Elberfeld

Neudeutsch

Eine kritische Studie.

e. Wer erinnert sich nicht an den Ausspruch des Reichskanzlers Dr. Wirth, als er im Kampfgegen rechts, gegen die vater­ländischen Verbände vonzentnerschwe­rem Belastungsmaterial redete? Wie hat sich dann im Gerichtsverfahren dieses Ma­terial lächerlich verkrümelt, so daß jetzt nichts übrig blieb und die Richter in arger Verlegen­heit bei der Urteilsbegründung waren? Was konnte man den Angeklagten in dem mit so gro­ßem Bumbum und Trara in Szene gesetzten Prozeß gegen die Organisation C. letzten Endes vorwerfen, als daß sie von heißer Vaterlands­liebe getrieben, formale Rechtsver­stöße begangen hätten? Wir hilflos steht der Innenminister Severing in seinem Kampf gegen die BM3. da, deren Freispruch er bereits zum dritten Mal umzustoßen versucht?Neudeutsch", das ist das Kennzeichen aller dieser Anstren­gen, deren Liste sich beliebig verlängern läßt, die aber alle das Kainsmal einerpolitischen Handlung an der Stirn tragen. Weil man dem Gegner sachlich nicht beikommen kann, werden in Parlamenten und Sondergerichten die Schleusen der politischen Bered­samkeit aufgezogen und eine Flut von un­bewiesenen oder unbeweisbaren Behauptungen über ihn ausgegossen. Die ergebene Presse bläst dann die Heulsirenen dazu, um einen Ge­wittersturm vorzutäuschen, dessen Theaterdonner und Kolophoniumblitze ernsthaft niemanden mehr schrecken können.

So war es auch im Beleidigungs­prozeß Bruhn=Hübler, der nach 13= stündiger Verhandlungsdauer zu einem vorläu­figen Abschluß gekommen ist. Wir kommen nur deshalb nochmals auf ihn zurück, weil er geradezu tyvisch für die heutige Kampfart ist. Auf den Geg­ner, der sich meist nicht verteidigen kann, wird oom sicheren Rednervult der gesetzgebenden Versamm­lung aus das Giftgeschoß abgefeuert, unbeküm­mert darum, daß dadurch Zerstörungen in öffent­lichen Einrichtungen angerichtet werden, die gar nicht gut gemacht werden können. Dazu schlägt der Redner die Toga des fürs Gemeinwohl kämpfenden Prätors schamhaft um seine Len­den, indem er vorgibt, nur aussachlichen Be­weggründen" oder aus Rücksichtfür die Allge­meinheit und dieöffentlichen Gelder usw. zu kämpfen, während er in Wirklichkeit nur von ganz nackten Privatinter­essen oder von volitischem Hasse getrieben wird. Wie an einem klassischen Schulbeispiel treten diese Erscheinungen an dem Falle Bruhn=Hübler zu Tage.

In der Stadtverordnetenversammlung am 7. November 1922 hielt der damalige Stadtver­ordnete Bruhn seine wohlvorbereitete Anklage­rede gegen dasverrottete alte Sy­stem", das sowohl an der Oberrealschule=Süd als auch ganz besonders im Provinzialschul­kellegium herrschen sollte. Schauderhaft, höchst schauderhaft! Und der Chor der Rachegeister auf der linken Seite deshohen Hauses brüllte begeisterthört, hört".

Was brachte nun die Zeugenvernehmung? Wie glückte der Wahrheitsbeweis? DerKron­zeuge, der eine der beiden Prüflinge, den die Drahtzieher für ihre persönlichen Zwecke miß­brauchten, mußte sich vom Richter vorwerfen lassen, daß seine Aussage zwar nicht direkt als Meineid betrachtet, aber doch mit größ­ter Vorsicht ausgenommen werden müßte. Der zweite Hauptzeuge, Kalthoff, die lautere Quelle, aus der alle die Verdäch­tigungen, die seit Jahren gegen die Schule und

