Ven der##. Lagung der Deutschen Auihrogologischen Gesellschaf

eine besondere Rote

II.

Die Kötner Tagung erhielt

und Bedeutung durch einemesolithische Ausstellung, elche der Direktor des Kölner vorgeschichtlichen Mu­Dr. C. Rademacher, unter Mithilfe zahl­veranstaltet hatte. Wie mir Rade­

Erin, ur len aap m. 6

1 der von mir gesammelten mesolt­denen im Külner Museum an. In s Gedankeus hat Radomacher alle Tätigen anfar..

der Tagung zur wissenschaftlichen Prüfung, und Besprechung auszustellen. Bereit­man dieser Aufforderung gofolgt, und so wer ein urdsangreiches Material ans allen Teilen Deutschlands und der Nachbarländer, auc aus Nord­und Mittelofrile, zusammengekommen und in Schau­##stan übersichtlich ausgestellt, welche einen ganzen srohen Börseal und den anstoßenden Flur ausfüllten.

Zum Verstöndnis der Soche sei erwähnt, daß man als Mesolithikum, d. b. Mittelsteinzelt, die vorge­#chtliche Veriode zwischon Palkokithikum(Altstein­1) und Reolithikum(Jungsteinzeit) versteht, welche lich etwa mit dem Ende der Eiszeit beginnt und zum 4. Jahrtausend v. Chr. reicht. Ueber die Men­dieser Zeit und ihre Nultur ist man bioher sohr Unklaren. Es klafft in der Kulturentwicklung roße Lücke zwischen der paläolithischen Kultur zer und Sammler, und der neoltthischen der er und Viehzüchter; man kann die ketztere von der ersteren ableiten, sie nicht als ihre Fort­betrachten. Nun hat man aber in weiten Ge­Deutschlands und im üörigen Europa mensch­Werkzeuge gefunden, die weder alt= noch jung­itlich sind, man betrachtet sie deshalb als der ischensteinzelt angehörig. Indes waren die Mei­über die Verbreitung und Gliederung dieser tur dioher sehr verschieden und ungeklärt, und die lung hatte den ausgesprochenen Zweck, eine lärung auf diesem Gebiet herbeizuführen Wie gesagt, war auch Lippe in der Ausstellung treten. Mesoltthische Funde sind bei uns in reicher l gemacht. Schon vor Jahren besaß unser Museum Sammlung derselben aus der Gegend von Stape­die aber beim Bibliotheksbrande sümtlich ver­et sind. Später haben Herren aus Vieleseld in Gegend viel gesammelt. Auf meine Anregung dann in den lotzten Jahren, besonders in Orten in der Nähe des Teutoburger Waldes. er auf diese Dinge aufmerksam gemacht und eine größere Anzahl von Funden zusammen­gebracht, so besonders in Schlangen, Bellenberg. Hau­kendes, Ploitsheide, Stapelage, Biddesen, Cappel, Jo­trup, Grohenmarpe, Kleinenmarpe und Donop. In letzter Zeit hat auch Herr Oberlehrer Diekmann in Oerlinghausen an mehreren Stellen mesolithische Funde gemacht, und aus der Umgegend von Bielefeld hat Herr Kaufmann Junkermann in Bielefeld eine umfangreiche Sammlung zusammengebracht. Diese drei Sammlungen, die von Junkermann, Diekmann und mir, waren in Köln ausgestellt; außerdem waren Rheinland, Hannover, Schleswig=Holstein, Pommern, Schlesien, Sachsen, Thüringen, Brandenburg. Hessen. Süddeutschland, Holland, Belgien, Oesterreich, Afrika und Asten vertreten.

uies Sieur Sdgrcheng nuchn die Bracht, de ndorte, Fundumstände, Fundgebiete und Fundtypen verschiedenen Rednern dargelegt; einem von ihnen, der auf diesem Gebiet viel gearbeitet hat, dem Mu­umsdirektor Dr. Schwantes in Hamburg, wurde e Erstattung eines ausführlichen Berichts über­en, auf den ich nach Erscheinen derselben wegen

