheimen Führerbesprechungen unter Einsatz seiner von der Systemregierung abhängigen Existenz bei sich aufnahm, oder auch als Mitglied des„Völkischen Stammtisches Grotenburg“ jahrelang einen vorbildlichen Opfersinn betätigte. So schlugen die Wellen des geschichtlichen Geschehens auch in seine ursprünglich nur friedlichen Zwecken dienende Gaststätte, und sein Gästebuch, in dem sich zahlreiche der auf
Männer
bildet der Zei
tenwende seit Beginn unseres Jahrhunderts. So war es schließlich auch kein Zufall, sondern der Abschluß einer folgerichtigen Entwicklung, daß das im Jahre 1927 von Pg. Sauer erworbene Hotel Kaiserhof in Detmold zum Hauptquartier des Führungostabes der RSDAP. wurde, als sie sich anschickte, im Lipper Wahlkampfe 1933 dem Führer die Tore zur Macht zu erkämpfen.
Ein derartig bewegtes Leben ist nur selten frei von den düsteren Schatten der Tragik und des Leides. Auch Pg. Sauer hat dies an sich erfahren müssen, als ihm ein herbes Geschick im Jahre 1983 seine treue Lebensgefährtin entriß, viel zu früh für den rastlos tätigen Mann, dem sie eine tatkräftige Stütze im Leben und in seinem Berufe war. Von tiefster Tragik aber zeugt es, daß ihn der Tod ereilte, nur wenige Tage vor dem 1. April, wo er sein vierzigjähriges Jubiläum als Pächter des Gasthoses auf der Grotenburg begehen sollte. Viele Freundeshände regten sich bereits, um ihm zu danken für alles das, was er in einem langen Leben für Volk und Heimat getan hat. Der Tod hat es nicht zugelassen; er hat es ihm auch verwehrt, den siegreichen Ausgang unseres Ringens um Dasein und Freihelt noch mit zu erleben. Wix aber werden ihn niemals vergessen. W.
Kurznachrichten aus den lippischen Städten
Detmold
Ein schöner Erfolg. Bei dem am 21. und 22. März in Münster durchgeführten Gauentscheid der Wettkampfgruppe Banken und Versicherungen ging der Lehrling Günter Lange in dem Kriegsberufswettkampf als Gausieger hervor. Zu diesem schönen Erfolg übermitteln wir dem Sieger und auch dem Ausbildungsbekrieb unsere herzlichsten Glückwünsche.
Ausbildung von Kinderpflegerinnen. Die Kreisberufs
schule Detmold richtet ab Ostern eine Klasse für die Ausbildung von Kinderpflegerinnen ein. Näheres ist aus der amtlichen Bekanntmachung in unserer heutigen Ausgabe zu ersehen.
Erster Appell der 19sührigen Jungen. Am heutigen Donnerstag ist für die 10jährigen Jungen der erste Appell angesetzt. Alle Jungen treten um 15 Uhr am Schulhof des Leopoldinums an.
NSB.-Kindergarten vorübergehend geschlossen. Wie uns
mitgeteilt wird, ist der NSV.=Kindergarten im„Hotel zum Hermann“ ab sofort bis zum 11. April geschlossen.
Bad Salzutlen
Kundgebung der Pactel. Wir weisen nochmals darauf hin, daß am heutigen Donnerstag um 19.30 Uhr im Hotel Luisenhof eine Kundgebung der Partei stattfindet. Haupt
schriftleiter Prüßner spricht über ein aktuelles Thema. Alle Parteimitglieder sowie die Gliederungen und Verbände haben an der Versammlung teilzunehmen. Alle Volksgenossen und auch die hier weilenden Gäste sind herzlich eingeladen.
Volkspatk am Salzhosplatz. Am kommenden Sonntag und Montag sowie an den beiden Ostertagen findet auf dem Salzhosplatz ein großer Volkspark statt. Für Unterhaltung usw. ist durch eine Raupen=Berg= und Talbahn, Autoselbstfahrer, Eliegerkarussell, Schieß=, Spiel= und Verkaufsgeschäfte aller Art bestens gesorgt.
