Beilage Nr. 54

Aus unserm

Lipverland

Schwarz=weißrote Fahnen heraus!

Schwarz=weiß=rot ist unsere Parole! Sie eint Begeisterung und Können, Opferwillen und Tatkraft! Und sie ist in Wahrheit die Pa role der höchsten Verantwortung!

Schwarz=weiß=rot, das ist das wahre Deutschland an sich. Es umfaßt alles, was an nationalem Willen im deutschen Volke lebt und was sich bihser in nationalen Par­teien, Bünden und Verbänden gliederte.

Schwarz=weiß=rot blieb allein rein von aller Gemeinschaft mit Korruption, Unter­drückung im Innern und Unterwerfung nach außen. Es wurde verfolgt, um endlich in Ehren zu siegen!

Darum heißt es jetzt, Farbe bekennen!

Schwarz=weiß-rote Fahnen heraus!

und am 5. März:

Liste 5.

Kampffront Schwarz=weiß-rot!

Wahlvorsteher ohne Parteiabzeichen

Aus dem Büro der Landesregierung wird uns geschrieben:

Durch Verfügungen des Reichsmini­steriums des Innern vom 28. August 1930 und 26. Juli 1932 ist das Tragen von Parteiuniformen oder Abzeichen seitens der Mitglieder der Abstimmungsvorstände in den Abstimmungsräumen für nicht zu­lässig erklärt worden. Wie uns das Reichsministerium des Innern auf Anfrage mitteilt, gelten diese Erlasse auch für die Reichstagswahl am 5. d. Mts.

Bei Wählern, die den Abstimmungsraum lediglich zur Stimmabgabe betreten, kann das Tragen von Parteiuniformen oder Ab­zeichen dagegen nicht beanstandet werden.

Zinssenkung am 1. April?

Die Konferenz der Sparkassen­

leiter bei der Landesregierung, über die wir bereits berichteten, hat das Ergebnis ge­habt, daß sich die Leiter der Sparkassen grundsätzlich mit einer Senkung der Hy­pothekenzinsen ab 1. April einverstanden erklärt haben. Sie werden ihren Vorständen nunmehr eine Beschlußfassung vorschlagen und bis zum 10. März der Landesregierung über die gefaßten Beschlüsse in den Vor­standssitzungen Bericht erstatten.

Detmold, Sonnabend, 4. März 1933

Livvische Tageszeitung

Angriff auf den Marxismus Es geht aufs Ganze!

Besser als alle marristischen Rhr

Zeitungsverbot in Detmold Hilfspolizei ab heute

Amtlich wird mitgeteilt:

Die Landesregierung hat das in Detmold erscheinendeVolksblatt mit sofortiger Wir kung bis zum 11. d. M. einschließlich ver­boten wegen wiederholter Beschimpfung und böswilliger Verächtlichmachung des Reichsministers und Reichskommissars Goe­ring und wegen der in einer der Nummern 51 vom 1. d. M. enthaltenen Aufforderung zur Bildung der kommunistisch-sozialdemo­kratischen Einheitsfront.

*

ImVolksblatt" war in der Mittwoch­Nummer ein Artikel erschienen, in dem ge­

sagt wurde,jeder vernünftige Mensch wisse, die Sozialdemokratie eine Wahnsinnstat wie die gegen das Reichstagsgebäude auf das allerschärfste ablehne und verabscheue. Der Artikel schloß, wennein Mensch mit ge­sunden Sinnen das alles nebeneinander hält und die politische Gesamtlage in Deutsch land berücksichtigt, dann wird er sich all das denken können, was wir zu schreiben uns versagen müssen. In einem in derselben Nummer veröffentlichten Erklärung der SPD. hieß es noch, die Annahme, daß die SPD. irgend etwas mit Leuten zu tun hätte, die den Reichstag in Brand steckten, seiso handgreiflich unsinnig, daß sie bei Menschen von normalem Geisteszustand keinen Glauben finden" werde. Man darf wohl annehmen, daß der Grund des Ver­botes mit in diesen starken Ausdrücken zu uchen ist.

Der Artikel, in dem zur Bildung einer kommunistisch=sozialdemokratischen Einheits­ront aufgefordert worden ist, befand sich in einer Wahl=Sondernummer desVolks­blatts, von der 20000 Exemplare beschlag­nahmt wurden.

Verkehrsgemeinschaft Rund um das Hohe Mörth.