sein. Eine Verbindung zwischen den Ber­liner Rotterbühnen und Arthur Hellmer, dem Direktor des Neuen Theaters in Frankfurt a. M., ist zustande gekommen. Hell mer übernimmt die selbständige Direktion des Lessingtheaters. des Trianontheaters, des Resi­denztheaters in Berlin. Seinen Frankfurter Posten behält er bei. Die Wiener Staatsoper hat mit Pietro Mascagni eine Vereinbarung getroffen, wonach der Mae­stro als Gastspieldirigent italienischer Opern für zwei Monate verpflichtet wurde. Mascagni wird u. a. auch seinenFreund Fritz neu inszenieren. Die Stuttgarter Kammersängerin Olga Blome, die in diesem Jahre auch bei den Bayreuther Festspielen mitwirkte, hat einen Antrag an die Kölner Oper erhalten, dem sie zu folgen gedenkt. Teiko Kiwa, die ein­zige Frau Japans, die in Europa sich zur Bühne ausbildete, gastierte mit außerordentlichem Er­folg als Butterfly an der Wiesbadener Oper.

Musik. Prof. Joseph Schwarz, der hoch­verdiente Dirigent des Kölner Männer= gesangvereins, hat mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand das Amt als Leiter des Vereins, das er 36 Jahre innegehabt hat, nieder­gelegt.

Schrifttum. Hoffmann=Kutschke, der be­kannte Kriegsliederdichter, namentlich durch das Spottlied:Was kraucht denn da im Busch herum bekannt, ist in Breslau, 80 Jahre alt, gestorven. Aus Amsterdam trifft die Meldung ein, daß der Dichter Hermann Heijermans plötzlich verschieden ist.

Bildende Kunst. Der Berliner Maler Prof. Ernst Hildebrand ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Er gehörte 46 Jahre der Berliner Akademie der Künste an. die ihn 1900 zum Senator wählte. Die Malerin Dora Hitz, bekannt durch ihre Kinderportraits, ist in Berlin im Alter von 68 Jahren gestorben. In Kassel ist der Maler und Radierer Wilhelm Thielmann im 50. Lebensjahre gestorben.

Hochschulnachrichten. Der außerordentliche Professor Dr. Paul Krughoyn von der Uni­versität Münster ist auf die neugegründete Professur für deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Hochschule in Danzig berufen worden.

ihren Direktor in Umlauf gesetzt wurden, ge­speist worden waren, machte bei seiner Verneh­mung den Eindruck eines verworre­nen Menschen. Diezaristischen Zustände an der Schule wurden von dem dritten Zeugen inunwiderleglicher Weise dadurch bewiesen, daß in den letzten Jahren auf dem Schulhofe mehr Butterbroipavier gelegen habe als früher. Wie wir von zuver­lässiger Seite erfahren, ist angeordnet worden, daß die glücklichen Besitzer von Butterbroten in Zukunft das Papier mit zu verzehren haben, da­mit solche skandalösen Zustände beseitigt werden.

Der Verteidiger des Direktor Hübler sprach nach 13stündigem Anöden das erlösende Wort, indem er das Ganze alsQuark be­zeichnete.

Welche tieferen Ursachen liegen aber all die­sen unerfreulichen Vorgängen, die sich in den Prozessen der letzten Zeit so erschreckend gehäuft haben, zu Grunde? Die Mittelmäßigkeit, die nicht dulden kann, daß neben ihr Größen auf­ragen, die sie nicht begreift und darum haßt, die nicht gewillt ist, auch eine andere Meinung neben sich gelten zu lassen, tramvelt mit plum­ven Füßen alles nieder, damit sich niemand mehr vom andren unterscheide und alles hübschgleich und unbedeutend sei. Der ganzen schwarz­rot=gelben Demokratie ist jegliches Führertum wesensfremd. und dar­um verfolgt sie in grimmer Feindschaft alle die, welche anders sind und anders sein wollen. Die Blinden erkennen ja gar nicht, wie sie in ihrer Verblendung die Geschäfte einer erbarmungs­losen Plutokratie besorgen, die sich anschickt, die Weltherrschaft anzutreten. Cato.

Der Kampf um den Staat

Die Deutschnationale Volkspartei hatte am Mittwoch den Angestelltenführer und Reichstags­kandidaten Lambach nach Elberfeld berufen, der in seinem temperamentvollen Vortrag sich mit dem Kampf der nationalen Volksteile um die Teilnahme an der Gestaltung der Staats­geschichte befaßte.