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einer Bedeutung für unsere men werde. Für heute sei nar kurz wiedergege was der Vorsitzende der Tagung, Prof. Dr. Birkner in München, als Ergebnis der Verhandlungen zu­sammenfatzte: Wir haben unter den ausgestellten Fun­den in der Hauptsache zwei Gruppen zu unterscheiden. Die eine Gruppe umsaht eine Reihe von Gerütetppen. die als Fortsetzung der letzten altsteinzeitlichen Werk­zeuge erscheinen. Es sind Flintwerkzeuge von geringer Größe, ost sehr klein, nur 1 cm lang und noch weniger breit, werhalb sie auch als Mikrolithen, d. h. Klein­einwerkzeuge, bezeichnet werden. Da sie in der fran­zösischen Landschaft Tardeneis zerst beobachtet sind, werden sie danach auch benannt, und diese Kultur wird als Tardenoisien bezeichnet. Charakteristisch für sie fla­log. geometrische(deieckige, rhombische, trapezförmige) Pfeilspitzen mit seiner Randbearbeitung, die wie Mäusefratz aussteht. Diese Geräte finden sich fast nur auf Sanddünen oder an sandigen Hängen in der Nähe von Quellen und Bächen. Daraus geht herver, daß die Menschen mit dieser Zivilisation als Jäger, Hir­ten oder Fischer in Sandgegenden ein mehr oder weniger friedliches Dasein geführt und zu einer Zeit geledt haben, wo der feuchtere, schwerere Boden nicht bewohnbar und wahrscheinlich mit Wald bedeckt war. Siedlungen dieser Leute müssen bei Schlangen(wahr­scheinlich drei), Haustenbeck, Biddesen. Pivitsheide. Stapelage, Oerlinghausen(wahrsch, mehrere: Triftweg, Wöstenfeld. Schopketal) und weiter nach Westen an den Bächen des Gebirges gelegen haben.Ueberblicken wir die Verhältnisse in ganz Europa, so entrollt sich vor uns folgendes Bild: In Südfrankreich und Nord­spanien wandelte sich die Madeleinekultur, regional begrenzt, in die Mas. d'Azilkultur um; man kann diese mit Obermaier als Epipaläolithikum bezeichnen. Im Norden Europas entwickelte sich, ebenfalls regional be­grenzt, aus der Madeleinekultur die Maglemosekultur. und entstand wwäter die Rlökkenmöddingerkultur: es treten als neue Kulturelemente der Haushund und in letzterer auch die Töpserei auf: Großwerkzeuge beginnen eine Rolle zu spielen. Wir stehen am Beginn des Reolithikums, weshalb man diese beiden Kulturen mit der nordfranzöstsch=belgischen Campignnkultur als Proto=Neolithtkum zusammenfassen kann. Richt re­gional bearenzt, sondern allgemein=europäisch sind die Oberflächenstationen mit den Tardenoisformen, den Sticheln und den neolithischen Pfeilspitzen, die von Spanien bis nach Polen und Südrußland meist an den sandigen Usern von Seen und Flüssen sich finden. Die Kultur dieser Oberflächenstedlungen zeigt Beziehung zum Paläoltthikum und hat Elemente des Voll=Neo­lithikums in sich aufgenommen, sie scheint die Lücke zwischen diesen beiden Kusturen auszufüllen und ver­dient deshalb die Bezeichnung Mesolithikum. Was wir bis setzt von den mesolithischen Fundplätzen haben, sind Oberflächenfunde, die, so wertvog sie sind, doch für die Weiterführung der Forschung nicht von großer Bedeutung sind Es kommt jetzt darauf an, Siedelungsstellen zu untersuchen und aus der Lagerung der Funde und Fundschichten, der Art der Wohnungen usw. Schlüsse zu ziehen. Wir dürfen hoffen, auch bei uns in dieser Hinsicht weiterzukommen; es muß nur in einer Weise geschehen, die vor strenger Kritik be­stehen kann. Mit dem bloßen Ausgraben und Heraus­holen irgendwelcher Funde ist der Wissenschaft nicht gedient. Auf der nächsten Tagung in Hamburg soll übrigens diese Frage noch einmal, und zwar noch planmäßiger, behandelt werden.

An dieser Stelle möchte ich ein kurzes Wort über Bockel=Venn einschieben. Es war mir vergönnt, die Ausgrabung dieser Siedlung auf der Tagung in Wort und Bild vorzuführen und über die Zeitstellung d'e Ansicht andrer Forscher zu erfahren. Besonders