Schöfmar
Wildgemüse und Wildsalate. Viel zu wenig wird von unseren Hausfrauen in der gemüsearmen Zeit auf die vitaminhaltigen Wildgemüse und Wildsalate geachtet. Junge Brennesseln, Gänseblümchen= und Löwenzahnblätter werden bald reichlich in den Wiesen, an Hecken, Bächen und Grabenrändern gepflückt werden können; später kommen Schafgarbe und Geisfuß hinzu. Man kann diese Kräuter zu Gemüse oder Salat verwenden; sie schmecken aber auch sehr gut feingehackt aufs Butterbrot gestrichen.
Ausgabe der WHW.=Werigulscheine. An die vom Winterhilfowerk betreuten Volksgenossen werden die Wertgut Heinsz an Freitag, 31. März, von 9 Uhr ab in der Dienst
bringen.
SV. ausgegeben. Ausweiskarten sind mitzu
„Glaube ich Ihnen aufs Wort“. stimmte Staatsanwalt Steinhövel ihm zu.„Dieser Grünert gehört nun einmal leider zu jener, Gott sei Dank immer kleiner werdenden Gruppe von asozialen Elementen. von gewissenlosen Menschen, die sich nach Möglichkeit vor eigener Arbeit drücken und immer versuchen, auf Kosten anderer oder der Allgemeinheit ein sorgen
e eee. ndlung kam, hat er Ihnen vermutlich allerhand nuliert und auf diese Weise erreicht, daß Sie ihn hst einmal krank schrieben. Als Sie dann den indel merkten, wurde ihm natürlich sofort die Krankenunterstützung entzogen, und seit jener Zeit hatte der Bursche, wie man so sagt, einen Pick auf Sie Da er überdies zu den besonders nachtragenden Charakteren gehört, hat er nie vergessen. Ihnen bei passender Gelegenheit eins auszuwischen. Und diese Gelegenheit boten Sie ihm selbst, als Sie ihm bei Ihrem Besuch in dem etwas anrüchigen Bierkeller von Krölke so passabel in die Arme liefen. Sie sehen, wohin man manchmal von seiner eigenen Gutmütigkeit geführt wird. Zu allem Unglück hörte er dann auch noch, daß Sie auf der Suche nach Geld waren, und darauf baute er sofort seinen doppelten, hinterhältigen Plan, mit dem er zweierlei erreichen konnte. Erstens hatte er in Ihnen jemand gefunden, der die ersten Scheine, die Grünert und Genossen hergestellt hatten, unter die Leute brachte und ihm auf diese Weise unfreiwillig zu
der Gewißheit verhelfen mußten, ob man die wirklich sehr gut nachgemachten Scheine für echt annahm oder nicht. Zum andern aber hatte er sein Mütchen an Ihnen gekühlt, falls die Sache schief ging, wie es ja dann auch wirklich geschehen ist. In Ihre Wohnung einzudringen und dort das Päckchen gefälschter Noten unberzubringen, war für einen Mann von seinem Schlage eine Kleinigleit. Er hatte dann nur noch aufzupassen, wann Sie nach Hause kamen, um schnell vor Ihnen ins Treppenhaus zu flitzen, den Schein vor Ihrer Tür abzuwerfen und einen Treppenabsatz höber OlAcht zu geben, ob Sie auch datsächlich auf den Leim gingen. Und wie Sie zur Genüge wissen, klappte leider alles ganz vorzüglich Wenn die Kleine von Krölkes nicht Verlangen nach dem Onkel Doktor gehabt hätte, wäre wohl kaum einer so schnell auf diese Zusammenhänge gekommen.“
Wullenwever hörte kopfschüttelnd zu.
„Dieser Grünert soll doch aber bei seiner Verhaftung behauptet haben, mit mir im Einverständnis gehandelt zu haben? Diese Behauptung war es doch erst, die überhaupt allem die Krone aufsetzte...“
„Ich weiß“, fiel der Staatsanwalt ein. müssen wir uns alle bei Ihrem Freund Peter Woifframm bedanken, der sich um die Aufklärung der Hintergründe sehr verdient gemacht hat. Uebrigens ein pfifsiger Junge, das muß man ihm schon lassen. Er mietete sich einfach in dem fraglichen Hause in der Novalisstraße ein, indem er mit Fug und Recht darauf vertraute, daß die Hausbewohner mehr oder weniger übereinander Bescheid wußten, und daß er von dem einen oder anderen doch etwas erfahren würde, was der Sache dienlich sein könnte, auf alle Fälle jedoch mehr, als die Leute gemeinhin der Polizei anvertrauen. So kam es denn zwischen ihm und seiner Wirtin eines Tages zur Sprache, wie Grünert sich anderen gegenüber gerühmt habe, daß er diesem Doktor Wullenwever nun endlich einen gehörigen Denkzettel verabreicht habe, daß dieser so bald nicht wieder in die Lage kommen dürfte, einen todkranken Menschen gesund zu schreiben, und was es an derlei Großsprechereien mehr gibt, die solche Leute dann in angeheiterter Stimmung vom Stapel lassen. An irgendeiner Klippe scheitern ja diese Burschen Gott sei Dank immer. Ja... das wäre im Augenblick alles... zur Verhandlung müssen Sie natürlich als Zeuge erscheinen..“
nicht autge er Ki
vorstellen, wie klärt hat, Herr innhaben gegen
Wullenwever erhob sich.