Die letzthin im Klosterkrug stattgefundene Sitzung der Verkehrsvereine des lippischen Südostens befaßte sich in erster Linie neben dem vom Verkehrsverband herauszubrin genden Bildheftchen mit dem Gaststätten verzeichnis, das für die hiesige Gegend mi: herausgegeben werden soll. Der. Verkehrs­verband Weserbergland plant die Heraus­gabe eines neuen Gaststättenführers und lat sich bereit erklärt, einen die Gesamt­interessen der Verkehrsgemeinschaft ver­hindenden Text aufzunehmen, wenn minde­stens fünf Mitglieder der Arbeitsgemein­schaft sich verpflichten, gegen geringes Ent­gelt in den Führer ausgenommen zu werden. Die am 15. März fällig werdende 1. Rate für das Bildheftchen ist auf das Konto Arbeitsgemeinschaft rund um das Hohe Mörth bei der Städt. Sparkasse Blomberg, Zweigstelle Schieder zu überweisen. Die nächste Versammlung der Arbeitsgemein­schaft findet bei Herrn Gastwirt Null in Glashütte statt.

An alle Wahlleiter und Berichterstatter

Infolge anderweitiger Regelung braucht uns am Sonn das Er­gebnis der Reichstagswahl nicht ge­meldet werden.

Unsere Leser und Freunde

bitten wir, am Wahlsonnlag in der Zeit von 69 Uhr abends von tele­fonischen Anfragen bei der Redaktion über den Ausgang der Wahl abiehen zu wollen, da sämt­liche Leitungen für die Aufnahme der Wahlergebnisse freigehalten werden.

Durch Lautsprecher und Extrablätter

geben wir die Ergebnisse aus Lippe und dem Reiche Sonntag Abend be­kannt.

Verpflichtung der Hilfspolizei

Die Hilfspolizei für das Land Lippe, die gestern Nachmittag bereits bei der Besetzung desVolksblatt"-Gebäudes in Detmold in Junktion trat, wurde gestern Abend vom Landespolizeidirektor auf ihren Dienst ver­pflichtet. Offiziell wird sie ab heute Nachmittag 2 Uhr Dienst tun.

Der amtliche Bericht über die Einrichtung der Hilfspolizei lautet:

Von Sonnabend, den 4. März 1933, 14 Uhr ab, wird zur Sicherung der Wahlvor­bereitungen und des Wahlaktes selbst in den Ortspolizeiverwaltungen eine Hilfs­polizei eingesetzt. Die Mitglieder die­ser Hilfspolizei sind durch weiße Arm­binden mit dem Stempel der Polizeiver­waltung kenntlich gemacht. Ihren An­ordnungen ist, wie den Anordnungen der

hauptamtlichen zu leisten.

Sicherheitsbeamten, Folge

Ueberwachung der lebenswichtigen Betriebe.

Seit einigen Tagen werden die lebens wichtigen Betriebe, wie Gas= und Elektrizi tätswerke, Krankenhäuser usw. von den Be triebsbelegschaften unter Zuhilfenahme von Mitgliedern der nationalen Verbände bewacht.

Die Reichsbahn hat ihren Bahn schutz mobilisiert, der auch in Lippe die Bahnanlagen und Uebergänge bewacht

SA.=Uniform bei Kommunisten gefunden

Sehr wichtige Entdeckung in Bad Salzuflen

Wie erinnerlich sein dürfte, wurde bei der Haussuchung im kommunistischen Karl Lieb­knecht=Haus in Berlin ein Geheim­besehl gefunden, in dem aufgefordert wurde, SA.=Uniformen zu erwerben, das braune Hemd anzuziehen und auf der Straße damit die Bevölkerung zu provozieren. Die­ser Besehl Moskaus wird auch in Lippe ausgeführt. Gestern konnte die Polizei in Bad Salzuflen bei einem Führer der kommunistischen Jugend eine fabrik­neue SA.=Uniform beschlagnahmen. Der Kommunist verweigerte jede Auskunft über die Herkunft der Uniform.

Einheitsfront zwischen SPD. und

Wie gestern bereits kurz berichtet, war es bei der Staatsaktion gegen die Kommunisti­che Partei bisher nicht möglich, die Land­tagsabgeordneten Scholz und Beh­meier zu verhaften. Nunmehr wird be­kannt, daß der kommunistische Abgeordnete Scholz am Mittwoch abend bei dem sozial demokratischen Landtagsabgeordneten Die telmeier in Bad Salzuflen war und mit diesem abends nach Lage gefahren ist. Seit­dem hält sich Scholz wahrscheinlich bei einem Parteifreunde verborgen.