wertvoll aber war es für mich, daß bis vom angesetzte Fahrt der Toilnehmer in die Eisel uns an den Platz führte, wo die Handmühle von Bockel=Venn entstanden ist, nach Mayen. Die großen Basaltlavo­brüche zwischen Mayen und dem Kottenheimer Wald, noch heute im Betriebe, haben schon zur Steinzeit, vor 4000 Jahren, die Mühlsteine geliefert. Das Ge­kein unserer Handmühle simmt genau mit dem dor­tigen überein. und im Museum des Eifelvereins in Mayen, das in der sagenumwodenen alten Genovefa­burg untergebracht ist, sah ich eine ganze Reihe von Handmühlen, die aus dortigen Gräbern oder Sied­lungen stammen, eine wirkliche, d. k. entwicklungs­geschichtliche Reihe, mit der Steinzeit beginnend und durch die frühe und späte Eisenzeit sich fortsetzend. Die ältesten, steinzeitlichen, haben Unterlagsteine mit fla­chem Boden, in der frühen Eisenzeit erhält der Boden eine mittleve Lüngsleiste(wie ein Bootskiel), in der Folgezeit verstärkt sich diese Kielleiste, und in der spä­teren Eisenzeit erhöht sie sich in der Mitte zu einem vornartigen Vorsprung, der die Mühle in der Unter­lage festhalten soll. Die Mühle von Bockel=Venn nun hat keine Andeutung einer Mittelleiste, sie gehört also dem ältesten Typ an und darf als steinzeitlich, neo­lithisch, angesehen werden. Diese Feststellung ist für unsere Forschung deshalb von hohem Wert, weil wir damit auch die Siedlung von Bokel=Venn als neo­lithisch feststellen können. Die Mühle lag neben der Herdstelle, die durch die Asche und die zahlreichen ge­schwärzten Herdsteine unzweifelhaft festgestellt ist Dieser Befund in Verbindung mit den zum Teil in ge­rader Linie liegenden Pfostenlöchern und dem Inven­tar an Feuersteingeräten, berechtigt uns. Bokel=Venn als neolithische Siedlung anzusprechen. Die Bewoh­ner von Bokel=Venn waren das muß gegenüber anderen Behauptungen hervorgehoben werden nicht mehr bloße Jäger und Sammler, sondern setzhafte Ackerbauern, sie hatten einen festen Wohnsitz und mahl­ten ihr Korn auf der Handmühle. Die Tardenois­Menschen vom Triftweg und von Stapelage lebten lange Zeit vorher. Ich vermute, daß die Siedlung Bokel=Venn etwa gleichzeitig mit der vom Blömkeberge bei Bielefeld ist, in der sich ein Zonenbecher fand(jetzt­im Museum in Bielefeld). und die dadurch in die letzten Jahrhunderte des dritten Jahrtausende v. Chr gesetzt wird.

Der Leser wird verstehen, daß mir diese in Mayen gewonnene Erkenntnis zur großen Freude gereichte und allein schon die Teilnahme an der Tagung und an der Eiselfahrt lohnte. Aber noch vielen anderen Gewinn und Genuß brachten beide: die Autofahrt, 250 Klm. lang. durch die herbstlich schöne Eiselland­schaft mit ihren weiten Hochflächen und tiefeinge­schnittenen Tälern. ihren Burgen und Städten. bot auch viel Urgeschichtliches, vor allem den gewaltigen Felsen des Kartsteins bei Eisersey mit seinen Höhlen. in denen der paläolithische Mensch des Acheul, Aurig­nac. Moustier und Madeleine gehaust hat. Der Fess­block übertrifft unsere Externsteine bedeutend an Größe, die Höhle kann für 60 bis 80 Menschen Ob­dach gewähren. Die reichen Funde konnten wir im Kölner Museum in Augenschein nehmen. Auch eine germanische Wallburg wurde besichtigt, die in den Kämpfen gegen Cälar eine Rolle gespielt hat. Den Abschluß der Fahrt bildete ein Besuch der Abtei Maria=Laach, ebenso der Glanzpunkt der Fahrt, wie der Höhepunkt der Tagung das Festmahl war, das die Stadt Köln den Teilnehmern in ihrem prachtvollen historischen Festsaal im Gürzenich gab, nicht nur der Genüsse wegen, die uns geboten wurden, sondern auch als Zeichen der Ehrung und Anerkennung. welche die Stadlverwaltung der ernsten Faricherarhoit damit bekundete. H. Schwanold.

Der jünger Bruder des japanisa

der deutschen

und Siedlungsgemeinschaft

In der Generalversammlung wurde die von Herrn Philipp vorgeschlagene Satzungsänderung einstimmig angenommen. Aenderungen der Darlehensbedingungen sollen in der nächsten Generalversammlung vorgenom­men werden, doch die seitherigen Sätze werden nicht viel geändert werden, die Sicherheit der DBS. wird immer im Auge behalten. Das ausgeliehene Geld ist als 1. Hopothek dem Neubau sichergestellt. Die Amor­tisationsquote betrug bis jetzt 5 Proz., die Rückzahlung n in etwa 23 Jahren erledigt. Doppelte Rückzahlung auch möglich, so daß die Summe schon in 1012 Jahren getilgt werden kann. Dazu kommt noch eine Entschädigung für Verwaktungskosten in Höhe von 10 Proz. des Darlehens, deren Abzahlung sich auf die ganze Amortisationszeit verteilt. Sonst ist dos Dar­leyen zinsles. Weitere Phüne für die Zukunft sind vorgesehen. Durch eigene Materialisierung und durch

