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Dienstag, 17. August

(Berlin) und A. Wermuth(Berlin) dargelegt. Auch diese Abschnitte rühren also von ausgezeichneten Kennern her, die hier in knappem Rahmen ihr in langjähriger Arbeit gebildetes Urteil zusammenfassen. Der Geist unserer innern Institutionen, der kraft­volle Fortbestand der monarchisch=militärischen Autorität in Preußen und im Reich, die Größe und die von aller Doktrin abweichende, aus dem Lebensbedürfnis von Staat und Volk ge­schaffene Eigenart der deutschen Entwicklung, die sich im Weltkriege so glücklich bewährt haben, werden in ständigem vergleichendem Ausblick auf die ausländischen Einrichtungen und Zustände in so eindrucksvoller Weise vorgeführt, daß man nach diesen Abschnitten alle gebildeten Deutschen, und zwar nicht nur während des Krieges, sondern auch später, als Leser wünschen möchte. Es sind durchweg Abhandlungen von bleibendem wissenschaftlichem Wert. Dem Leser wird sich insbesondere das glänzende Bild der verschiedenen Zweige unseres Wirtschaftslebens und ihres Siegeszuges durch die Welt tief einprägen. Ihre beispiellose Einzelentwicklung, die der unerschöpflichen Unternehmungsluft, dem hingebenden, an die Grenzen menschlicher Kraft reichenden Fleiß und der vorbildlichen Difziplin verdankt wird, hat durch eine weitblickende Wirtschafts­politik die harmonische Zusammenfassung und damit erst die volle Bedeutung für das Ganze erhalten, die es verständlich macht, daß der englische Geschäftsneid darüber zur Zügellosigkeit entarten konnte. Die wirtschaftliche Unüberwindlichkeit Deutschlands aber, die unerschöpflichen Hilfsquellen, die dasWunderwerk wirtschaft­licher Anpassung" erschließt, machen die ganzen Berechnungen unserer Gegner zuschanden; sie sind die materielle und orga­nisatorische Grundlage, auf der sich die militärisch=kriegerischen Leistungen unserer Armee auch sie Triumphe organisatorischen Geistes und sittlicher Hingabe an das Gemeinwohl dauernd auf ihrer Höhe zu behaupten vermögen.

Neben dem Krieg der Waffen und dem wirtschaftlichen Krieg hat England auch einen moralischen Krieg gegen uns entzündet, der besonders stark die wissenschaftliche Betrachtung herausfordert. Im Jahre 1907 beginnt der Feldzug gegen die deutscheKultur". Hier lehnt England sich an Frankreich an, das seit 1870 seinen ohn­mächtigen Haß mit Vorliebe durch Anwürfe auf diesem Gebiete Luft gemacht hat. Nun wurde von beiden gemeinsam die Presse der eigenen und der ihnen nahestehenden Länder aufgepeitscht. Eine leidenschaftliche Verhetzung beginnt. Als Verstöße gegen die Kultur, gegen Gesittung, Freiheit und Religion, gegen die Moral der Welt und alle Menschenrechte werden insbesondere die Ein­richtungen und Handlungen geächtet, die im deutschen Leben unserer Tage im Gegensatz zu früher auf ein Zurückdrängen des Persön­lichen zugunsten des Organisatorischen hindeuten. Unsere Gegner wollen statt dessen für dieBefreiung Europas von despotischem Zwange eintreten; sie kämpfen für einen Frieden, der auf Frei­heit, nicht auf drückendem Militarismus beruht. Daß der während der letzten Menschenalter veränderten Stellung Deutschlands zu seinen individualistisch=liberalen Idealen aus der Zeit vor hundert Jahren in seinem Aufsteigen zu wirtschaftlicher Kraft und politischer Macht große Bedeutung innewohnt, ist richtia. Unsere Gegner, die vom Standpunkt ihres demokratischen Parlamen­tarismus und ihres politischen Individualismus diese Veränderung bemängeln, besitzen also schwerlich die Aktivlegitimation, demVolk der Dichter und Denker einen Vorwurf daraus zu schmieden. Denn keiner von ihnen hat in seiner Vergangenheit eine Epoche geistig=kulturellen Glanzes hervorgebracht, wie sie Deutschland der Welt im Zeitalter von Kant und Goethe geschenkt hat. Anklägern gegenüber, die in der Gegenwart, wie in dem vorliegenden Sammelwerk insbesondere A. Miethes auf Grund amtlichen. Materials bearbeiteter Abschnitt überKrieg und Menschlichkeit" erweist, selbst weit entfernt von der Handhabung der Kulturgüter der Sittlichkeit, des Wahrheitssinns, der Humanität sind, brauchen wir uns vollends nicht wider den Vorwurf des Verlustes dieser Güter zu verteidigen. Der rücksichtslos verkündete Aushungerungs­krieg, Englands schmählicher Versuch, dem Gegner die Zufuhr der zum Leben unentbehrlichen Rohstoffe abzuschneiden, ihn wirtschaft­lich zu erdrosseln, offenbart, wie leicht sich insbesondere unser Haupt­gegner entschließt, die kulturellen Hemmungen auszuschalten, die die Vergangenheit auch für gewaltsame Auseinandersetzungen unter Völkern und Staaten geschaffen hat.