Kurzer

Als gestern vormittag in Bad Salz uflen einige verhaftete Funktionäre der Kommunistischen Partei in das Polizeige fängnis überführt wurden, riefen zwei auf der Straße vorbeikommende junge Kommu nistenRot=Front" undHeil Moskau!" Die Polizei machte kurzen Prozeß und nahm die beiden Rufer sofort in Haft.

Schötmars Selbständigkeit gesichert

Entgültige Zusage der Landesregierung

Wie wir erfahren, hatten die Mitglieder der Lippischen Landesregierung gestern vormittag mit den Bürgermeistern der Städte Bad Salzuflen und Schöt­mar und dem zuständigen Landrat ein­gehende Besprechungen über die viel er­örterte Trennung der beiden Städte.

Wie zu erwarten, hat die Landesregierung Schötmars Wunsch auf Loslösung von Bad Salzuflen anerkannt und erklärt, daß diese Maßnahme bereits am 1. April in

Kraft treten soll. Die Bürgermeister von Bad Salzuflen und Schötmar, die Herren Breimann und Beckmann werden vom 1. April bis zum 15. Mai für ihren Stadtbezirk als Regierungs­kommissare eingesetzt. Während dieser Zeit sollen die Neuwahlen für die bei den Stadtv.= Versammlungen durchgeführt werden. Schötmar wird als Kreisstadt dem Kreise Lemgo ange­gliedert. Aus diesem Grunde ist auch eine Neuwahl des Kreises Lemgo zu erwarten.

Das westdeutsche Handwerk

gegen das Zugabewesen

Von der Handwerkskammer wird uns geschrieben:

Die Organisationen des. Handwerks, ins­besondere die amtlichen Berufsvertretungen haben es seiner Zeit freudig begrüßt, als die Reichsregierung durch die Notverord­nung vom 9. März 1932 ein generelles Ver­bot des Angebots, der Ankündigung und der Gewährung von Zugaben aussprach. Gleichzeitig haben sie aber vor der Bestim­mung des§ 1 Abl. 2 Ziff. e gewarnt, der die Zugabe dann gestattet,wenn der die Zugabe Gewährende sich erbietet, anstelle der Zugabe einen festen, von ihm ziffern­mäßig zu bezeichnenden Barbetrag, der nicht geringer als der Einstandspreis der Zu­gabe sein darf, wahlweise bar auszuzahlen.

Die Handwerkskammern stellen fest, daß gerade diese Bestimmung in der Praxis zu einer noch stärkeren Ausbreitung des Zu­gabewesens geführt hat, indem zahlreiche Geschäfte, die früher keine Zugaben gewährt haben, jetzt diesen durch den genannten Paragraphen vorgezeichneten Weg einschla­gen.

In Uebereinstimmung mit dem Einzel­handelsausschuß des Deutschen Industrie­und Handelstages, dem Reichsverband des deutschen Handwerks und dem Reichsaus­schuß für das Zugabeverbot fordern deshalb die westdeutschen Handwerkskammern die so­fortige Streichung der Ausnahme des§ 1 Abs. 2 e der Notverordnung vom 9. März 1932.

Besser als alle marxistischen Phrasen hat das Attentat auf den Deutschen Reichstag gezeigt, wohin die Reise gehen sollte, deren Fahrplan die Kommunisten aufgesetzt ha­ben und zu der sie auch die Sozialdemokraten herzlich eingeladen hatten. Das Chaos war in bedrohliche Nähe gerückt. Der Tatkraft der Reichsregierung ist es zu danken, daß der entfachte Brand noch einmal ausgetre­ten worden ist. Wenige Tage vor der Wahl zum Reichstag!

