0

mit dem

Enzekgenpreis für die Petitzeile 12½ G., für Auswärts 15 6 Minimalsatz 50 J mer= Reklame=Zeile 40 c Bei zwangsweiser Beitreibung sowie Konkursen fällt jeglicher Anspruch auf Rabatt seitens der Inserenten sort.

Das Wittener Tageblatt erscheint täglich

Krretter

SwvgI

mal in der Woche).

Bezugspreis monatlich 60 d(im Voraus zahlbar) frei ins Haus gebracht; bei Abnahme auf der Post viertelj. 2# durch die Postboten bezogen 2,40 M.

Für die Aufnahme von Anzeigen an vorgeschriebenen Tagen und Plätzen wird keine Verantwortung übernommen.

# o: Fernsprech=Anschluß Nr. 800, Amt Witten.

Haupt=Insertions=Organ für Witten und die Aemter

Jeder Abonnent ist nach den Bedingungen mit 300 Mk. gegen tödlichen Unfall versichert.

Annen, Blankenstein, Bommern, Herbede, Langendreer, Sprockhövel, Volmarstein, Werne, Wetter.

RS 178. Für die Redaktion verantwortlich: H. Krüger jr., Witten.

Donnerstag, den 2. Juli 1914.

55.

Die größserbische Eefühl.

Schon der bisherige Gang der Untersuchung hat bestätigt, was wir alsbald aussprachen, r. 6 der Erzherzog Franz Ferdinand und seine Ge­mahlin der großserbischen Propaganda der Tat zum Opfer gefallen sind, und daß die Fäden der Verschwörung, wenn auch den Draht­ziehern diese blutige Katastrophe möglicherweise über das Programm hinausging, nach Belgrad laufen. An dieser moralischen Mitverantwort­lichkeit der leitenden Kreise in Serbien können auch die feierlichsten Versicherungen der offiziö­senSamouprava nichts ändern, und wenn das Belgrader Regierungsblatt meint, man werde, wie gewöhnlich, sogar Servien selbst anschuldigen, so dürfte das schon zutreffen. Beide Attentäter Princip wie Cabrinowitsch, sind zwar österreichische Staatsangehörige, aber serbisch=orthodoren Glaubens, und beide haben sich erst vor kurzer Zeit in Belgrad aufgehal­ten. Cabrinowitsch hat eingestanden, daß seine, Bomben serbisches Fabrikat waren, und Prin­eip erklärte bei dem Verhör mit brutaler Offen­heit, daß er seit seiner Rücktehr aus Belgrad den Vorsatz gehabt habe, eine hochstehende Per­son zu erschießen, um dadurch die serbische Na­tion für die Unterdrückung zu rächen.

Diese Feststellungen und Aeußerungen bilden mit den bereits bekannten Tatsachen eine ge­schlossene Beweiskette. Die von Belgrad aus­gehende nationalistische Propaganda hat in den letzten Jahren unter den österreichischen Süd­flaven und ganz besonders in Bosnien und der Herzegowina planmäßig strupellos und mit reichen Geldmitteln gearbeitet. Ihre Organisa­tion fand diese Bewegung in der Narodna Ochrana, die in allen größeren Orten Oester­reich=Ungams, Nordalbanien und Montenegro ihre Vertrauensmänner hat, und deren Zusam­menhang mit den serbischen Offizierskreisen wie­derholt einwandsfrei festgestellt worden ist. Es ist bezeichnend, daß der jetzt ermordete Erz­herzog Franz Ferdinand sich konstant geweigert hat, den serbischen Gesandten Johanowitsch in Antrittsaudienz zu empfangen, weil dieser als einer der Hauptorganisatoren der Narodna Ochrana bekannt war. Es ist dem Erzherzog sicherlich auch nicht unbekannt gewesen, daß diese Hetze sich in erster Reihe gegen ihn selbst der sich den besonderen Haß der Großserben zu­gezogen hatte, richtete. Auf das Konto dieser Hetze kommen die mannigfachen teils gelunge­nen, teils mißlungenen Attentate, die in den letzten Jahren in Bosnieen auf hochstehende Persönlichkeiten ausgeübt wurden, und die ihre Krönung jetzt in der verabscheuungswürdigen Bluttat von Serajewo gefunden haben.

