Nr.

Mittwoch, den 7. April 1920

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Amtriches Kreisbratt, Anzeiger für Neuhaus und Belbruu,

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Der Kampf im Ruhrrevier geht weiter.

die Situation am 2. Ostertage.

X Hamm, 6. April. Wir entnehmen demHam. Volks­freund": Bei Hamm ist der Waffenlärm verstummt und der Kriegsschauplatz ist weiter nach Westen und Südwesten verlegt. Die Gefechtsleitung der Bayern, welche am Mittwoch, Donners­tag und Freitag ihren Sitz auf dem Bürgerschützenhof hatte, war am Samstag und Sonntag im Amtshause in Pelkum unter­gebracht. Gestern nachmittag wurde sie nach Kamen vorgeschoben. Die bayerischen Truppen standen gestern bei Kurl, also kurz vor,Peortmuund.

Von berufener Seite wurde uns am Vormittag des zweiten Ofertages ungefähr folgendes

Bild der Kampflage

gegeben: Die roten Truppen haben Dortmund geräumt und sind wahrscheinlich nach Süden abgezogen. Die Reichswehr hat nur noch plündernde Banden gegen sich. Gegen diese sucht die Dortmunder Polizei sich zu wehren, hat aber einen sehr schweren Stand. Die Einwohnerschaft erwartet sehnlichst den Einmarsch der Regierungstruppen. Eine Anzahl Geschäfte, vor allem Juwelier= und Schuhwarenläden, sind geplündert. Der Magistrat ist wieder in Tätigkeit. Das Rathaus hat sehr schwer gelitten. Meinberg ist verschwunden. Es wird behauptet, er sei nach Münster geflüchtet, er ist dort aber nicht angekommen. Der Landrat von Hörde hat eine Schar mehrheitssozialistischer Arbeiter um sich gesammelt und kämpft gegen die Banden, vor allem bei den ZechenDeutsch=Krone" undAdmiral. Bei der ersteren sollen die Banden die Oberhand haben. Eine andere Meldung besagt, südlich Hörde seien zwei Zechen gesprengt worden; vermutlich handelt es sich um die ZechenDeutsch­Krone" undAdmiral. Kämpfe mit einer organisierten roten Armee werden im östlichen Industrierevier nicht mehr erwartet doch dürfte es noch zu Zusammenstößen mit bewaffneten Bande# zommen. An der Eisenbahnstrecke Dortmund=Kam­sind von den Roten Sprengungen vorgenommen worden.

Ostertage wurde bei Kurl ein Panzerwagen der Bayer###von den Roten beschossen. Die Bayern zersprengten die Bandé mit Maschinengewehrfeuer und erbeuteten ein Maschienbewehr. Oberhausen und Duisburg wurden nach hartnäckigem Kampfe von den Regierungstruppen erobert. Bei Bottrop, dicht vor Essen, fanden heftige, für die dort stehende Marinebrigade, aber erfolgreiche Kämpfe statt. Wie uns von Augenzeugen berichtet wird, hat in den letzten Tagen der Kom­munisten=Diktatur

in Dortmund völlige Anarchie geherrscht. Ein in Dortmund bediensteter Eisenbahnbeamter aus Hamm verließ die Stadt am Sonntag vormittag um 7 Uhr.

Die Straßen waren um diese Stunde schon dicht bevölkert. Wahrscheinlich hatten sich viele Rotgardisten nach Dortmund ge­

Küchtet. Der Generalstreik wurde noch bis Sonntag früh

durchgeführt. Bewaffnete Banden verhinderten jede Arbeit. Ge­plündert wurde am Samstag und der Nacht zum Sonntag. Die Polizei stand in schwerem Kampse mit den Banditen. Zwei Handenführer wurden von ihren eigenen Leuten er­schossen.