Der Redner gab ein interessantes Bild von den Vorgängen und Machenschaften jener Kreise, welche die Auflösung des Reichstag bestrebt hat­ten. Obschon der Kampf und das Ringen um die deutsche Volksscele mit dem Siege der schwarz=weiß=roten Fahne und dem Siege des Volksgemeinschaftsgedankens im christlich=natio­nalen Sinne in völkischer Vertiejung geendet habe, sei der Staat nicht in die Hände derer ge­legt worden, die die Träger von schwarz=weiß­rot sind. Die Erfolge und der Aufstieg der Deutschnationalen waren den Sozialdemokraten freilich nicht sehr angenehm und bedeuteten eine drohende Gefahr für sie. Es müsse eine Schei­dung der Geister einsetzen. und dies müsse gesche­hen in dem Symbol Schwarz=weiß=rot. Der Redner befaßte sich ausführlich mit den Zustän den in Preußen, und sowie mit der Schul­frage, wobei er ein Reichsschulgesetz auf christlich­nationaler Grundlage forderte. Zum Schluß streifte er noch die Frage des Beitritts Deutsch­lands zum Völkerbund. Er gab der Zuversicht Ausdruck, daß die Wahlen ein noch stärkeres Be­kentnis zum nationalen schwa; weiß=roten Ge­danken und damit ein ernsthafte: Vorposten­gefecht zur nächstjährigen Reichep####dentenwahl sein möchten.

e. Die Elberselder Teuerungszahl betrug nach Mit­teilung des Wirtschaftsamies der Stadt Elverfeld nach der Reichsmethode errechnet am 26. Nov. 123.14 Bill. Mark, ohne Bekleidung 104,51 gegenüber der Vorwoche 122,65 bzw. 104,05 Billionen W. Das ergibt eine Steigerung um 0,4 bzw. 0,5 Prozent. Die Meß­ziffer gegen 1913=14(Inder) stellte sich am 26. Nov. mit Bekleidung auf das 1.100 billionenfache, ohne kleidung auf das 1.060 billionenfache.

e. Gaslehrvorttäge! Die deutsche Hausfrau mit ihrem praktischen, auf Sparsamkeit und Wirtschaftlich­keit gerichteten Sinn hat längst erkannt, daß im Haushali das Gas infolge seiner vielseitigen Ver wendbarkeit als Brennstoff neben seiner Bequemlich keit große Vorteile bietet. Wie man nun mit Gas wirklich sparsam kocht, wird an den Tagen von Sams­tag, 29. November, bis einschl. Montag. 1. Dezember, im altenReichshof, Neustraße 16. durch allgemein verständliche Vorträge, verbunden mit Schaukochen, gezeigt.

e. Ueber Berufswahl und Berusskunde für Schüle­rinnen höherer Lehranstalten sprach am Montag in einer sehr gut besuchten Versammlung im Lyzeum­West Frau Regierungsrat Dr. Gaebel vom Reichs­arbeitsministerium. Die Rednerin ging davon aus, daß gerade heute, bei der Unsicherheit der Aussichten vieler, besonders der akademischen Berufe, in erster Linie die Eignung der Berufsanwärterinnen bei der Berufswahl leitend sein müsse. Eine Reihe von Be­rufsarten wurde in ausgiebiger Weise behandelt. Trotz aller Vorbehalte war aus den Darlegungen den­noch zu entnehmen, daß bei guter Eignung viele Berufe empfohlen werden können. Das Berufsamt, durch welches die Rednerin zu ihrem Vortrage ge­wonnen wurde, gibt in allen Fragen über Berufs­wahl und Berufsberatung weitere eingehende Aus­kunft.

e. Opfer des Verkehrs. Der Jahre alte Sohn eines Postschaffners in der Uellendahlerstraße wurde von einem Lastkraftwagen überfahren und derartig verletzt, daß der Tod nach kurzer Zeit eintrat. Soweit festgestellt werden konnte, liegt ein Verschulden des Führers nicht vor.

e. Fahrradmarder an der Arbeit. In den letzten Wochen ist in den verschiedensten Straßen Elberfelds eine ganze Reihe von Fahrrädern von unbekannten Dieben gestohlen worden, ohne daß es der Krimi­nalpolizei bisher möglich gewesen wäre, eine Spur des Täter. oder des Raubes zu ermitteln. Es muß damit gerechnet werden, daß die entwendeten Räder durch Vertauschen der einzelnen Bestandteile für den Laien unkenntlich gemacht und dann unter der Hand an den Mann gebracht werden. Die Kriminalpolizei warnt dringend vor dem Ankauf derartiger Fahr­räder. Der Käufer wird wegen Hehlerei ohne weite. res belangt, wenn er den Umständen nach anneb­men konnte und diese Umstände liegen meistens vor, daß es sich um unrechtmäßig erworbenes Gut gehandelt hat.