kann zunächst als unbegreiflich erscheinen, daß der Haß der Großserben sich gerade gegen den Erzherzog Franz Ferdinand wendete, der doch von jeher als Freund der Slaven galt, und auf den diese so große Hoffnungen gesetzt hatten. Aber gerade dieser Umstand erklärt den Mord, deckt die Fäden der großserbischen Ver­schwörung auf. Man weiß, daß die südslavi­schen Elemente der Donaumonarchie. Kroater, Serbokroaten und Slovenen, seit langer Zeit eine Sonderstellung erstreben, wie sie ja die Magyaren bereits für sich errungen haben, und ihr Endziel ging dahin, die jetzige dualistische

durch eine trialistische Staatsform zu ersetzen. Dem Erzherzog Franz Ferdinand hatte man nachgesagt, daß er diesen Plänen mit Sym­pathie gegenüber stand, daß er sich ernsthaft mit dem Gedanken einer Lösung der südslavischen Frage trug. Das aber war es gerade, was die Großserbenpartei fürchtete, was sie unter allen Umständen verhindern wollte. Eine Ver­söhnung der südslavischen Elemente mit der Monarchie mußte notwendigerweise das Ende der phantastischen Träume von einem Großser­benreich bedeuten, und als das schlimmste Hin­dernis dieser Zukunftsphantasie galt den Groß­serben logischer Weise der Erzherzog Franz Ferdinand und zwar aus doppelten Gründen. Einmal, weil er eben die Versöhnung der Süd­slaven anstrebte, und zweitens weil seine auf den Ausbau des Heeres und der Flotte, auf die Stärkung des österreichischen Statsgedan­kens gerichtete Tätigkeit alle serbischen Hoff­nungen endgültig zunichte machte.

Eben deshalb war der Thronfolger auch den Serben selbst, wie die maßlosen Angriffe auch der regierungsfrommen Blätter auf ihn zeigten, der bestgehaßte Mann. Als die Donaumonarchie zu Ende des Jahres 1908 Bosnien und die Herzegowina offiziell annektierte und damit einen Strich durch alte serbische Hoffnungen machte, stieg die Spannung in Belgrad bedroh­lich, und als dann durch die sreilich noch lange nicht gesicherte Begründung des Kiniststaates Al­banien den Serben der Weg zum Adriatischen Meere abgeschnitten wurde, schien man unmittel­bar vor einem österreichisch=serbischen Kriege zu stehen, zu dem auch die panslavistischen Hetzer schürten. All dieser Groll und Haß hat sich jetzt in der furchtbaren Bluttat von Serajewo entladen, die zugleich die ganze Gefahr der großserbischen Propaganda für den Bestand der Donaumonarchie offenbart hat. Die Ermordung des Königs Alexanver und seiner Gattin Draga sind ja nicht das einzige Beispiel für die Ver­wendung des Mordes als politisches Propagan­damittel in Serbien. Zar Nikolaus aber hätte alle Ursache, ernstlich darüber nachzudenken, ob die Folgen, welche die ja gerade auch von Rußland aus geschürte Hetze gegen Oesterreich gezeitigt hat, nicht allzu bedenklich sind, ob die Spuren des in erster Reihe von den Panslavisten geschürten Nationalitätenhasses nicht doch am Ende schrecken.

Politische Uebersicht.

Aenderung der Geschäftsordnung.

Berlin, 1. Juli. Wenn das preußische Ab­geordnetenhaus im Herbst die Arbeit wieder auf­nimmt, wird es sich, wie man weiß, zuerst mit der Frage der Aenderung der Geschäftsordnung zu be­süssen haben als Folge der tumultarischen Auf­tritte, die sich am Schluß der kürzlich beendeten Session abspielten. Der bereits fertiggestellte Vor­entwurf der neuen Geschäftsordnung hat große Aussicht, angenommen zu werden, da hinter ihm die ganze Rechte und das Zentrum stehen. Die neuen Bestimmungen verraten deutlich ihren Ur­sprung und bezwecken daher eine Erweiterng der Macht des Präsidenten. Die Tägl. Rundschau teilt darüber mit: Der Präsident soll künftig die Reihen­folge der Redner festsetzen, sodaß niemand mehr ich guf die Sethcte seiner Fration oder sene foi­

