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No. 153.

Witten, Donnerstag, den 4. Juli.

1880.

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Zu erfragen

Rundschau.

ist eine wohlverdiente Erholungsreise, welche der Kaiser sich gönnt. Alle Welt, auch die kleinen Nationen, welche dem deutschen Reiche wenig geneigt sind, wird einräumen müssen, daß der dritte deutsche Kaiser sich redlich bemüht, die von ihm wieder zitierten Worte des großen Friedrich wahr zu machen, daß der König des Staates erster Diener ist. Kaiser Wilhelm II. ist ein Mann der Arbeit, der keine Müdigkeit kennt, der ebenso andauernd, wie gründlich ist, der nicht die Annehmlichkeiten seines hohen Amtes in den Vordergrund stellt, sondern die Pflichten. Der deutsche Kaiser gilt als der mächtigste Fürst in Europa; aber welche Unsumme von Sorgen, Mühen und Gedanken bringt diese Stellung mit sich? Wir brauchen nicht an die zahlreichen Reisen des Kaisers zu erinnern, die Besuche, welche er wieder empfangen, an alle die Repräsentations­gelegenheiten, die zwar vielen Glanz mit sich bringen, die schließlich aber auch einen Körper von Stahl und Eisen ermüden können. Und neben allen diesen Aeußerlichkeiten ging die schwere eigentliche Regierungs­arbeit. Wohl hat unser heutiger Kaiser schon als Prinz Wilhelm von Preußen und später als Kron­prinz Wilhelm tiefe Einblicke in die militärischen und politischen Angelegenheiten gethan, aber mitarbeiten ist doch ein ganz anderes Ding, als selbst handeln und das entscheidende Wort in wichtigen Regierungs­fragen sprechen zu müssen. Welche sschwerwiegenden Aenderungen sind nicht seit Jahresfrist in unserem politischen Leben, im Militärwesen vor sich ge­gangen? Ruhig und sicher hat sich Alles entwickelt, urd wenn auch Manches noch in der Schwebe, wir haben doch die feste Zuversicht, daß bei dem ruhigen, klar erwägenden Charakter des Kaisers uns alle Ueberstürzung erspart bleiben wird. Auch der größte Gegner des deutschen Reiches muß Kaiser Wilhelm das Zeugniß geben, daß seit Beginn seiner Regierung er selbst stets im Vordergrunde stand, nicht nur dem Namen nach, sondern in der That. Des Kaisers scharfer Blick trat besonders hervor in der schweren westfälischen Streikfrage. Reden, wie sie damals von ihm gehalten wurden, sind bisher von keinem Monarcheu ausgesprochen; der Kaiser stellte sich in seinen Worten selbst auf den Boden des all­täglichen praktischen Lebens, daher der tiefe Eindruck seiner Ausführungen. Kaiser Wilhelm II. hat schwer, vielleicht mehr, als Mancher denkt, in dem ersten Jahre seiner Regierung gearbeitet und arbeiten müssen, um wirklich Kaiser, der erste Diener des Reiches, zu sein, um selbst handeln und anordnen m 1719Jahren zu können, und eine solche Arbeit greift an. Der n Haushalt nach jetzige Ausflug wird die erwünschte Erfrischung für

den hohen Herren bieten, den Millionen

lauf seiner schönen Reise geleiten werden bis zur frohen Heimkehr.

sucht.

Lwe. Broell,

arlamentsstr. k.

abchen,

be Tage gesucht. igt die Exped.

Mit den Erwägungen betr. die Wiederbesetzung des Bischofs stuhls zu Münster, welche unsere Re­gierungskreise seit längerer Zeit beschäftigen, glaubt dieGermania, den Rücktritt des Herrn v. Hage­meister vom westfälischen Oberpräsidium in ursäch lichen Zusammenhang bringen zu dürfen. Jedenfalls

nädchen

Brunstein,

1, Vrüderstraß..ssei Herr v. Hagemeister dafür eingetreten, die ganze Kandidat=nliste des Domkapitels zu Münster die, sistmädchen, wie schon erwähnt, von der mit Rom direkt verhan­islichen Arbeiten delnden Staatsegierung ad acta gelegt sein soll August gesucht, ohne irgend eine Streichung an das Kapitel zur