Zwei Abschnitte des vorliegenden Buches nehmen zu dieser Frage Stellung. Die Ausführungen von E. Troeltsch(Berlin) in dem Abschnitt über den Geist der deutschen Kultur behandeln in systematischer Gliederung die Wurzeln unserer Kultur, ihre tägliche Ausbildung durch Schule und Heer und die grundsätzlichen Unterschiede der nationalen Ausprägung von Kategorien wie Ord­nung, Pflichtgefühl, Disziplin und Freiheit. Troeltschs wohlab­gewogene Definition der deutschen Freiheitsidee kann insbesondere auch unsern Gegnern und den Neutralen zu nachdenklicher Lektüre empfohlen werden. Die feinsinnigen und abgeklärten Erörte­rungen von F. Meinecke(Berlin) über Kultur, Machtpolitik und Militarismus gehen mehr historisch vor. Entscheidend ist, daß Deutschland später und unter ganz andern Umständen als die übrigen Kulturmächte dazu gelangt ist, die im Leben eines jeden großen Volkes unentbehrlichen realen und idealen Güter in ein Verhältnis zueinander zu bringen, das seinen Existenzbedingungen entspricht. Auch das von den höchsten Idealen erfüllte Zeitalter Goethes, das begeistert für den ewigen Frieden eintrat, war dem politischen Machtgedanken keineswegs abgewandt.Deutschland muß frei und stark sein, schrieb vielmehr Wilhelm von Humboldt im Dezember 1813,weil nur eine nach außen starke Nation den Geist in sich bewahrt, aus dem auch alle Segnungen im Innern strömen; es muß frei und stark sein, um das notwendige Selbst­gefühl zu nähren, seiner Nationalentwicklung ruhig und ungestört nachzugehen und die wohltätige Stelle, die es in der Mitte der europäischen Nationen für dieselben einnimmt, dauernd behaupten zu können. Unklarheit bestand indes über den Weg, auf dem Freiheit und Stärke für Deutschland vereint und gesichert werden konnten. Im Kreise der Höchstgebildeten der Nation fehlte damals noch das Verständnis für die erste Lehre, welche die Geschichte dem deutschen Volke predigt:Daß es sich der stetigen

Invasionsgefahr von Ost und West gegenüber künstlich den dauerhaften Schutz schaffen muß, den die Natur uns im Gegensatz zu England und andern Staaten versagt hat. Es genügt nicht, daß wir uns erst im Augenblick eingetretener Gefahr auf­raffen, wir müssen vielmehr dauernd gerüstet sein(S. 92). Die geistigen Führer jener Epoche glaubten noch, das erstere genüge, und so gaben sie willig sich der politischen Doktrin des Auslandes hin, die dem geistigen Individualismus des deutschen Volks­charakters so nahe verwandt erschien. Schon bald aber zeigte sich, daß Deutschland den für seine geographische Lage, für seine historische Zersplitterung in Einzelstaaten und seine konfessionelle Zerklüftung unentbehrlichen Zusammenhalt auf diesem Wege nicht zu erreichen vermochte. Das wurde nur möglich durch einen Aus­gleich des deutschen Idealismus mit den politisch=organisatorischen Traditionen des preußischen Staats. Selbst in diesem straff ge­gliederten und disziplinierten Militär= und Beamtenstaat, der durch seine Vergangenheit auf Kampf gestellt war, weil er nur im Ringen mit den ältern Großmächten hatte emporsteigen können, und wo man gewöhnt war, das Wohl des Einzelnen dem des Staatsganzen unterzuordnen, ist übrigens die entscheidende Idee der allgemeinen Wehrpflicht erst unter der Geißel Napoleons ver­wirklicht worden. Die militärische Hochspannung im 19. Jahr­hundert, den Geist des Militarismus, verdankt Europa also in Wirklichkeit Frankreich. Der allgemeinen Wehrpflicht aber ver­danken wir es nun, daß Deutschland sich nicht nur des Ringes seiner Feinde erwehren, sondern, daß es den Kampf von seinem eigenen, in hundert Kriegen der Vergangenheit blutgetränkten Boden ins Land der Gegner hinaustragen kann.

Wenn in den deutschen Verfassungskämpfen die monarchisch­konservativen Kräfte nicht nur in Preußen, sondern auch im Reich sich gegenüber den modernen Ideen zu behaupten vermochten, so

Kölnische Zeitung= Erste Morgen-Ausgabe

politisch=kulturellen Ideals, sondern nur um der wirtschaftlichen Geltung und der politischen Macht willen in Szene gesetzt. Wer zweifelt daran, daß England ein parlamentarisch regiertes Deutsch­land, wenn es stark wäre, genau ebenso befehden würde? Englands Haß und Feindschaft bedient sich dieses bequemen Hilfsmittels, um in der Welt eine antideutsche Atmosphäre zu schaffen, indem es Deutschland unterschiebt, daß es nach der Weltherrschaft strebe und die übrigen Staaten zwingen werde, ihre eignen gegen die deutschen

2id. Vae den Herwisnus mnserer Trupen. Weshalb wil man aso tigermaßen beunruhigt, sich an die Regierung wendet und die Hand darauf zu halten, daß von allen anerkannten Fehlern sich die begangenen nicht wieder erneuern? Und da sie feststellt, daß die gegenwärtige Strategie und Taktik keine Ergebnisse hätten, wie will man da verbieten, daß die öffentliche Meinung sich frage, ob man nicht etwas anderes versuchen und unsere Methoden erneuern müsse. Wag würde Heroé wohl erst sagen, wenn er frei von der Leber

1915 5 Nr.

