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Nr. 161 7 75. Jahrgang

Montag, den 13. Juli 1912

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Veröffentlichungsblatt der Stadt und des Amtsgerichts Hohenlimburg

Ein vernichtender Schlag

Rund 90000 befangene westlich des Von 7 Rastlose Verfolgung der weichenden Sowjets

Erfolgreiche Gegenangriffe bei Orel

dieses Tempo

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DNB. Aus dem Führerhauptquar= tier, 11. Juli. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Wie durch Sondermelbung bekannt­gegeben, haben deutsche und verbündete pen, hervorragend unterstützt durch die Luft­waffe, im Verlaufe der Angriffsoperationen westlich des Don vom 28. Juni bis 9. Juli den Feind vernichtend geschlagen. Nach der Einnahme von Woronesch am 7. Juli wurde südlich davon der Don in einer Breite von 350 Kilometer erreicht und mehrere Brük­kenköpfe über den Fluß gewonnen. Zwischen dieser Front am Don und den früher bedroh­ten, jetzt 300 Kilometer rückwärts gelegenen Städten Charkow uns Kursk befindet sich kein nennenswerter Feind mehr. Nach bisherigen Meldungen wurden im Verlauf dieser Kämpfe 88 689 Gefangene eingebracht.

1007 Panzer und 1 688 Geschütze

sowie eine unübersehbare Menge anderer Waf­fen und Kriegsgerät aller Art erbeutet oder vernichtet.

340 Flugzeuge wurden abgeschossen. Die Gefangenen= und Beutezahlen wachsen ständig. Die bei der Abwehr feindlicher An­griffe im Raum nördlich und nordwestlich Orel vernichteten 390 Panzer sind in diesen Zahlen nicht enthalten.

Die rastlose Verfolgung des Feindes wird fortgesetzt.

Die Luftwaffe belegte bei Taae Hafen­anlagen an der Kaukasusküste und am Asowschen Meer mit Bomben und setzte ihre vernichtenden Angriffe auf zurückgehende feindliche Kolonnen, Flußübergänge und Nach­schubverbindungen fort.

Nörblich und nordwestlich Orel griff der Feind nach den hohen Verlusten der letzten Tage nur mit schwächeren Kräften an. Die Angriffe wurden abgeschlagen. Eigene Ge genangriffe waren erfolgreich.

Die im Raum südwestlich Rschew einge­schlossenen feindlichen Kräfte wurden weiter zusammengedrängt. Ihre Wider­standskraft ist im wesentlichen gebrochen. Aus­bruchsversuche einzelner feindlicher Gruppen blieben erfolglos.

An der Wolchow=Front scheiterten von Panzern unterstützte örtliche Angriffe der So­wiets zum Teil in erbittertem Nabkampf. Ein­zelne Einbrüche wurden im Gegenstoß berei­nigt und hierbei 19 feindliche Panzer abge­schossen. Schwerste Artillerie des Heeres be­schoß mit guter Wirkung kriegswichtige An­lagen in Leningrad.

Im Fiunischen Meerbusen vereitel­ten Verbände der finnischen Wehrmacht in zweitägigen schweren Kämpfen einen feindlichen Angriff auf die Insel Someri. An diesem Erfolg haben leichte deutsche Seestreitkräfte Anteil. Sie vertrieben im Artilleriegefecht sowjetische Artillerieträger und Transporter, setzten Stoßtrupps an Land und machten eine Anzahl von Gefangenen.

Im hohen Norden bombardierte die Luftwaffe feindliche Infanterie= und Artillerie= stellungen auf der Fischer=Halbinsel.

Im Nordmeer wurden zwei feindliche Handelsschiffe mit zusammen 13000 BRT. ein Zerstörer und ein Bewacher durch Bomben­volltreffer vernichtet. Außerdem versenkte die

Staatspräsident Dr.

70 Jahre alt DNB Prag, 12. Juli. Der Staatspräsident des Protektorats Böhmen und Mähren, Dr. Emil Hacha, feierte am 12. Juli 1942 in Prag seinen 70. Geburtstag.

Nach dem Zusammenbruch der Katastrophen= politik Beneschs im Herbst des Jahres. 1938 wurde Dr. Hacha am 30. November 1938 ein­stimmia zum Präsidenten der früheren tsche­cho=slowakischen Republik gewählt. Als infolge der Nachwirkungen der verfehlten Politik sei­nes Vorgängers, der inzwischen vor seinem eigenen Volke ins Ausland geflüchtet war, der ehemalige tschecho=slowakische Staat im Jahre 1938 zerfiel, war es Dr. Hacha, der mit Bil­ligung der verfassungsmäßig gewählten Pra­ger Regierung für sein Volk den Schutz des Reiches erbeten hat. Das historische Er­gebnis seiner Reise zum Führer in den März­tagen 1939 war die Errichtung des Pro tektorats Böhmen und Mähren, die im Erlaß des Führers vom 16. März 1939 ihre staatsrechtliche Festlegung fand.