in der Exped. freien Auswahl zurückzugeben.Bei den Ansichten,

4. die in Berlin bezüglich der Münsterschen Bischofs­

wahl bestehen und schon bald nach dem Tode des ecrre Bischofs dahin führten, für einen von der Regierung ausgesuchten Kandidaten in erster Linie und eventuell für zwei andere ebenso ausgewählte Kandidaten den Boden zu bereiten, mag" so be­merkt daß ultramontane Blatt weiterhin jener Bericht des abgetretenen Oberpräsidenten über die en. Später Kandidatenliste des Domkapitels in Berlin ein starker

ichste Num m bis mor­ Uhr

stimmt, daß die Welfen immer näher an das deutsch­freisinnige Programm herankommen und besonders auch in Fragen, wo das Centrum die Regierung unterstützte, z. B. in wirthschaftlichen Dingen, mit E. Richter gehen. Der Prozeß vollzieht sich ganz spontan, die vollständige Trennung ist nur eine Frage der Zeit und wird sich desto rascher erledigen, je weniger ihn die offiziöse Presse durch ungeschickte Manöver aufhält. Was wir hier sagen, sind That­sachen, die kein Dementi erschüttern kann.

Wahren wir uns den Frieden unter dieser Ueberschrift giebt dieSchlesische Zeitung" folgende Auslassungen:

Was wir Deutsche mit dem Schwerte zu er­ringen hatten und nur mit dem Schwerte zu er­ringen vermochten: unsere nationale Einheit und die Sicherung unserer Westgrenzen das ist unser. Wir begehren nicht die Rolle des Schiedsrichters in Europa, wie sie Raßland, Frankreich und selbst Oesterreich zeitweise, aber stets zu ihrem schweren Schaden gespielt haben. Wir wollen uns nicht ein­mischen in Dinge, die außerhalb unserer eigenen Interessensphäre liegen, also nicht für die lutherischen Pastoren in den russischen Ostseeprovinzen, nicht für die Rückgabe des Patrimoniums Petri an den Papst, nicht für britische oder austrobritische Interessen auf der Balkanhalbinsel eintreten; wir wollen nur Herren im eigenen Hause sein und gerüstet dastehen gegen jeden feindlichen Angriff. Einen anderen Zweck haben auch unsere Bündnisse nicht.

DasSiécle", dem Beziehungen zur jetzigen französischen Regierung wohl nicht ganz mit Unrecht nachgesagt werden, weist die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Kriegsausbruchs, insonderheit zwischen Deutsch­land und Frankreich zurück, bezeichnet aber das Jahr 1891 als das Fälligkeitsjahr des unvermeidlichen Krieges. Es ist mindestens lehrreich, von dieser Ankündigung Notiz zu nehmen. Das Pariser Blatt schreibt unter Anderem etwa folgendermaßen:

Thatsache ist, daß Niemand Neigung hat, den Faden zu zerreißen, an welchem seit mehreren Jahren ein all­gemeiner Krieg hängt. Nicht daß das Friedensbedürfniß ein allgemeines ist, aber Niemand ist bereit oder hat das Gefühl einer so großen Ueberlegenheit über seinen Nach­bar, um des Sieges sicher zu sein, selbst mit Hilfe der vorhandenen Bündnisse nicht. Das furchtbare Fälligkeits­jahr ist das Jahr 1891, das Jahr, welches dem Ablaufe des Frankfurter Vertrages,(d. b. dem Ablauf des jetzt zwischen Frankreich und Deutschland bestehenden handels­politischen Verbältnisses) vorausgeht, und welches infolge dessen der Vorläufer zu einer ernsten ökonomischen Schwächung Deutschlands sein wird. In diesem Jahre muß man für den Frieden fürchten, denn die materiellen und finanziellen Interessen werden jenseits des Ryeins, wo man einen der Hauptvortheile der Siege von 1870 und 1871 verliert, schwer bedroht werden. Es ist ferner zu fürchten, daß es Deutschland, Dank seinen gewaltigen Opfern gelungen sein wird, seiner ungeheuren Armee eine wenn nicht bessere, so doch wenig­stens der unseren gleiche Ausrüstung zu ver­schaffen.