„Ich glaube. Sie können si heilfroh ich din, daß sich alles
Staatsanwalt. Nur... nur der meinen Anwalt und meine Flucht.“
Der andere lächelte. Mit einer abwehrenden Handbewegung winkte er ab.
„Darüber brauchen Sie sich keine allzu großen Sorgen zu machen, Herr Doktor, Kampffmeyer ist als Strafverteidiger Kummer gewöhnt. Er hat auc nie die Absicht gehabt, Strafantrag gegen Sie zu stellen, und in Anbetracht der obwaltenden Umstände hat auch die Staatsanwaltschaft kein Interesse an einer weiteren Verfolgung der Sache.
Eriebt und aufgeschrieben:
Knigge im Kino
Als Adolf Freiherr„von Knigge 1788 die Menschheit mit seinem Buch„Ueber den Umgang mit Menschen" beückte, kannte ar noch nicht den Zauber der flimmernden einwand. Sicherlich hätte er im zwölften Kapitel des zweiten Teiles und vielleicht hier wiederum den siebenten Abschnitt„Im Kino“ betitelt. Aber er hat in seinem Werk doch an jene gedacht, die von der Natur mit einer außer
gewöhnlichen Rücksichtslosigkeit ausgestattet sind. Jene in der Eisenbahn oder vor dem Schalter an den Aemtern, die nie aussterden? Oder die bekannte Straßenbahnschaffnerin, deren Unhöflichkeit, im Gegensatz zu ihren braven Kameradinnen, unverbesserlich zu sein scheint? Jene, die Arzt und Apotheke um nichts alarmieren, oder gar die Respektlosigkeit mancher dem Alter gegenüber?
Nein, wir gehen ins Kino. Während die unsterblichen Klänge eines Walzers das Geschehen einleiten, seufzt eine junge Frau neben mir. Sie verrenkt sich den Hals, flüstert und fleht und bettelt. Nicht etwa, weil man neben ihr ein Butterbrot auspackt oder bei der unpassendsten Gelegenheit kichert, nicht weil irgendein„Erklärer" das große Wort ührt oder sich noch semand durch die engen Reihen quetscht, ondern weil vor ihr sich eine Zuschauerin aufgebaut hat, sie ein Ungetüm von Kopfbedeckung modernster Bauart besitzt und trotz aller schmeichelnden und gütlichen Zureden nicht zu bewegen ist, sich ohne Bedachung dem Volke zu
zeigen. Die derufstätige Frau hat nicht immer Gelegenheit, ino zu gehen, aber sie ärgert sich über diese Flegelei und kann nicht verstehen, daß man so rücksichtslos sein kann. Liebe, gute Frau! Auch Knigge kannte solche Zeitgenossen. Er sagt von ihnen:„Es gibt Menschen, die auch im geselligen Leben immer nur empfangen, nie geben wollen, die vom übrigen Teile des Publikums bel# bedient, gelobt,“
unterrichtet,
gelobt, bezahlt, gefüttert zu werden verlangen, ohne dafür etwas zu leisten, die über Langeweile klagen, ohne n, ob sie anderen weniger Langeweile gemacht dasitzan sic.= wohlsein,
zu fragen, hat
saben, die behaglich dasitzen, sich's wohlsein, sich erzäh lassen, aber nicht daran denken, auch für das Vergnügen der übrigen zu sorgen.— Das ist aber ebenso ungerecht wie lästig.“ Diese Meinung hat man auch noch heute von diesen rücksichtslosen Menschen, und vielleicht erscheint, wie in den anderen Städten, zur Verzögerung des Programms ein besonderer Hinweis für diese unbelehrbaren Zeitgenossen. Oder muß das Kinopersonal erst mit einer devoten Verbeugung durch die Reihen gehen? Soll erst jeder sich mit seinem Vordermann darüber auseinandersetzen, ob ein frühlingsgrauer Hut oder ein polnisches Kopftuch erwünscht ist? Wir wollen dem guten Knigge auch im Kino sein Recht lassen, auch wenn er es noch nicht kannte. Im Theater würde er sowieso noch vor den Vorhang treten und die Anfänger des Kunstgenusses zur Ordnung rufen müssen, weil sie bei jeder unpassenden Gelegenheit klatschen und tratschen. Es sind doch immer nur Augenblicke in unserem Leben, die uns die holde Kunft beschert, und wir wollen ihr immer mit Würde und Anstand begegnen. cg.