Selbstbau will man billiger und besser zum Ziel kom­men und die Wartezeit abkürzen. Ferner soll eine Tei­lung in eine Soziale Gruppe und eine Leistungsgruppe vorgenommen werden. Die Soziale Gruppe soll auch dem Aermsten durch Einzahlung von 10 Mark monat­lich zu einem Darlehen verhelsen, das nach Einzah­lung von mindestens 10 Prozent des nötigen Dar­lehens gewährt wird. In der Leistungsgruppe soll dem Wetteifer freier Spielraum gelassen werden. 34 Leute können sich ein Haus bauen. Die Amortisation beträgt8 Promille monatlich, dazu tritt noch ein Zwangsspargeld von Promille, so daß die Schuld getilgt und gleichzeitig ein Sparguthaben angehäuft wird, das dann zur freien Verfügung steht. Zinsen werden nicht verlangt. Schnelle Rückzahlung hilft zur schnellen Ermöglichung weiterer Darlehen. Der zwangs­läufige Sparausgleich schafft ebenfalls diesen Rutzen, der denen zugute kommt, die nach kein Haus gebaut haben. Einige Gemeinden unterstützen ebenfalls dauende Mitglieder durch Darlehen.

Bis jetzt wurden 302 Darlehen vergeben, 634 Häu­

ser sind bereits gebaut, davon verhältnismäßig die meisten in Hessen. Man hat einen monatlichen Ein­gang von 500000 M. zu verzeichnen, 7.5 Millionen stehen als 1. Hypotheken, und die Reserven betragen 0.5 Millionen. Die Bilanz vom 31. Juli weist einen Kassenbestand von 607000 Mark auf. Bis jetzt be­stehen 1000 Ortsgruppen, die zu Gauen zusammen­gefaßt sind, diese bilden dann 23 Bezirke mit rund 40 000 Mitgliedern insgesamt. Die Hauptgeschäftsstelle st in Darmstadt, Friedrichstr. 30.

Die Graphik der deutschen Impressionisten. Anfang Oktober erscheint im Propylden=Verlag(Berlin) als Band 15 der Propylden=KunstgeschichteDie Kunst des Realismus und des Impressionismue von Emil Waldmann. Das Werk behandelt die an bedeutenden Schöpfungen reiche Periode(18301900 etwa) der Manet, Monet, Corinth, Liebermann, Slevogt um nur ein paar der klingendsten Namen zu nennen und ist mit besonders reichem Abbildungsmaterial und vielen mehrfarbigen Taseln ausgestattet.

Htrohito, der 25jährige Prinz Dasuhito Chichl­bu, wird sich nach. einer Meldung aus Tokio binnen kurzem vermählen. Der Prinz, der zwei Jahre an der Universität Oxfort studiert hat, ist der gegenwärtige sapanische Thronfolger, da der Kaiser nur zwei Töchter hat. Seine baldige

Heirat ist daher eine Staatsnotwendigkeit, und man hat ihm eine der schönsten jungen Damen der japanischen Aristokratie ausgewählt. Es ist dies die 17jährige Masako Ischlso, die Tochter des Prinzen Ischijo, des Oberzeremonienmeisters am kaiserlichen Hose, der einer uralten Adels­familie entstammt.

Das schnellste Mädel.

Auf den Rumestitel, das schnellste Mädchen der Welt zu sein, erhebt eine Japanerin An­spruch, Frl. Fumiko Terao, die bei dem alljapa­nischen Sportfest, das kürzlich bei Tokio abgehal­ten wurde, 100 Meter in 10% Sekunden zurück­

zelegt hat. Fumiko schlug alle männlichen Läu­er ihres Landes und übertraf die besten weib­

schneller gelaufen ist, so glaubt Sportblatt die

chmushn

ecke nur% k. so g Japanerin Kädol der

mit

Welt

Dae

Menschen gen einer Sekunde

ein englisches Sportblatt die gutem Grund dasschnellste M nennen zu dürfen.

Die Hutsammlung einer berühmten Süngerin Die große Sängerin Felia Litvinne, die setzt mit dem Kreuz der französischen Ehrenle­gion ausgezeichnet worden ist, hat eine Sammel= leidenschaft, der sie sich mit großem Eifer hin­gibt. Wie ein französisches Blatt verrät, sam­molt sie Hüte, und zwar Damenhüte aus allen

Zeiten.

bereits eine erstaunlich

und merkwürdige Sammlung zusammengebracht und ist besonders stolz auf einige gotische und Renaissancehauben. Sie nennt auch einige Theaterhüte ihr eigen, die einst große Schau­pielerinnen getragen haben; viele der Kopfbe­deckungen, die sie selbst auf der Bühne angelegt hat, bilden eine besondere Abteilung der origi­nellen Sammlung.