Potattonstbtrack und Veriagvon I. I. Keiger=Latutoste. 51

rücksichtslos preisgegeben hat.e, gerechterneise in Betracht und setzten seine Strafe auf zehn Mo­

here Meldung zum Wort berufen kann. Er soll

selbständig Zeit und Tagesordnung der nächsten Sitzung festsetzen, wenn das Haus ihn dazu ermäch­tigt oder wenn es infolge Aufhebung der Sitzung wegen Beschlußunfähigkeit oder Ruhestörung nicht entscheiden kann. Die Ruhestörung ist hier zum ersten Male als Begriff in die Geschäftsordnung eingeführt. Auf bewegte Sitzungen deutet ferner die Bestimmung hin, daß einem Abgeordneten, dem nach dreimaligem Ruf zur Ruhe oder nach drei­maligem Ordnungsruf das Wort entzogen wird, in derselben Debatte das Wort nicht mehr erteilt

werden darf. Auf Bemerkungen zur Geschäftsord­nung oder persönlicher Natur kann der Präsident dem Redner nach fruchtloser Mahnung das Wort entziehen, ohne vorher das Haus zu befragen. Eine Einschränkung der Redezeit ist in dem Vor­entwurf noch nicht enthalten, doch sollen Anträge in dieser Richtung sowie zu noch weiterer Ausdeh­nung der Disziplinergewalt des Präsidenten in Vorbereitung sein. Neu ist auch die Bestimmung, daß künftig bei der Fraktionsberechnung erledigte Mandate bis zur Ersatzwahl bei ihrer bisherigen Fraktion mitgezählt werden.

Das Los der Fremdenlegionäre.

Von allen Kriegsveteranen haben die ehe­maligen Soldaten der französischen Fremden­legion am schwersten mit den Nöten dieses Le­bens zu kämpfen. Einen neuen Beweis für

diese Tatsache, die allein genügen sollte, aben­teuerlustige junge Leute vor dem Einnitt in die Legion zu warnen, erbrachte, wie dieN. G. C. schreibt, ein Strafprozeß, der sich, gieser Tage in Paris abspielte. Mit zerschnietterter linker Hand, die Militär=Medaille, die nur für Tapferkeit vor dem Feinde, ohne Unterschied des Ranges, verliehen wird, auf der Brust. so stellte sich ein früherer Legionär, Andreas nnapp, den Richtern vor, um sich wegen Un­terschlagung zu verantworten. Die Anklage: schrift bezeichnete ihn als einen Ungarn. Sein Name deutet mehr auf deutschen Ursprung hin, und man weiß, daß Fremdenlegionäre, die aus unserem Vaterlande stammen, mit Vorliebe für Schweizer, Holländer oder Ungarn ausgegeben werden. Sieben Jahre lang diente Knapp in der Legion. Er heupser denPar, in Tontin und in Maroko. Prteggren au ern von Fez wurde er vor zwei Jahren schwer verwundet, im Tagesbefehl öffentich belopt dann aber bald darauf als dienstuntauglich kux­zer Hand entlassen. In Paris, wohin er sich nun begab, war es ihm unmöglich, von der ihm zuerkannten Pension auch nur einen Centime zu erlangen, da sie infolge bürokratischen Schlen­drians nicht ordnungsgemäß für ihn angewie­sen worden war. Er mußte sich mit einer klei­nen Anstellung, deren Erträgnis nicht für sei­nen Unterhalt ausreichte, begnügen, und als er noch obendrein schwer erkrankte, ließ er sich ver­leiten, einen Griff in die Kasse seines Brotherrn zu tun. Mit 1400 Franken floh er nach Bel­gien und wurde in seiner Abwesenheit zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt. Nach­dem das Geld verbraucht war, ersaßte ihn die Reue, er kehrte nach Frankreich zurück und stellte sich selbst der Behörde, sodaß von neuem gegen ihn verhandelt wurde. Die Richter waren mensch­lich genug, Mitleid mit ihm zu empfinden. Sie zogen sein mustergültiges Verhalten in der ruendentecon tod die slot, der man ion fo!.

nate herab. Und da sie dem ehemaligen Frem­denlegionär auch die Wohltat des nach seinem Unjebes, dem Senator Berenger, bengingen Strafausschub=Gesetzes, zuteil werden ließen, wird Andreas Knapp die zehn Monate nur ab­

zusitzen haben, wenn er von neuem mit dem Strafrecht in Zwist gerät Sein Fall aber zeigt mit ergreisender Deutlichkeit, welches Los den Ausländer erwartet, der sich verlei#en läßt, für Frankreichs überseeischen Besitz seine Kno­chen zu Markte zu tragen.

Der Hansi lacht, der Hansi weint...

