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das äußere Gesicht unserer Zeitung von 1873 bis 1933

18731933. Welche Wandlungen in dieser Zeit unsere eitung durchgemacht hat, das zeigt sich deutlich bei einer etrachtung ihres äußeren Gesichts, d. h. der ersten Seite der einzelnen Ausgaben. Welche technischen Entwicklungen zwischen der ersten Ausgabe vom 19. Juli 1873 und un­erer heutigen Ausgabe liegen, das läßt sich in etwa ahnen wenn man jene erste Nummer, die wir auf der ersten Seite dieser Sonderausgabe wiedergeben, mit der ersten Seite der heutigen Tagesausgabe vergleicht. Schwerlich würden wir uns heute damit abfinden können, ein Blättchen des damaligen Formats von 38: 27,5 cm bei einer Druckfläche von 35,5:24,5 cm was damals allgemein üblich war im Umfang von vier Seiten dreimal wöchentlich zu erhal­ten. Aber bis zu dem heutigen Format von 53,5:38,5 cm bei einer Druckfläche von 50:34 cm war es ein weiter Wea

Ehe wir diese Entwicklung hier in Kürze darstellen, sei bemerkt, daß unsere Zeitung als sogenannte Komitee­gründung, zu der Kaplan Josef Kivshagen(geb. 14. 1. 1835 zu Stukenbrock, Kr. Paderborn; 18621884 Kaplan in Hamm; F 17. 3. 1920 als Pfarrer in Hoink­hausen, Kr. Lippstadt) den Anstoß gab, ins Leben getreten ist. Nachdem am 18. Juli 1873 der Gutsbesitzer W. Schulte=Stemmerk aus Flerke bei Welver dem Bürgermeister in Hamm die Errichtung einer Druckerei Oststraße Nr. 47 im Metzger Harnisch'schen Hause(heute Nr. 22, Zigarrengeschäft Kramann) angezeigt hatte, erschien am nächsten Tage die erste Nummer der

Hammer Volkszeitung.

für die der Drucker und Verleger auch zugleich als Redak­teur verantwortlich zeichnete. Im September 1873 über­nahm die Redaktion der Lehrer Theodor Breer aus Bockum, ein Schwager des Verlegers. Die ursprüngliche Auflage betrug 2000 Exemplare, doch setzte alsbald eine eifrige Werbetätigkeit ein, die sich zunächst auf die Kreise Hamm und Soest erstreckte, da diese einen gemeinsamen Reichs= und Landtags=Wahlkreis bildeten. Um diese Ge­meinschaft auch in der Zeitung zum Ausdruck zu bringen, wurde der Titel mit Beginn des Jahres 1874 in

Hamm=Soester Volkszeitung

geändert.

Der Zeitung haftete aber der Mangel an, den wir bei den meisten der sogenannten Komiteegründungen feststellen können;formgerechte, planvolle Gründungen heutigen Stils waren diese Zeitungen vielfach nicht", wie Prof. Dr. Klemens Löffler in seinerGeschichte der katholischen Presse Deutschlands(S. 51) sagt, und dieser Mangel machte sich schon bald recht unangenehm bemerkbar. Es fehlte vor allem an dem für solche Unternehmen unbedingt nötigen Betriebskapital. Woran es wie bei anderen Blättern im übrigen fehlte, das ergibt sich aus den Forderungen, die Prälat Hülskamp(Münster) in jener Zeit aufstellte, z. B.daß man von vornherein die Kosten für den regelmäßigen Bezug jener Telegramme, lithographi­schen Korrespondenzen, Kammerberichte usw. nicht scheue, die von den übrigen Lokalblättern gebracht werden".daß man durch viele Freunde mit zahlreichen und zuverlässigen Lokalnotizen aus der Stadt und deren Umkreis versorgt werde" usw.(Löffler, S. 67). Vor allem aber fehlte es an geschultem kaufmännischen Personal.

Das rächte sich bitter, und so war im Jahre 1881 die Lage unserer Zeitung ziemlich verzweifelt. Da erinnerte sich der geistige Vater des Blattes, Kaplan Kipshagen, seines früheren Schülers August Thiemann(geb. 29. 8. 1858 in Dortmund), der damals im Buch= und Zeitungs­verlag I. P. Bachem in Köln tätig war. Obwohl die Einsicht in die Geschäftsbücher alles andere als ermutigend wirkte, fand sich August Thiemann nach einer Unterredung am 7. Juli 1881 bereit, dem Wunsche Kaplan Kipshagens nachzukommen, bei derKölnischen Volkszeitung auszu­scheiden und als Teilhaber in dieHamm=Soester Volks­zeitung einzutreten. Schon zwei Monate nach der Unter­redung wurde am 5. September 1881 die Firma

Breer& Thiemann

gegründet, in der Theodor Breer die redaktionelle Leitung der Zeitung behielt, während August Thiemann die kauf­männische übernahm.