Verfassungssormen einzutauschen. Englands Bestreben gehe dahin, seine Meinung sagen könnte und nicht das meiste für sich behalten daß alle Nationen, große wie kleine, ihr eigenes unabhängiges müßte, einerseits der Zensur wegen, anderseits, um auch das Volk

Leben führen und ihre nationale Eigenart in voller Freiheit ent­wickeln können. Deutschland dagegen wolle die andern seinem Machthunger unterwerfen; England selber befinde sich in Notwehr gegen die deutsche Angriffstendenz.

Durch die jüngsten Veröffentlichnugen aus den Geheimakten der belgischen Regierung ist nun aber für jeden einwandfrei erwiesen, nicht nur, daß England tatsächlich der Angreifer ist, sondern auch, daß man in den Kreisen der europäischen Diplomatie mindestens seit dem Jahre 1907 klar erkannte, nicht Deutschland, sondern die Einkreisungspolitik Eduards VII. werde den Krieg heraufbeschwören. Die Auffassung des vorliegenden Buches wird dadurch ebenso als richtig erwiesen, wie durch die im Juli erfolgten Aufklärungen über den deutsch=englischen Verständigungsversuch vom Jahre 1912. England hat damals Deutschlands Angebot eines Vertrags, der jedem Teile, sobald ihm ein Krieg aufge­zwungen würde, wohlwollende Neutralität von seiten des andern zusicherte, nicht akzeptiert. In Deutschland, das den Krieg mit England, wenn nur irgend mit Ehren möglich, vermeiden wollte, war man lange geneigt, diesem Entspannungsversuch eine ernstliche Bedeutung beizumessen, und das hat die Unklarheit der öffent­lichen Meinung beim Kriegsbeginn stark beeinflußt. England aber schloß im November desselben Jahres 1912 ein neues Ge­heimabkommen mit Frankreich, das gleichzeitig die dreijährige Dienstzeit wiedereinführte, und Bofland hob in de

Treizuigent wiebereinsühlte, und Rußigno, hug in demselben Jahre

im Einvernehmen mit beiden den Balkanbund aus der Taufe, setzte also zum entscheidenden Vorstoß gegen Österreich=Ungarn und die Türkei an. Englands geschäftlicher Nützlichkeitssinn will eben den friedlichen Wettbewerb Deutschlands auf wirtschaftlichem

Wirtschaftsenergie wie seine Flotenrüstung entprechzend mäßigt. und sogar mir zen

nicht noch mehr zu beunruhigen?

vom italienischen Kriegsschauplatz.

Die Tätigkeit des Datikans. Von der italienischen Grenze, 16. Aug.(Telegr.)

Der Secolo bespricht die Sendung des frühern Münchener Nunzius Marchetti, der in der Schweiz sei, um über die vom Papst angeregte Aufnahme von 20 000 Verwundeten aller krieg­führenden Länder zu unterhandeln. Der Hauptzweck des Auf­enthalts Marchettis sei aber, die französische Friedensbewegung zu verfolgen und die Teilnahme des Vatikans an künftigen Friedensverhandlungen, die in der Schweiz stattfinden dürften, vorzubereiten. Marchetti werde auf dem Friedenskongreß Italien nahe berührende Fragen aufwerfen.

Unzulänglichkeit der kriegsnotunterstützung.

0* Von der italienischen Grenze, 16. Aug.(Telegr.)

Der Avanti bringt einen bemerkenswerten, von der Zensur

unbeanstandeten Leitartikel über die völlig unzureichende gehaltene Eingabe würde wenig geeignet sein, Eindruck zu machen. Ein Art und Weise, wie die Kriegsnotunterstützung in Italien ein­ Antrag auf Herabsetzung der Höchstpreise für Getreide ist zurzeit

gerichtet ist, und über die Unzulänglichkeit der Mittel, welche ihr aussichtslos, nachdem vor kurzem erst die Höchstpreise einheitlich fest­

stehen. Kein Mensch in Italien gebe sich noch Ziet-nteresten de Bundesrat, wie anerkannt werden muß,

De versorgung mit Cebenemitein.

Höchstpreise

und Beschlagnahme für Lebensmittel.

scsteemgers: 15. Aug. Die freien Gewerkschaften und Oberbürgermeister in einer hasd seldor ersuchten giaz, August den

Lebensmittel; 4. Durchführung der Beschlagnahm= und dus

Lebensmitel, 4. Durchführung der Beschlagnahme und des Verkaufszwangs für alle Lebensmittel; 5. Förderung und finanzielle Unterstützung aller Maßnahmen, die geeignet sind, die Volksernährung sicherzustellen und zu verbilligen. In der Eingabe an den Oberbürger­war u. a. auch auf die hohen Preise in Düsseldorf für Milch,

Krieges nach Mäglichteit dafür zu sorgen, daß der Bevölterung

dem Schreiben weiter:Eine so olgemein

Aaschaen u. e ae aun ais r ie Sesichicleh sondern vor allem das notwendige Geld, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Zudem herrsche eine heillose Verstimmung in bezug auf die Gebiete, auf welche sich ihre Hilfstätigkeit erstrecken sollte. Einige der Ausschüsse beschränkten sich, wie recht und billig, auf