Mit nicht geringem Vergnügen wird derelsäs­sische Schriftsteller Walz, genannt Hansi, die 1000 Franken eingestrichen haben, die ihm die Pariser Akademie für sein deutschfeindliches PamphleiGe­schichte von Elsaß=Lothringen zuerkannt hat. Die­ser Erheiterung Hausis ist aber ein birler Schmerz auf dem Fuße gefolgt. Denn an demselben Tage, an dem die Nachricht von der klingenden Ehrung Hansis vorlag, hat ein oberelsässischer Geistlicher in

derKöln. Volksztg. Hausi die Eigenschuft

eines Elsässers abgesprochen und über sein oven genanntes Pamphlet folgendes Urteil geföllt:Es werd di: Zeit kommen, wo jeder selustbewußte Ei­sässer eine solche Art derGeschichtsschreibung" als eine Verhöhnung unserer Väter empfindet... Mit dem PariserZuckerbrot im Bentel muß Hansi diesen elsässischen Hieb doppelt schmerzlich empfinden.

Oesterreich=Ungarns militärische Schwächen.

In derReichspost wurde türzlich darauf aufmerksam gemocht, daß sehr vieles in bezug auf die Wehrkraft der Doppelmonarchie zu wün­schen übrig lasse, die österreichisch=ungarische Ar­mee in ernsten Zeiten lebe und daß unbedingt Wandel eintreten müsse, sollte nicht letzten En­des der Bündnisgedanse darunter leiden. Die Dinge liegen allerdings recht ungünstig für die Schlagsertigkeit und die Mobilmachungsfähigkeit der Armee, gemessen an den hier vor allen in Betracht kommenden russischen Verhältnissen.

Während die russische Infanterie=Kompagnie auch im Sommer in den Grenzuezirken einen Stand von 200 Mann und in den übrigen Be­zirken 170 Mann aufweist, während in Deutsch­land die Grenzkompagnien 180 und die übrigen 160 Mann zählen, ist der Stand der österreichi­schen Infanterie=Kompagnien im Durchschnitt jetzt allmählich auf die Zahl von 80 Mann zusam­mengeschrumpft! Die Grenztruppen weisen dem­gegenüber eine gertuge Verstärtung auf. Zwar ist die Vermelnrung der Armee um rund 60 000 Mann in Aussicht genommen, doch ist diese auf sünf Jahre verteilt, wird also erst 1918 voll­ständig. Und diese Verstärtung genügt gerade nur dazu, um den Grenztruppen eine erhöhte größere Stiirke zu geben, während die übrigen Insanterie=Kompagnien auf 90 Mann zu stehen kommen! Dazu tritt ein außerordentlicher und ständig zunehmender Offiziermangel. Ferner fehlen von den laut Gesetz vorhanden sein sol­lenden 30 000 Unterossizieren nicht weniger als Tausend.

Die an diese Tatachen geknüpfee Mahnung derReichspost, die habsburgische Doppelmon­archie könne nicht verlangen, daß die schwere

Die beiden Tasaroh.

Kriminal=Roman von Erich Ebenstein.

22] Nachdruck verboten.

12.

Als Lilian ihn so dastehen sah, stieg plötzlich ein wunderliches Gefühl des Mitleids in ihr auf.

Wenn er sie wirklich all die Jahre her ge­liebt hatte, dann mußte ihr ablehnendes Ver­halten ihn tief treffen.. 1.6 Gatig a. nicht

Und war es nicht Torheit? Hatte sie nicht selbst kurz zuvor ihre Feigheit von einst noch bereut?

Liebe ist etwas so kostbares im Leben... Sie fuhr plötzlich schauernd zusammen. Wie von Geisterhauch getragen, klangen Worte an ihrem Ohr vorüber, die ihr Gatte einst aus­gesprochen hatte.

Es giebt Menschen, denen Liebe immer ein fremdes Land bleibt, weil ihnen der Weg da­hin zu beschwerlich dünkt. Aber sie ist das gelobte Land derer, die sich ihr selbstlos hin­geben..

Und mit einem gütigen Lächeln hatte er hinzugefügt:Du meine arme, kleine Lilian, wirst Dich immer nr von starken treuen Ar­men dahin tragen lassen müssen, willst Du Dich nicht im Gewirr phantastischer Nebenwege ver­

frren." 80=

Das Blut stieg ihr in die Wangen.

Wie gut Pierre sie doch gekannt hatte... Und würde er ihr jetzt nicht selbst raten:Ver­traue Dich dem Schutz dessen an, der Dich in das gelobte Land tragen will, da ich es nicht

mehr kann und Du allein doch nichts anzufan­gen weißt mit Deinem Leben?

In diesem Augenblick wandte Leroy sich um und kam langsam auf sie zu. Ein unruhiges Feuer brannte in seinem Blick.

