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Mittwoch, 9. April

Kölnische Zeitung S Erste Morgen-Ausgabe

1924 4 Nr. 253

Rußland fordert mit Bessarabien die Donau­mündung und weiß, daß es mit dieser Forderung die Hand an den Drahtverhau legt, den Frankreich an der Ostgrenze des fran­zösisch berrschten Europas errichtet hat. Rumänien ist in diesem Fall nur ein französischer Vorposten. Und das gibt der Wiener Konferenz ihren dramatischen Hintergrund: daß sich im Osten der schlummernde Riese regt und mit seiner Tatze an das in den Verträgen von Versailles, St. Germain, Trianon und Neuilly aufgerichtete mitteleuropäische Machtgebilde der Napoleoniden rührt.

Wie sehr Rumänien hierbei nur der Briefkasten war, in den Rußland seinen nach Paris adressierten groben Brief gesteckt hat, geht aus der ganzen Haltung der russischen Presse hervor. Schreibt doch z. B. ein so ruhiges und unpolitisches Blatt wie die Ekono­mitscheska Schisn(Das Wirtschaftsleben) in seinem der Wiener KKonferenz gewidmeten Leitartikel unter anderm:

Frankreich versteht sehr wohl, daß alle seine imperialistischen Pläne zur Beherrschung Europas durch eine Kette von Vasallenstaaten vom Rhein bis zum Schwarzen Meer in dem Augenblick zerrissen sein können, wenn die Donaumündung sich nicht mehr in der Hand seiner Versallen befindet. Das bessarabische Donauufer nimmt einen breiten Raum ein und beherrscht strategisch beide Donaudeltas, die ins Schwarze Meer führen, und damit auch den einzigen rumänischen Schwarzmeerhafen Konstantza. Wenn Bessarabien nicht mehr zu Ru­mänien gehören würde, wäre Rumäniens und damit Frankreichs unum­schränkte Herrschaft über die Donaumündung erschüttert. Dagegen hätte der Eintritt Bessarabiens in den russischen Rätebund die unmittelbare Folge, daß Rußland auch ein Donaustaat würde. Im Be­sitz der Mündung könne der Rätebund mit viel größerm Erfolg seine Beziehungen zu den Donaustaaten regeln und insbesondere dem süd­russischen Handel wieder den bequemsten Weg zum Balkan und nach Mitteleuropa öffnen. Auch diese Aussicht bestimmt die französische Ab­wehrhaltei. Aus allem dem erklärt sich die entscheidende Hilf­stellung, die Frankreich in der bessarabischen Frage Rumänien ge­

Unter dieser Hilfstellung ist im besondern die Haltung der fran­zösischen Regierung zu verstehen, die unlängst demonstrativ davon Kenntnis gab, daß sie Bessarabien als Bestandteil Rumaniens an­sähe. Tschitscherin erhob sofort durch eine Note an den französischen Ministerpräsidenten Einspruch dagegen. Die französische note dagegen berief sich, genau wie die amtliche rumanische Bur­stellung, auf das Votum des Sfatul Zerij vom März 1918. Tschitscherin blieb die Antwort nicht schuldig, sondern kennzeichnete dieses Votum als Verfälschung der öffentlichen Meinung Bessarabiens. 2

Wasergibt sich nun aus dieser Lage ver binge? Zunächst das eine, daß Rußland in Wien durchaus keine Ver­ständigung gesucht hat. Sonst wäre die geschmeidige russische Diplomatie ganz anders vorgegangen. Es hat vielmehr Rumanien und Frankreich absichtlich brüskiert, es hat, wie schon auf der Lausanner Meerengenkonferenz, mit hartem Knöchel an die west­europäischen Tore geklopft und seine Ansprüche angemeldet. Zugleich hat es sich diese Tore abermals mit raschem, lauerndem Blick an­gesehen, dem Blick, der ein Wiederkommen zu gelegenerer Zei verspricht. Das Wiederkommen ist sicher, der Zeitpunkt noch unsicher. Mit jedem Jahr der Ruhe wächst Rußlands Kraft. Je länger es wartet, um so besser für Rußland, um so gefährlicher für die Gegen­seite. Diese überlegung konnte dazu führen, daß die Gegenseite etwa Rum

Ein französisches Urteil über den Reichswirtschaftsrat.

* Berlin, 8. April.(Telegr.) In zwei langen Aufsätzen seiner Nummern vom 1. und 2. April, die auf ein ebenso gründliches Studium wie Interesse schließen lassen, hat sich der Temps mit der Einrichtung und mit den Leistungen des deutschen Reichswirt­schaftsrats beschäftigt. Aus der kurzen Einleitung, die das fran­zösische Blatt vorausschickt, scheint hervorzugehen, daß auch in Frankreich der Gedanke des berufsstandischen Parlaments neuerdings in den Vordergrund getreten ist, und daß man gerade um des aktuellen Interesses willen die Er­fahrungen verwerten möchte, die der vierjährige Bestand eines deutschen Wirtschaftsparlaments zu gewinnen erlaubt. Es sei vor­weggenommen, daß das Urteil des Temps über den Reichswirt­schaftsrat nicht danach ist, um die Übertragung des deutschen Vor­bildes etwa auf Frankrei choder ein andres Land wahrscheinlich zu machen. Es läßt sich kurz dahin zusammenfassen, daß der Reichswirtschaftsrat fruchtbare Arbeit überhuugt nicht geleistet habe, zum mindesten keine, die nicht im politischen Parlament ebensogut ihre Erledigung gefunden hätte und tatsächlich gefunden hat. Von seinem Recht der Initiative in der Gesetz­gebung habe der Reichswirtschaftsrat keinen Gebrauch gemacht; die Aussprache und die Verhandlungen der Vollversammlung hätten sich in nichts von denen des politischen Parlaments unterschieden, und wirkliche Arbeit sei einzig und allein in den Ausschüssen ge­leistet worden. In ihnen haben, so meint der Temps, die poli­tischen Parlamentarier sachkundige Berater gefunden; aber es fragt sich doch sehr, ob diese Heranziehung der Sachkenner zur gesetz­geberischen Arbeit nicht ebensogut durch unmittelbare Fühlungnahme der Parlamentarier mit den Vertretern der großen Berufsverbände oder durch vorübergehend einberufene Sachverständigen­ausschüsse herbeigeführt werden könne wie durch ein zweites ständiges Parlament. Für die Erledigung der gesetzgeberischen Arbeit habe die Einschaltung des Reichswirtschaftsrats nur Er­schwerungen und Verzögerungen gebracht, um so mehr, als man die Abneigung der Regierungskommissare verstehen könne, ihre Aus­führungen mehrere Male zu wiederholen. Der Grundgedanke, der bei der Errichtung des Reichswirtschaftsrats maßgebend gewesen sei, wie man nämlich durch die Zusammenführung der berufs­ständischen Interessen die sozialen Gegensätze überbrücken könne, habe sich in der Praxis als nicht tragbar erwiesen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer seien sich alsbald schroff gegenübergetreten. der Ausgangspunkt war falsch, als man nämlich eine überschatzung des Einflusses der Wirtschaft auf das nationale Geschehen sich zuschulden kommen ließ.