Gruppenmanöver in Westfalen

Von Oberstleutnant a. D. Schroeder. Detmold.

27. September.

uns heute im Morgengrauen Lichtenau näherten, bot sich uns ein wesentlich anderes Bild. als am Abend vorher: die blaue 8. Division hatte unter dem Schutze der Dunkelheit die Stellung geräumt und war, unter Zurücklassung ganz schwacher Nachtruppen, über das Egge=Gebirge abgezogen. Sie hatte am Abend vorher den Besehl bekommen, sich in der Nacht vom Feinde loszulosen und östlich des Gebirges das Vorgehen des Feindes zu verzögern.

Die rückwärtigen Bewegungen begannen um 2 Uhr morgens und gingen überall glatt vonstatten. Die roten Kavallerie=Brigaden folgten in ihren Abschnit­ten, sobald ihre vordersten Patrouillen meldeten, daß der Gegner zurückginge. Der Auftrag für die rote Kav.=Division bestand für diesen Tag in erneutem An­griff und Verfolgung. In dem großen Wa'de kam es bei Tagesanbruch noch an verschiedenen Stellen zu Kämpfen, die aber, da Blau sa planmäßig auswich, nirgends von langer Dauer waren.

Das rote J.=R. 15 wurde jedoch nicht unmittel­bar zur Verfolgung dem Feinde nachgeschickt, sondern bestieg bei der Dom. Dalheim seine Kraftwagen, um beschleunigt über Meerhof nach Schersede zu gelangen und von dort gegen die Südflanke des Feindes vor­zugehen. Das ist ja der Vorteil der durch die Kraft­wagen erzielten großen Beweglichkeit einer solchen Truppe. daß sie schnell vorgeworfen werden kann, um wichtige Punkte vor dem Gegner zu besetzen. Engen zu sperren oder offen zu haften u. a. Gerade in der Verfolgung besteht die Aufgabe solch motorisierter Ver­bände, nicht in dem Nachdrängen, sondern in dem seit­lichen Ueberholen des zurückgehenden Feindes.

Um ein Infanterie=Regiment aus Kraftwagen zu verladen, sind aber 14 Kraftwagen=Kolonnen zu se 10 Wagen erforderlich. Die durch den Versailler Vertrag bedingte, mehr als dürftige Ausstattung unseres Hee­res machte die Zusammenziehung fast aller vorhande­nen Kraftfahrformationen der Reichswehr notwendig.

nur die ostpreußischen hatte man nicht herangeholt

um dies eine Regiment zu verladen. Dabei hatten die Kompagnien noch auf die Mitnahme ihrer Ge­rechtsfahrzeuge verzichten müssen. Nur die Feldtuche und 2 Pserde waren auf Kraftwagen verladen. Für die Mannschaften waren die Wagen mit Sitzbrettern ausgestattet, auf denen die Leute, zu se 1620 auf einem Fahrzeug, so bequem saßen, daß sich in den Ruhepausen, wie der Augenschein lehrte, sogar ein ge­mütlicher Skat dreschen ließ.

Wir hatten das Glück, heute morgen gerade nach Scherfede zu kommen, als die ersten Wagen des J.=R. 15 dort einfuhren. Auch eine solche Kraftwagen­kolonne sichert sich aus dem Marsche dadurch, daß sie einzelne Wagen als Vorhut vorausschickt. Nach Scher­fede hatte die feindliche blaue Division ihre Aufklä­rungs=Abteilung geschickt, um sich in der linken Flanke zu sichern. Diese eröffnete gegen die herankommenden Wagen das Feuer. Zweckmäßigerweise waren die vor­dersten Fahrzeuge aber von Motor= und anderen Nad­fahrern begseitet, die sich schnell zum Gefecht entwickeln und das Feuer erwidern konnten. Ja, sogar ein sog. Brautomobil war zu sehen. In dem kleinen Bei­wagen war allerdings nur ein schweres Maschinen= gewehr verladen, dessen Schütze aus dem hinteren Sitz des Motorrades saß. Unsere besser ausgestatteten Geg­ner benutzen für diese Zwecke Panzerwagen, die, mit Geschützen und Maschinengewehren besetzt, der

Zum Elleruhrugüiede

ud andereJagdgeschichlen

von K. Webrhen, Frankfurt a. M.