e. Im Lohmannhaus Elberfeld hat Addo Wuster München neue Bilder aus Italien ausgestellt. Die

Ausstellung ist von 101 und 37 Uhr zäglich ge­

offne

e. Die SammlungWinternot zum Besten unse­rer notleidenden Mitbürger wird seitens derPri­vaten Wohlfahrtspflege fortgesetzt. Die aufgestellten Büchsen nehmen weiterhin ihr Scherflein auf. Wenn auch von verschiedenen Seiten bereits schöne Beiträge eingegangen sind, so werden doch noch viele erwartet. Möchte der Sammlung mit Rücksicht auf die große Not unserer Alten und Schwachen ein großer Erfolg beschieden sein!

e. Vaterländische Kundgebung für Schwarz=weiß­

rot. Am Sonntag, 30. Nov., vormittags 11¼ Uhr, findet im großen Saale der Staothalle eine Vater­ländische Kundgebung für Freiheit und Vaterland, der Kampf um Schwarz=weiß=rot, statt. Der politische Beauftragte der Deutschnationalen Volkspartei, Abg. v. Lindeiner=Wildau, Berlin, sowie Abg. Dr v. Wald­hausen, Essen, werden reden. Den musikalischen Teil hat der Verein ehem. Militärmusiker übernommen. Es steht zu erwarten, daß sich diese Versammlung zu einer machtvollen Kundgebung des nationalen Ge­dankens gestaltet.(Siehe Anzeige.)

Barmen

Nur noch ein paar Tage

338 000 Proteste

Trotz der bereits erreichten großen Anzahl von Zustimmungen hat noch so mancher aus dem Wuppertal und dem Bergischen Land sich nicht aufgerafft, auch seiner Empörung, die ja unzwei­felhaft in allen Herzen brennt, wirklich Ausdruck zu geben. Und doch ist dies so nötig, um unsern Regierungsstellen Gelegenheit zu geben, beweis­kräftig auf die Empörung des ganzen deutschen Volkes in allen seinen Schichten an Hand einer Stichprobe, wie sie der Niederrheinische Verein für Luftschiffahrt, Sektion Wuppertal, mit so beispiellosem Erfolg angestellt hat, den Franzosen gegenüber hinzuweisen. Aber wie können wir derartige Kundgebungen von Außenstehen­den verlangen, wenn wir selbst schweigen. Wie ungebrochen aber der Vernichtungswille und =Haß beim Franzmann noch ist, beweist doch ge­rade wieder das Schandurteil gegen den greisen General v. Nathusius.

In der vergangenen Woche erhöhten sich die eingelaufenen Zustimmungen der Protestsamm­lung auf über 338 000. Da am 30. November die Sammlung schließt, werden alle diejenigen, die noch Listen in Händen haben, gebeten, dieselbe im Laufe dieser Woche einzusenden. Und wer bisher die Zusendung seiner Zustimmung ver­bummelt hat, der hole es nach, indem er an Bar­men Postfach 10 oder Elberfeld Postfach 118 schreibt:Wir schließen uns dem Einspruch gegen die Zerstörung der Zeppelinwerft an.

b. In einer Wahlversammlung des völt.=soz. Blocks am Samstagabend spricht Reichstagsabgeordneter R. Wulle.(S. Anzeige.)

Velberter Chronik

Chronische Verkehrsleiden Stuhrmann spricht Arbeit=Suchende Nachspiel zumGesangwett­streit.

a. Velvert, 28. November. Nun ist der neue Bahnhof dem Verkehr übergeben. Vertreter der Reichsbahndirektion Elverfelo hatten sich zur Ueber­gabe hier eingefunden. An die Eröffnung schloß sich ein Rundgang durch die ganze Neuanlage an.