Erhöhung dieser Höchstpreise setzt Stellung zu nehmen, liegt kein An­laß vor. Sollte ein solcher Anlaß, was ich aber nicht glaube, später eintreten, so würden geeignete Schritte an maßgebender Stelle in anderer

Stadt. Wie die Erfahrung lehrt, sind mit der Fess­

setzung von Höchstpreisen im allgemeinen keine guten Erfahrungen gemacht worden, da die Höchstpreise sich leider zu normalen

sesceslesche cte lchece cne e. und daß die Zivilausschüsse nur eine unterstützende Tätigkeit zu entfalten hätten, allein man brauche nur auf die Kargheit der vom Staate ausgeworfenen Unterstützungsmittel hinzuweisen, um

ei und aunr prien Enstaltong seiner Volksktäste notwendig keise, weiche ire Ernaähger diche be der Arme haben. Mit der geastch mung Schlachwoed, Hunsdchgandtere von Schpesten, Nur

jetzigen Organisation läge die Sache so, daß niemand die Ver­antwortlichkeit tragen könne und wolle.

krieges auf die Knie zu zwingen versucht. Deutschland hingegen willkeine Art von Weltherrschaft, sondern den Grundsatz der Freiheit und Gleichberechtigung aller Völker der Erde, soweit sie das erforderliche Maß von Gesittung erreicht haben. Als not­wendige Grenze für die Machtpolitik erscheint ihm, daß ein Staat nicht mehr Macht für sich erstreben soll, als zu seiner Sicherheit und zur freien Entfaltung seiner Volkskräfte, notwendig ist. Der bieherige Verlauf des Krieges hat den Glauben des deutschen Volkes an sich selbst unermeßlich gestärkt. Es wird auf eine unabhängige deutsche Politik niemals Verzicht leisten; denn die deutsche Wirtschaftskraft, die diese zu schützen hat, quillt mit

e es ceslceheshece ie eschlceshechechese e

jedoch durch, geeignete Maßnahmen beseitigt worden. Die Knapp­heit an Fleisch kann nicht durch Höchstpreise beseitigt werden,

die. deutsche,Wirschaßskraft, die diese zu schützen haf, guist mit s. WIB Mailand, 16. Aug.(Telegr,) Nach einer Meldung

Notwendigkeit aus Naturkraften hervor, die zu unserm Wesen des Secolo aus Rom wurde in diesen Tagen dem Marinemini­gehören. Aber dieser Glaube und dieser Wille bedeuten ihm die sterium ein ständiger Ausschuß für die italienische

Wirtschaft und Recht.

#g Trier, 16. Aug.(Te gericht verurteilte einen

Anerkennung auch der andern Völkerindividualitäten. Seine Macht soll ihm nur den Schutz der friedlichen Arbeit aller in ihm tätigen Kräfte gegen Beunruhigung und Angriff von außen

Handelsflotte angegliedert. Es wurden in diesem Ausschuß wichtige Fragen behandelt, u. a. die Schiffbarmachung des Tiber, der Betrieb der Getreidespeicher in Neapel und die Fahrtbewilligung

(Telegr.) Das außerordentliche Kriegs­inen hiesigen Gastwirt, der eine größere

bieten. Unter seiner Weltpolitik versteht es, wie Fürst Bülow es für Auswanderungsdampfer von seiten der Konsularbehörden. im Jahre 1905 formuliert hat, nichts anderes, als daß es auf

dem Gebiete des Handels, der Industrie, der Schiffahrt dieselbe Berücksichtigung verlangt wie alle andern Länder, und daß es mit aller Welt auf dem Fuß der Gleichberechtigung stehen will. Einen Anspruch auf eine dauernde Führerstellung unter den Welt­mächten, wie ihn England behauptet, erkennen wir ebensowenig an, als wir selbst nach Weltherrschaft streben. Das ist also der wahre Sinn des Krieges, den Deutschland heute führt.Wir wollen, so schließt unser Werk,ein neues Gleichgewicht der Macht im Weltstaatensystem begründen. Das ist etwas anderes als das, was die Engländer unter dem europäischen Gleichgewicht ver­stehen. Das falsche europäische Gleichgewicht der Engländer ist ein betrügerisches Blendwerk, das wir sattsam durchschaut haben; es ist lediglich ein Mittel zur Weltherrschaft Englands. Das wahre Gleichgewicht unter den Weltmächten schließt die absolute Seeherrschaft einer Macht aus und stellt den alten Grundsatz der Freiheit des Weltmeeres wieder her. Daß es auch einen höhern ethischen Wert hat als die englische Weltherrschaftsidee, das liegt

für jeden auf der Hand dor in dar Wäglichkeit das freion Wot

Die tleutralen.

Kumänien.