Mussolinis Wahlsieg.

WTB Rom, 7. April.(Telegr.) Die Faseistenpresse stellt zu dem Wahlsieg der Regierung fest, daß die Regierungslisten weit mehr Stimmen erhielten als erforderlich waren, um 356 Kammer­sitze zu erobern. Die Blätter weisen weiter darauf hin, daß jetzt eine ruhige Entwicklung der italienischen Politik gesichert sei. Die Oppo­

sition verfügt nur über 179 Sitze, von denen die Katholische Volks­

Die neuen Verhandlungen mit der Micum.

E Düsseldorf, 8. April.(Telegr.)

In der heutigen Verhandlung, die von 3 bis Uhr dauerte, erklärte die Sechserkommission, daß die durch das Ab­kommen mit der Micum übernommenen Verpflichtungen weiterhin nicht getragen werden könnten. Der Ruhrbergbau verkenne aber nicht die große Bedeutung der Frage, daß die Arbeit im Ruhrgebiet nach dem 15. April möglichst störungslos weiter­geführt werde. Die Sechserkommission erklärt sich deshalb für die Zechen bereit, die Sachleistungen auch über den 15. April hinaus fortzusetzen, wenn die finanziellen Möglichkeiten hierfür geschaffen würden. Die Verhandlungen führten heute zu einem Ergebnis. Am Freitag, dem 11. April, soll erneut verhandelt werden.

sagen wir

änien und Polen, deren gemeinsame

Interessen längst zu einem festen Bündnis dieser Staaten geführt haben, den Versuch wagt, dem Wiedererstarken Ruß­lands durch einen Krieg zuvorzukommen. Es wäre ein verzweifeltes Abenteuer, bei dem die Angreifer wenig gewinnen, aber viel verlieren könnten. Anderseits ist aber bei einem untätigen Abwarten Rußlands Wiederaufrücken zur aus­schlaggebenden europäischen Macht unvermeid­lich, und dann verleiht sein bloßes Gewicht seinen Forderungen einen unwiderstehlichen Nachdruck, so daß Europa ein ganz andres Aussehen bekäme: Seit dem Kriege sitzt Paris auf dem Kutschbock der slawischen Troika Warschau, Prag, Belgrad. Voraus galoppiert noch der Jagdhund Bukarest, und die Fahrt geht ostwärts. Läßt man aber der natürlichen Entwicklung ihren Lauf, so dürfte über kurz oder lang Moskau seinen angestammten Kutschersitz einnehmen und die Zügel der Troika ergreifen. Die Fahrt ginge dann westwärts.

Daß dieser Kutscherwechsel, auch wenn man ihn zunächst zu ver­meiden suchen wird, einmal doch erfolgen wird, kann man bestimmt annehmen. Denn das jetzige Bild ist zu unnatürlich. Die Gefahr besteht, daß dieser Wechsel mit seinen gewaltsamen Erschütterungen den Untergang des Abendlandes besiegeln könnte. Europas große Aufgabe besteht daher darin, den Wechsel zwar durch­zuführen, aber ohne dabei aus den Fugen zu gehen. Und am stärksten

Abnachungen Frankteiche mit den Tschechen und Poen. Eine amtliche tschechische Erklarung hat diese Dokumente sofort als unecht bezeichnet. Aber echt oder unecht, was da veröffentlicht worden ist, und zwar diesesmal von schwedischer Seite, angeblich aus einem der vielen tschecho=slowakischen Offizier=Spionageprozesse stammend, das liegt so auf der Hand, daß es gar nicht erst aus einem general­stäblichen Geheimaktenschrank hätte entwendet oder etwa gar erfunden zu werden brauchen. Die Friedensverträge von 1919 sind Tatsachen, und sie ziehen mit zwingender Logik eine solche Grppieuma uah ftch.. Hen 8950

Basis: ParisPragWarschau. Das franzosische###mmt Westarmee, das vereinigte polnisch=tschechische Heer(fast 2 Milionen

Mann) Ostarmee. Vormarsch des russischen Heeres mit allen Mitteln

Flügels von Posen aus und Besetzung so viel wie möglich deutschen Oberbefehlshaber bestimmt gleichzeitig die Unternehmungen **: arhindert durch oolnische Truppenteile Landungen

Ostpreußen wird sofort

gegen Rußland und bechinbert darch ponlische

desecdt. Bohmische gehe Pestarme auf der Mainlimie zu vereinigen.

es ist gleichgültig, ob das nun wirklich der vereinbarte

Aufmarschplan ist oder nicht. So ähnlich sieht er sicherlich aus, und es ist nur nützlich, wenn die deutsche öffentlichkeit sich damn beschäftigt, um vor neuen Hitlerputschen und ahnlichen Abenteuern bewahrt zu bleiben. Die gegnerische Presse braucht durchaus nicht über solche Veröffentlichungen entrüstet zu sein. Die Friedensver­träge sind öffentlich, und das sind logische Anlagen dazu. Sie bezeichnen den Weg, auf dem die Verfasser der Verträge glauben, diese durchsetzen zu können. So undurchführbar die Verträge auch sonst scheinen mogen, die Vernunft zwingt anzuerkennen, daß sie auf diesem Wege dennoch durchführbar sind, und zwar unterder Voraussetzung, daß Deutschland rebelliert. Demn dann wird es zerschmettert.