Ein anderer Augenzeuge berichtet über die letzten Tage der Meinbergschen Diktatur: Der Vollzugsrat mit Meinberg und

Genossen an der Spitze hat die Gewalt über die Aufrührer ver­laren. Als Meinberg gestern zum Rückzuge ermahnte, wurde er von seinen Günstlingen regelrecht verprügelt. Das ist der Fluch der bösen Tat! Heute morgen 4 Uhr wurde Dort­mund in Alarmzustand versetzt, die Gründe blieben unbekannt. Auf den Straßen muß es furchtbar zugegangen sein. Ohne Lebensgefahr konnte niemand das Weichbild der Stadt passieren. An Donnerstag fand auf dem Fredenbaum eine große Protestversammlung der Beamtenschaft statt, an der etwa 5000 Personen teilnahmen. Gleich zu Beginn drang eine bewaffnete Bande in den Saal ein und schoß blindlings in die Menge. Stadtrat Schubert und ein Lokomotivführer wurden getötet, die ganze Versammlung gesprengt. Der Oberbürgermeister von Dortmund wurde unter Revolverandrohungen gezwungen, einen Scheck über 500000 Mk. auszustellen. Die Einlösung konnte jedoch nicht erfolgen, da die Stadtkasse geschlossen war. Bei der Reichsbank wurden dafür 650 000 Mk. geraubt. Samstag storgen sogar 1 Million Mk. Mehrere angesehene Bürger, die man den Aufrührern als Geiseln festnehmen wollte, konnten noch im letzten Augenblick flüchten. Ein junger Bergmann, welcher einige Tage an der Weseler Front gekämpft hatte, die Sache aber schnell leid wurde und sich am ersten Ostertage bei der hiesigen Ortskommandantur im Lutherhause freiwillig stellte, 955

Finteressante Bilder von der roten Armee. Nach seinen Angaben hatte er sich in Mengede bei Dortmund, ### er bisher auf einer Zeche arbeitete, für die rote Armee anwerben lassen, weil er infolge des Generalstreiks nichts ver­viente und ihm 65 Mk. Löhnung pro Tag versprochen wurden. Von der in Aussicht gestellten Löhnung kat er keinen Pfennig erhalten. Er wurde in die sog. Mengeder Kompagnie eingereiht, die unter der Führung eines Holländers stand. Durch Hand­

Rlge, wurden die Rotgardisten vereidigt, das zu tan, was die hrer geboten. Von Mengede ging's an die rote Front nach esel, die nach den Angaben des Bergmanns zumeist aus Frei­willigen bestand. Die Disziplin war stellenweise sehr gut, viel­koch aber auch außerordentlich schlecht. Zahlreiche Rote

schwestern waren zu finden, darunter viele Dirnen, aber auch enige anständige Frauen und Mädchen. Die Mengeder Kompagnie lag einen Tag vor Friedrichsfeld, als die Weseler Truppen sie gangenartig angriffen und schlugen. Von den Mengedern fielen wei Mann. Die Kompagnie flüchtete. Auf dem Rückzuge hatten Führer ihre Leute nicht mehr in der Hand. Die Flucht, duf welcher die Kompagnie unter Schrapnellieuer zu leiden hatte, ing weiter nach dem Waldschlößchen, zwischen Dinslaken und

n

Die Haltung der Regierung.

Auch die Regierung ist jetzt leider reichlich spät zu festem Durchgreifen entschlossen.

Wir sind von zuständiger Stelle ermächtigt, folgendes festzu­stellen:

1. Mit den Aufrührern, die nach dem 2. April im Industrie­revier noch kämpfen oder richtiger gesagt, Verbrechen begehen, kein Friede und kein Waffenstillstand abgeschlossen.

s. 2. Die Regierung hat den Vormarsch befohlen. Der Minister

und Reichskommissar Severing und der Besehlshaber des Wehr­kreises 6 grbeiten in dauernder Fühlung.