Von diesem Zeitpunkt ab ist ein ständiger Aufstieg des Unternehmens festzustellen, der schon sinnfällig wird, wenn man die einzelnen Jahrgänge der Zeitung Band für Band durchgeht. Hatte die Einzelnummer bisher nur 4 Seiten, Samstags mitunter 6 Seiten gehabt, so wurden jetzt Dienstags und Donnerstags 6, Samstags aber 8 bis 10 Seiten geliefert. Da auch bald das Verlagsgebäude an der Oststraße zu klein wurde, so siedelte die Firma zur Franziskanerstraße(Nr. 4) über, wo später(1890) durch Ankauf der Häuser von Schreiner Geveler(Nr. 3) und Buchbinder Matt(Brüderstraße 47) weitere Ausdehnungs­möglichkeiten geschaffen wurden.

Um den Beziehern mehr Unterhaltungslektüre zu bieten, als es in der Zeitung selbst möglich war, wurde mit Be­

ginn des Jahres 1885 einHammer Sonntags­latt als Beilage geschaffen, das im März 1890 durch das Paderborner SonntagsblattLeo ersetzt wurde. An die Stelle desLeo trat dann 1900 das im eigenen Ver­lag redigierte und hergestellteLiboriusblatt, dessen erste Nummer am 28. März 1900 ausgegeben wurde.

Im Jahre 1888 kam eine weitere Beilage hinzu, ein monatlich erscheinendes landwirtschaftliches Beiblatt mit dem TitelDer Oekonom, und zwar erstmals am 14. April 1888. Diese Beilage wurde 1896 durch eine WochenbeilageDer gute Landwirt ersetzt, die den Papierbeschränkungen während des Krieges zum Opfer fiel.

Als am 1. April 1889 Theodor Breer die Redaktion der Zeitung niederlegte, übernahm August Thiemann diese neben der kaufmännischen und technischen Leitung des Unternehmens. Nun ging ein energisches Werben an, und der Erfolg blieb nicht aus. Erschien bisher die Zeitung Montags, Mittwochs und Freitags abends mit dem Datum des nächsten Tages, so konnte schon am 21. September 1889 den Lesern mitgeteilt werden, daß das Blatt ab 1. Oklober 1889 läglich erscheinen würde, nachdem die Abonnentenzahl seit April allein um rund 1000 gestiegen war. Mit Stolz durften Verlag und Redaktion feststellen:

Dadurch ist dieHamm=Soester Volkszeitung zum ver­breitetsten und gelesensten Organ hiesiger Gegend ge­worden. Sie ist das einzige täglich erscheinende Blatt in der ganzen Gegend zwischen Dortmund, Wesel, Münster, Bielefeld und Paderborn.

Die Nummer vom 28. September 1889 erschien als be­sondere Werbenummer in einem Umfang von 24 Seiten. Die Zeitung blieb zunächst Abendblatt, wurde aber An­fang 1890 Mittagsblatt und auch auswärts den Abonnenten noch am Erscheinungstage zugestellt. Ab 1. Oktober 1890 wurde die Annahme von Inseraten um 6 Uhr abends für die Nummer des folgenden Tages geschlossen, da wegen der weiter gewachsenen Auflage zwei Stunden früher mit dem Druck begonnen werden mußte.

Damit ging ein Ausbau des technischen Betriebes stets Hand in Hand. Nachdem schon 1887 dem Verlag eine Buch­binderei angegliedert worden war, wurde am 10. Sep­tember 1892 eine neue Doppelschnellpresse in Gebrauch ge­nommen. Das Format der Zeitung war seit diesem Tage 49:33 cm bei einer Druckfläche von 46:29,5 cm mit drei Text, und sechs Inseratenspalten.