Wenn nun strengste Maßnahmen gegen die Kommunisten ergriffen wurden und wenn die Sozialdemokratie, die sich die letz­ten Monate ganz offen um die Herstellung der sozialdemokratisch=kommunistischen Ein­heitsfront bemüht hat, dabei auch ihr Tei! mit abbekommt, so hat sie es sich selbst zuzu­schreiben. Wir in Lippe wissen, wie diese Partei, solange Herr Drake ihr politischer Exponent war, mit allen Mitteln und allen Methoden gegen die immer stärker werdende Welle der nationalen Bewegung ange­kämpft hat. Wir haben nicht ein so kurzes Gedächtnis, um etwa schon wieder vergessen zu haben, wie im vorigen Herbst und zu Eingang des Winters das soeben auf 8 Tage verboteneVolksblatt in der aufreizendsten Weise von derAdelskaste", denfeinen Leuten", derbesseren Rasse v. Papens, denBaronen undStaatsstreichlern und wie die schönen Worte alle lauteten, ge­sprochen hat, nur um die vermeintlichen sozialdemokratischenErrungenschaften der Revolution zu retten. Sie riefenFrei­heit, und sie waren außen= und innen­politisch die Sklaven ihrer Internationale und ihrer Bonzokratie.

Nun hat sich das Blättchen gründlich ge­wendet. Jetzt will man auf Seiten der Lin­ken mit Samthandschuhen angefaßt werden und beschwert sich darüber, daß einmal andere Leute ihre Begriffe von der Frei­heit in die Tat umsetzen! In Lippe haben wir seit dem 15. Januar eine national­sozialistisch orientierte Regierung. Sie ist ge­halten, die Reichsregierung in ihrer Arbeit nach besten Kräften zu unterstützen. Deshalb wäre es eine Pflichtverletzung, wollte sie in Lippe Milde walten lassen. Wir haben eben noch im Landtage den inzwischen ver­schwundenen kommunistischen Abg. Vehmeyer rufen hören:Und wir demonstrieren doch! Wir werden den Vierjahresplan zerschla­gen! Wir wissen auch, daß das sozialdemo­kratische Blatt in den letzten Wochen mit den Kommunisten geistig mehr als einmal ge­meinsame Sache gemacht hat. Hier mußte ein­mal Ernst gemacht werden. Der lippische Ar­beiter soll nicht von volksfremden Agitatoren für ihre unlauteren Zwecke mißbraucht wer­den. Aber wenn man auf's Ganze geht, ge­hen muß, dann kommt man mit halben Maßnahmen nicht weit. Damit, daß z. B. der Vertreter des Evangelischen Volks­dienstes im Landtag, Herr Willer, schöne Reden von dem tiefen Graben hielt, der seine evangelische Bewegung vom Kommu­nismus trenne, ist garnichts geholfen. Ge­handelt muß danach werden! Herr Willer wählte bekanntlich bei der Abstimmung über das Demonstrationsverbot gegen die Kom­munisten in Lippe den besseren Teil der Tapferkeit und drückte sich um die Abstim­mung herum. Seine Sache! Der Wähler wird sich fragen, ob einer Gesellschaft wie den Kommunisten gegenüber solche Zurück­haltung am Platze ist. Und er wird zu der Ueberzeugung kommen, daß wir im Chaos der Weltrevolution allesamt versunken wä­ren, wenn wir nicht glücklicher Weise auch andere Kerle hätten im lieben Vaterlande die da sagen: Lieber einmal eine falsche Maßnahme als gar keine!

Nein, wir wollen keine Halben sein. Wir wollen am Sonntag mit dem Stimmzettel in der Hand uns bekennen zu Vaterland, Christentum und Sitte! Wir wollen nicht Brei, sondern Block sein! Deshalb wählen wir nur solche Par­teien, die sich rückhaltlos und tapfer für die nationale Regierung Hitler=Hugenberg= Seldte einsetzen.Die Freiheit und das Him­melreich gewinnen keine Halben!

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Darlehnszuteilung

12. Darlehnszuteilung der Lippischen Landes-Bausparkasse.

Wie aus demLippischen Staatsanzeiger vom 4. 3. 33 zu ersehen ist, findet die 12. Darlehnszuteilung der Lippischen Landes­Bausparkasse am Donnerstag, dem 16. März 1933, nachm. 3.30 Uhr im Landesbank=Ge­bäude in Detmold statt, zu der die Bausparer der Lippischen Landes=Bausparkate einge laden werden.

Wahlzeit:

9-6 Uhr

Wer nicht wählt

stärkt den Marxismus.

Wer nicht wählt.

verewigt die Arbeitslosigkeit.

Wer nicht wählt.

hindert den deutschen Aufstieg. Wahlrecht ist Wahlpflicht!

Wer richtig wählt.

Wahlt Liste 3

Mit hindenhurg

für Schwarz-Weiß-Rat!