3. Von einem Bruch der sog. Münsterschen Abmachungen kann keine Rede sein, da die in Münster abgehaltene Besprechung des Reichskommissars mit den Führern der Gegenseite lediglich die durch das Bielefelder Abkommen, und das Ultimatum der Regierung mit dem Zusatz der bis zum 2. April verlängerten Amnestie geschaffenen Lage klären sollth Verhandlungen haben nicht stattgefunden. Insbesondere sind krgendwelche Zugeständ­nisse, die über das Bielefelder Abkommen und den Amnestieerlaß der Regierung hinausgehen, nicht gemacht worden.

4. Die Aufrührer werden auf Befehl der Regierung weiterhin

bekämpft, bis Ruhe und Ordnung gesichert sind. " Hoffentlich hält, diese Entschlossenheit, der Regierung und

bei Severing an. Auch das Ultimatum klang sehr entschlossen, wurde aber bald wieder sabotiert. Sollte der Regierung noch

einmgl das Herz in die Schuhe fallen, so würden wahrscheinlich die hetzten Dinge schlimmer werden, als die ersten.

bekannte Verbrecher, unter den ersten 15 Toren, deren Paprern nan nachsah, war nicht ein einziger ohne Vorstrafen. Bei einigen sand man größere Geldsummen. Vor dem Spritzer­haus spielten sich gestern erschütternde Szenen ab.* Viel­Frauen erkannten in den Toten ihre Männer. In hunderten von Familin ist schweres Elend eingekehrt. Die große Zecher­

Ueber die Kämpfe bei Hamm

sei nachgetragen: Die Kampfplätze in Herringen, Nordherringen und Pelkum waren gestern und heute das Ziel von Tausenden Schaulustigen. Man erfährt von der Bevölkerung erschütternde Einzelheiten über die Schrecken, die der rote Terror über das Land verbreitete. In Pelkum wurde die 22 jährige Tochter des Landwirts Beckschulze von Mitgliedern der Roten Anstee erschossen. In Sandbochum wurde der Landwirt Römen durch einen lebens­gefährlichen Beinschuß verletzt, ein anderer Einwohner erschossen. Die plündernden roten Truppen erschienen in den Häusern mit vor gehaltenen Revolvern und erzwangen die Herausgabe von Lebens­mitteln und Geld. Viele Familien sind von allen Lebensmitteln entblößt. Auch Arbeiterfamilien sind nicht geschont worden, be­sonders wurden diejenigen heimgesucht, von denen die Männer geflüchtet waren, um nicht in die Rote Armee eingestellt zu werden. Vielfach sind den Leuten die Schuhe von den Füßen gerissen worden. Die Erbitterung gegen die roten Truppen ist auch unter der Arbeiterbevölkerung groß, weil sie de­Terror am eigenen Leibe erfahren hat. Als die bayerischen Truppen einrückten, wurden sie von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. Der Kampf um Pelkuhn hat zwei Tage gedauert. Die Einwohner hockten Tag und Nacht in den Kellern, um sich vor Artillerietreffern zu schützen. Trotz der zweitägigen starken Artilleriebeschießung hat das Dorf Pelkum wenig gelitten. Es sind nur zwei Häuser in Brand geschossen worden, zahl­reiche andere erhielten Volltreffer, ohne zu zünden. Die Zeche de Wendel ist fast unbeschädigt geblieben, der Betrieb ist in keiner Weise gestört. Zahlreich sind die Beschädigungen durch das Maschinengewehrfeuer, man sieht fast kein Haus ohne Ge­wehreinschläge. Am erbittertsten ist um den Friedhof ge­kämpft worden, der von mehreren hundert Spartakisten be­setzt war und außerordentlich hartnäckig verteidigt wurde. Beim Angriff auf den Friedhof fiel der seiner Kompagnie voranstürmende Hauptmann Spatz. Die roten Truppen er­litten entsetzliche Verluste, obwohl sie gut ausgerüstet waren und ihnen in den Kämpfen in und bei Pelkum mindestens 20 Maschinengewehre zur Verfügung standen. Die Reichswehr­truppen waren von Hamm aus von Norden und Süden gegen Pelkum vorgegangen und packten die roten Truppen dann in einer Zange. Zwei Panzerautos griffen in den Kampf ein ebenso ein Flugzeuggeschwader, das in geringer Höhe über dem Kampfgelände kreiste.[Die in den zahlreichen Waldungen versammelten roten Truppen ließen sich verleiten, auf die Flie­ger ein rasendes Gewehrfeuer zu eröffnen, wodurch sie ihren Standort berrieten. Zwei der Flieger wurden zwar schwer verwundet, aber der Zweck war erreicht. Die Artillerie schoß sich auf die besetzten Waldungen ein und brachte den roten Truppen schwere Verluste bei. Der Kampf war abends gegen 5 Uhr mit der Einnahme des Friedhofes entschieden. Auf dem Gottesacker ist kein Grabstein heil geblieben, die Bäume sind von den Schrapnells zersplittert. Zwischen den Gräbern lagen etwa 25 Tote. Herumliegende Handgranatenreste ver­caten, welch erbitterter Kampf sich hier abgespiel hat.e Am folgenden Tage war man damit beschäftigt, die Opfer des Kampfes zusammenzutragen. Im Spritzenhaus lagen mit­tags bereits 70 Leichen, in einer anderen Scheune 20. Ins gesamt werden die Verluste der Roten Armee bei Pelkum an, über 300 Tote angegeben. In den Waldungen liegen noch viele Gefallene, die von Schrapnells getötet wurden. Die Bayern sind außerordentlich scharf vorgegangen, wer mit der Waffe in der Hand angetroffen wurde; oder wem nachgewiesen werden konnte, daß er auf die Truppen geschossen hatte, wurde erschossen. Dieses Schicksal ereilte auch eine Frau, die als angebliche Rote Kreuz=Schwester sich mit dem Gewehr in der Hand an den Kämpfen beteiligt hatte. Die Bayern stehen auf dem Standpunkt, daß sie es nicht mit regelrechten Truppen. sondern mit Verbrecherkanden zu tun haben, die entsprechend bebandelt werden wühen. Unter den Toten befinden sich viele