Nach der allgemeinen Besichtigung der Neuanlage traten dann die Vertreter der Behorden zusammen, um die Fragen der Verkehrsaufnahme auf der Strecke VelvertHeiligenhaus und der Fortführung der Strecke bis Kettwig zu besprechen. Die Vertreter der Reichsbahngesellschaft ließen dabei erkennen, daß eine Fertigstellung nur durch finanzielle Opfer der einzel­nen Gemeinden zu erreichen sei. Es scheint ferner, als ob die Reichsbahngesellschaft ein Interesse daran habe, baldigst zu erfahren, welche Stieuung die Gemeinoen in dieser Angelegenheit einnehmen, damit möglichst noch im Dezember die Reichsbahnhauptverwaltung in Berlin ihre Entscheidungen treffen kann. Der Ge­meinde Heiligenhaus hat man versprochen, den Per­sonen- und Güterverkehr auf der Strecke Velbert=Hei­ligenhaus sofort aufzunehmen, sobald der Vertrag über die Aufbringung der Restbaukosten abgeschlossen ist. Das ist natürlich eine Sache, die von dem Inter­esse der einzelnen Gemeinden an der Anlage abhän­gig ist. Die Bauzeit für die Strecke VelbertKettwig ist auf Jahr bemessen. Sobald eine Einigung zwi­schen den Gemeinden erfolgt ist, soll mit den Bauar= beiten begonnen werden, und so wäre es möglich, daß innerhalb zweier Jahre der längst gehegte Wunsch nach einer Verbindung mit dem Ruhrtale endlich Witklichkeit werden würde.

Für den Güterverkehr auf dem alten Bahnhof hat sich bisher eine Interessengemeinschaft von etwa 30 Firmen gebildet. Es ist aber bestimmt damit zu rech­nen, daß die Zahl noch steigen wird. Was viele Fir­men vor dem Beitritt zurückschrecken läßt. sind die hohen Unkosten, die sich auf 6 M. pro Waggon be­laufen. Für die Firmen, die an das Güterverkebrs­netz der Bergischen Kleinbahnen angeschlossen sind, kommen zu diesen 6 M. Waggongeld noch die Zufuhr­kosten durch die Kleinbahn, sodaß mit einer Gesamt­unkostensumme von rund 15 M. für jeden Waggon zu rechnen ist. Was diese Sonderbelastung für die betrefsenden Firmen bedeutet, das kann nur der er­messen, der die gedrückte Preislage in der hiesigen Industrie kennt und der weiß, welchen schweren Kon­kurrenzkampf sie draußen auf dem Weltmarkte zu be­stehen hat. Der Gesamtgüterverkehr auf dem alten Bahnhof betrug vor dem Kriege rund 250 000 Ton­nen, das sind etwa 20000 Waggons. Nun bat die Reichsbahndirektion für den Fortbestand des alten Güterbahnhofes einen Jahresumschlag von 8000 Wag­gons dort zur Bedingung gemacht. Nach obigen Zahlen ist es wohl möglich, daß die bedingte Zahl er­reicht wird.

Am gestrigen Abend hielt die Ortsgruppe der Deutschnationalen Partei hier eine Heerschau über ihre Wählerschaft ab. Der große Saal desRheini­schen Hoses war gut besetzt. Nach Begrüßung durch den Parteivorsitzenden, Rektor Knapp, sprach Herr vom Stein=Wermelskirchen zu den Versammelten. Nach den beifällig ausgenommenen Worten sprach Di­rektor Stuhrmann=Godesberg. Gein Referat be­faßte sich in idealer Weise mit dem Gedanken: Natio­nal oder international? Er wies auf die Schäden aller Internationalen hin, zeigte, wie diese Gedan­kengänge uns immer mehr zurückgebracht hätten, und wies nach, wie jede Verbindung mit Parteien, die das Internationale auf ihre Fahnen geschrieben hät­ten, nur zu weiterer Versklavung und Verkümmerung unseres Volkes führen müsse. Seinen hohen Ausfüh­rungen wurde reicher Beifall zuteil.

Zwei landstreichende Langsinger, der Hilfsarbeiter Michael J. und der Landwi; schaftsarbeiter Franz N. kamen am 27. Ottober nach Velbert, um dor:Ar­beit zu suchen. Sie ließen sich im Wartesaal des Bahnhoses nieder, und nachdem sie die Oertlichkeit ge­

nau in Augenschein genommen hatten, brachen si. Nachts in die Bahnhofswirtschaft ein. Zu ihrem# wesen enthielt die Registrierkasse, auf die sie es be## ders abgesehen hatten, nur 13 M. Sonst erbeu#­sie nur einige Kisten Zigarren, mehrere Taseln:# kolade und verschiedene Lebensmittel. Am nag Morgen saßen sie schon hinter Schloß und Riegel### Schöffengericht in Elberfeld schickte gestern Monate, den rückfälligen J. auf 1 Jahr inz sängnis.