X. Von der schweizerischen Grenze, 16. Aug.(Telegr.) In einer Besprechung der politischen Lage führt das Berner Tag­blatt u. a. aus:

Man sieht in Wien und Berlin ein, daß die ewigen Reibereien auf dem Balkan ein Grund der Beunruhigung sind, der endlich aus der Welt geschafft werden muß. Solange es die kleinen Völker in der Hand haben, von einem Tag zum andern durch einseitige Parteinahme die Kriegslage zu beeinflussen, sind sie ein Element der Unsicherheit für die Generalstäbe. Wenn die Russen dazu die Macht gehabt hätten, so würden sie diesem unsichern Zustand schon längst ein Ende gemacht haben. Jetzt wollen dieses Geschäft offenbar die Zentralmächte besorgen, die freie Hand bekommen haben, hier einzugreifen. Der unsicherste Kunde unter allen ist Rumänien, diese lateinische Nation, die sich ebenso wenig an Verträge binden will wie ihre italienische Schwester. Die bestehenden Verträge würden Rumänien eigentlich ver­

pflichten, gegenüber don Zentralmächten eina mahlmallande Neutrafitgt

fur jeden auf der Hand, der in der Möglichkeit des freien Wett­ Psuchten, gegenuver den Zentralmachten eine wohlwollende Neutralität

be aller Wälton ein höherag Idagl fieht als in La., einzunehmen, wenn nicht gor für sie einzutreten Statt dessen lasen die

bewerbs aller Völter ein höheres Ideal sicht als in der Be­friedigung der nationalen Selbstsucht eines einzelnen Volkes, das seine eigene Wohlfahrt als Zweck und Ziel in der Weltgeschichte betrachtet.

geschah das, weildie Voraussetzungen für die staatliche Existenz Gesamtdeutschlands sich immer mehr als die gleichen erwiesen, die vorher für Preußen allein maßgebend waren. Es ist den Anhängern freier Staatsformen in Deutschland schwer genug geworden, die unvermeidlichen Opfer zu bringen. Dadurch aber, daß sie diese brachten und sie heute als notwendig anerkennen, sind die liberalen Ideen keineswegs erstorben, mag auch das Volk der Dichter und Denker inzwischen zum Volk der Krieger und Denker

vom westlichen Schauplatz.

Ein norwegisches Urteil über Deutschlands Lage.

Christiania, 16. Aug.(Telegr.) Der Berliner Vertreter von Bergens Tidende schreibt über das Ergebnis des ersten Kriegs­jahres:

Die Volks stimmung in Deutschland, die während der Dauer des ganzen Krieges niemals geschwankt hat, ist besonders befestigt und gehoben durch die immer größer werdenden, an Bedeutung alles überstrahlenden Ergebnisse im Osten. Ein klassischer Ausdruck für die stolze Bescheidenheit und die selbstsichere Entschlossenheit war der Aufruf des Kaisers an das deutsche Volk. Wo man hinblickt, hat die mustergültige Organisation alle Schwierigkeiten und Gefahren des Krieges überwunden und begangene Fehler wieder gut gemacht, Zu Lande, zu Wasser und in der Luft, überall kann man bisher un­erreichte Leistungen aufweisen. Nicht eine einzige verlorene Schlacht, dagegen unzählige glänzende Siege, riesenhafte Land­gewinnung, ungeheuere Beute an Gefangenen und Kriegsmaterial, das ist das militärische Ergebnis des ersten Kriegsjahres für Deutschland. Aber auch finanziell, wirtschaftlich und sozial hat sich die Lage des Reichs immer mehr befestigt. Der Geldumsatz ist außer­ordentlich lebhaft. Handel und Wandel gehen überall ihren normalen Gang, soweit dies in Kriegszeiten möglich ist. Die deutschen Siege erhöhen und bestärken mit jedem Tag immer mehr das Ge­

fühl der überlegenheit und der Sicherheit des schließlichen Ausfalls. Die ursprüngliche Begeisterung ist nicht erloschen, der Patriotis­mus ist nicht erschlafft. Geduld und Ausdauer sind im deutschen Volke im überfluß vorhanden. Das Deutsche Reich hat den denkbar stärksten Druck der äußern Mächte siegreich überstanden.

Was die französischen Sozialisten für Rußland wünschen.

( Von der französischen Grenze, 16. Aug.(Telegr.) Bataille Syndicaliste, das Blatt der revolutionären Gewerk­schaften Frankreichs schreibt:

Weniger als alle andern müssen wir Sozialisten über die letzten rus­sischen Nachrichten Kümmernis empfinden. Denn dieses amt­liche Rußland, das im Rückzuge ist, bedeutet bei­nahe sicher ein anderes Rußland, das vorwärts schreitet. Ich will damit sagen, daß, wenn man den Rückzug der russischen Armee und die Einnahme von Warschau nicht mehr vom militärischen, sondern vom politischen und sozialistischen Standpunkt aus beurteilen wird, sie uns als geeignet erscheinen, bei unsern Verbündeten des Ostens die große Krise der Demokratie hervorzurufen, welche die Freunde der Freiheit und des Proletariats seit so vielen Jahren er­

warten..... Rußland auf dem ersten Siegesmarsch gegen Berlin be­

deutete, daß die verabscheuungswerte Autokratie und Bureaukratie des Zarenreiches auf vielleicht lange Zeit hinaus gefestigt und dadurch unsere Hoffnung auf ein Europa gefährdet worden wäre, das den Frieden auf der Achtung des Rechs zu begründen suchte. Rußland aber, gezwungen zurückzuweichen, um mit dramatischem Kräfteaufwand seine Verteidi­gungswaffen von neuem zu schmieden, bedeutet für sein eigenes inneres Leben und für sein künftiges Einwirken auf das Leben Europas große ergachzende Hofnungen. gracse