DasSiecle knüpft hieran die Aufforderung, unausgesetzt an der Vervollkommnung der französi­schen Armee zu arbeiten, und meint, daß, wenn Frankreich unter allen Gesichtspunkten die Gleichheit mit der Deutschen Armee aufrechterhalte, der Sieg Frankreich bleiben müsse da es den nöthigen Nervus rerum für den Krieg besitze, der anderen Nationen früher als ihm ausgehen dürfte.

können im der rechtzei­

Stein des Anstoßes für ihn geworden sein. Und da zeitlich die Streikaffairen damit zusammenfielen, konnten diese vor der Oeffentlichkeit als einziger oder

abe der Zeis wenigsten hauptsächlicher Grund des Sturzes des

mehr Auf­den. K6

wir Tage

Oberpräsidenten v. Hagemeister figuriren, während wohl seine Auffassung und Behandlung der kirchen­politischen Dinge der wesentlichste oder doch einer der wesentlichen Gründe des Abgangs war. Wir regi­striren diese Andeutungen derGermania, ohne damit für die Glaubwürdigkeit irgend welche Bürg­aufzugeben, schaft übernehmen zu wollen.

peomon. Eine interessante Mittheilung aus dem Partei­

Tageblattes. leben bringt dieKreuzzeitung". Dieselbe lautet wie

von folgt:Wir können mittheilen, daß eine Trennung

& Co. in Witten zwischen Centrum und Welfen schon seit längerer Risel& Co. Zeit in beiden Lagern erwogen wird. Der welfische

twortlicht= Abgeordnete Langwerth von Simmern hat sich dem

Centrum als Hospitant überhaupt nicht angeschlossen. 9t. Neuerdings hat im Centrum die Beobachtung ver­

* Berlin, 2. Juli. Die norwegische Reise des Kai­sers, die derselbe am Montag Abend bei günstigem Winde unter Kanonendooner und Hurrahrufen von Kiel aus angetreten hat, verläuft bisher ungestört. Die Fahrt scheint direkt nach den Losooden=Inseln geben zu sollen.

Die Begegnung unseres Kaisers mit der Königin Victoria von England, zu welcher ihn auch die Kaiserin bealeiten wird, findet nicht in London, ksondern im Sommer­schloß Osborne bei Cowes auf der Insel Wigbt statt. Die ursprünglich für einen anderen Tag in Aussicht ge­nommene Flattenparade bei Spithead ist deshald auf den 3. August verlegt, weil das Parlament den Wunsch aus­gesprochen hat, den deutschen Kaiser bei seiner Anwesen­heit in England offiziell begrüßen zu können.

Der Besuch des Kaisers ist in Minden für die Dauer des Kaisermanövers offiziell angemeldet. Der Mo­narch wird für drei Tage in der Villa Leonhardy Quar­tier nehmen.A 0 pa#

Die Kaiserin hat in Kissingen mit dem Gebrauch des Rakoczyorunnens begonnen.

Der Prinz Christian von Schleswig=Holstein ist mit seiner Klage auf Herausgabe der Güter Noes und Grönwohld abgewiesen worden.

Die Ausstellung der Entwürfe für das Kaiser Wilbelm=Denkmal soll nach Verfügung der Staats­minister von Bötticher und v. Goßler im Landes=Aus­stellungsgebäude erfolgen, und zwar in dem Theile des Gebäudes nach dem Bahnhofe der Stadtbahn und nach der Invalidenstraße zu. Der dort gelegene große Saal, von der Kunstausstellung als der Sclupturensaal be­kannt, wird mit den umliegenden Räumen Ende August von der Unfallverhütungs=Ausstellung geräumt werden; gegenwärtig befindet sich in dem Mittelsaale daselbst bie Ausstellung des Verkehrs zu Wasser und das große Bild des Kaisers in Admiralsuniform auf einem Schiffe. Bis 4. September muß die Einlieferung der Entwürfe

erfolgen und spätestens acht Tage danach hofft man die Besichtigung der Modelle öffentlich zugänglich machen zu können. Die Unfallverhütungs=Ausstellung geht daneben

Von der Kamerun Land= und Plantagen=Gesell­schaft sind wiederum größere Zufuhren von Tabak aus der Plantage Bimbia in Hamburg eingetroffen. Die Qualität zeigt in jeder Beziehung einen wesentlichen Fortschritt gegen die vorjährige Ernte, namentlich ist auch in der Sortirung ein bedeutender Fortschritt zu erkennen. Die Waare erzielte den vollen Beifall aller Sachkenner.

Eine Streikversammlung der Berliner Maurer am Dienstag war nur noch von 6700 Gesellen besucht.