Glückwünsche des

für Dr. Hacha

DRB. Berlin, 12. Juli. Der Führer hat dem Staatspräsidenten des Protektorats Böh­men und Mähren, Dr. Hacha, zu seinem 70. Geburtstage am 12. Juli durch den Reichs­minister und Chef der Reichskanzlei Dr. Lam­mers seine Glückwünsche überbringen und ein Handschreiben überreichen lassen.

Luftwaffe in der Kola=Bucht ein feindliches Handelsschiff von 6000 BRT.

Die Sowjet=Luftwasse verlor am ge­strigen Tage 94 Flugzeuge, sieben eigene Flug­zeuge werden vermißt.

In Aegypten sind heftige Kämpfe im Raum von El Alamein im Gange. Starke britische Angriffe gegen die Mitte und den Nordteil der deutsch=italienischen Front wur­den abgewiesen. Im Südabschnitt wurde der Feind durch einen überraschenden Angriff deutscher und italienischer Truppen zurückge­worfen. Starke Luftstreitkräfte unterstützten die Operationen auf der ganzen Front. griffen

Materiallager und Kraftfahrzeugansammtun­gen an und schossen in Luftkämpfen 33 britische Fleugzeuge ab. P# uun Gaf­

Luftangriffe auf Flugplätze derInsel

Malta riefen erneute Zerstörungen hervor.

Begleitende Jäger schossen 12 britische Flug­zeuge ab.

In der Zeit vom 27. Juni bis 9. Juli ver­lor die britische Luftwaffe 223 Flugzeuge; da­von wurden 27 durch Einheiten der deutschen Kriegsmaschine abgeschossen. Während der glei­chen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritan­nien 54 eigene Flugzeuge verloren.

Schiffahrtslage sehr ernst

Teilgeständnis soll das brilische Dolk beruhigen

DRB. Stockholm, 12. Juli. Die Londoner Times veröffentlicht am Sonnabend einer anscheinend auf höhere Weisung geschriebenen Leitartikel über die Schiffahrts­frage der offensichtlich der wachsenden Un­rube des englischen Volkes über die gewalti­gen Schiffsverluste entgegenwirken soll. Indem Churchill nun gewisse Eingeständnisse macht, die allerdings bereits bemerkenswert genug sind, versucht er mit diesem verzweifel­ten Mittel sich wenigstens vor einer genauen Zahlenangabe zu drücken.

Die Entscheidung der Regierung, die Debatte über die Schiffahrtsfrage in geheimer Sitzung zu halten so heißt es einleitend, müsse als rich­tig angenommen werden, denn wenn die Mini­ster in einer offenen Debatte über die aus­schlaggebenden Fragen die Mengen. die Gele­genheiten und die Ursachen der britischen Schiffsverluste verhandeln würden, müßten sie notwendigerweise den Feindenwichtige Infor­

mationen liefern"....

Wir sind", erklärt dieTimes dann wört­lich,in diesen Krieg mit bedeutend weniger Schiffen eingetreten, als wir 1914 besaßen, während die an sie gestellten Anforderungen gewachsen sind. Alle die in unserer Nähe ge­legenen Länder, von denen wir damals Le­bensmittel und Rohmaterial erhalten haben, befinden sich jetzt in der Hand unserer Feinde, und unsere Schifse müssen mehrwöchige Reisen unternehmen, um uns alle die notwendigen Sachen zu bringen, die wir damals beinahe

oirett vor unserer Tur finden konnten. Hinzu kommt, daß die fortschreitende Mechanisierung eine Vermehrung der Ausrüstungen mit sich bringt. die über ungeheure Entfernungen be­fördert werden müssen zu unseren Heeren, die auf entfernten Kriegsschauplätzen kämpfen. Italien. Japan und Frankreich waren damals unsere Verbündeten. Das Mittelmeex war da­mals ein ziemlich sicherer Verbindungsweg und der Pazifische und Indische Ozean wurden nur gelegentlich durch angreifende Schiffe ge­stört. Jetzt sind alle drei Meere Gefah­renzonen. Damals wurde unsere Schiff­fahrt nur von U=Booten und wenigen feind­lichen, Ueberwasserstreitkräften bedroht. Diese haben jetzt eine gewaltige Verstärkung erhalten durch die Flugzeuge, die Erkundungsdienste für die U=Boote leisten und Schiffe durch direkten Angriff versenken. Es ist daher nicht zu ver­wundern". so meint dieTimes.