Ein Vorgehen Rußlands würde wahrscheinlich dieselbe Wirkung Deutschland sich ganz still verhielte und mit

begünstigte. Was l nähme, müßte

Deutschland mit Zinsen bezahlen. Darum kann

Deutschland in seinem eignen Interesse und in dem der europäischen Zukunft nur hoffen, daß kriegerische Verwicklungen im Osten vermieden werden. Deutschland könnte dabei kaum betwas gewinnen, dagegen sehr leicht alles verlieren. schweres Gewitter über dem Europa der Friedensverträge lastet, ist nicht zu leugnen. Wenn man aber nach einer Möglichkeit sucht, diese Spannung aufzulösen, so bietet sich nur die eine Hoffnung: daß es nicht zu einer gewaltsamen Entladung kommen möge, sondern daß Rußland Ruhe und Zeit gelassen wird, seinen natürlichen Platz wieder einzunehmen. Dann werden auch die mitteleuropäischen Staaten ihre natürliche Lage wiederfinden. Ihre heutige ist ein un­gesunder Starrkrampf. Es liegt aber heute allein bei Frankreich, sich selbst und der europäischen Staatengemeinschaft den Weg in

eine freie Friedenszukunft zu öffnen. Andernfalls führt der Weg Frankreich und alle andern in die dunkelste Nacht.

Die Pflicht gegen die Kriegsopfer.

Der Reichs= und Landtagsabgeordnete Otto Thiel, Vorsitzender des Zentralverbandes deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinter­bliebener, richtet an alle privaten und behördlichen Arbeitgeber und an alle verantwortungsfreudigen Volksgenossen einen Offenen Brief, in dem es u. a. heißt:

Was gefordert werden muß, ist, daß auch bei noch so notwendigem Personalabbau in privaten und behördlichen Betrieben auf die

Kriegsopfer die Rücksicht genommen wird, die sie beanspruchen konnen, und daß sich kein Gesunder weigert, vor ihnen den Platz zu raumen, gleichviel welcher Art seine Anwartschaft auf den Posten auch immer sei. Wo aber bei der Umstellung der Betriebe auf die neuen Verhältnisse die Entlassung von Schwerkriegsbeschädigten unumgänglich wird, da sollte es mit der Ehre des Arbeitgebers unvereinbar sein, irgend etwas zu unterlassen, was die Wiederbeschaffung geeigneter Arbeitsgelegenheit für diese schwergeprüften Volksgenossen erleichtern könnte. Aber auch dort, wo bisher Schwerbeschädigte nicht beschäftigt wurden, muß sich heute jeder ernstlich erneut die Frage vorlegen, ob nicht die Beschäftigung unverschuldet arbeitslos gewordener Schwerbriegsbeschadigter, wenn auch unter gewissen wirtschaftlichen Opfern, durchgeführt werden kann.

herigen bekannten Führer ist noch nichts bekannt. Nach der Volks­partei kommen die gemäßigten Sozialisten, deren Führer Turati und Treves ins Parlament kommen. Die Kommunisten sind vielleicht etwas stärker als bisher. Die Wahl Giolittis und von wenigen seiner Getreuen ist gesichert. Die Demokraten sind zusammengeschrumpft. Bonomi ist anscheinend geschlagen, da­gegen ist die Wahl von Nasi, Amendola und di Cesaro=gesichert. Das Blatt Mondo ist darüber besorgt und ruft nach Gesetz und Freiheit, und das Blatt Voce hofft darauf, daß sechs Republikaner durch­

WIB Innsbruck, 7. Aprl.(Telegr.) Nach dem Bericht der Blätter aus Bozen hat die deutsche Edelweißliste bei den Wahlen für die italienische Kammer eine überwältigende Mehrheit gefunden. In Bozen wies sie über 2000 Stimmer auf. Die Fascisten erhielten 582 Stimmen.

Die Schweiz und der deutsche Fremdenverkehr.

( Zürich, 6. April.(Von unserm eignen Berichterstatter.) Die neue

wenigstens auf eine Abänderung der eine Auslandreise Verordnung auszuüben. Wer die schlechte, durch die Kriegsjahre ge schaffene Lage der schweizerischen Verkehrskreise kennt und wer es ihnen gönnte, daß sie in der letzten Zeit wieder einmal Grund hatten, etwas aufzuatmen, der wird sie in allen Schritten, die gegen die deutsche ver­kehrsfeindliche Maßnahme unternommen werden, lebhaft und warm unter­stützen. Aber nicht allein die Verkehrskreise werden durch die Unter­bindung des deutschen Reiseverkehrs nach der Schweiz aufs schwerste ge­troffen, sondern auch alle jene wirtschaftlichen Kreise, die aus dem Fremden­verkehr unsers Landes ihren Nutzen ziehen. Wie wir vernehmen, hat Nationalrat Kurer, der Direktor des Schweizerischen Hoteliervereins, sich bereits mit verschiedenen Stellen wie der Generaldirektion der Schweizer Bundesbahnen, dem Schweizer Verkehrsbureau in Berlin, der Schweizer Mustermesse, dem Komitee für Auslandschweizertage usw. in Verbindung gesetzt, um Schritte gegen den neuen Erlaß einzuleiten. Daß sie von Erfolg sein mögen, wunscht jeder, der für die berechtigten Interessen unsrer schweizerischen Hotellerie und der mit ihr verbundenen Wirtschaftsgruppen Verständnis besitzt.