Der im Sommer veranstaltete Gesangwettstrei Münster hatte ein gerichtliches Nachspiel. An Wettstreit hatten auch zwei hiesige Vereine teugen men, unter ihnen der Männergesangverein Bei den entstandenen Differenzen übe: die teilung trugArion erheblich zur Schlichtung und erhielt zum Dank dafür von dem veranstalten Verein ein Bild geschenkt. Mehrere Mitglieder### anderen Vereins erhoben nun gegen denArion3 sonders gegen seinen Vereinskassierer, den verf und offenen Vorwurf, das Bild gestohlen zuh Die Folge war eine Beleidigungsklage gegen die breiter dieser Behauptung. Das Gericht verun die drei Angeklagten zu Geldstrafen von 50200 und sprach dem Kläger das Recht der Veröffentlich des Urteils zu.

Die Blüte aus der Inflationszeit

p. Solingen, 28. November. Der früh Stadtsekretär Abs, auch eine Blüte aus der zialistischen Mehrheitswirtschaft Solingens, h sich vor dem Solinger Schöffengericht wegen terschlagung im Amte zu verantworten. Angeklagte hat im September, als er in der werbslosenabteilung beschäftigt war, einen trag von 10000 Mark für sich behalten. rend er 6000 Mark davon unterschlug, to er mit dem Rest(Scheck über 4000 Mark) nic anfangen. Er wurde später in Frankfurt Main dingfest gemacht. Der Staatsanwalt antragte 9 Monate Gefängnis und Aberkennn der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher A ter. Das Gericht erkannte demgegenüber auf 5 Monate Gefängnis unter Anrechnn eines Monats Untersuchungshaft. Die Ha lung des Angeklagten wurde als grober trauensbruch vom Gericht gekennzeichnet. Ein ähnlichen Fall verhandelte das Gericht schließend. Es handelt sich um den wegen terschlagung und Urkundenfälschung angeklag Steuerkassenangestellten Schröder, der von steue pflichtigen Privatpersonen Steuerbeträge Ablieferung an die Stadtkasse angenommen, aber für sich behalten und verbraucht hatte, handelte sich um eine Summe von insgese 750 Mark. Der Staatsanwalt beantragte Monate Gefängnis, das Gericht erkannte drei Monate Gefängnis.

* u. Verbindung Hag

tung der Industrie= u I. Dezembei der Kinershausen bis H Eeten Veriehrszeiten,

Eien=Rittershausen ab

Bion Elberseld besteht Eald=Steinbet ab 5.26 Uhr eine unmitte Gegenzug ist der Per hagen um 6.48 Uhr im 7.30 Uhr eintrifft Personenzug 1061 nach Einlegung dieser Züge Punsche entsprochen w g. Kleihnachtonertan

Samstag, 39. Nop., n

urnsaal de. Kauf

von Handsertigkeiten Strickleider, Jumper, von bedürftigen und er ladden. Da die Soy. bedürftiger Personen anstaltung nochmals a An Preis und Güte a sollen und sie sich dur seihnachten eignen, n = u. Weihnachten für ner Verkehrsverein schi Kriege so manchen wi­iniert hat, regt sich au schaftswelt veranstaltet #0. Nov., unter der 2 Einzelhandeleinen und Bedarfsartikel all eschäfte sollen großa Sehenswürdigkeit für hat den Verkauf an mittagsstunden freigeg Lotale bieten Besonder

] n. Zu der Urauffü nläßlich der Jahrhun Sonntag, 30 Nov.. sir keine Plätze mehr zu!

derholung der tag, 14. Tez., abends Bestellungen von Kart hausmeister der Obes Anzeige folgt.)

