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Essener Volkszeitung

BESTANDHALTENDE INSTITUTION

Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv

BESCHREIBUNG VERFASST VON

Dr. Peter Schwiderowski (2025), Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv

Essener Volks-Zeitung

Geschichte und Entwicklung

1866 gründeten der Buch- und Kunsthändler Anton Fredebeul und der Buchhändler und Verleger Hugo Koenen die Fa. Fredebeul & Koenen. Zum 1. Januar 1868 gaben sie unter dem Dach der Firma die „Essener Volks-Zeitung“ heraus, die sich von Beginn an als Blatt des politischen Katholizismus verstand und bald zu einem zentralen Organ der westdeutschen Zentrumspartei wurde, die um 1870/71 herum entstand.

Die „Essener Volks-Zeitung“ startete mit einer Auflage von 1500 Exemplaren. 1874 war schon eine Auflagenhöhe von 8000 Exemplaren erreicht. Die Zeitung erschien zu jener Zeit sechsmal wöchentlich mit sechs Seiten und samstags 12 Seiten. Der Inhalt der Zeitung wurde durch Sonntags-Beilagen erweitert wie zum Beispiel mit der Wochenschrift „Die christliche Familie“ ab 28. November 1885. Der redaktionelle Ausbau der Zeitung konnte sich auf eine weiterhin rasant steigende Leserschaft stützen.

1914 erschien die „Essener Volks-Zeitung“ mit einer Auflage von über 77000 Exemplaren, bei täglichem Erscheinen und einem Umfang, der wochentags bis zu 24 Seiten und an Samstagen und Sonntagen bis zu 44 Seiten umfasste. Während der Ruhrbesetzung durch französische Truppen 1923 war die Zeitung mehr als 100 Tage verboten. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die „Essener Volks-Zeitung“ gleichgeschaltet. Sie war wegen ihres politisch-katholischen Charakters fortan besonderem Druck unterworfen und wurde schließlich mit der letzten Auflage am 31. Mai 1941 eingestellt.

Politische Ausrichtung

Organ der Zentrumspartei

Literatur und Quellen

  • Koenen, Paul: Die Geschichte der Essener Volkszeitung und der Firma Fredebeul & Koenen in Essen von 1866 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, [Essen], [1951]. - 70 S. - [Vort.:] 85 Jahre Fredebeul & Koenen KG, Industriedruck AG.
  • Kühr, Herbert: Parteien und Wahlen im Stadt- und Landkreis Essen in der Zeit der Weimarer Republik : unter beson¬derer Berücksichtigung des Verhältnisses von Sozialstruktur und politischen Wahlen / Herbert Kühr, Düsseldorf, 1973. - (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien ; 49), S. 171 – 172.