Lilian liebst Du etwa einen anderen

Ichs... Wie kommst Du auf die Frages

... Wen sollte ich.. sie wurde sehr ver­

. zehn Jahre sind eine lange Zeit. Du wirst mich nicht glauben machen, daß Du während derselben nie nach Liebe ausgeblickt hast. Dein Gatte kann Dir höchstens ein älte­rer Freund gewesen sein. Die andern

Sprich nicht weiter, fiel sie hastig ein, mein Herz ist frei, obwohl ich nicht leugnen will, daß ich mir sehr arm dabei vorgekom­men bin und mich immer gesehnt habe, die Liebe kennen zu lernen. Aber sie ist stets an mir vorüber gegangen.... heute.... sie versuchte zu lächeln,heute glaube ich, ein Gefühl wie das, von dem ich geträumt habe, giebt es gar nicht.

Und wie müßte dies sein?"

Lilians Blick ging verloren in unbestimmten Weiten.Oh, ich weiß es nicht... aber ich glaube, es müßte einen hochherzig und selbstlos machen, es müßte einen hinaustragen über sich selbst, weil jeder von beiden bereit wäre, sich selbst und sein Leben ganz und gar dem anderen zu opfern...

Er atmete tief auf und nahm ihre Hände in die seinen, während seine Stimme einen heißen

Ich bin bereit dazu, Lilian! Verlange keine weiteren Erklärungen heute einst, wenn Du

mein Weib wirst, wirst Du verstehen, wie viel ich aufs Spiel zu setzen im Begriff stehe in die­

ser Stundek Ich kam unter ganz anderen Vor­aussetzungen hierher Du hast alle meine Pläne umgewandelt. Und wenn Du mir kein Versprechen geben willst um meinetwillen, so gieb es um Deiner selbst willen, denn der Bo­den, auf dem Du stehst, ist nicht so fest und sicher, wie Du glaubst!

Sie blickte betroffen auf.

Ich verstehe Dich nicht was meinst Du,

Achler. nel Geschrer Dich bchrahen:

Dieses daß zwei Gejahren Dich bedrohen:

Armut und Schande.

Die Gräfin taumelte zurück.

Achille!!!?

Er setzte sich neben sie und fuhr anscheinend ruhig fort:Deine Lage ist folgende: Du lebst in dem Wahn, reich zu sein, weil Dein Gatte ein Testament zu Deinem Gunsten machte. Aber wenige Stunden vor seinem Tode hat er dieses Testament widerrufen. So bedroht Dich von dieser Seite das Gespenst der Armut.

Mit dem Manne, der des Mordes verdächtig in Hast sitzt, hast Du zu irgend einer Zeit heim­liche Beziehungen angeknüpft. Wenn man da­von Kenntnis erlangt, so ist nicht nur Dein Ruf dahin, sondern Du würdest aller Wahr­scheinlichkeit nach auch in die Mordaffäre ver­wickelt werden, und das ist das Gespenst der Schande, welches Dir entgegen schleicht, wenn Du nicht....

Lilian Lasardy, welche leichenblaß geworden .war und wie erstarrt zugehört hatte, sprang plötzlich mit einem Schrei auf. Halt ein, Achille, halte ein oder ich muß

wahnsinnig werden! Das ist ja nicht möglich Du willst mich nur schrecken... Pierre, mein guter Pierre hatte...

Sich in elfter Stunde an seine Tochter er­inner! jawohl! Leider ist es nur zu wahr! Die Gräfin preßte beide Hände an die Stirn und stammelte hebend:Aber warum? O Gott .. warum?

Leroy schwieg.

Da schüttelte sie seinen Arm und rief mit rau­her Stimme:Woher weißt Du dies alles? Wer hat es Dir gesagt... und das mit Wal­ter... niemand als er und ich können dies wissen? Es ist unmöglich, daß er... Berubige Dich. Dein Geliebter hat bis jetzt geschwiegen...

Mein Geliebter! O wie darfst Du ihn so nennen! Wenn Du alles weißt, mußtest Du auch wissen, daß er nie mein Geliebter war!

Desto besser für Dich. Aber die Welt wird es trotzdem annehmen.

Aber sage mir um Himmelswillen, woher Du all dies weißt?

Leroy betrachtete seine Nägel.

Das ist doch gleichgültig. Ich habe es eben in Erfahrung gebracht. Da ich Jeannes In­teressen hier wahrzunehmen hatte, mußte, ich mich doch ein wenig um die Familie ihres Gat­ten erkundigen, nicht wahr? Besonders da Deine Stieftochter Marion noöglicherweise auf Grund jenes Testaments Jeannes Ansprüche anzugrei­fen beabsichtigt.

Fortsetzung folgt.)

k