Verluste schwer sind und daß die Schiffahrts­lage gegen Ende des dritten Kriegsjahres sehr ernst geworden ist. Der Kampf erstreckt sich über alle Weltmeere unter wechselnden Bedingungen und mit immer verschiedenen

Methoden."

Was das Parlament in der geheimen Sit­zung und in der Debatte über die Produktion, die der Sitzung vorausgehe, von der Regierung verlange, so schließt derTimes"=Artikel, der hier offensichtlich die Grenzen vorzeichnen soll. sei ein Bericht über die Maßnahmen. die an­

(Fortsetzung Seite 2. Spalte 4)

Noch steht die Welt im Banne des gewalti­gen deutschen Erfolges im Eismeer, den Kriegs­marine und Luftwaffe gemeinsam errangen, der Vernichtung eines ganzen Geleitzuges von 38 Schiffen mit fast einer Viertelmillion BRT., beladen mit Tanks, Flugzeugen und Lebens­mitteln, der Ausrüstung einer ganzen Armse für die Sowjets, da beweist schon wieder eine neue Sondermeldung, daß die Schlacht aller Schlachten pausenlos weitergeht und dem Geg­ner auf allen Fronten keine Ruhe läßt. Im Atlantik und an der Küste Amerikas versenkten deutsche Unterseeboote 18 feindliche Handels­schiffe mit zusammen 116000 BRT. Dieses Ergebnis ist um so bemerkenswerter, als die Unterseeboote gerade erst an den großen Eis­meererfolgen mit rund 95000 BRT. beteiligt waren. Somit sind seit dem 1. Juli 1942 allein durch die deutsche Unterseebootwaffe insgesamt 225900 BRT. im Atlantik, im Eis­meer und im Mittelmeer versenkt worden. Dazu kommen nun noch die Erfolge der Ueber­seestreitkräfte, der Luftwaffe und die in keiner Meldung genannten, weil unbeobachteten Er­folge des Minenkrieges.

Hierzu stellte ein amerikanischer Sachver­ständiger sehr richtig folgendes fest:Alle britisch=ameritanischen Neubauanstrengungen sind nicht in der Lagé, das Tempo der Ver­senkungen durch die Achse einzuholen.

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Dieses Tempo der Verfenkungen hat trotz aller Leugnungsversuche einen ungeheuren Schock bei unseren Gegnern ausgelbst. Das beweist nicht allein die Tatsache, daß Churchill, von der britischen Öffentlichkeit und vom Un­terhaus hart bedrängt, eine Geheimsitzung a beraumen mußte, in der er selbst über das Schiffahrtsppoblem sprechen wird, sondern da; geht auch aus der Unterredung hervor, die Roosevelt mit dem Oberbefehlshaber der nord amerikanischen Flotte, Admiral King, dem Chef der britischen Flottenmission, Sir Andrew Cunningham und demMädchen für Alles Harry Hopkins hatte.

Es bedarf ca; keiner besonderen Mühe, nach­zuweisen, daß di Lage für unsere Gegner ge­rade auf dem Gebiet der Schiffahrt mehr als ernst ist. Ein Querschnitt durch die Presse­

Pausenlose Atlantikschlacht

Wieder 18 Schiffe mit 116000 BRT. versenkt

Abermals schwerste Verluste der feindlichen Schiffahrt durch unsere U-Boote

DRB. Aus dem Führerhauptauar=

tier, 12. Juli. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Im Südabschnitt der Ostfront stoßen schnelle Verbände und bewegliche Abtei­lungen der Infanteriedivisionen dem weichen­den Feinde in rastloser Verfolgung nach. Oertlicher Widerstand wurde überall gebrochen. In Rostow sowie in mehreren Häfen der Kaukasusküste wurden kriegswichtige Anlagen mit Bomben belegt. Entlastungs­anariffe des Feindes nordwestlich Woro­nesch blieben auch gestern erfolalos. Im Zusammenwirken mit der Luftwaffe wurden dabei 63 feindliche Panzer vernichtet.

Im Raum nördlich und nordwestlich Orel wiederholte der Feind seine Angriffe mit stär: keren Infanterie= und Panzerkräften. Sie wurden mit wirkungsvoller Unterstützung der Luftwaffe in harten Kämpfen abge­wiesen.