Ein Krise in Südafrika.

WIB Kapstadt, 7. April.(Telegr.) Der Erste Minister Smuts hat mitgeteilt, daß das Parlament mit Rücksicht auf das Ergebnis der Ersatzwahl im Wakkerstrom(Transvaal), wo der Regierungskandidat Robertson gegen den Nationalisten Naude unterlag, binen einigen Tagen aufgelöst werdergnggeggen

Vermischtes

Vom deutschen Rundfunk.

Frankfurt a.., 8. April.(Telegr.) Hier waren Tagungen des Deutschen Funkkartells und des Südwestdeutschen Radioklubs, denen ein Radiotag folgte. Auf einem Begrüßungsabend, der von Ge­heimrat Professor Wachsmuth vom PhysikalischenInstitut der Universität geleitet wurde, sprachen Vertreter der Stadt und postverwaltung, worauf dann Dr. Lertes einen Überblick über den deutschen Rundfunk gab und Professor Leipold an Hand von Vor­führungen die Fortschritte der Rundfunkapparate kennzeichnete. Auf der eigentlichen Radiotagung wurden eine Reihe wissenschaftlicher Vor­träge gehalten, so von Dr. Gerth über das Prinziv des Katodophons in Verbindung mit dem Telephoniesender. Dr. Esau sprach über die atmosphärischen Störungen, wobei er namentlich die Zusammen­hange den Radto, und Meteorologte hervorhot, Dr. Nesper hielt einen Vortrag über aktuelle Empfangerfragen und

Dr. Rukop über Empfängerröhren. Die unm'ttelbar den Funi­amateur angehenden Fragen über seine heutige Lage und sein Verhält: zu den postalischen Vorschriften behandelte Dr. die Beziehungen zwischen Radio und Presseberichterstattung vor Dr. Albrecht beleuchtet wurden.

Preis von Bemerode. 3000 Mark, 1600 Meter. Hru. G. Roelkes Malvoisie(Zachmeier), 2. Hazcar, 3. Waldrun. Ferner lief: Akelei. Tot.: Sieg 20, Pl. 11, 11. April=Rennen. 3000 Mark, 1600 Meter.

1. Hrn. E. Ramms Wickinger(Jentzsch), 2. Patroclus, 3. Mein Leopold. Ferner lief: Christa. Tot.: Sieg 22, Pl. 10, 11. Pokal. Ehrenpreis und 7000 Mark, 1400 Meter. 1. Hrn. v. Alvensleben-Erxlebens Marasquino (O. Schmidt), 2. Piaski, 3. Marone. Ferner liefen: Terrakotta, Eldorado, Stigmaria. Tot.: Sieg 60, Pl. 26, 26. Binion=Rennen. 3000 Mark, 1800 Meter. 1. Kohlschen Erbens Vergleich(Blume), 2. Endegut,

3. Satyr. Ferner lief: Sanitas. Tot.: Sieg 14, Pl. 11, 10. Preis von Wildemann. 3000 Mark. 1400 Meter. 1. Hrn. E. Gottschalks Tribalibot(Huguenin), 2. Cea, 3. Ammonia. Ferner liefen: Bajazzo, Danaide II. Parcelle.

Turnen.

Abbau des Turnunterrichts?

In Preußen bereitet sich eineNeuordnung des höhern Schulwesens vor. Unter dieser Überschrift ist eine Denkschrift des Ministeriums für Wissen­schaft, Kunst und Volksbildung in der Weidmannschen Buchhandlung er­schienen. Sie bringt für die Sache der Leibesübung das erschütternde Ergebnis, daß die bisher an den preußischen höhern Schulen eingeführten drei Turnstunden auf zwei herabgesetzt werden sollen. Stattdessen soll der freie Spielnachmittag nunmehr wirklich durchgeführt werden.

Diese Durchführung dürfte, da doch wohl jede vom Ministerium an­geordnete Unterrichtsstunde, wie der freie Spielnachmittag, auch zur Durch­führung bestimmt ist, eine Selbstverständlichkeit sein, und es bleibt bestehen, daß ein Abbau des Turnunterrichts vorgenommen ist. Die Denkschrift rechnet zwar gegen die bisherigen drei Stunden ein Mehr von einer Stunde heraus, indem sie den Spielnachmittag mitzwei Stunden einsetzt und so zwei Stunden Schulturnen+ zwei Stunden Spielnachmittag vier Stunden Leibesübung zählt. Dies ist jedoch abwegig. Eine Turnstunde bleibt eine Turnstunde, ob sie 40 oder 80 Minuten dauert; nicht die Zeit ist entscheidend, sondern das Maß der Anstrengung innerhalb der Zeit. Eine einigermaßen lebendige Spielstunde länger als Stunden aus­dehnen zu wollen, wäre falsch.

Die Denkschrift, die bei 60 Seiten Umsang nur 25 normale und 12 Klein­druckzeilen aus die körperliche Erziehung verwendet, tröstet sich damit, daß angesichts der Verminderung des Gesamtunterrichts der Jugend an den freien Nachmittagen Zeit genug zur freiwilligen Pflege der Leibesübungen bleiben würde. Damit verkennt die Schule ihre Stellung zu den Leibes­übungen. Zweifellos sollen unsere Jugendlichen außerhalb der Schule

an

lichen Lehrplan wie die geistige, und die Folgen des bisherig

intellektuellen Aufbaus unsers Schulunterrichts haben wir ja Körper und Geist leider verspüren müssen. Gerade der fünfstündige Vor­mittagsunterricht, der auf der Sitzbank genossen wird, fordert eine Unter­

bei der Unogftru.