Sas Prgnt ede Kbentenas aul Bichn bienade, Biscen der Sprengung der Eisenbahnbrücken ist Hamm fast ganz von dem Verkehr mit dem Industriegebiet abgeschnitten. Bei der Sprengung der großen Straßenüberführung in Pelkum wur­den auch die benachbarten Häuser stark beschädigt. Die Sprer­zung stellt eine ganz sinnlose Wertevernichtung dar, denn un­mittelbar neben der Straßenbrücke befinden sich noch zwei Wegeüberführungen, die den Verkehr ermöglichten. Auf der Strecke PelkumKamen sprengten die roten Truppen ein­große Kabelleitung und die Solwasserleitung für das Solb### Königsborn, ebenfalls ziei ganz zwecklose Zerstörungen. Gestern morgen wurde der gefallene Hauptmann Spatz zum Bahnhof übergeführt. Nachmittags erfolgte in Hamm die feierliche Beerdigung von vier gefallenen Reichswehrsoldaten. Im Krankenhause starb gestern der 10jährige Junge des Land­airts Diemel in Herringen, der während des Gefechts einen Bauchschuß erhalten hatte. Der Ortskommandant erläßt eine scharfe Verwarnung gegen die Bedrohnngen der Reiche­wehrtruppen im Rücken der Front. Zur Unterstützung der Truppen und zum Schutz der Stadt soll eine Zeitfreiwilliger­Kompagnie gebildet werden.