Die Logik dieser französischen sozialistischen Auffassung von den russischen Niederlagen ist vielleicht richtig. Folgerichtigerweise be­deutet sie dann aber auch, was wohl nur augenblickliche Zweckmäßig­keitserwägungen das sozialistische Blatt zu sagen abhalten, den Wunsch, daß Rußland so lange Niederlagen auf Niederlagen er­

eingunehmen, Wenn nicht gar für sie einzutreten. Siall bessen lassen die Leutchen ruhig aus Rußland alles mögliche Kriegsmaterial nach Serbien passieren, während sie sich weigern, deutsches Material nach der Türkei gehen zu lassen. Gegenüber den Russen spielen sie den guten Freund, während sie gegenüber den Zentralmächten eine mimosenhafte Neutralität heucheln. Solange die beiden Kaisermächte alle ihre Aufmerksamkeit den Russen zuwenden mußten, ließen sie in Rumänien die Dinge gehen, wie sie wollten. Jetzt aber sind Anzeichen dafür vorhanden, daß dort die Lage abgeklärt werden soll.

16. Aug.(Telegr.) Wie aus Bukarest gemeldet wird, wird das am 23. August ablaufende Moratorium um weitere vier Monate verlängert.

WIB Sofia, 16. Aug.(Telegr.) Ministerpräsident Rado­slawow empfing gestern und heute nacheinander mehrere Führer der Opposition, welche sich über die Lage unterrichteten. Der

Ministerpräsident erklärte, daß die Regierung keine Aben: hek,. epierggen dieser Länder gstroffenen Vereinbarung

teurerpolitik verfolge und daß er, falls ein Entschluß gefaßt#rsonderm Antrage von Angehörigen und Freunden auf diploma­werden müßte, vorher mit den Führern der Opposition beraten tischem Wege betrieben wurde, ist eine Anzahl aus der Gefangen­

Golde Hageherie schinder zu derei Monaten Gesingnis und

Kleine Kriegschronik.

Die Leistungen der Reichspost.

WTB Berlin, 16. Aug.(Telegr.) über den Umfang der derzeitigen Arbeitsleistung der Reichspost

Shichsichg dee Briesverkehr vorgenommene Zählung, daß ein­Reichenastgebie... nu0 dem Felde gegenwärtig im

Reichspostgebiet täglich 25,8 Millionen Brief­sendungen auf geliefert werden. Im letzten Friedens­jahr 1913 machte die Tagesauflieferung im Reichspostgebiet 17 Millionen Brieffendungen aus. Die jetzige Tagesauflieferung ist daher gegen 1913 um.8 Millionen Sendungen ser, das sind 52 Prozent, während die durchschnittliche jährliche Steigerung beim Briefverkehr sonst nur sieben bis acht Prozent, für zwei Jahre also 15 Prozent beträgt. Der gesamte Feldpostverkehr(nach und vom Felde, sowie innerhalb

ßt jetzt

nicht einbegriffen)

Millionen, Sendungen, mithin annähernd soviel als

1913 die ganze Tagesauslieferung im Reichspostgebiet überhaupt betrug. Bei der Bewertung dieser bedeutenden Leistungen darf nicht außer Betracht gelassen werden, daß die heimischen Post­betriebe durch den Krieg 3/10 der Beamten, fast die Hälfte aller Unterbamten, das sind weit über 80 000 Mann, entzogen sind, und daß die Reichspost dafür mit nichtbeamteten Aushilfskräften arbeitet, die erklärlicherweise öfter wechseln und deren technische Gewandtheit der des Berufspersonals nachsteht.

Freilassung von Kriegsgefangenen.

WTB Berlin, 16. Aug.(Telegr.) Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung schreibt: Von den deutschen Gefangenen in England, Frankreich und Rußland, deren Freilassung auf Grund der mit den Regierungen dieser Länder getroffenen Vereinbarungen gemäß

Die Baumwollfrage kommt nicht vom Fleck.

0 Kopenhagen, 16. Aug.(Telegr.) Berlingste Tidende erfährt aus Washington über London, die Baumwoll­exporteure aller Teile der Südstaaten hielten eine Konferenz

schaft entlassen worden, ohne daß den beteiligten deutschen Amts­stellen davon Nachricht gegeben worden ist. Damit unnötige weitere Schritte für die bereits Freigekommenen unterbleiben und eine wirksamere Verwendung für die noch Festgehaltenen eintreten kann, ist es notwendig, daß die Antragsteller unverzüglich der Zentral­

ab, wo Klarheit herrschte, daß die engische Regserung bemüht sei, anzeigen, wenn ihr Pe wane iu Verin, Am Karlstad 9s1o,

alle Reibungen in der Baumwollfrage zu vermeiden weshalb die pge, wpenm iyr. Vefzeiungsantragg seine Exsediaung andend

geworden sein. W. Solf weist in dem Abschnitt über die deutsche halten müsse, bis durch sie an Stelle des heutigen Rußlands das nach­