An der Wolchow=Front scheiterten feindliche Angriffe unter hohen Verlusten.

Die Sowjetluftwaffe verlor am ge­strigen Tage 74 Flugzeuge. Sechs eigene Flug­zeuge werden vermißt.

In Aeayvten dauern die schweren Kämpfe in der El=Alamein= Stel­

lung an. Kampf= und Sturzkampfflugzeug, verbände griffen die britischen Stellungen und motorisierten Kräftegruppen mit Bomben schweren und schwersten Kalibers an. Sie füg­ten dem Feinde großen Schaden zu. In Luft­kämpfen wurden von deutschen und italienischen Fliegern 14 feinkliche Flugzeuge abgeschossen.

Auf Malta wurden Stützpunkte der briti­schen Luftwaffe bombardiert.

An der Sübküste Englands versenkten leichte Kampfflugzeuge zwei Zerstörer aus einem feindlichen Kriegsschiffsverband.

In der vergangenen Nacht belegte die Luft­waffe kriegswichtige Ziele an der englischen Oftküste mit Bomben schweren Kalibers.

Im Sudteil des St.=Georg=Kanals wurde bei

einem Angriff auf einen feindlichen Geleitzug ein Frachtschiff durch Bombentreffer beschädigt. Nach einem wirkungslosen Störanarif auf die Stadt Flensburg in den Abend­stunden des gestrigen Taaes flogen in der Nacht zum Sonntag einige britische Bomber in das Gebiet von Danzia ein. Durch Spreng= und Brandbomben entstanden in Wohnvierteln der Stadt Danzia Sach= und Gebäudeschäden. In einem zerstörten Krankenhaus fanden zahlreiche Kinder den Tod. Vier der angreifenden Flug­zeuge wurden abgeschofsen.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben. versenkten deutsche Unterseeboote im Atlantik und in amerikanischen Küstengewäs­sern 18 feindliche Handelsschiffe mit 116 000 BRT. Ein weiteres Schiff von 7000 wurde durch Torpedotreffer beschädigt. Drei Transportsealer wurden durch Artillerie ver­senkt. Damit hat die deutsche Unterseeboot­waffe an den Kriegsschauplätzen des Atlantik,

des Nördlichen Eismeeres und des

res seit dem 1. Juli 34 Schiffe mit 225 900

BRT versenkt und den feindlichen Nachschun­

verkehr nach allen Fronten wiederum schwer

getrofffen.

Vernichtetes Material

fast 350 000 Gewichtstonnen

Nach den beim Oberkommando der Wehr­macht vorliegenden Meldungen erlitt die feind­liche Versorgungsschiffahrt durch Luftwaffe und Kriegsmarine auch in der abgelaufenen Woch? wiederum schwerste Verluste.

Im Mittelpunkt dieses Kampfes stand die restlose Vernichtung des aus 38 Frachtern be­

stehenden Geleitzuges, der dürch das Nörd­liche Eismeer in die Häfen Murmansk und Archangelst gebracht werden sollte, um den Sowjets Kriegsmaterial aller Art zur Verfü­gung zu stellen. Die Masse di ser Haidelsschif­fahrt mit 237000 BRT. wurde bei den An­griffen von Kampfflugzeugen und Untersec­booten vernichtet, der Rest mußte nach schwe­ren Beschädigungen durch Bomben der Kampf­flieger von den Besatzungen verlassen werden. Mit diesen 38 Transportern gingen der feind­lichen Versorgungsschiffahrt in wenigen Tagen fast 260000 BRT. verloren, ein Frachtraum, der bei Anspannung aller Kräfte von den eng­lischen Werften erst in drei Monaten durch Neubauten ersetzt werden kann.

Ebenso empfindlich für die englisch=amerita­nisch=bolschewistische Kriegführung werden sich aber die fast 350000 Gewichtstonnen ver­nichteten Kriegsmaterials an der europäischen Front gegen den Bolschewismus auswirken. Die Katast rophe im Nördlichen Eismeer zeigte eindeutig, daß sich die Hoffnung auf engl sch­, amerikanischer Seite, die Bolschewisten über die nördlichen Schiffahrtswege versorgen zu können, als trügerisch erwies und mit schwer­sten Verlusten verbunden ist. Es bleiben nur nach die südlichen Schiffahrtswege übrig um das Kap der Guten Hoffnung, die aber eben­falls unter der ständigen Bedrohung der Seie­stveitkräfte der Achsenmächte li#gen. Moskau steht vor der Unmöglichkeit einer Hilfeleistung von außen.