S Ludwigshafen, 8. Aprll.(Telegr.) Die Lage Anilinfabrik ist unverändert. Der kommunistische Industrie­verband stemmt sich auch der Aufforderung des Vertreters des bayrischen Sozialministeriums entgegen, die Arbeit wieder aufzunehmen, um dadurch den Gewerkschaften Gelegenheit und die Möglichkeit zu Verhandlungen zu geben. Er hält durch Terror die Arbeiterschaft von der Wieder­aufnahme der Arbeit ab. Infolgedessen ist die Zahl der Arbeitswilligen, die zur Wiedenzufnahme des Betriebe nötig ist, noch nicht

gebeten, den B

wollte, aufzuschieben.# i ec e4

Die Mitteilung des Ersten Ministers hut nuch andern Mel­dungen im südafrikanischen Unterhaus größte Überraschung hervor­gerufen. Begründet wird die Auflösung damit, daß die Regierung aus dem Ergebnis der Ersatzwahl den Eindruck gewonnen habe, sie besitze das Vertrauen des Landes nicht mehr. Dieses Vertrauen zu erproben, setzt sie allgemeine Neuwahlen an. Die ersten Meldungen von einem Rücktritt Smuts haben sich nicht bestätigt; die Lage ist aber zweifellos im Augenblick sehr verworren.

Der Alkohol in der neuen Türkei.

Sonderkabel der United Preß für die Kölnische Zeitung. Angora, 8. April. Die türkische Nationalversammlung beschloß, das Alkoholverbot abzuschaffen und für die Herstellung alkoholischer Flüssigkeiten ein Staatsmonopol einzurichten. Die Gründe des Beschlusses sind einmal die Unmöglichkeit, das Verbot zwangsweise durchzuführen swie ja eben auch Amerika er­wiesen hat], sodann aber die Notwendigkeit, die Staatseinnahmen zu erhöhen, um das Gleichgewicht des Haushalts herzustellen.

Ein Mißgeschick bei drahtlosen Wahlreden.

Sonderkabel der United Preß für die Kölnische Zeitung. New York, 8. April. Die Politiker und Parteigeschäftsführer, die kostspielige Vorbereitungen getroffen haben, um beim kommenden Wahlfeldzug auf drahtlosem Wege Salven von Wahl­reden auf die Bevölkerung loszulassen, sind einigermaßen er­schreckt worden durch die Erfahrung, die der Senator James Reed gestern abend in Missouri machen mußte. Ein unbekannter Gegner machte dort die Absicht Reeds, seinen Wählern drahtlos eine Rede zu halten, zunichte, indem er einen Oszillator mit der Vorrichtung in Verbindung brachte, so daß statt einer wohlgeordneten Ansprache nur wirre Worte und Gequikse übermittelt wurden. Die Demokraten haben einen hohen Preis auf die Entdeckung desdrahtlosen Vandalen" ausgesetzt.

Ein Antrag auf eine Abrüstungskonferenz.

WTB Washington, 7. April.(Telegr.) Senator Pepper hat eine Entschließung eingebracht, in der eine Weltfriedens­konferenz vorgeschlagen wird. Bei Annahme der Entschließung würde der Senat empfehlen, daß der Präsident Coolidge auf den passenden Zeitpunkt zur Einberufung der Konferenz achtgebe, die den zwei frühern im Haag abgehaltenen Konferenzen ähnlich sein solle.

Nachwehen des Spionagefalls'Armont.

WTB Bern, 8. April.(Telegr.) Die Schaffhausener Behörden haben auf Verlangen des eidgenössischen politischen Departements zur Aufklärung der am 10. November 1923 erfolgten Verhaftung des französischen Offiziers'Armont durch deutsche Polizei unmittelbar an der schweizerischen Grenze eine Untersuchung mit Orts­besichtigung eingeleitet. Die Untersuchung, an der ein Beamter des politischen Departements teilnahm, hat zu der Feststellung geführt, daß die Verhaftung, soweit nach den besimmten Aussageg des ginzigen schweizerischen Zeugen geurteilt werden kann, auf deu em Boden

Man muß hoffen, daß diese erneute Feststellung der schweizerischen Behörden zur Freilassung der von der französischen Behörde im neu­besetzten Gebiet aus diesem Anlaß festgesetzten Geiseln führen wird, um die sich die deutsche Regierung disher vergeblich bemüht hat.

Frankfurt a.., 8. April.(Telegr.) Auf einem geselligen Beisammensein der Stadt Frankfurt, der Messeverwaltung und der Spitzen der Reichs= und Staatsbehörden mit den Ehrengäst

Messe und den in= und ausländischen Journalisten sprach der Erste Bürgermeister Hamburgs. Dr. Petersen, sympathische Worte über das freie deutsche Bürgertum, wie es sich jeit, Jahrhunderten in Hamburg und Frankfurt entwickelt und zur Ennung großer geistiger und wirtschaftlicher Güter beigetragen habe. Um die sechs Jahrhunderte alten freundschaftlichen Beziehungen Städten hätte so, meinte Direktor Modlinger vom Messeamt in seiner Erwiderung die enge Verbindung von Messe und der größten Hamburger Reederei, der Hapag, neue Fäden geschlungen. Ein bei dieser Veranstaltung vorgeführter neuer Lautsprecheg, der

Elektrotechnischen Institut der Universität von und Diplomingenieur Hueter hergestellt wurde, fand durch die störungs­freie drahtlose Übertragung viel Interesse.