Kolonialpolitik mit Nachdruck darauf hin, daß Deutschland in seinen Kolonien, wo es nicht genötigt ist, mit stets kriegsbereiten Nachbarn zu rechnen, einem freien Geist Entfaltung gewährt. Wir haben die für Deutschland historisch gewordenen Not­wendigkeiten und Hemmungen nicht verpflanzt in die Neuländer unserer administrativen Betätigung. Dieser freiere Geist zeigt den eigentlichen Geist der deutschen Art und Politik, wie er, ohne äußere Feinde, ohne kriegsbereite Nachbarn, ohne dieheilige Not, sich durchsetzt und, wenn es möglich wäre überall und allgemein durch­setzen würde. In allen Kreisen Deutschlands, die sich, wie die Verfasser des vorliegenden Buches, durch starke Fäden mit den Ideen der nationalen Erhebung vor hundert Jahren verbunden fühlen, ist das Bewußtsein lebendig, daß in der angemessenen Fortbildung der Freiheitsidee auch im Vaterlande selbst unsere eigensten Zukunftsaufgaben liegen.In einem siegreichen Deutsch­land soll die Freiheit der Nation sich vollenden; diese Freiheit aber wird eine deutsche sein, keine französische und keine englische und erst recht keine russische. Wir wollen uns diese Freiheit selbst er­werben und aufbauen und nicht vom Auslande schenken lassen. Der ganze Kulturlärm wird von unsern Gegnern nicht um des

französischem Muster freiheitliche Rußland, d. h. der Sieg der rus­sischen Demokratie getreten ist. Das Geständnis hat seinen Wert darin, daß es aus französischem Munde die Lüge und Heuchelei be­stätigt, welche die französische Presse mit ihrer täglichen Leier be­treibt, daß Frankreich und seine Verbündeten für die Freiheit und das Recht kämpften. Hier bekennt das französische Blatt also, daß für Rußland das gerade Gegenteil der Fall ist und daß sein Sieg die Knechtung des russischen Volkes bedeuten würde. Und trotz­dem kämpft die französische Sozialdemokratie in Wirklichkeit doch für den Sieg dieses Rußlands und sucht nun ihr Gewissen nur mit dem unfreiwilligen Trost zu beruhigen, daß die russischen Nieder­lagen, wenn nicht Frankreich, so dann doch immerhin der Demo­kratie zugute kämen. Komödianten!

( Von der französischen Grenze, 16. Aug.(Telegr.) Es geht, wie auch schon Clémenceau verriet, bergab mitunserm Joffre und seinen Generalen in Frankreich. Auch Hervé bekennt bereits in der Guerre Sociale:

Die öffentliche Meinung hat die Generäle nur nach den Ergebnissen beurteilt. Da findet sie aber nicht, daß die Ergebnisse sehr glänzend sind. Jedenfalls stehen sie nicht im Verhältnis mit dem geflossenen Blut

alle Reibungen in der Baumwoulfrage zu vermeiden, weshalb die Überwindung der Schwierigkeiten jetzt als sicher gelte. Die offizielle amerikanische Statistik ergebe, daß die Baumwollausfuhr in den ersten fünf Monaten 1915 2 Millionen Ballen mehr als im ent­sprechenden Zeitraum 1914 betragen habe. Aus London wird

gemeldet, die Baumwollversammlungen der letzten Tage seien sehr matt verlaufen. Die Agitation für die Be­handlung der Baumwolle als Bannware sei im Begriff, ab­zuflauen. Auf die Leiter der Bewegung werde ein starker Druck ausgeübt, um Schwierigkeiten in den diplomatischen Baumwoll­verhandlungen vorzubeugen. Aus Manchester wird mit­geteilt, eine Einschränkung der Ausfuhr von Baumwolle in Stückgütern stehe bevor weil diese Waren über neutrale Länder den Feind erreichten. Die Handelskammer in Manchester verhandle mit dem Kriegsindustrie=Komitee wegen einer Be­schränkung der Ausfuhr nach gewissen ausländischen Plätzen.

4. Von der holländischen Grenze, 16. Aug.(Telegr.) Aus Washington verzeichnet die Times eine Meldung des New York Herald, wonach ein hochgestellter Beamter sich geäußert habe, das Staatssekretariat habe aus London die wichtige Mitteilung erhalten, daß Baumwolle durch die britische Regierung auf die Liste der Bannware gesetzt werden solle. Der Bericht­erstatter der Times fügt hinzu, er habe die gewichtigsten Gründe, diese Angabe als richtig zu erklären. Sie bedürfe jedoch einer Er­gänzung dahin, daß man von Frankreich ein gleichartiges Vorgehen wie dasjenige Englands erwarte. Auch will der Bericht­erstatter imstande sein, mitzuteilen, daß die amerikanische Behörde, wie in seinen Berichten nach London stets vorausgesagt war, die Mitteilung aus London in bestem Sinne aufgefaßt hätte. Der leb­hafteste Wunsch dieser Behörde gehe dahin, daß England sobald wie möglich seine amtliche Anzeige ergehen lasse, damit die Beteiligten des Baumwollhandels wüßten, woran sie seien und da­mit die Meinungsunterschiede zwischen England und den Vereinigten Staaten klargelegt werden könnten, ehe die nächste Note der Vereinig­ten Staaten in England endgültig abgefaßt sei. Es sei möglich, daß sich gewisse Einsprüche geltend machen werden, allein es scheine, das diese Einsprüche belanglos bleiben werden, einmal wegen der ziemlich allgemein verbreiteten Auffassung, daß England rechtlich zu dieser Maßnahme befugt sei, sodann wegen des Geistes, in welchem die Bestimmung über Bannware angewendet werde, sowie schließlich wegen der von England erwarteten Gewähr, daß der Baumwoll­markt nicht unter unbilligen Preisstürzen zu leiden haben werde.