Inzwischen hatte August Thiemann die Redaktion an Aloys Gockel übertragen, der seit Herbst 1887 schon in ihr tätig war, seit Sommer 1889 vertretungsweise und seit dem 1. Oktober 1889 endgültig verantwortlich zeichnete. Bis zum 1. Juli 1919 hat er die Redaktion geleitet und so seinen Anteil an dem Aufschwung des Blattes genom­men. Immer mehr hatte sich die Stellung derHamm­Soester Volkszeitung gefestigt und gehoben, sodaß Neu­

gründungen anderer Blätter wenig erfolgreich waren. Wir nennen nur dieHammer Zeitune(188287), dasHam­mer Tageblatt(188688), einenWestf. Courier(29. 4. bis 25. 5. 1897) und in Soest dasWestf. Tageblatt (188485)

So konnte unsere Zeitung, als sie am 19. Juli 1898 ihr 25jähriges Bestehen beging, einen befriedigenden Rück. blick auf die verflossene Zeit werfen. Aber der Verleger August Thiemann kannte keinen Stillstand. Im Sommer 1898 wurde eine vierseitige Rotationsmaschine angeschafft,

So erfolgte die

Uebersiedlung zum Mark!

im September und Oktober 1899. Und der Verlag hielt trotz der finanziellen Belastung, die durch den Erwerb dieses Gebäudes eintrat, sein Versprechen, die Zeitung stets weiter auszubauen. Im November 1899 schon er­folgte eine Erweiterung des Umfangs, indem ein Unter­haltungsblatt beigegeben wurde, das zunächst vier­mal wöchentlich, seit August 1904 aber täglich erschien. bei

hamm=Soester Volkszeitung.

Organ für Mark und Münsterland.

Bienlag bra 16. Jenser 1883.

XI. Johrgang.

Nr. 209. 20. Jahrguug.

Montag, 12. September 1892.

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Organ für Mark und Münsterland.

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SE EEI Hamm=Soester Volkszeitung.

Wöchentliche Gratis=Beilagen:Leo undDer gute Laudwirt. Alb 6244 Hommi w. Fiese Zeitung erscheint vom 1. Oktober d. J. an zweimal täglichz. Auslage zur Zeit 15600 Exemplare.

An uniere Leser!

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Hauptvrcbreitungsbeziek: die Kreise

Hamm=Soester Volkszeitung.

Grat's=Veilogen:Liborinsblatt,Der gute Landwirt undUnterhaltungsblatt". Anpiconk. S######

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Nummer 258. Hamm(Wests.), Mittwoch, den 7. November 1923.

Haupkanzeigenblatt am Plaze.

52. Jahrgang.

Zieht das Gewitter vorüber?

Eine amtliche bayrische Erklarung. Geruchte von Ansammenstoßen an der

entbehren jeder Grundiage. erneute Plünderungen in Geeltn.

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Die Kabinettskrise.

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Hamm(Wesfs.), Samstag, don 6. Dezember

Westfälischer Kurier

Ein Führer ein Wille ein Volk

Reden den Füdrers in Sinktgart und Krankfur! Gnweihung eines Dierrich=Eckarl=Deuhmals

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die, am 2. August 1898 in Benutzung genommen wurde. Da sich inzwischen aber auch das Verbreitungsgebiet der Zeitung weit über die Kreise Hamm und Soest ausgedehnt hatte, sollte das nunmehr auch im Titel zum Ausdruck kommen, der daher mit dem 22. September 1898 in

Weslfälischer Volkssreund

umgewandelt wurde. Der bisherige Titel wurde aber als Unterzeile beibehalten. Die Auflage belief sich zu dieser Zeit auf 15 600 Exemplare. Bei dieser Ausdehnung des Betriebes war es allmählich auch in den Häusern an der Franziskanerstraße zu eng geworden; die Interessen der Zeitung verlangten gebieterisch Abhilfe. und am 7. Februar 1899 schrieb unser Blatt:

Unsern Lesern können wir heute die gewiß auch für sie erfreuliche Mitteilung machen, daß unsere Verlagsfirma dieser Tage die am Markt belegene BesitzungHotel Graf von der Mark käuflich erworben hat. Hierdurch sind wir in der Lage, demnächst sowohl unser Verlags­und Druckereigeschäft erheblich auszudehnen, wie auch unserenWestfälischen Volksfreund immer weiter aus­zugestalten.

schine in Erwägung gezogen werden mußte. Aber jäh wurde die Aufwärtsentwicklung unterbrochen, als im August 1914 der Krieg ausbrach. Zahlreiche Angestellte mußten in den Heeresdienst treten. Aushelfer mußten ein­gestellt werden. das Papier wurde knapper und knapper, Beilagen mußten eingehen. Dazu die redaktionellen Schwie­rigkeiten durch die militärische Zensur! Da waren Be­stimmungen über Bestimmungen zu beachten, und die vom stellv. Generalkommando des 7.(Westf.) Armeekorps er­lassenen Presse=Verfügungen bildeten im Sommer 1918 ein 88 Seiten starkes, gedrucktesNachschlagebuch der Anwei­sungen für das Verhalten und die Beaussichtigung der Presse.