Es wurde festgestellt, daß bereits über 4000 Maurer wieder arbeiten. Heute Mittwoch Nachmittag soll end­giltig beschlossen werden, ob der Generalstreik fortzusetzen ist oder vicht. Die Führer des Streiks haben bereits so bittere Wahrheiten zu hören bekommen, daß sie die Oeffentlichkeit ihrer Versammlungen einschränken: Kein Berichterstatter, mit Ausnahme solcher anerkannt sozial­demokratischer Blätter, soll zu den Versammlungen mehr zngelassen werden..gnst Eepars,hanh.

Zum im nächsten Monar bevornevenden inter­nationalen Pariser Arbeiterkongreß sind bis jetzt ohne die Deutschen, österreichischen und französischen Delezierten angemeldet: aus Holland 3, aus Schweden 3, aus Nor­wegen 1, aus Griechenland 1, aus Polen 2, aus Ruß­land 2, aus Spanien 3, aus der Schweiz und aus Enz­land je 10, aus Amerika 5, zusammen 40 Delegirte. Da aus Deutschland allein 4050 Delegirte kommen werden, aus Oesterreich 5 bis 6, und da auch sonst noch ver­schiedene bisher nicht angemeldete Delegierte zu erwarten sind, so wird die Zahl der nicht französischen Delegierten wohl die Ziffer 100 übersteigen, wäbrend die Zahl der französischen Abgeordneten sich auf 150 bis 200 erheben

dürfte. 8

Ein französischer Textitarbeiter, der in Apolda Arbeit suchte, wurde wegen groder Schmähungen des deutschen Kaisers verhaftet und in das dortige Landze­gerichtsgefäneniß eingeliefert.

Kiel, 2. Juli. Die ganze Manöverflotte ist heute Vormittag unter Kommando des Contre=Admirals v. Kall nach Wilhelmshaven in See gegangen.

Karlsruhe, 2. Juli. Der Erbprinz von Anhalt und die Privzessin=Braut, sowie die Eltern der Letzteren wurden Mittags um 12 Uhr in Galawasen vom Palais des Prinzen Wilhelm abgeholt und nach dem Residenz­schlosse geleitet, woselbst der Staatsminister Dr. Turban die Civiltrauung vollzog. Hieran schloß sich die kirchliche Trauung in der Schloßkirche. Bei dem Zuge dorthin wurde die Prinzessin=Braut von dem Prinzen Wilhelm und dem Herzog von Anhalt von der Großherzogin und der Prinzessin Wilbelm geführt. Es folgten der Prinz Albrecht von Preußen mit der Herzozin von Württem­berg, der Herzog von Altenburg mit der Prinzessin Albrecht von Preußen, der Kronpcinz von Schweden mit der Erbgroßherzogin von Mecklenburg=Strelitz, der Groß­herzog mit der Erbprinzessin von Anhalt und die übrigen Fürst ichkeiten. Die Trauung vollzog der Prälat Doll. Bei dem Wechseln der Ringe wurden dreimal zwölf Ka­nonenschüsse abgefeuert. Nach der Trauung fand die Gratulationscour und hierauf ein Galadiner im Schlosse start...,. 44, 5 Arashrter

Während der Galatasel brachte der Großverzon den Toast auf die Neuvermählten aus. In demselben knüpfte der Großherzog an die gemeinsamen Bestrebungen seines Ahnen und des Abnen des Herzogs von Anhalt zur Einigung Deutschlands in dem Fürstenbunde vor hundert Jahren an, und sprach die Zuversicht aus, daß die end­lich errungene Einigkeit des Reiches eine dauernde sein werde.

Stuttgart, 2. Juli. Es scheint, als ob man die russischen Offiziere verleumdet habe. DerStaatsan­zeiger für Württemberg" bringt wenigstens in seinem nichtamtlichen Theil folgende Mittheilung:Zur Richtig­stellung des von vielen Blättern gebrachten Artikels be­treffend die angebliche Weigerung der Deputation des russischen 9. Dragoner=Regiments, in das Hoch auf Deutschland einzustimmen resp. sich zu erheben, erfahren wir von dem königlichen Generalkommando, daß die Offiziere dieser Deputation, welche bei allen Regimentern Stuttgarts und bei dem Dragoner=Regiment in Lud­wigsburg geladen waren, sich in liebenswürdiester und vornehmster Weise im Kreise der Offizierkorps bewegt hoben; die oben bezeichneten Vorfälle haben nicht nur nicht stattgefunden, sondern die russischen Offiziere haben sich bei Trinksprüchen irgend welcher Art gleich allen Ancesenden betheiligt, keiner hat die kameradschaftlichen Vereinigungen vorzeitig oder ostentativ verlassen.