Die dankenswerten Ausführungen, die der um die Uippische Heimetkunde vordiente Herr Oberlehrer Schierenberg in der letzten Sonntagsnummer der Lan­deazeitung gebracht hei, möchte ie mit einigen Mit­teilungen noch ergänzen.

Das Ellernkeuglied ist in den verschiedensten Les erten gesungen worden, und Herr Schierenberg hat be seits darauf hingewiesen, welch eine gewichtige es im Volke gespielt hat. Die folgenden Le sprechen für sich. nicht bedarf.

eine gewichtige Rolle folgenden Lesarten o daß es einer weiteren Erläuterung

nelt sich die edle

ziere, Aspiranten was sonst bei Hofe war,

ziehn erfüllt mit wohlverwahrt ine und im Geiste sehn ihres Weidwerks schönsten Lohn.

Has und Huhn, nehmt euch in

ten

Kampsbaglet, Jagdrevier, n sie schon chönsten Lo Huhn, nehmt such Vollblut heute jagt!

* ue githe Mi

Freude.

nnd en Sbache Blillor uot. zu der Jäger größtem Leide war kein Wildbrel weit und breit

Wa ees Kace

Geknall und mit Geschoel uun mit Rlappern allerlei haben sie das Wild versagt und die Herron ausgelacht.

wird das Haus schon inzerniert.

Wart, ich will

rief der Hauf

Kaum in

Detmold angekommen. neues Vergarnte:

e wond Burg von Sem ward immer schneller Schuß und dor Hauptmann.

vernommen auf Schuß, der Gensdarm,

Lichen. s in zum Satterdarm

Militär wird requtriert.

it Patronen egpipiert:

e Ses Sähr

die Bauern sahn

euch Mores lehren!

Opimann grimmig aus. ofort mit den Gewehren, durchsuche ich das Haus! Doch der Wirt im Ellernkrug hat die Flinten schon in Sicht, und er spricht als ein ganz Kluger: Haussuchung erlaub ich nicht! Haben sie, sagt Sültemeier, auch bei diesem Abenteuer,

a. bei diesem Grandkrakehl,

einen Haussuchungsbesehl?

Das war eine böse Frage, doch der Hauptmann wußte Rat,

jglé ans Amtogericht zu Lage ne Ordonnanz schnell ab.

Als der Bote kam zurück mit dem Schein hat er kein Glick, und die tapfre Kriegerschar auf dem Rückmarsch baldigst war, und die Bauern im Verein lachten höhnisch hinterdrein

Das war also die Geschichte von der lipp'schen Bauernjagd. Wahr ist, was ich hier berichte, und kein Wörtlein zugedacht. Ja, im Fürstontume Lippe teht noch manches auf der Kippe elbst dem Peinzen von Geblüt schnitt man rein ab den Kredit, Alexander zum Malheur

nn du m

Vaterland, was will

mehr!

Der folgende Wortlaut des Ellernkrugliedes ist am mit ein

Anfang mit einem späteren Liede verknüpft worden. und zwar aus der Zeit, als Lippo die erste Eisenbahn erhielt, was um die Wende dos 8. Jah Jall war.

brzehnts der

Judelnd sei'e der Welt vertündet: Lippe kriegt'ne Eisenbahn. und wir ziehen nun verbündet dampfend in das Lipp'sche ein

Brauchen keine Post nicht mehr ach, was war das ein Malheur.

Als der Schnee lag noch so hoch letzt goht's nach dem Ellernkrug!

Denn e sist je nichte zum Lachen wie's die lipp'schen Bouern machen

Gehn mit Knüppeln auf die Jagd haben die Hasen fortgesagt,

wellen

hießen gern.

Jeder Mann kriegt scharfe Neune. bamit soll er, schlehen drein

Fe d. üüe nicht genug,

: nach dem Ellernkrug.

irt im Ellernkrug Flinten schon in Sicht; sprach als ein ganz Kluger:

hung erlaub ich nicht!

Haben Gie. Herr Cronemeier,

hier bei ihrem Abenteuer, und bei ihrem Graulkrakeh! einen Haussuchungsbefehl?

Ist es se. so Ist es recht, ist es nicht, so steht es schlecht! Ach, was war das für ein Wort Ordonnanz nach Lage fort

Ordonnanz blieb schrecklich lange mit dem Haussuchungsbefehl;

denn es ist bie hin nach Lag­

schon ein Ende, ohne Hehl

Doch der Amtmann, sohr bescheiden. sagte:Das kann ich nicht leiden! Teile nicht die Vollmacht aus

zu durchsuchen jenes Haus!