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Aus den Ortsbauernschaften
Berlebek. Großkonzert von Kd F. Am Sonntag, dem 2. April, veranstaltet die NS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" um 16 Uhr in der Gemeindehalle ein Großkonzert. Es wirken mit die Kapelle Baule aus Lemgo und der bekannte humoristische Ansager Engelhardt.
Hlodentrup. Goldene Hochzelt. Heute feiert das Ehepaar August Kracht und Frau. Auguste, ged. Kopp, das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar, der in früheren Jahren auf Ziegelet war, ist mehr als 30mel in die
Fremde gezogen. Seine Frau war ihm in schönen und auch in schweren Jahren eine gute Ehekameradin. Dem Jubelpaar wünschen wir zu seinem Ehrentage alles Gute für die Zukunft und beste Gesundheit.
Wisten. Erste Hilf, beiAugengerletzungen. Am kommenden Freitag findet um 19.30 Uhr ini der Schule zu Oberwüsten ein Vortrag über erste Hilfe bei Augenverletzungen statt. Alle Laienhelferinnen sind verpflichtet, an diesem Vortrag teilzunehmen.
Niese. Silberne Hochzeit. Ihr 25jähriges Eheubiläum begingen der Bauer Wilhelm Meier, Nr. 1, und Lina, geo. Schöning. Dem Judelpaar unsere herz
Glückwünsche!
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in den Feine.
heißt der Beichl für den Fallschirmidger. Die Transportflugseuge kurven ein und heraus fallen. Mann um Mann: Fallschirmidger: Sturmsoldaten der Luft!
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Mit einem Blick gegenseitigen Verstehens reichten. sie sich die Hände.
„Nun kann ich wieder mit gutem Gewissen an die Arbeit gehen...“
Als er die Treppe vom ersten Stock hinabstieg, sah er unten im Halbdunse! des Vorraumes die Umrisse einer ihm nur zu gut bokannten Gestalt stehen. Glückelig. sprang er die letzten Stufen hinab und eilte auf
„Hilde...!“
Stürmisch preßte er sie an sich und küßte sie, ohne auf den Pförtner zu achten, der kopfschüttelnd von seiner Loge aus zusah.
„Nun ist alles gut, Hilde.“
„Ich wußte es, als ich sah, wie du die Treppe herabkamst. Es litt mich nicht zu Hause, und ich wollte doch die erste sein, die dich beglückwünscht.“
„Das ist das Schönste in dieser Stunde...“
Frohen Herzens schritten sie dicht nebeneinander in den sonnigen Tag hinaus.
Die Verlobung wurde draußen in dem kleinen Häuschen in Heiligensee geseiert, denn der alte Thomas Wullenwever hatte es sich nicht nehmen lassen, diesen Tag für sich zu beanspruchen.
„Ich habe ja auch Mitschuld dran, daß alles lo gekommen ist, Roland“, wies er jeden Einwand zurück. „Hätte ich dir damals, als du zuerst zu mir kamst, bares Geld statt guter Natschläge—-—
gegeben, dann wäre laufen. W
vermutlich doch alles anders verlaufen. Wir wollen uns da gar nichts vormachen. Aber... wie steht er denn nun eigentlich mit diesem Buch?“
Roland winkte ab, ohne ein Wort dazu zu sagen. „Wie? Du willst es nicht mehr herqusgeben?“ staunte Thomas.„Du gibst mir also setzt doch recht, daß es nicht viel Nutzen briegt, wenn Menschen vom Schlage Grünerts oder Jutta Allmenrieds ihr Leben zum Wohle der Menschheit dis ins Aschgraue verlängern können?“
(Schluß folgt.)