Die K. Z. bemerkt zu der Sache:Wir wissen zur Zeit den Widerspruch, der zwischen dem Wortlaut der obigen Zuschrift und unserer Stuttgarter Meldung vom 29. Juni besteht, um so weniger aufzuklären, als uns in­zwischen der wesentliche Inhalt unserer Nachricht von mehreren sonst überaus zuverlässigen und von eigander unabhängigen Quellen bestätigt worden ist. Nur inso­weit glaubt man unsere Nachricht als nicht ganz zutreffend bezeichnen zu müssen, als das Hoch auf die deutsche Armee nur von einem solchen, nicht von einem Hoch auf Deutschland war in unserer Meldung die Rede. das der Anlaß des fraglichen Vorfalls gewesen, nicht auf einen für alle anwesenden Gäste berechneten Trink­soruch zurückzuführen gewesen sei, sondern nur auf den einzelnen kleinen Tisch sich bezogen habe, an dem der jugendliche russische Hauptmann Platz genommen harts:

Oesterreich=Ungarn.

Wien, 1. Jali. Der Heeresausschuß der ungarischen Delegation hat das Ocdinarlum und die eigenen Ein­nahmen des Heeresbudgets angenommen.

Wien, 2. Juli. In dem Heeresausschuß der ungari­schen Delegation wurde bei der Debatte des Extraordi­nariums festgestellt, daß im Jahre 1890 sämmtliche

Repetirgewehre für 13 Armeekorps beschaft sein werden.

Wien, 2. Juli. Wie derPoliz,Corresp. Cettinje über die Feier der Gropjährigtei#s Erklärung des Erdprinzen Danilo gemeldet wird, sei der Wunsch und die Erwartung ausgedrückt worden, daß die großserbische Idee an dem Erbprinzen einen steten und unermüdlichen Förderer haben möge. Dem Tedeum habe das diploma­tische Corps beigewohnt, worauf der Erbprinz den Eid der Ergebenheit leistete: dem Fürsten Nikolaus, dem

Lande, der orthodoxen Kirche und dem Zaren Alexander III.

In dem anläßlich der Großjährigkeitserklärung erlassenen as wird betont, daß der Erbprinz zunächst keinen Ein­fluß auf die Staatsgeschäfte habe, sondern sich für seinen hohen Beruf durch Studien und Reisen vorbereiten solle, er habe aber selbständige Succession im Todesfalle des Fürsten Nikolaus.

Eine Gesellschaft von 850 Ungarn ist über Itolien zum Besuche der Weltausstellung nach Paris gereist.

Der Ausflag bat aber keinerlei politische Bedeutung.

Wien, 1. Juli. In Brünn ist heute ein Ausstand der Stoffarbeiter eingetreten, nachdem die Fabrikanten eine 20prozentige Lohnerhöhung abgelehnt haben. Die Zahl der Ausständischen beträgt gegen 6000. Eine heute früh stattgehabte Arbeiterversommlung wählte einen Aus­schuß, der die Behörde anzurufen hat. Ein Ausstand der Eisenarbeiter wird auch aus Adamswahl, Blausko, Rossitz, Zbeschau gemeldet. Von Zuaim gingen zwei Bataillone nach Segensgottesgruben ab, wo Arbeiterunruhen aus­gebrochen sind.

Frankreich.

Paris, 1. Juli. Deputirtenkammer. Am Schluffe der Sitzung kam es zu einer sehr erregten Auseinander­setzung anläßlich der heute in mehreren boulangistischen Journalen gegen Tirard und Rouvier gerichteten Angriffe. Ersterer stellte die ihm zur Last gelegten Thatsachen ent­schieden in Abrede. Die Kammer nahm schließlich mit 349 gegen 16 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher das System verleumderischer Angriffe gegen die Rezierung der Republik entschieden verurtheilt wird.

Paris, 2. Juli. Von unterrichteter Seite wird die Nachricht desReuterschen Bureaus", daß die französische Regierung in Kairo bereits ihre definitive Weigerung der Konversion der privilegirten egyptischen Staatsschuld zuzustimmen, notifizirt habe, für unrichtig erklärt mit dem Bemerken, daß die bezüglichen Verhandlungen mit Aus­sichten auf Erfolg noch fortdauerten.

In Paris wurden Unterschlagungen bei der Steuerverwattung im Betrage von 1300000 Francs entdeckt.