Endlich wird durchgegriffen.

utd. Berlin, 5. April. Anstatt sich für die Durchfüß. rung des Vielgfelder Abkommens einzusetzen, sucht die log. Kampfleitung der Rohten Truppen ihren Wider­stend noch zu steigern, indem sie behauptet, daß## Reichswehr durch Sperrfeuer hinter den roten Linien deren Auflösung verhindere und daß Abteilungen der Reichswehr selbständig vorgehen. Demgegenüber wird anf das nachdrücklichste festgestellt, daß alle militärischen Opere­tionen nur im Einvernehmen mit dem Reichskos­missar Severing erfolgen, welcher sich lediglich durch den Gesichtspunkt leiten lassen wird, sobald wie möglich Ruhe un Oednung wiederherzustellen. Alle noch notwendigen Kampt­handlungen sind allein dem sinnlosen Wider stand der reten Kampfleitung oder der verbrecherischen Gesinnung der ihrer Führung entglittenen Banden zuzo­schreiben. Noch immer werden Plünderungen und Ge­walttaten gemeldet. Infolge des guten Fortganges der Befreiung des gefährdeten Gebietes ist in Kürze die Wieden kehr von Ruhe und Ordnung zu erhoffen. Die Füh## der Roten Armee können dazu entscheidend beitragen, indem sie ihre Anhänger zur strikten Befolgung des Bielefelder Abkom­wens anhalten. gen

utd. Essen, 5. Aprjl. Der Zentralrat der Vollzug## räte hat wegen seiner gefährdeten Lage Essen gestern der­lassen und seinen Sitz nach Barmen verlegt.

wrrd. Essen, 5. April. Die nicht freigewerkschaftlich or#### nisierteg Eisenbahner des Direktionsbezirks Essen sind gestern in den Ausstand getreten. Der Personen= und Güterverkehr ist eingestellt. Seit einigen Tagen ist Frisch­milch für Kinder und Kranke nicht mehr eingetroffen.

wrd. Hamm, 5. April. Nach hier eingetroffenen Wer dungen terrorisiert der Mob in Essen die Konfektionen Schuhwaren= und Lebensmittelgeschäfte. Der angerichtete Schaden beläuft sich bereits auf 100 000 Marh Vom Postdirektor wurden 120 000 Mark erpreßt. Post Telegraphie sind in den Proteststreik getreten. Der nach Barmen geflüchtete Essener Vollzugsrat hat erklärt, daß er seine Truppe nicht mehr in der Hand habe. Die Zugäng# von Mülheim nach Oberhausen und Dulso### End von den Bolschewisten besetze.

urtd. Berlin, 5. April. Es ist bemerkenswert, daß des Bürgermeister Luther aus Essen, der bis zuletzt von miltts. rischen Zwangsmaßnahmen abgeraten hatte, am 8. Apesl an das Reichswehrministarinn gramm gelangen ließ:

Nach Mitteilung des Polizeipräsidenten von Essen kaun kicht damit gerechnet werden, daß wir uns in den bev####

kehenden Tagen aus eigenen Kräften schützen können. In den Geschäftsvierteln der Stadt ist durch Zwangs­zequisitionen bereits großer Schaden angerichtet­Ein Teil der bereits neu aufgestellten Arbeiterwehr ist durch rote Truppen bedroht. Die Post ist ovon den Roten besetzt, sodaß wir keine Gespräche führen können.

Paderborn, 5. April.(Privatmeldung.) Die Eisen­bahndirektion Dortmund teilt mit, daß Dortmund von roten Truppen freiist und die Reichswehrihres Sinzug gehalten hat. Von morgen ab hofft man uum Eisenbahnverkehr wieder durchführen zu können.

Die Waffenabgabe sehr mangelhaft. otd. Münster, 5. April. Bis zum 8. April konnten über die Waffenabgabe die nachstehenden Einzelheiten fest­gestellt werden:

Kreis Gelsenkirchen: 3 Maschinengewehre, 226 Ge­wehre, 68 Seitengewehre, 88 Handgranaten, 1857 Infanterie­patronen, 700 Maschinengewehrpatronen, s Kraftwagen, : 1 Feldschrapnell.

Stadt Gelsenkirchen: 3 Maschinengewehre. 1 amwerfer, 330 Gewehre und Minition.