Aber noch nach einer anderen Seite wirkte sich der Krieg auf die Zeitung aus, ihr äußeres Gesicht änderte sich von Grund auf. Das runige Bild. das bisher die erste Seite durchweg gezeigt hatte, verlor sich. Sind bis­her Ueberschriften, die sich über die ganze Seite hinzogen, eine äußerste Seltenheit gewesen, so wurden sie jetzt fast die Regel. Aber für die Redaktion war es eine besondere Aufgabe, dafür zu sorgen, daß das Bild der ersten Seite nicht stets die gleiche Aufmachung aufwies Schon an der Gestaltung der Ueberschriften mußte der Leser die mehr oder minder große Bedeutung der Ereignisse abschätzen können. Verschwunden war indessen das ruhige Bild das die Zeitung vor dem Kriege geboten hatte, als die ver­schiedenen Meldungen unter der einspaltigen Ueberschrift Tagesereignisse ohne besondere Hervorhebung unterein­andergestellt wurden.

Und das blieb auch so nach dem Kriege. Eine Unmög­lichkeit ist es, hier zur Erläuterung alle die verschiedenen Gestaltungen vorzuführen, die in diesen Jahren die erste Seite erfuhr.

Anderseits mußte nach dem Kriege die Zeitung durch den Zahlenwahnsinn der Inflation hindurchgeführt werden.

Verleger August Thiemann war aber leider nicht mehr in der Lage, diese Aufgabe auf sich zu nehmen. Während des Krieges hatte er trotz gesteigerter Schwerhörigkeit, die infolge einer Jugendkrankheit entstanden war, und trotz eines inzwischen durch Netzhautablösung eingetretenen schweren Augenleidens unermüdlich zugegriffen; völlige Er­blindung im Herbst 1914 war die Folge gewesen. Mit Unterstützung seines Sohnes Wilhelm hatte er aber das Unternehmen während der Kriegsjahre weitergeführt, bis er es im Jahre 1919 auf seine Söhne August und Wil­

helm übertrug, die sofort trotz der Inflation den

Ausbau der Zeitung in die Hand nahmen.

Diesem Beginnen war aber zwangsläufig dadurch eine Schranke gesetzt, daß die Papierknappheit auch in den

ersten Nachkriegsjahren noch anhielt. Es konnte sich also zunächst nur darum handeln, den Nachrichtendienst zu erweitern, vor allem im Provinzteil, um den Bedürf­

nissen des weit ausgedehnten Verbreitungsgebiets der Zeitung Rechnung zu tragen. Ein großer Stab von Be­richterstattern mußte dafür in den einzelnen Orten bzw. Bezirken gewonnen werden. Daneben mußte aber auch, sobald es die Papierbeschaffung zuließ, für den unter­haltenden Teil Raum geschaffen werden, der im Laufe der Kriegszeit immer mehr hatte eingeschränkt werden müssen, sodaß schließlich nur noch die tägliche Roman­fortsetzung übriggeblieben war.

Hatte von den Beilagen der Vorkriegszeit nur das Liboriusblatt durchgehalten werden können, so trat im August 1919 als neues wöchentliches Unterhaltungsblatt Der Plauderer auf den Plan, zunächst als heimat­kundliche Beilage und demgemäß seit Juli 1923, nachdem zu Anfang des Jahres eine Formatänderung erfolgt war, mit dem UntertitelWestfälische Heimatblät­ter. Diese wurden dann Anfang 1925 als selbständige Monatsbeilage abgezweigt und erhielten mit Beginn des Jahres 1932 das heutige Oktavformat, das den Heimat­freunden das Sammeln erleichtert, währendDer Plau­derer für Unterhaltungslektüre sorgte, bis er mit Beginn des Jahres 1933 durch die achtseitigeIllustrierte Sonntagszeitung ersetzt wurde

Nachdem im Herbst 1923, als sich die Währung wieder festigte, Wilhelm Thieman die Sortimentsbuchhandlungen in Hamm, Soest und Neheim und den Buchverlag, dagegen Rechtsanwalt August Thiemann den Zeitungs­verlag übernommen hatte, wurden manche Aenderungen und Erweiterungen in Angriff genommen, die sich in der Kriegs= und Inflationszeit nicht hatten durchführen lassen. Vor allem wurde nun eine 32seitige Rotations­maschine angeschafft, die am 6. Dezember 1924 erstmals gebraucht wurde. Zugleich wurde der Titel in

Westfäli'cher Kurier

geändert, der das heutige Format hatte. Dieser Titel, der jetzt Haupttitel wurde, war aber schon seit dem Jahre 1923 als Untertitel geführt worden, hatte also die geplante Um­wandlung bereits angedeutet. Der TitelWestfälischer Volksfreund wurde aber ebenso wie der TitelHamm­Soester Volkszeitung als Untertitel beibehalten.