* Berlin, 8. April.(Telegr.) Zu dem Besuch des Herrn Krupp

v. Bohlen und Halbach beim Papst erfährt der römische Bericht­erstatter des Tageblatts, daß Herr Krupp dem Papst für alles dankie, was er durch die Entsendung des Msgr. Testa für ihn und alle andern Opfer des Ruhrkampfs getan habe. Im Vatikan sei man, wie der Berichterstatter bemerkt, über diesen Dankbesuch sehr befriedigt.

* Berlin, 8. April.(Telegr.) Als heute mittag im Berliner

Westen ein Autoomnibus, der vom Lützowplatz kam, an der Ecke der Genthiner Straße einem aus dieser Straße kommenden Kraftwagen ausweichen wollte, fuhr der Omnibus über die Bordschwelle gegen eine Straßenlaterne, riß diese um, sauste weiter gegen eine Litfaßsäule, siel

schließlich selbst um und begrub die Insassen unter sich. Ein Teil der

Fahrgäste, besonders diejenigen, die sich auf dem Verdeck befanden, sprangen noch im Augenblick des Umfallens herunter. Soweit bisher festgestellt werden konnte, wurde glücklicherweise niemand getötet.

Fünf Personen wurden schwer verletzt.

X Dresden, 7. April.(Telegr.) Die Sächsische Luftver­kehrsgesellschaft eröffnete heute auf dem Flugplatz Kaditz bei Dresden ihren Betrieb, und zwar mit zwei sechssitzigen Junker­Ganzmetallslugzeugen in Anwesenheit der Behörden und der Presse. Die Reisegeschwindigkeit der neuen Flugzeuge beträgt durchschnittlich 120 Kilometer die Stunde. An der Gesellschaft selbst sind Staat, Ge­meinde= und Privatunternehmungen beteiligt. Sie wird sich natürlich dem deutschen wie dem internationalen Flugdienst anschließen und ver­suchen, Dresden zu einer wichtigen Station innerhalb des deutschen wie des internationalen Flugverkehrs zu machen. Die große Flug­zeughalle in Kaditz, die besonders im Weltkrieg eine große Rolle spielte, mußte 1919 auf Befehl des Verbandes abgebrochen und außerdem mußten sämtliche Flugzeuge, die seinerzeit dort die deutsche Luftreederei unterhielt, zerstört werden.

9 Hamburg, 7. April.(Telegr.) Wie die Hamburg=Amerta=Einie mitteilt, ist der Dampfer Deutschland nach seiner glänzend ver­laufenen ersten Reise am Samstagabend 10 Uhr in New York angekommen.

0 Hamburg, 8. April.(Telegr.) In, den heutigen frühen Morgen­stunden wurde auf der Vulkanwerft in Hamburg ein Brand im Lokomottvschuppen entdeckt, der schon zu weit fort­geschritten war, als daß die Wehr den Schuppen und seinen Inhalt, etwa 40=Zugwagen, die zur Ausbesserung dort standen, noch hätte retten können. Der Schade ist bedeutend. Die Kriminalbehörde hat eine Untersuchung eingeleitet, weil möglicherweise Brandstiftung vorliegt.

Wien, 7. April.(Telegr.) Heute vormittag fand im großen Musikvereinssaal eine vom Personal aller, auch der Bundestheater, stark besuchte Versammlung statt, in der Einspruch erhoben wurde gegen die wegen der erdrückenden städtischen Lustbarkeitssteuer voll­zogene Massenkündigung in sieben Wiener Theatern, meistens Operettentheatern. In einer einstimmig angenommenen Entschließung wurde der Arbeitsgemeinschaft der Theaterangestellten aufgetragen, die Theaterunternehmer, die am 1. September ihre Betriebe nicht wieder eröffnen, für den den Angestellten zugefügten Schaden haftbar zu machen, durch das Verlangen, bei späterm Wiederbeginn das gesamte Personal wieder einzustellen sowie bei der Gemeindevertretung eine Anpassung der Lustbarkeitssteuer an die tatsächlichen, wirtschaftlichen Verhältnisse anzustreben.

WIB London, 8. April.(Telegr.) Reuter meldet aus Lahore: Der Oberpriester des Wallfahrtsortes der Sikhs in Nankang wurde von den Akalisikhs ermordet. Bereits vor zwei Jahren wurden in Nankang 200 Akalis von religiösen Fanatikern umgebracht.

eca Madrid, 8. April.(Telegr.) Die Erdrutsche, die aus der Gegend von Monachill in der Provinz Granada gemeldet wurden, drohen auch Monachill selbst zu erreichen. Die Bewohner der Stadt haben ihre Häuser verlassen und sind in Nachbarorte geflüchtet.

ist das Mindestmaß dessen, was die Schule ihren Zöglinge

zu bieten gezwungen werden muß. Die Turnstunde gehört in den Vor­mittag, damit sie im Gegensatz zum Nachmittagsunterricht nicht durch die Schwierigkeiten nochmaligen Schulbesuches und andrer Umstände beein­trächtigt werden kann. Außerdem hat die Schule selbstverständlich den aufgabefreien verbindlichen Spielnachmittag im Rahmen der amtlichen Lehrtätigkeit durchzuführen, und ebenso muß der vierwöchentliche Wander­tag in Form einer kraftgebenden Wanderung und nicht etwa als gemüt­licher Museumsbummel durchgeführt werden.

Diese unsre Forderungen müssen wir zur Stunde laut verkünden. Die

eine gewaltige Leistung, sie zieht mutig die Mittellinie zu den

artigen Forderungen, die an Schulerneuerung gestellt werden, und sie wird, dieser ihrer Bedeutsamkeit und ihres Fortschrittes auf dem allgemeinen Erziehungsgebiet wegen, eine starke Stütze in der geistigen Welt finden und wahrscheinlich über Preußen hinaus zur Nacheiferung anregen. Erreichen wir nicht in dieser Neuordnung die Anerkennung der Gleich­berechtigung körperlicher Erziehung, gelingt es uns nich

erweiterten, ins Freie verlegten S

Schiffahrf-Nachrichten

Deutsche Schiffahrt.