Der König von Griechenland hat dem Präsidenten Carnot mitgetheilt, daß er nach Beendigung seiner Kur, falls ihm irgend möglich, zum Besuch der Weltausstellung nach Poris kommen werden.

Zur genauen Regelung der afrikanischen Grenz­verbältnisse soll eine neue Kolonialkonferenz entweder in Paris oder Brüssel stattfinden. England, Deutsch­land, Frankreich, Portugal, Belgien, der Kongostaat und Italien werden auf derselben vertreten sein.

Es ist noch zweifelhaft, ob Boulanger vor ein Parlamentsgericht oder Kriegsgericht verwiesen wird.

Auch der Münchener Maler Leibl hat die große Ehrenmedaille der Ausstellung erhalten. Die russischen Künstler sind böchst wüthend, daß Niemand von ihnen eine Ehreumedaille erhalten hat; doch haben die drei erste Preise bekommen.

Eine äußerst beitere Szene gab es in der Depu­tirtenkammer. Der Abg. Andrieux, ein geheimer An­bänger Boulangers, unternahm es, den Finanzminister Rouvier zu prügeln. Mit aller Mühe hielten ihn die Saaldiener zurück, nachdem sie ihn energisch beim Kragen genommen hatten.

Belgien.

Geut, 2. Juli. Der Bischof von Gent Lambrecht ist heute früh gestorben.

London, 1. Juli. Der Schah von Persien ist heute Mittag auf der königlichen Dacht Victoria and Albert in Gravesend eingetroffen und wurde daselbst vom Prin­zen von Wales nebst dessen Söhnen und dem Groß­fürsten Georg von Rußland empfangen. Sodann be­gaben sich die Fürstlichkeiten auf das speziell gecharterte großartig ausgestattete Dampfschiff Duke of Edinburg, welches die Themse hinauffuhr und bei Westminister landete.

London, 31. Juli. Nach einem Telegramm aus Capetown vom heutigen Tage hätten zwei englische Kanonenboote Besehl erhalten, nach Delagoa=Bai zu gehen. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus aus Wadyhalfa von heute wäre Wad el Niumi, der Führer der Derwische, mit tausend Mann Insanterie, 200 Mann Cavallerie und 6 Geschützen gestern Abend von Mataka nach dem Norden aufgebrochen. Das ägyp­tische Ford Fudli beschoß die Verwische, als sie im gegen­überliegenden Nilufer entlang zogen. Die unter Oberst Wodehouse stehende Militärmacht ist nach Aube aufge­brochen, um den Bewegungen des des Feindes zuvorzu­kommen. B.-f.n amß

London, 2. Jali. Der Schay von Versteu empfing heute im Buckingham=Palast die Mitglieder des diplo­matischen Corps. Der Premier Lord Salisbury und die üdrigen Minister wohnten dem Empfange bei.

Der Streik der Pferdebahnkutscher in Cardiff ist beendet, da den Forderungen der Kutscher stattgegeben ist.

London, 2. Juli. Unterhaus. Der Erste Lord des Schatzes Smith legte zwei Botschaften der Königin vor, worin eine Apanage für den Peinzen Albert Viktor ver­langt, die Verlobung der Prinzessin Luise mit dem Garl of Fise mitgetheilt und zugleich Apanage für die Prin­zessin verlangt wird. Die Berathung wurde auf nachsten Donnerstag anberaumt. Labouchö#ce meldete sich zum Wort gegen die Vorlagen.

London, 2. Juli. Unterhaus. Der Unterstaats­sekretär Fergusson erklärte, der Vertrag zwischen Mexiko und Japan gewähre den Mexikanern volles Recht, über­all in Japan zu reisen, zu wohnen und Handel zu treiben. Der Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Japan, welcher am 20. Feoruar unter­zeichnet worden sei, gestatte amerikanischen Bürgern freie Niederlassung und freien Handel in Japan. Beide Verträge seien jedoch noch nicht ratifizirt. Die englische Regierung habe der japanischen Regierung ähnliche, sorg­fältig erwogene Vorschläge gemacht und hoffe, mit der japanischen Regierung bald wegen eines Vertrages zu unterhandeln, welcher den Engländern gleiche Privilegien sichere

London, 2. Juli. Nach einer Meldung des Reuter­schen Bureaus aus Wadphalfn wäre Wad el Niumi ohne Gefecht nach Motaka zurückgekehrt.