Bonner Anzeiger
Bestandhaltende Institution
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Beschreibung verfasst von
Stefanie Läpke (2018), Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Geschichte und Entwicklung
Der Buchbinder Eduard Baedecker übernahm zunächst eine Buchbinderei und eröffnete anschließend ohne Buchhändlerausbildung eine Buchhandlung, die allerdings nicht recht erfolgreich war.
Am 28.06.1850 gibt Baedecker den „Bonner Anzeiger. Organ für gewerbliche und geschäftliche Interessen“ heraus. Inhaltlich sollte das Blatt folgendes bringen: „alle amtlichen Bekanntmachungen, den Civilstand, Marktberichte, Börsen-Course, Anzeigen, Anzeigen über Dampfschiff- und Eisenbahnfahrten, das Fremdenverzeichnis des Stadt Bonn“(zit. n. Wenig 1968: 246) sowie Tagesereignisse und Neuigkeiten der Stadt Bonn und Umgegend. Zudem soll es, „so weit es der Raum es gestattet, das Neueste im Bereiche der schönen Literatur“ bringen.
Von dem umfangreichen Programm wurde nicht viel umgesetzt, das Blatt blieb in erster Linie ein Anzeigenblatt, nach Wenig ein Vorläufer des nachher von Neusser herausgegebenen General-Anzeigers.
Herausgegeben wurde der „Bonner Anzeiger“ von Baedecker, gedruckt wurde von F. P. Lechner. Er erschien täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.
Der Bonner Anzeiger erschien mit 113 Nummern und ging zum 08.11.1850 ein.
In der letzten Ausgabe erwähnt Baedecker dass „polizeiliche Vexation, veranlaßt durch den früheren Bürgermeister von Bonn, Herrn Regierungsrath Opppenhoff“ zu gerichtlichen Maßnahmen und zu seinem Entschluss geführt hätten, die Zeitung eingehen zu lassen und dass er diese wieder auflegen werden „wenn die Presse wieder einigermaßen frei geworden ist“ (zit. n. Wenig 1968: 246).
Literatur
Wenig, Otto (1968): Buchdruck und Buchhandel in Bonn. Bonn: Röhrscheid, S. 246.