Der neue Dampfer Deutschland der Hamburg-Amerika-Linie hat auf seiner ersten Ansreise am 27. März fahrplanmäßig um die Mittagstunde Kuxhaven verlassen und ist am 28. März um 4 Uhr in Southampton eingetroffen. Die Zurücklegung der Fahrstrecke in 28 Stunden darf als ein günstiges Ergehnis bezeichnet werden und läßt auf einen guten Verlauf der Reise hoffen.

Lübecker Hafenpläne. Det Präses der Lübecker Handelskammer gibt über verschiedene Maßnahmen zur Hebung des einheimischen Wirtschaftslebens, besonders der Schiffahrt, nähere Auskunft. Er­wogen wird gegenwärtig eine weitere Verbesserung der technischen Umschlags- und Lagereinrichtungen für Getreide. Auch ein Ausbau der Hafenanlagen für dén übrigen Güter-, namentlich den Salz- und Massengutverkehr, ist zu erwarten. Die Freihafenfrage steht nahe vor einer Lösung. Lübeck wird voraussichtlich in Kürze ein Freilager erhalten. Hervorgehoben wird noch, daß es gelungen ist. durch die Wiedererlangung von Seehafenausnahmetarifen und andern allgemeinen Tarifermäßigungen(u. a. Beseitigung der Hafen­bahnfracht für Seeumschlagsgüter) die Grundlage für die wirtschaft­liche Betätigung Lübecks erheblich zu verbessern.

Nordschleswiger noch in den Vereinigten Staaten zuselgssen. Das Einwanderungsgesetz der Vereinigten Staaten hat für jedes Aus­wanderungsland eine jährliche Höchstquote festgesetz, die nicht überschritten werden darf. Es ist eine besondere Eigentümlichkeit dieses Gesetzes, daß der einzelne Auswanderer der Quote des Landes zugerechnet wird. in dem sein Geburtsort jetzt liegt. So kommt es. daß, obgleich die deutsche Quete für das bis Ende Juni laufende Ein­wandererjahr erschöpft ist, solche Nordschleswiger noch in die Vereinigten Staaten einwandern können, die in den absetrennten Gebieten geboren sind. Sie werden als in Dänemark geboren an­gesehen und erhalten, da die dänische Höchstquote noch nicht er­reicht ist, ohne weiteres die Einwanderungserlaubnis, wenn sie den allgemeinen Einwanderungsbestimmungen(körperliche und geistige Gesundheit) entsprechen.

Blausäure zur Desinfektion von Schiffsräumen wird vielfach als ein neueres Verfahren an Bord benutzt, weil das Gas unfehlbar alle Lebewesen, die es erreicht, tötet, nach der Entlüftung der des­infizierten Räume aber keine schädlichen Nachwirkungen mehr äußern soll. Anscheinend erfordert aber doch die Anwendung von Blausäure eine sehr peinliche Vorsicht, namentlich die Entlüftung der Räume nach der Desinfektion scheint die größte Sorgfalt zu fordern, wie ein vor dem Hamburger Seeamt verhandelter Fall be­weist. Es handelt sich um den Tod des Messejungen Zenke, der am 18. Februar d. J. im Hafen von Antwerpen an Bord des Dampfers Johannes Bernhardt(Hamburg) infolge von Blausäurevergiftung den Tod fand. Das Seeamt gibt über den Sachverhalt in seinem Spruch wie folgt Aufschluß:Der Unfall ist von dem Verunglückten selbst verschuldet, weil er entgegen dem ausdrücklichen Befehl des Kapi­täns in seiner durch Bltusäuregasdesinfizierten Kammer geschlafen hat. Der Wachtmann, Matrose Soot­mann, hätte nicht dulden dürfen, daß der Junge, welcher angetrunken an Bord zurückkam, sich in dieser Kammer schlafen legte, und der I. Offlzier. Geß, sowie der Bootsmann Raphael hätten den Jungen sofort aus der Kammer entfernen lassen müssen, als sie am nächsten Morgen erfuhren, daß der Junge in dieser Kammer schlief. Zu ihren Gunsten fällt aber ins Gewicht, daß die Firma welche die Desinfektion ausführte, es an der nötigen Unterweisung über die schweren Gefahren des Blausäuregases hätte fehlen lassen. Den Kapitän Rose trifft keine Schuld.

Radtisches

* Köln, 9. April.

Die Kölner sozialdemokratische Partei hatte am Sonn­tag eine Versammlung ihrer Vertreter ins Volkshaus einberufen, um zu den kommenden Stadtverordnetenwahlen Stellung zu nehmen. Die vorgeschlagene Bewerberliste wurde mit kleinen Ab­änderungen angenommen. An der Spitze des sozialdemokratischen Wahlvorschlags stehen die bisherigen Stadtverordneten Trimborn und Görlinger. An der Spitze der vorigen Liste der Sozialdemo­kratischen Partei stand der Abgeordnete Sollmann, der wegen seiner parlamentarischen Pflichten in den letzten Jahren nur sehr selten im Spanischen Bau zu sehen war. Wie wir hören, hat die sozialdemokratische Parteileitung beschlossen, die Doppelmandate wegfallen zu lassen, so daß also außer Herrn Sollmann auch der Beigeordnete Haas, der dem preußischen Landtag und dem Rheinischen Provinziallandtag angehört, die Landtagsabgeordnete Frau Kirschmann=Röhl, die auch an zweiter Stelle der sozialdemokratischen Reichstagsliste steht, und Stadtverordneter Universitätsbibliothekar Erkes, der Mitglied des preußischen Landtags ist, der künftigen Stadtverordnetenversammlung nicht mehr angehören werden.