Rein äußerlich blieb jetzt abgesehen von der Ver­größerung des Formats das Gesicht der Zeitung trotz der Titeländerung dasselbe, denn auch jetzt wurde die Auf­teilung der Textseiten in vier Spalten beibehalten, die im Jahre 1899 eingeführt worden war.

Im Laufe der Zeit wurden dem Hauptblatt einige Nebenblätter, die im Verbreitungsgebiet lagen, an­gegliedert, so dieRuhr= und Möhne=Zeitung". die im Jahre 1932 mit derNeheim=Hüstener

der wachsenden Papierknappheit der Kriegszeit aber wieder fortfallen mußte.

Im Mai 1900 wurde eine Linotype=Setzmaschine an­geschafft, durch deren Verwendung sich das Gesicht der Zei­tung gegenüber dem bisher verwendeten Handsatz nicht wenig änderte.

Im Sommer 1901 wurde die Zeitung dadurch weiter ausgebaut, daß nunmeor artuelle Bilder in den Textteil eingestreut wurden, was bei den Lesern viel An­klang fand und wieder zu einem S.eigen der Bezieherzahl beitrug. Am 15. November 1902 konnte der Verlag den Lesern mitteilen, daß er eine achtseitige Rotations­maschine angeschafft hatte: um in die Wunder einer solchen Maschine einen Einblick zu geben, wurde sie an Hand einer Abbildung eingehend beschrieben. Als auch diese Maschine den Anforderungen des Betriebes nicht mehr genügen konnte, wurde im Herbst 1907 eine 16seitige Rotationsmaschine angekauft, die den Lesern am 30. No­vember 1907 in Wort und Bild vorgeführt wurde. In den folgenden Jahren wuchs der Betrieb immer mehr, so­daß schließlich die Beschaffung einer noch größeren Ma­

Zeitung" verschmolzen wurde und seither unter diesem Titel erscheint(50. Jahrgang), und dieBeckumer Zeitung"(93. Jahrgang), die jedoch seit 1930 im be­sonderen Verlag in Redaktionsgemeinschaft mit der Oelder

sonderen Verlag in Redaktionsgemeinschaft mit der Oelder Glocke hergestellt wird. Im Jahre 1923 wurde in Werne a. d. Lippe dieWerner Volkszeitung neugegründet, die schon vor dem Kriege bestanden hatte, aber wegen der Kriegswirren vorübergehend ihr Erscheinen hatte einstellen müssen. Weiter wurden im Jahre 1923 für den Kreis Soest derJeobachter an der Haar und für das Amt Warstein derSauerlän­dische Volksfreund gegründet, die auch beide im Kopf desWestfälischen Kuriers genannt werden.

Daneben lief in der äußeren Gestaltung die Bewegung weiter, die eigentlich mit den großen Ereignissen des Krieges eingesetzt hatte, daß nämlich durch die Art der Ueberschriften die verschiedenen Vorgänge mehr oder min­der hervorgehoben wurden. Dadurch kommt es, daß heute kaum zwei Ausgaben der Zeitung dasselbe Gesicht haben. In erster Linie zeigt sich das darin, daß die Hauptüber­schrift wechselnd über zwei, drei oder vier Spalten läuft: dazu tritt dann aber auch noch ein Wechsel in der Größe der Schrift, die für diese Zeiten verwendet wird.

Nicht unerwähnt darf schließlich bleiben, daß im Jahre 1929 eine eigene Klischieranstalt eingerichtet wurde, sodaß es möglich ist, Berichten über größere Ver­anstaltungen oder wichtige Ereignisse sogleich Bilder bei­zugeben, die zur Erläuterung des Textes dienen. Gerade unsere heutige Ausgabe bietet ein besonderes Beispiel da­für, in welcher Weise das geschriebene Wort durch zweck­mäßig ausgewählte Bilder erläutert werden kann.

18731933! Eine gewaltige Wandlung ist es, die unsere Zeitung in diesen 60 Jahren durchgemacht hat. Nur andeutungsweise konnte sie hier dargestellt werden, aber doch wohl eingehend genug, um unseren Lesern einen Ein­blick in das Wachsen und Werden unserer Zeitung zu geben. Und es braucht schwerlich heute betont zu werden, daß es auch weiterhin das Bestreben des Verlags wie der Redaktion sein wird, die Zeitung weiter auszubauen, da­mit sie in stets vermehrtem Mase den Beifall der Leser findet.

F. J. Wienstein.