Als der und nun

Bote kam in Trab und nun den Befehl gab ab,

hieß es:Vorwärts! Immer marsch Hin nach Detmold, Immer marsch!

Auch das Ellernkruglied ist zersungen. Einige Er­Innerungen kann ich nach den Mitteilungen von Pastor Zeiß in Schwalenberg mittellen.

Liebe Leuichen, laßt such sagen.

In Lippe IR passiert:

und und gitiger

Generalma und die Zruppen eld:

sagen.

lert:

agen

Lieben Leutchon, laht euch wes in Detmeld ist passte Coneralmarsch ward geschl und zumel ganz ungeniert.

Ach, was lausen die Soldaten, als obs ging auf Heldentaten!

Und 49 wes die

velen

Ein anderes

Ein weiteres Gesätz begann: Ordonnanz blieb

Worten:

schrecklich lange

mit dem Haussuchungsbefehl;

denn der Amtmann, gar nicht bange..

Der Schluß des ganzen Liedes hieß:

Bataillon nach Detmold fort.

Diese Fassung wurde nach der WeiseWer will unter die Soldaten gesungen.

Das Lied

Sie sollen sie nicht haben. die fetten Häselein. ob sle, wie gier'ge Raben,

sich heiser darnach schreien! wurde in der in Lemgo erscheinenden demokratischen Sonntagspost gelegentlich des Jagdabenteuere beim Ellernkruge veröffentlicht und in Schlangen nach der Weise:Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein gesungen.

Als vor Jahrzehnten das Landgericht zu Detmold errichtet wurde, soll es ebenfalls ein Gelegenheitslied gegeben haben, das mit den Worten begann: Jubelnd sei's der Welt verkündet,

Detmold kriegt ein Landgericht...

Im September 1896 sand im Ellernkruge eine Er Innerungsfeier an denKrieg von 1871 statt.

Auch an andern Orten hat es ähnliche Vorfälle ge­geden, wie beim Ellernkruge, s9 z. B. in Schlangen. Die Angelegenheit selbst, die sich dort zugetragen hat. geht aus dem folgenden Liede hervor, das ich durch die Freundlichkeit des Herrn Oberlehrers Hilker in Horn hier mitteilen lann. Auch dieses Lied möge uns an eine Zeit erinnern, in der die Wogen der politischen Erregung in unserm sonst so ruhigen Ländchen sehr hoch gingen.

Das Schlanger Lied ist nach mündlicher Ueberliefe­

chnet, und der Auf

rung aufgezeichnet, und der

r. Kolon Hein­

rich Deppe in Schlangen, sagt selber davon, daß viel­leicht noch einige andere Gesätze gesungen sein mögen Das Lied hat folgenden Wortlaut:

Richterkersting an der Spitze,

Galtwirt Hoppe bei der Spritze.

Lübertomeier bei der Pumpe, braucht Schöndagen nichte zu pum 1.) Johannmann auch, ein guter Freund. und Fritz Reese auch dabei:

alle haben sich geplagt, Förster Noack fortgesa Drum, ihr Hasen, für auch blüht ein

els der

inderteinundliebzig

um

ret

itum,

Ma

n

ging en

vI bis Bauern en.

in der Haud

drauf fürs Vaterland.

nachfolgenden Wagenkolonne kleinere Widerstände aus dem Wege räumen. Uns sind Panzerwagen jeglicher Art versagt. Immer und immer wieder stößt man auf die von Angst und Haß diktierten Beschränkungen unserer Wehrmacht. Und dabei haben unsere Feinde noch die Stirn. in Genf darüber zu streiten, was unter Abrüstung zu verstehen sei. Man befolge einfach das Beispiel Deutschlando; gründlicher kann keine Abrüstung sein.

Nach dem kurzen Ortsgefecht setzte sich das Nat. 15 wieder in Bewegung. Ueber 6 Klm. ist eine solche, aus Kraftwagen bestehende Marschkolonne lang. Rechnet man die notwendigen Sicherheitsabstände hinzu. so kommen 8 bis 9 Klm. heraus. Jede Kolonne führt noch einen Wagen mit Betriebsstoff mit, der ihr einen Aktionsradius von etwa 200 Klm. verleiht.

Dem Durchmarsch dieses Regiments durch Scherfed­wohnten auch die höheren Vorgesetzten bei. So hatten sich der Reichswehrminister Dr. Geßler, der Chef der Heeresleitung. Gen. d. Inf. Heye, und der In­pekteur der Verkehrstruppen. Oberst von Bockelberg hier eingefunden. Der Reichswehrminister benutzte gleich die Gelegenheit. um die Vertreter der Presse so wie die fremdländischen Offiziere zu begrüßen. Der die Manöver leitende General Neinhardt hatte dies bereits am 1. Tage getan. Der Chef der Heeres­leitung, der in Scherfede dienstlich in Anspruch ge­nommen war, begrüßte uns heute, alsHalt" ge­blasen war und die Offiziere sich zur Besprechung ver­sammelten.