Personenfahrten auf dem Rhein eröffnet die Köln=Düsseldorfer Dampsschiffahrtgesellschaft am 13. April. Die Schiffe fahren um 10 Uhr von Köln ab, Ankunft in Koblenz 5,30 Uhr. Andern Morgens um 10 Uhr geht die Fahrt weiter bis Mainz, wo sie um 5,30 Uhr ankommen. Die Rückfahrt von Mainz ist um 10 Uhr, Ankunft in Köln 8 Uhr abends.

Sport=Nachrichten

Pferderennen.

Ausländische Schiffahrt.

geschrieben wird, ist die bevorstehende EichenrK,gigen auf Wider,

im Londoner Hafen in allen wirtschaftlichen st####. er W tder spruch gestoßen. Der ausländische Vertreter einer größern Gesen­schaft weist darauf hin, daß die bevorstehende Neureglung der Hafen­gebühren zu einer Verwaisung des Hafens führen müßte, da die jetzigen Gebühren schon die Schiffahrt im Londoner Hafen ge­schwächt haben. Dabei soll nicht unerwähnt gelassen werden, daß in den vergangenen 40 Jahren die Londoner Hafenbehörden nicht weniger als 6 Millionen Pfund Sterling Rücklagen aufgespeichert haben. Die Times brachte vor einiger Zeit einen Ueberblick über die schwebenden englischen Hafenpläne. Anscheinend handelt es sich um großzügige Arbeiten, um die alten Klagen über unzu­reichende Leistungen der englischen Häfen verstummen zu lassen und für die nächste Zukunft vorzusorgen. Während im vergangenen Jahre nur zahlreiche Einzelverbesserungen durchgeführt worden sind. soll jetzt ein Projekt, dessen Durchführung auf etwa 5000 000E Unkosten geschätzt wird, in Angriff genammen werden. Die wich tigsten Bauobjekte liegen bei Tilbury, den Surrey Commercial und am Victoria-Dock. Die Docks und Schleusen solleg.iagtfrt oder erneuert werden, um jedem Anspruch zu genügen.zipury und das Bauvorhaben eines neuen Hafenbeckens zwischen, nplicklichen

Grays. Auch hier wird das Werk zunächst nur den aus Ausdehnung Bedürfnissen entsprechend ausgebaut und die endgült'jg geplanten nur sichergestellt werden. Auch die nach ausgeführt Schifliesplätze(berthe) sollen erst nach, gentinisches Geirier­werden. Die erst kürzlich für Ostindiendock hat nicht fleisch eingerichtete Anlegestelle imierungen angepaßte Anlage ausgereicht. So soll jetzt eine allen Anrschlag auf Eisenbahn und im Victoria-Dock geschaffen, werden.in besonders berücksichtigt Landfuhrwerk wie auf Kühlschiffegehr werden ebenfalls auf die werden. Die Anlagen für Personenver. Midland und Scotch Bahn­Höhe gebracht werden: Das.Bahnaufgegangen ist, wird bei erstem, in dem die Midangebrücht anlegen. Die Brücke soll ilburr eine schwimmende## einem neuzubauenden Personen­unmittelbare Verbindung Pgguthampton hat man beträcht­bahnhof erhalten. Auch in diesen Platz den Bedürfnissen der liche Erweiterungen ver ,upasgen, Der Schiffsinstandsetzung sollen

sroßen Läiniendamp fgienen. Weitere Bauten sind geplant für Liver­zwei Trockendoch: Gurgig, swantra, für die verschiedenen andern Avonmouth,###t. Alle Arbeiten berücksichtigen vornehmlich

Kohlienhäfen, für Bel--yerkehr tiefsehender Schiffe. eine Prlefcgrgtutgung zür den Holländischen Lioyd. Die Verwaltung tastzängischen Lloyd hat sich genötigt gesehen, um die Be­willigung von staatlichen, Unterstützungen Zu ersuchen. Um das UInternehmen aus nationalen Gründen zu halten, soll dem Lloyd gendung von 5 250000 Gulden gewährt werden. Die Stadt Amsterdam wird sich an der Anleihe mit 1 750.000 Gulden beteiligen. die Gesamtunterstützung 7 Millionen Gulden betragen wird.

so G3zingungen der Anleihe sund, daß der Lloyd

nächst einen Fehlstart, bei dem Eldorado etwa 200 Meter wegbrach

zweiten Start konnte Hellebrandt den Hengst nicht schnell genug### der sich von seinem Reiter trennte und somit den zahlreichen verlorenes Geld brachte. Marasquino führte vom Start weg bis zur Eisenbahnseite, dann ging Marone an ihm vorbei. Am Einlau######

Sechssech Ges uu und gewann dann leicht. Der Toto

&.; April.(Telagr.) Preis von Steiahude. 3000, Mack, 1000 Meter. 1. Hrn. C. Caminnecis Fata Morgona II(L. Schmidt), 2. Muratis, 3. Dorette, Ferner lief: Adria, Tot.: Gieg 12. Nl. 12, 16.

und ArgentinP, aufrecht zuerhalten und die nur für den Deuten der Reederei zu verwenden.

erinnerlich sein wird, hat der Holl. Lloyd vor Jahren auch zwei seiner besten Pampfer, die heute unter den Namen Reliance und

Resolute im Gemeinschaftsdienst Harriman-Hapag verkehren, aus eimanziellen Gründen veräußero müssen.

Dor neue Dampfer Mnnstonka der Atlantie Transport Line, der ebenso wie sein, 21 000t großes Schwesterschill Minnewaska nur Passgiere erster Alasse befördert, ist um Bau so weit vorgeschritten.

daß er am 5. Mai seine erste Reise von London nach New Fork wird antreten können, auf der er am 18. Mai in New Fork fällig ist. Es sind dies die einzigen beiden Schiffe, die nur Reisende erster Klasse zwischen Ensland und Amerika befördern.