Hagen

Deutschnationale Wahlversammlung in

n. Die Deutschnationale Volkspartei. Or gruppe Hagen, versammelte gestern in der Ste halle ihre Anhänger und Freunde zu ein überaus zahlreich besuchten Wahlversammlung in der die Abgeordneten Schellin=Frankfun Reichel-Berlin und Stadtv. Schlucke­bier=Hagen über die Politik der Deuts nationalen Volkspartei referierten. Nach enn kurzen Einleitungsansprache erteilte der Ve sitzende Abg. Schellin=Frankfurt das Der Redner befaßte sich vorwiegend mit verfassungspolitischen Verhältnissen und fühm dabei aus, daß die Zustände, die als Erwa## tung an die Weimarer Verfassung geknüpft wi den, nicht dem Bild entsprächen, das sich da deutsche Volk von der Gestaltung seiner Va hältnisse gemacht hätte. Die Uebertragung d Regierungsmacht an das Volk habe nicht ein einheitliche Außen= und Innenpolitik gezeitig und so seien alle Regierungen gekennzeichnet## wesen durch ein Uebermaß an Unstetigkeit. 6 sei ein Verhängnis gewesen, daß das deust Volk am 4. Mai nicht eine deutschnational Reichstagsmehrheit gewählt habe; so habe di Entwicklung des deutschen Unglückes unaufhalt sam weiterschreiten können. Sinn der geger wärtigen Wahlbewegung sei, für eine zutün tige nationale Regierung die Grundlage## schaffen, damit endlich stabile Verhältnisse um Wahrung unserer nationalen Würde in Außer und Innenpolitik geschaffen würden. Redus ging sodann ausführlich auf die Stellung da DRVP. zur Abstimmung über die Dawesgesetz ein: der Inhalt dieser Ausführung ist unsera Lesern bereits bekannt. Der Dawesplan### nach dem Geständnis ausländischer Sachverstät diger, ein Plan zum Absterben der deutscha Kultur und zur Proletarisierung der deutsche Arbeiterschaft.

Abg. Reichel=Berlin ging ausfühtl auf die deutschnationale Wirtschaftspolitik## und berührte ausführlich die Geschichte#### Rentenmark und Währungsumstellung, die allen Parteien als ihr Verdienst in Anst##­genommen würde. Helfferichs Plan sei### gewesen, daß die Stabilisierung allen zum kommen müsse; bedeutende Schwierigkeiten#ls seien ihm gemacht worden, bevor nach naten dann sein Projekt in die Wirklichtes umgesetzt wurde. Zur Steuerpolitik bemerlt der Referent, daß ein Abbau weit über das# gekündigte Maß hinaus eintrelen müsse: ­Umsatzsteuer, der innere Zoll, sei im Ert### heute acht= bis zehnmal so groß wie der# Zölle. Das Daweszutachten bedeute für 50 ganze Volk, so auch für die Wirtschaft eine geheure Belastung. Um die Lasten aufzubtrr gen, bedürfe es einer Ausfuhrsteigerung auf Milliarden, wenn es schon fraglich ist, ob die überhaupt möglich sei, diese aufzubringen, würde aber dieser ungeheure Betrag kaum nahme auf dem Weltwirtschaftsmarkt finde so daß es zu neuen Zusammenstößen mit ander­Wirtschaftsmächten kommen würde.

Als letzter Redner sprach Stadtv. Schluc bier ausführlich zu Mittelstandsfragen; er tonte, daß der bedrückte Mittelstand eine gere### Vertretung nur in einer starken geschlossel Partei wie die DRVP. finden könne und### alle weiteren Parteibildungen nur noch me­zur Zersplitterung des Volkes beitragen wurd und somit verhindere, daß eine geschlosseh schwarz=weiß=rote Bürgerfront sich der r### Flut entgeoenstemme,

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Die Anle

k. Gevelsberg, 2

Stadtrarlamentssitzt gen Verlauf. Na­wurde zur Beratun für das Rechnungsj nächst kam der auß jaushalt zur Ei sich der Bedarf für 1. November 1924 auf 670 012,19 M., dentlichen Mitteln, zu decken sind. Die Frung des außerorde besonderen Unterstüt von 325 000 M. T Stimmen der Link Rechten, bei 2 Stin angenommen. Nach sicht, der zum Haus siellung der Einnal die Einzelberatung haushaltes. Dann der Reichsangestellt 200000 M., die i wurde, nochmal: handelt. Man die Stadt in ihrer nanzlage auf die a gungen der Verleih und kam zur Abstin der Vorlage m gab.

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