Von Scherfede fuhren wir nach dem Bahnhof Willedadellen, von dem man einen prachtvollen Ueberblick über das ganze Vorland des Egge=Gebirges hat. Die Höhen nördlich und südlich von Willebadessen hatte die 6. Division mit den Regimentern 16 und 18 besetzt. Aus dem Walde traten gerade die Reiter­Regimenter 3 und 16 heraus, um die Höhen anzu­greifen, ein außerordentlich schwieriges Unternehmen, besonders da die Artillerie aus dem Gebirgswald her­aus nur sehr schwer den Angriff unterstützen konnte. Ersolg war hier nur durch den Druck zu erwarten, den das 15. J.=R. durch seine Umfassung auf die Flanke des Gegners ausüben sollte. Hiergegen hatte sich die blaue Division aber durch starke Reserven(4 Batail= lone, darunter das ganze 17. Ins.=Rgt.) hinter dem bedohlen linken Flügel gesichert. Ehe aber das 15. J.=R. sich aus seiner langen Kraftwagenkolonne her­aus zum Gesecht entwickelt hatte, auch das ersor­dert geraume Zeit. hatte Blau die Höhen von Wille­badessen geräumt und war hinter den Nathe=Abschnitt zurückgegangen, so daß der Angriff der 15er nicht mehr die Flanke, sondern nur einen umgebogenen Flügel traf.

Zu diesem Zeitpunkt, 12½ Uhr mittags, wurde die Uebung für heute beendet. Die Truppen hatten große Anstrengungen hinter sich. Am Montag hatten die Märsche früh begonnen, bis in den späten Nachmittag war gesochten, das Biwak. aus dem um 2 Uhr nachte schon wieder aufgebrochen wurde, hatte bei der Kälte nur wenig Ruhe gebracht. Auch für heute nachmittag stehen wieder Märsche bevor, um die Aufstellung der Truppen der veränderten Kriegslage anzupassen. Denn während an den beiden ersten Tagen die Kav.=Div angriff und dann verflogte, soll sie morgen sich in der Verteidigung zeigen, und die 6. Division wird, nach der Verteidigung am 1. und dem Rückzugsgefecht am 2. Tage, morgen ihrerseits zum Angriff vorgehen.

trieben ihn zum Ding hi wie die Katze mit der M

naus

aus

Und als nun die Schlänger Bauern nit dem Knüppel in der Hand von dem Steimker Berge kamen, macht man ihnen(hen bekannt:)

Wartet nur, ihr bösen Bauern, wartet, Ihr soll!'s noch bedauern;

Sisruehr Tage sellen brummen,

Knüpp und vier We

ochen sollen haben, die mit einer Flinte kamen

Drum, ihr Hasen, freuet euch, für euch blüht ein neues Reich

Doch der Wirt im Ellernkruge) hat die Flinten schon in Sicht::) denn er sprach als ein ganz Kluger: Haussuchung erlaub ich nicht! Haben Gie. Herr Cronemeier,

Auch bei diesem Abenteuer a, bei diesem Grandkrakehl einen Haussuchungsbesehl?

Ist es lo. so ist eo recht,

ist's nicht so, dann steht es schlecht! Und da mußte zum Rapport Ordinanz nach Lage fort.

Ordonnanz blieb schrecklich lange mit dem Haussuchungsbefehl; denn es ist bie hin nach Lage

ein schön Ende ohne Hehl. Doch der Amtmann, sohr bescheiden lagte:Das kann ich nicht leiden!

Und der Ordinanz lefort bracht dem Hauptmann den Rapport; Angetreten! Richt such marsch! Hin nach Detmold gebt's Im

Zeile 4 in Gesätz 1:braucht

hagen an dem Sumpse" Das Schönhagensch stieß nämlich an eine Sumpfwiese, die jetzt trocken­

Das

nsche Haus

Bei Sueübung der Jagb wurde der Bater des Im Siebe belungenen Richterkorsting vor, eisem So##

das Prioatförsters Roock in der Steinbecke en der preuhlsch=lippischen Granze erschossen.

Einige els Treiber mit Siöden, anbere mit

langer Creiani.

dem Abenteuer im und 4 hrint eimee zu#

2)#ämlich bie Mlinten

personen).

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8

# der Mounichetten

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