(1. Kopenhagen, 16. Aug.(Telegr.) Berlingste Tidende er­fährt aus Washington über London, dortige Blätter teilten mit, daß ein Übereinkommen zwischen Amerika und Rußland wegen Ausfuhrerlaubnis für gewisse Waren, die sonst unter das Verbot fallen, geschlossen worden sei. Schweden habe für diese Waren die Durchgangserlaubnis gewährt.

# Stockholm, 16. Aug.(Telegr.) 108 Frauen aus Herrn­

hut in Sachsen haben an die schwedischen Behörden auf Gotland eine Dankbarkeitsadresse gesandt, worin es heißt:Wir Unterzeichnete haben keine Anverwandten unter den Albatros­Helden, aber sie stehen unsern Herzen ebenso nahe wie Anver­wandte. Ihr Schweden, die ihr den Unsrigen so große barmherzige Liebe gezeigt habt, wie gern möchten wir in Dankbarkeit eure Hände drücken. Wir statten euch unsern innigsten herzlichsten Dank ab.

igen, wenn iyr Befreiungsantrag seine Erledigung gefunden

hat. Dabei sind die freigekommenen Personen, ihre neuen Adressen und der letzte Ort ihrer Gefangenhaltung genau zu bezeichnen. Erwünscht ist auch eine kurze Mitteilung über den Hergang der Freilassung.

Die Rückkehr deutscher Invaliden aus Rußland.

Stockholm, 16. Aug.(Telegr.) Göteborgs Handelstidning schildert die aus Rußland angekommene Invalidenschar folgendermaßen:Es gab alle primitiven Grade von Seelen­zustand, primitiv ausgemeißelt in oft groben Gesichtern. Freude und strahlende Hoffnung, Dankvarkeit, Rührung, Ehrfurcht, militärische Strammheit, Erstaunen, Schmerz, Angst, hilflose Ver­zweiflung, alles krabbelte vorbei mit diesen furchtbar reduzierten Körpern, die ihrerseits fast alle denkbaren Reduktionen zeigten, die ein menschlicher Organismus vertragen kann. In gewissen Fällen handelte es sich nur um einen Rumpf, worauf ein lebender, aus­drucksvoller menschlicher Kopf saß wie ein Triumph über die Materie; das übrige war amputiert oder gelähmt. Man fühlt sich nicht geneigt, solch einen Zug von Blinden näher zu beschreiben. Man wünscht lieber, sich der Strahlen neuer Hoffnung zu erinnern, die so viele von diesen jungen Gesichtern erleuchteten jetzt, wo es begann, ihnen klar zu werden, daß die Fahrt zu Freunden und nach der Heimat ging, und man will lieber in Dankbarkeit dafür ver­sinken, daß wir in Schweden imstande sind, diese Mildtätigkeit jetzt auszuführen, deren Maße man wohl erst dann faßt, wenn man selbst Gelegenheit gehabt hat, die Freudenrufe der Invaliden zu hören.

c Fulda, 16. Aug.(Telegr.) Zur Bischofskonferenz, die morgen früh ihren Anfang nehmen wird, haben sämtliche Bischöfe mit Ausnahme der bayrischen ihr Erscheinen zugesagt.

WTB Wien, 16. Aug.(Telegr.) Meldung des k. k. Telegraphen­Korrespondenz=Bureaus. Die Abendblätter melden aus Marienbad, daß dort der frühere außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister der Monarchie in Durazzo, Löwenthal Ritter von Linau, gestern plötzlich im 45. Lebensjahre gestorben ist.

WIB Mailand, 16. Aug.(Telege.) Der Corriere della Sera meldet: In Savona kam der italienische Dampfer der Genueser Reederei Dallorso Andrea an, auf dem vor etwa zehn Tagen auf der Höhe der Azoreninseln ein Brand in der für die italienischen Staatsbahnen bestimmten Kohlenladung ausgebrochen war. Ob­wohl nach der Ankunft des Dampfers sofort die Feuerwehr gerufen wurde, dauert der Brand noch an.

Hilfsbereitschaft.

## Bad Kreuznach, 15. Aug. Im Kurpark wurde heute eine vom Hilfsausschuß für verwundete und kranke Krieger im Kreise Kreuznach für die Nagelung errichtete Figur Michel Mort mit einer An­sprache des Pfarrers Menzel geweiht. Michel Mort ist eine legenden­hafte Gestalt aus der Zeit der Sponheimer Grafen im Nahegau, ein Kreuznacher Metzgergeselle, der in der Schlacht bei Sprendlingen 1279 seinen Herrn, den Grafen Johann, der Überlieferung nach herausgehauen und viele Feinde standhaft dabei getötet hat, selbst sein Leben lassend. Eine reiche Anzahl goldener Nägel von je 50# und silberner von je 5e# wurden fürMichel Mort in Eisen" bereits gestiftet; auch eiserne zu.4, und nach der Weihe sofort in Menge eingeschlagen.

Ix Koburg, 16. Aug.(Telegr.) Der koburgische Landtagspräsident Reichstagsabgeordneter Arnold stiftete 100,000.K für die Kriegs­fürsorge im Herzogtum Koburg.